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Lutherstadt Wittenberg

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Wappen Karte
Datei:Wappen wb.jpg Deutschlandkarte, Position von Musterstadt hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Wittenberg
Fläche: 128,92 km²
Einwohner: 47.805 (01. Januar 2005)
Bevölkerungsdichte: 369 Einwohner je km²
Höhe: 67 m ü. NN
Postleitzahl: 06886
Vorwahl: 03491
Geografische Lage: 51° 52' n. Br.
12° 39' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: WB
Gemeindeschlüssel: 15 1 71 077
Stadtgliederung: siehe Eingemeindungen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Lutherstraße 56
06886 Wittenberg
Website: www.wittenberg.de
E-Mail-Adresse: E-Mail
Oberbürgermeister: Eckhard Naumann (SPD)
Datei:Altstadt wb.jpg
Die Altstadt der Lutherstadt Wittenberg

Die Lutherstadt Wittenberg ist Kreisstadt des Landkreises Wittenberg, im östlichen Teil des deutschen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Herausragende Bedeutung erlangte die Lutherstadt Wittenberg als eines der wichtigsten Zentren politischer, kulturgeschichtlicher und künstlerischer Bestrebungen im 15. und 16. Jahrhundert. Die weltberühmten Reformationsstätten in der Altstadt (Lutherhaus, Melanchthonhaus, Stadt- und Schlosskirche) und in verschiedenen Epochen entstandene Gebäude, bilden das architektonisch reichhaltige Bild der Lutherstadt Wittenberg. Die Wirkungsstätten Martin Luthers, Philipp Melanchthons und Lucas Cranachs werden bereits seit Jahrhunderten von Reisenden aus vielen Ländern aufgesucht und stehen als Teil des Weltkulturerbes seit 1996 unter dem besonderen Schutz der UNESCO.

Auf die Lutherstadt Wittenberg und den ehemaligen sächsischen Kurkreis, als ehemalige herzogliche und kurfürstliche Residenz, geht die Bezeichnung "Sachsen" im Namen des Bundeslandes Sachsen-Anhalt zurück.




Geschichte

von Anfang bis 1300

Ausgrabungsfunde aus verschiedenen Epochen der Menschheitsgeschichte auf dem Territorium der Lutherstadt Wittenberg lassen bereits eine frühzeitliche Besiedlung des Stadtgebietes vor zirka 10000 Jahren erkennen. Mit dem 10. Jahrhundert beginnt auch für die Lutherstadt Wittenberg die Zeit, in der geschichtliche Erkenntnisse aus Chroniken, Urkunden und anderen schriftlichen Darstellungen erlangt werden können. Diese Zeit betrachtet man als erste Phase der ostelbischen Herrschaftserrichtung deutscher Feudalherren auf altsorbischen Siedlungsgebiet. In einer Urkunde vom 12. April 965 (bei der es sich jedoch vermutlich um eine Fälschung aus dem Jahre 1000 handelt) erfahren wir, dass die Gegend, in der sich die heutige Lutherstadt Wittenberg befindet, der Gau Nizizi genannt wird. Dieser erstreckte sich von den Mündungen der Elster (im Osten) bis zur Mündung der Mulde (im Westen). Dieser Gau Nizizi wird in einer weiteren Urkunde vom 17. September 992 erwähnt und hatte einen Honigzins zu leisten. Die ersten verlässlichen Erwähnungen, die auf das direkte Territorium der heutigen Lutherstadt Wittenberg zutreffen, stammen aus dem Jahre 1003, wo die heutigen Ortsteile der Stadt Trajuhn (Drogunize), Labetz (Liubuize) und Wiesigk (Uuieze) Erwähnung finden. In einer Bestätigungsurkunde aus dem Jahre 1004 werden Pratau (Broth) und Seegrehna (Grodisti) erwähnt. Die erste Erwähnung des Namens Wittenberg finden wir im Jahre 1174 im Kloster Leitzkau . Dort erscheint ein Graf von "Wittbuc", der offensichtlich der Burgward des in einer Urkunde von 1180 erwähnten "Burchwardum Wittenberch" war, in dem 1180 ebenfalls eine Kirche erwähnt wird, die als Vorläufer der heutigen Stadtkirche anzusehen ist.

von 1300 bis 1500

von 1500 bis 1600

von 1600 bis 1900

  • 1626 Während des Dreißigjährigen Krieges beginnen neue Befestigungsarbeiten. Die Stadt gewinnt immer mehr an militärischer Bedeutung.
  • 16361637 Der schwersten Pestepidemie fällt etwa die Hälfte der Bevölkerung zum Opfer.
  • 17061707 Im Zuge des Nordischen Krieges besetzen schwedische Truppen die Stadt. Durch hohe Kontributionen werden die Bürger schwer belastet.
  • 1756 Mit Beginn des Siebenjährigen Krieges wird Wittenberg von preußischen Truppen besetzt.
  • 1760 Die Beschießung durch die Reichsarmee am 12. und 13. Oktober bringt der Stadt große Verluste. Nach der Befreiung von den preußischen Besatzern liegt der größte Teil der Stadt in Schutt und Asche.
  • 1770 Kirchweihe der im Siebenjährigen Krieg schwer getroffenen und in spätbarocken Formen neu erbauten Schlosskirche .
  • 1806 Auf Befehl des französischen Kaisers Napoleon I., welcher mit seinem Heer nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt in die Stadt einzieht, wird die Festungsanlage erneut verstärkt.
  • 1814 Nach monatelangem Beschuss gelingt es den preußischen Truppen in der Nacht vom 12. zum 13. Januar, die Festung zu stürmen.
  • 1815 Auf Beschluss des Wiener Kongresses fallen drei Fünftel des Landes Sachsen, darunter Wittenberg, an Preußen.
  • 1817 Die Wittenberger Universität wird mit der Halleschen Hochschule vereinigt. Grundsteinlegung für das Lutherdenkmal auf dem Markt und Gründung des evangelischen Predigerseminars. Wittenberg wird Garnisonsstadt.
  • 1819 Das durch Kriegseinflüsse stark beschädigte Schloss wird zur Kaserne umgebaut.
  • 1821 Einweihung des Lutherdenkmals .
  • 1830 Pflanzung der Luthereiche.
  • 1848 Gründung etlicher politischer Vereine, wobei sich der konservative Einfluss durchsetzt. Der erste Evangelische Kirchentag findet in der Schlosskirche statt.
  • 1849 in der Schlosskirche wird auf dem zweiten Evangelischen Kirchentag die Innere Mission gegründet.
  • 1857 Weihe der in der Mauerstraße erbauten katholischen Kirche.
  • 1858 Am 31. Oktober ersetzt man die im Siebenjährigen Krieg teils verbrannte hölzerne Thesentür durch eine Bronzetür.
  • 1864 Die städtische Gasanstalt nimmt ihre Arbeit auf.
  • 1865 Einweihung des Melanchthondenkmals auf dem Markt.
  • 1873 Die Stadt hört auf, Festung zu sein. An Stelle der Festungsanlage entstehen Grünanlagen. Durch die günstige Verkehrslage der Stadt kommt es zur schnellen Ansiedlung von Betrieben.
  • 1883 Der Elbhafen, erst Schutzhafen für den Winter, ist als Umschlaghafen ausgebaut. Eröffnung des reformationsgeschichtlichen Museums „Luther-Halle” im Lutherhaus .
  • 1884 Ein städtisches Wasserwerk entsteht.
  • 1888 Das neue Melanchthon-Gymnasium wird eingeweiht.
  • 1892 Nach umfangreicher Erneuerung wird am 31. Oktober im Beisein des Kaisers Wilhelm II. die Schlosskirche eingeweiht.
  • 1893 Ein neues Postgebäude öffnet.
  • 1894 In Reinsdorf baut die Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Aktiengesellschaft (WASAG) ein Sprengstoffwerk.

von 1900 bis heute

  • 19071909 Bau des neuen Amtsgerichts.
    Werkssiedlung Piesteritz
  • 1908 Mit der Errichtung des städtischen Elektrizitätswerkes setzt die durchgehende Elektrifizierung der Stadt ein.
  • 1914 Errichtung eines Kriegsgefangenenlagers in Kleinwittenberg
  • 1915 Mit Gründung des Stickstoffwerkes in Piesteritz, eines chemischen Großbetriebes, steigt die Zahl der Industriearbeiter beträchtlich an.
  • 1916-1919 Die gartenstädtische Werkssiedlung Piesteritz wird nach Plänen von Paul Schmitthenner und Otto Rudolf Salvisberg unter der Leitung Georg Haberland und Karl Janisch erbaut.
  • 1918 Gründung der Luthergesellschaft in Wittenberg. Novemberrevolution. Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates. Wichtige Gebäude und Institutionen werden besetzt.
  • 1919 Am 23.Februar erste geheime Stadtratswahl. Wittenberg hört auf, eine Garnisonsstadt zu sein.
  • 1922 Der Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung beschließen, den Namen „Lutherstadt Wittenberg” zu führen. Die offizielle Anerkennung erfolgt erst 1938. Mit Inbetriebnahme einer elektrischen Feuermeldeanlage entfällt das Amt des Türmers auf der Stadtkirche.
  • 1933 Nach Machtantritt der Hitlerregierung erfolgt in Wittenberg auf allen Ebenen eine Gleichschaltung. Die SA ruft zum Boykott jüdischer Geschäfte, Arztpraxen und Anwaltskanzleien auf.
  • 1935 Das schwerste Explosionsunglück seit Bestehen des Reinsdorfer Sprengstoffwerkes ereignet sich am 13. Juni . Zahlreiche Tote und starke Schäden sind die Folgen.
  • 1935-1936 Errichtung des „Arado"-Flugzeugwerkes in der Dresdener Straße. Frauen aus dem KZ Ravensbrück werden zur Arbeit eingesetzt.
  • 1938 Am 10. November , in der so genannten „Kristallnacht”, kommt es zur Randale vor jüdischen Geschäften und Wohnungen. In der Folge werden jüdische Einwohner verhaftet und deportiert. Gründung des Deutschen Evangelischen Kirchenbundes in der Schlosskirche.
  • 1944 Angloamerikanische Bombenabwürfe beschädigen und zerstören im östlichen Teil der Stadt mehrere Häuser und den Bahnhof.
  • 1945 Am 26. April marschiert die Rote Armee in Wittenberg ein. Die ersten Betriebe beginnen mit der Arbeitsaufnahme. Es kommt zur Demontage der beiden Rüstungsbetriebe. Ein Teil des Stickstoffwerkes wird zum Zwecke der Reparation abgebaut.
  • 1946 Wiedereröffnung der Lutherhalle . Zwangsvereinigung von SPD und KPD am 24. März .
  • 1948 Der erste Ausstellungsraum des heutigen Museums für Natur- und Völkerkunde „Julius Riemer” wird eröffnet.
  • 1949 Das erste Geschäft (Freier Laden), in dem man ohne Lebensmittelkarten kaufen kann, wird eröffnet. Das Elbe-Elster-Theater wird am 14. September gegründet. Durch die sowjetische Kommandantur erfolgt mit Gründung der DDR die Übergabe der Verwaltungsfunktionen an die Stadtverwaltung.
  • 1953 Im Rahmen der Lucas-Cranach-Ehrung öffnet in der Lutherhalle eine Ausstellung zum 400. Todestag Lucas Cranachs d. Ä.
  • 19571963 In Kleinwittenberg werden erstmals Wohnungen in Großblockbauweise errichtet.
  • 1959 Das Schwimmbad in Piesteritz öffnet.
  • 1967 Ein großer historischer Festzug, ein internationales Symposium und ein akademischer Festakt der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bilden die Höhepunkte der 450-Jahrfeier der Reformation. Zu Ehren Philipp Melanchthons wird in seinem ehemaligen Wohnhaus ein Memorialmuseum eröffnet.
  • 19701976 Das Stickstoffwerk Piesteritz erfährt eine Erweiterung mit dem Bau von zwei Ammoniak- und drei Harnstoffanlagen.
  • 19711980 Am nördlichen Stadtrand entsteht ein großes Wohngebiet.
  • 1973 Nahe der Schlosskirche , unterhalb des sowjetischen Ehrenfriedhofs, wird ein Denkmal der Befreiung enthüllt. (Der dort aufgestellte Panzer wird im April 1990 vom Sockel entfernt.)
  • 1979 Abzug der seit 1945 in Wittenberg stationierten sowjetischen Panzerdivision aufgrund der SALT-II-Verhandlungen
  • 1983 Eine Vielzahl von Ereignissen stehen im Zeichen des Lutherjubiläums. Zu Pfingsten erfolgt in der Stadtkirche die Weihe einer neuen Orgel. Die Lutherhalle öffnet nach baulicher Umgestaltung und musealer Neugestaltung anlässlich der 500. Wiederkehr des Geburtstages Martin Luthers ihre Ausstellung. Die Restaurierungsarbeiten am Turm der Schlosskirche und an der Thesentür sind abgeschlossen. Gäste aus 15 Ländern nehmen am Evangelischen Kirchentag teil. Pfarrer Friedrich Schorlemmer lässt ein Schwert zu einer Pflugschar umschmieden.
  • 1985 Die Röhrwasserleitung wird zu einem technischen Kulturdenkmal erklärt.
  • 1988 Im Mai wird ein Vertrag über Städtepartnerschaft zwischen Göttingen und Wittenberg geschlossen. Der Opfer der „Reichskristallnacht” wird im November gedacht. Als Zeichen der Mahnung wird an der Südseite der Stadtkirche unterhalb der „Judensau” eine Gedenkplatte in das Pflaster eingelassen.
  • 1989 "Gebete um Erneuerung" in der Schloss- und Stadtkirche leiten den demokratischen Wandel in Wittenberg ein.
  • 1990 Erste freie und demokratische Kommunalwahl seit 1933.
  • 1994 Gründung der Stiftung "Leucorea" an der Martin-Luther-Universität. Wittenberg ist wieder Universitätsstandort.
  • 2000 Eröffnung der neuen Elbebrücken für Straße und Schiene.
  • 2002 Am 18. August erfolgt ein Dammbruch in Pratau und Seegrehna aufgrund des Hochwassers

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Jahr 2005 entdeckten Archäologen bei Umbauarbeiten an den so genannten Amtshäusern in Wittenberg die verloren geglaubte mittelalterliche Burg Wittenberg. Man entdeckte Bausubstanz aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Das Gebäude war Sitz der askanischen Herzöge und Kurfürsten von Sachsen.

Mit dem an selber Stelle errichteten Wittenberger Schloss (seit 1489) verschwand die Burg.

Bauwerke

  • Schloss und Schlosskirche

Einer der Hauptanziehungspunkte ist das Wittenberger Schloss und die Schlosskirche, vor allem in Verbindung mit dem mutigen Angriff auf die Ablasspraxis der römisch-katholischen Kirche im 16. Jahundert durch die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers
>>> mehr Informationen zum Schloss und der Schlosskirche

  • Stadtkirche

Die Stadtkirche ist die Mutterkirche der Reformation. Die künstlerische Ausstattung lässt den Atem vergangener Zeiten spüren.
>>> mehr Informationen zur Stadtkirche

  • Melanchthonhaus

Der die selbstbewusste Modernität der Renaissance ausdrückende Baustil des Melanchthonhauses ist nicht nur ein architektonischer Leckerbissen. In diesem Hause lebte und starb der große Reformator und Lehrer Deutschlands Philipp Melanchthon. In ihm befindet sich eine Ausstellung, die ein Muss für jeden reformationsgeschichtlich Interessierten ist.
>>> mehr Informationen zum Melanchthonhaus

  • Cranachhöfe

Die Cranachhöfe und Häuser belegen das Wirken einer der vielseitigsten Persönlichkeiten der Lutherstadt Wittenberg Lucas Cranach d.Ä, Lucas Cranach d.J., Hans Cranachs, Augustin Cranachs und Lucas Cranach III. . Das Gebäude am Markt 4 und die Apotheke mit Hof an der Schlossstraße 1 belegen Berührungspunkte zu der Persönlichkeit Lucas Cranachs und seiner Nachkommen.
>>> mehr Informationen zu den Cranachhäusern

  • Hundertwasserschule
    Hundertwasserschule

Das Martin-Luther-Gymnasium ist die deutschlandweit einzige Schule, die nach Entwürfen des österreichischen Künstlers Friedensreich Hundertwasser umgestaltet worden ist, wobei aus einer Standardtypplattenbauschule die Hundertwasserschule wurde. In der verspielten, bizarren und zugleich anregenden Bildungsstätte setzen sich die Schüler mit ökologischen Zusammenhängen auseinander und entfalten ihre künstlerische Kreativität.
>>> mehr Informationen zur Hundertwasserschule

  • Hamlethaus

Das architektonisch reizvolle Hamlethaus bindet sich in das Ensemble der Stadt ein und prägt einen unmittelbaren Eindruck auf den Betrachter.
>>> mehr Informationen zum Hamlethaus

  • Universität "Leucorea" Wittenberg

Die 1502 gegründete Universität Leucorea war und ist nicht nur Lehreinrichtung. In ihr wirkten auch die berühmten Persönlichkeiten der Reformation Martin Luther und Philipp Melanchthon. In der traditionsreichen Geschichte der Universität Wittenberg fanden Innovationen statt, die sich nicht nur auf Deutschland, sondern auch auf große Teile der Welt auswirkten.
>>> mehr Informationen zur Wittenberger Universität Leucorea

  • Augusteum und Lutherhaus

Der repräsentative Schaufassadenbau Augusteum ist einst ein Erweiterungsbau der Universität Wittenberg ’’Leucorea’’ gewesen. Er beherbergt heute das evangelische Predigerseminar und dessen altehrwürdige Bibliothek. Durchschreitet man das Eingangsportal des Augusteums, gelangt man in den Innenhof und erblickt vor sich das einstige Wohnhaus Martin Luthers. Heute befindet sich in dem Gebäude das reformationsgeschichtliche Museum mit seinen reichhaltigen Sammlungen von Bildern, Schriften und zeitgenössischen Exponaten der Reformationszeit.
>>> mehr Informationen zum Augusteum und Lutherhaus

  • Rathaus & Marktplatz

Im Herzen der Altstadt, befindet sich ein großzügig bemessener Marktplatz, an dem über Jahrhunderte ein harmonisches Bauensemble von Bürgerhäusern gewachsen ist. Auf ihm befindet sich das Renaissancerathaus, die Denkmäler Martin Luthers und Philipp Melanchthons sowie der Marktbrunnen.
>>> mehr Informationen zum Rathaus und Marktplatz

Theater

  • Chamäleon
  • Phönix Theaterwelt
  • Barrik Kleinkunstbar
  • Brett’l Keller

Museen

weitere Sehenswürdigkeiten

  • Luthereiche

Dort, wo Martin Luther einst die Bannbulle des Papstes verbrannte und damit seine Trennung von der römisch katholischen Kirche vollzog, steht die Luthereiche
>>> mehr Informationen zur Luthereiche

Eines der ältesten und das kleinste Planetarium Sachsen-Anhalts das zudem noch in Eigentum einer öffentlichen Schule steht. Schulklassen und Interessierte sind wilkommen.
http://www.planetarium-online.info/tour2003/tour20030403tag5.html

  • Röhrwasser

Jungfernröhrwasser in der Altstadt und seine Brunnen als technisches Denkmal

  • Druckerstube im Cranachhof Schlossstraße 1, nach alten Überlieferungen neu eingerichtet
  • Alaris Schmetterlingspark im Stadtteil Rothemark

Der Park ist eine tropische Oase mit hunderten frei fliegenden Schmetterlingen.

  • Falkenhof im Stadtteil Piesteritz

Exotische Greifvögel fliegen in der freien Natur und jagen Attrappen.

Persönlichkeiten

Nicht nur die großen Männer der Reformationszeit Martin Luther, Philipp Melanchthon und Lucas Cranach hinterließen ihre Spuren in der Lutherstadt Wittenberg. Als Universitätsstadt und ehemalige Hauptstadt Sachsens war sie auch Wirkungsstätte vieler anderer Persönlichkeiten, die Einfluss auch auf die Lutherstadt Wittenberg ausübten. Viele Persönlichkeiten sind auf den Gedenktafeln in der Altstadt Lutherstadt Wittenbergs verzeichnet.

>>> mehr Informationen zu den Persönlichkeiten der Lutherstadt Wittenberg

Ehrenbürger

Die "Ehrenbürgerschaft der Lutherstadt Wittenberg" ist die höchste Auszeichnung, die die Lutherstadt Wittenberg neben der "Ehrenurkunde der Lutherstadt Wittenberg", der "Ehrenurkunde des Oberbürgermeisters der Lutherstadt Wittenberg" und des "Lucas Cranach Preises der Lutherstadt Wittenberg" vergeben kann. Nach der Ehrungssatzung der Lutherstadt Wittenberg, kann die Ehrenbürgerschaft nur an lebende Personen verliehen werden und erlischt mit dem Tod der Person. Deswegen sollen alle einst mit der Ehrenbürgerwürde bedachten Personen, hier gennant sein.

  • 1835 Wilhelm von Brockhusen
  • 1847 Johann Zeltner
  • 1869 Heinrich Schmieder
  • 1874 Eduard Feodor Glöckner
  • 1874 Louis Gast
  • 1876 Dr. Adalbert Falk
  • 1879 Friedrich Ferdinand Peters
  • 1883 Christian Gottlob Holtzhausen
  • 1891 Fritz Eunicke
  • 1917 Wolf von Gersdorff
  • 1918 Wilhelm Else
  • 1919 Paul Leonhardt
  • 1928 Nathan Söderblom
  • 1930 Karl Janisch
  • 1933 Dr. Gottfried Krüger
  • 1933 Adolf Hitler
  • 1933 Paul von Hindenburg
  • 1948 Karl Kuntz
  • 1975 M.J. Rabischnikow

Söhne und Töchter der Stadt

Wirtschaft

Die Lutherstadt Wittenberg wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts mehr und mehr zum Industriestandort. International agierende Unternehmen sowie eine breite Anzahl kommunaler und mittelständischer Betriebe bestimmen die gegenwärtige Wirtschaftsstruktur. Die Lutherstadt bietet als Eisenbahnknotenpunkt, mit der Bundeswasserstraße Elbe, mit einer guten Straßenanbindung, einem modernen Klärwerk und einer ausgeprägten Ressourcenanbindung in den 5 Gewerbegebieten ein innovatives Ansiedlungsumfeld.

Ansässige Unternehmen

SKW Stickstoffwerke Piesteritz (chemische Industrie)
PCI Augsburg GmbH (Bauzusatzstoffe)
SIG Combibloc GmbH (Verbundverpackungsmittel)
Unilever Bestfoods Deutschland GmbH (Margarinewerk)
Wikana GmbH (Feinbackwaren)
AMI Agrolinz Melamine International Deutschland GmbH (Melaminproduzent)
PTE Polymer - Technik Elbe GmbH
FFB Feldbinder Spezialfahrzeugwerke GmbH
Al-ko Therm GmbH
TIP TOP Oberflächenschutz Elbe GmbH
Omnisal GmbH/100 % tochterunternehmen von Termphos Vlissingen/Holland (Herstellung von Phosphaten)

Verkehr

Erreichen kann man die Lutherstadt Wittenberg über die sich hier kreuzenden Bundesstraßen B2 und B187, über die Eisenbahnlinien Berlin -Leipzig/Halle und Dessau - Falkenberg/Dresden sowie über die Autobahnanschlussstelle Coswig an der A9. Durch die Lage an der Elbe verfügt die Lutherstadt Wittenberg über zwei Güterumschlaghäfen in Kleinwittenberg und Piesteritz sowie eine Passagierschifffahrtsanbindung.

Medien

Offener Kanal Lutherstadt Wittenberg
Wittenberger Wochenspiegel
Super Sonntag
Regionalbeilage Mitteldeutsche Zeitung
INGO

Verwaltung

Als 1293 Wittenberg das Stadtrecht erhielt, führte ein „Vocatus“ (Vogt) die Verwaltung der Stadt. Die Bewohner des Ortes waren einst Leibeigene gewesen, die sich nun als Bürger nach und nach in Innungen organisierten. So geht die älteste Gründung der Tuchmacherinnung auf das Jahr 1300 zurück. Ein Rat mit einem Proconsul (Bürgermeister) und 7 Consulen (Ratsmitglieder) wird erstmalig 1317 erwähnt. Dieser übernahm zunehmend die Verwaltungsrechte der Stadt und dessen 4 Innungen (Tuchmacher, Schuhmacher, Fleischer und Bäcker), aus denen er zusammengesetzt war. Durch den ständigen Geldbedarf der Regenten konnte dieser Rat nach und nach verschiedene Rechte und Grundbesitze gegen Bezahlung von diesen erwerben. Durch verwandtschaftliche Ratswahlinteressen hatte sich im Laufe eines Jahrhunderts ein Patriziat gebildet. Dies wurde durch den Regenten um 1425 durch neue Satzungen geändert. Das Ratskollegium bestand nun aus 3 besonderen Räten, deren Zahl zusammen 24 betrug, die alle 3 Jahre einander in der Regierung abwechselten und die kurfürstliche Bestätigung benötigten. Im Laufe der Entwicklung der Stadt stiegen auch die Ansprüche an den Rat. Während anfänglich vorwiegend die Ratsmitglieder beratende Funktionen erfüllten, wurden nach und nach Funktionen an die Ratsmitglieder gekoppelt (Syndikus, Richter, Kämmerer, Bauherr, Beisitzer Bürgermeister etc.), und die Größe des Rates stieg damit an. 1696 wurde die Struktur des Rates auf eine ständig anhaltende Dienstzeit geändert. In der nachfolgenden Zeit entwickelten sich aus Funktionen im Rat Kommissionen, die bestimmte Thematiken der Stadt berieten. Der Titel des Oberbürgermeisters wurde 1702 und 1918 bereits auf königlichen Erlass ehrenhalber vergeben. Mit dem Erreichen einer Einwohnerzahl von 25000 erhielt Wittenberg 1922 den Status einer kreisfreien Stadt. Damit erhielt das Stadtoberhaupt auch offiziell die Bezeichnung Oberbürgermeister. Durch die Verwaltungsreform 1. August 1950 wurde der Status der kreisfreien Stadt aufgehoben, womit auch der Titel des Oberbürgermeisters verschwand. Die Verwaltung der eingemeindeten Ortsteile Piesteritz, Kleinwittenberg, Teuchel, Trajuhn, Labetz und Wiesigk wurde in der Stadtverwaltung zentralisiert. 1994 wurde nach entsprechender Satzung wieder der Oberbürgermeistertitel eingeführt, dessen Beisitzer von alters her den Titel eines Bürgermeisters führt. Die nach 1950 eingemeindeten Orte Apollensdorf, Reinsdorf, Pratau, Seegrehna, Nudersdorf und Schmilkendorf besitzen einen Ortsbürgermeister und einen Ortschaftsrat.

Eingemeindungen

Die Lutherstadt Wittenberg, setzt sich aus mehreren Ortsteilen zusammen: die Altstadt Wittenberg mit den dazugehörigen ursprünglichen Gemarkungen Elstervorstadt, Schlossvorstadt(1417), Friedrichstadt (1301 als Broder Annendorf) und Rothemark (1391). Durch Eingemeindungen gelangten 1927 Kleinwittenberg, 1938 Teuchel, 1938 Labetz, 1950 Wiesigk, 1950 Piesteritz, 1950 Trajuhn, 1974 Apollensdorf, 1993 Reinsdorf mit dem 1937 eingemeindeten Dobien und dem 1950 eingemeindeten Braunsdorf, 1993 Pratau mit dem 1929 eingemeindeten Wachsdorf, 1993 Seegrehna mit dem ehemaligen Vorwerk Bleesern, 2005 Nudersdorf und Schmilkendorf hinzu.

Die Oberbürgermeister der Lutherstadt Wittenberg

Die Bürgermeister der Lutherstadt Wittenberg

Da der Rat Wittenbergs von 1317 bis 1695 alljährlich wechselte, sollen hier nur die bekanntesten Bürgermeister genannt werden.

Diverses

Städtepartnerschaften

bestehen :

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Wittenberger Maiblumenfest

Dieses Fest ist den in Wittenberg traditionell gezüchteten Maiglöckchen gewidmet. Auf dem Markt können an einem Wochenende Anfang Mai Blumen und Gehölze erworben werden.

  • Luthers Hochzeit

Alljährlich findet an einem Wochenende Mitte Juni eines der größten Themenstadtfeste Deutschlands in der Lutherstadt Wittenberg statt. Höhepunkt ist der historische Festumzug am Samstagnachmittag vom Lutherhof über den Markt zum Schlosshof.

  • Wittenberger Töpfermarkt

Auf dem Marktplatz präsentieren sich am letzten Wochenende im September zahlreiche Töpferwerkstätten und bieten ihre Ware feil. Im Beyer- und im Cranachhof findet ein buntes Markttreiben der Bauern und historischen Vereine statt.

  • Reformationsfest

Am 31.Oktober wird alljährlich das Reformationsfest mit Festgottesdiensten, Disputationen und einem bunten Treiben auf dem Markt und in den Altstadthöfen begangen.

  • Wittenberger Weihnachtsmarkt

Der historische Marktplatz und die gemütlichen Altstadthöfe bieten eine wunderschöne Kulisse für den Weihnachtsmarkt, der alljährlich am ersten Advent eröffnet wird und bis zum 4. Advent seine Türen offenhält.

  • Museumsnacht

Dabei hat man die Möglichkeit, während einer Nacht alle Museen Wittenbergs gegen einen kleinen einmaligen Beitrag zu besichtigen.

  • Wittenberger Kneipenmusiknacht
  • Wittenberger Kultursommer mit den Wittenberger Hofkonzerten
  • Wittenberger Theaternacht - Nacht der Sinne
  • Regio Pedale

Freizeit- und Sportanlagen

Volkspark Piesteritz
Arthur-Lambert-Stadion Wallstraße
Platz der Jugend Dessauer Straße
Stadthalle Sternstraße
Freibad Piesteritz
Schwimmhalle Piesteritz
Strandbad Reinsdorf
Reiterhof Braunsdorf
Reitsportanlage Lerchenberg
Reiterhof Huth Trajuhn
Tennisanlage Piesteritz
Fitneß-Club CityGym Pfaffengasse
Marineclub Wittenberg Dresdner Straße
Ruderclub Wittenberg Dresdner Straße

Kulinarische Spezialitäten

  • Wittenberger Kuckucksbier (Dunkelbier)
  • Wittenberger Quarkkrempel
  • Speckkuchen = Regionalspeise, vermutlich von eingewanderten Flamen im Mittelalter eingeführt

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1814 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter, beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Jahr Einwohnerzahlen
1513 2.100 ohne Studenten
1806 7.000
1814 4.727
1826 6.725
1834 8.107
1846 10.283
1875 12.479
1880 13.448
1885 13.836
1890 14.443
1895 16.479
1900 18.345
Jahr Einwohnerzahlen
1905 20.331
1910 22.419
1925 24.160
1939 35.130
1946 41.304
1950 49.852
1964 46.828
1971 47.323
1981 53.874
1989 51.754
1990 49.682
1995 53.207
2000 49.643

Literatur

  • "Schriftenreihe des Stadtgeschichtlichen Zentrums" (Heft 1-14)
  • "Wittenberg als Lutherstadt" von Helmar Junghans 1979
  • "Geschichte der Stadt Wittenberg" von Richard Erfurth 1910
  • "Blätter für Heimatgeschichte" von 1923 - 1936 Beilage der Wittenberger Zeitung
  • "Unser Heimatland" von 1924 - 1936 Beilage der Wittenberger Zeitung
  • "Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt" Landkreis Wittenberg von 2002
  • "Lucas Cranach d.Ä. und die Cranachhöfe in Wittenberg"
  • "Berühmte Persöhnlichkeiten und ihre Verbindung zu Wittenberg" von Heinrich Kühne und Heinz Model
  • "Geschichte der Lutherstadt Wittenberg" Teil 2 Richard Erfurth von 1929
  • "Heimatkalender" von 1998-2005
  • "Die Denkmale der Lutherstadt Wittenberg" von 1979
  • "Zusammenbruch und Neuanfang" von Gottfried Herrmann von 2002
  • "...Wittenberg brennt..." von Gottfried Herrmann von 1999
  • "Die Wende in Wittenberg" von Friedrich Schorlemmer von 1997
  • "Durch die Jahrhunderte" I,II und III von 1983
  • "Historische Nachricht vom Wittenberger Rathscollegio Der Cur Stadt Wittenberg" von M. Paul Gottlieb Kettner von 1734
  • "Die Lateinischen Inschriften Wittenbergs" von G.Stier 1860
  • "Das kursächsische Amt Wittenberg im Anfang des 16 Jahunderts" von Otto Oppermann von 1897
  • "Historische - geographische Beschreibung Wittenbergs und seiner Universität" von Samuel Psik Schalscheleth von 1795
  • "Die Stadtkirche der Lutherstadt Wittenberg"
  • "Lutherstadt Wittenberg Geschichten - Gestalten - Geschichte" von Xing-hu Kuo von 1991
  • "700 Jahre Wittenberg" von Stefan Oehmig von 1995
  • "Die Funde in den Turmknäufen der Stadtkirche zu Wittenberg" von D.Dr Nikolaus Müller von 1912
  • "Geschichte der Stadt Wittenberg" von Weyner von 1845
  • "Begräbnissstätten Wittenbergs und ihre Denkmäler" von Ernst Zitzlaff von 1896
  • "Berühmte Wittenberger und ihre Gäste" vom Rotary Club
  • "Die Registraturen der Kirchenvisitationen im ehemals sächsischen Kurkreise" von Karl Pallas von 1906- 1914
  • "Das Wittenberger Universitätsarchiv, seine Geschichte und Bestände" von Dr. Friedrich Israael von 1913
  • "Urkundenbuch der Universität Wittenberg" Teil 1 und 2 von Walter Friedensburg, Magdeburg 1926
  • "Codex Diplomatikus Anhaltinus " von 1867
  • "Codex Diplomaticus Saxionia "
  • "Codex Diplomaticus Brandenburgensis"
  • "Matrikel der Universität Wittenberg" von 1502- 1815
  • "Neue deutsche Biblographie" (Duncker & Humblot Berlin 1955- 2002)
  • "Die Chronik Thietmars" von Lauernt 1848
  • "23 Urkunden zur Geschichte der Stadt Wittenberg" (Bericht der deutschen Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Altertümer 1845)
  • "Die Kolonisierung und Germanisierung der Gebiete zwischen Saale und Elbe" von Schulze von 1896
  • "Die Siedlungen in Anhalt" Hey und Schulze
  • "Erklärung anhaltischer slavischer Ortsnamen" Mitteilungen für Anhaltische Geschichte und Altertumskunde VII Bd. 2. Teil 1895
  • "Grundzüge der Territorialentwicklung der anhaltischen Lande
  • "Die Diözese Brandenburg" von Dutschmann von 1906
  • "Magdeburger Geschichtsblätter" von Jahrgang 2- 46
  • "Die Slawen in Deutschland "
  • "Urbarium der Stadt Wittenberg " im Stadtarchiv ab 1324



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