Prenzlau
Wappen | Karte |
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Wappen Prenzlaus | Karte Prenzlau in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Brandenburg |
Landkreis: | Uckermark |
Fläche: | 150 km² |
Einwohner: | 20.929 (1. August 2004) |
Bevölkerungsdichte: | 140 Einwohner je km² |
Höhe: | 34 m ü. NN |
Postleitzahl: | 17291 |
Vorwahl: | 03984 |
Geografische Lage: | unbenannte Parameter 1:53.3166667_N_13.8666667_E, 2:53°19' N 13°52' O |
Kfz-Kennzeichen: | UM |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 73 452 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Steintor 4 17291 Prenzlau |
Offizielle Website: | www.prenzlau.de |
E-Mail-Adresse: | buergermeister@prenzlau.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Hans-Peter Moser (Linke) |
Die Stadt Prenzlau ist Sitz des Landkreises Uckermark im Bundesland Brandenburg, etwa 100 km nördlich von Berlin und 50 km westlich von Stettin (Polen).
Geografie
Stadtgliederung
Die Ortsteile der Stadt Prenzlau sind laut Hauptsatzung der Stadt Prenzlau:
- Blindow
- Dauer
- Dedelow (mit Ellingen und Steinfurth)
- Güstow (Mühlhof)
- Klinkow (Basedow)
- Schönwerder
- Seelübbe
Bewohnte Gemeindeteile der Stadt Prenzlau sind:
- Alexanderhof
- Augustenfelde
- Bündigershof
- Dreyershof
- Ewaldshof
- Magnushof
- Stegemannshof
- Wollenthin
Die ehemals selbständigen Gemeinden Dedelow, Klinkow, Güstow, Schönwerder, Dauer und Blindow gehören seit dem 1. November 2001 zur Stadt Prenzlau. Durch diese Fusion im Rahmen der Gemeindegebietsreform stieg die Einwohnerzahl der Stadt auf rund 22.000 (Haupt- und Nebenwohnsitz) an.
Geschichte
Archäologischen Funde belegen, dass das heutige Stadtgebiet seit der jüngeren Steinzeit besiedelt wurde. Nachdem bereits ab dem 7. Jahrhundert verstärkte Siedlungstätigkeiten durch slawische Stämme zu beobachten waren, entwickelte sich das Gebiet im 10. bis 12. Jahrhundert zu einem zentralen Siedlungs- und Burgkomplex.
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts kamen im Zuge der feudalen Ostexpansion zahlreiche niederdeutsche Siedler in das Gebiet und legten eigenständige Siedlungen an. Die Kirchen der Stadt zeigen heute noch, wo sich einst die Zentren der einzelnen Siedlungen befunden haben.
Erstmalig 1187 urkundlich erwähnt, verlieh der Pommernherzog Barnim I. im Jahre 1234 Prenzlau das Stadtrecht. Doch schon 1250 musste Pommern weitere Teile der Uckermark, unter ihnen auch Prenzlau, den brandenburgischen Grafen überlassen.
Ständig wechselnde landesherrliche Machtverhältnisse prägten das Geschehen in der Folgezeit. Erst 1426 fanden die Kämpfe und Auseinandersetzungen eine Ende, als Prenzlau endgültig unter die Herrschaft Brandenburgs geriet. Dennoch erlebte Prenzlau im 13./14. Jh. seine Blütezeit und entwickelte sich zum bedeutendsten Ort der Uckermark.

Sehr zu leiden hatte Prenzlau unter dem Dreißigjährigen Krieg und dessen Folgen. Die gesamte Region wurde stark entvölkert und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit befand sich an einem Tiefpunkt. Erst gegen Ende des 17. Jh. erholte sich die Anzahl der Einwohner durch den Zuzug von Hugenotten wieder. Diesen gelang es durch Einführung neuer Produktionsmethoden viele Gewerbezweige neu zu beleben. Weitere Maßnahmen wie intensive Stadtbebauung und die Ausweitung der Postwege, sowie ein generelles Erstarken des Handwerks führten zu einer wirtschaftlichen Erholung in der ersten Hälfte des 18. Jh.
Einen erneuten Rückschlag erlitt die Stadt jedoch durch den Siebenjährigen Krieg. Prenzlau war bereits im 17. Jh. zur Garnisonsstadt erklärt worden und militärische Bauten prägten das Stadtbild immer stärker. Von 1806 bis 1812 hatte Prenzlau unter französischer Besetzung und hohen Kontributionslasten zu leiden.
Im Zweiten Weltkrieg hatte Prenzlau ca. 600 Todesopfer zu beklagen. Schätzungsweise 85% des Stadtgebietes wurden zerstört. Mit dem Wiederaufbau wurde im Jahre 1952 begonnen. Wegen Wohnungsknappheit und geringer Wirtschaftskraft in den Nachkriegsjahren wurden hauptsächlich Plattenbauten errichtet.
Zunächst stand die Agrarindustrie im Mittelpunkt der Wirtschaft. Betriebe wie die Zuckerfabrik, der Milchhof, eine Getreidemühle und eine Brauerei waren wichtige Arbeitgeber. Die Gründung des Armaturenwerks Prenzlau (AWP) 1967 schaffte mehr als 1000 neue Arbeitsplätze und wurde zum größten Arbeitgeber der Stadt.
Im Zuge der Wiedervereinigung kam es zu umfassenden Umbrüchen in allen Bereichen. Das Stadtbild wurde durch Sanierung zahlreicher Gebäude und Straßen verschönert. Einstige Kasernen wurden zu Verwaltungsgebäuden umfunktioniert. Viele Betriebe mussten schließen, andere waren genötigt, ihr Personal drastisch zu reduzieren.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Maschinenbau, Lebensmittelproduktion, Futtermittelherstellung, Möbelindustrie, Solarmanufaktur
Verkehrsanbindung
Der Prenzlauer Bahnhof liegt an der der Fernbahnstrecke Berlin - Stralsund.
Die Bundesautobahnen 11 und 20 verlaufen in der Nähe der Stadt, die Bundesstraßen 109 und 198 kreuzen sich hier.
Städtepartnerschaft
Prenzlau ging im Jahr 2000 eine Städtepartnerschaft mit Uster (Schweiz) ein. Der Partnerschaftsvertrag wurde im Jahr 2004 um weitere fünf Jahre bis ins Jahr 2010 verlängert.
Sehenswürdigkeiten
- Ev. Kirche St. Marien: 1289-1340 erbaut (unter Einbeziehung des Westteils eines Vorgängerbaus von 1235), im 14. und 15. Jahrhundert Anbau von Kappellen, Nordturm aus dem 16. Jahrhundert, vom 20. bis 22. Dezember 1632 wurde darin der Leichnam des Königs Gustav II. Adolf aufbewahrt, Südturm aus dem 18. Jahrhundert, 1945 ausgebrannt, nach 1970 wiederaufgebaut
Schwedter Torturm und Stadtmauer - Ruine der Heiliggeistkapelle: Anfang 14. Jahrhundert, ehemals Kapelle des Heiliggeisthospitals, enthielt ab 1899 das Uckermärkische Museum, 1945 ausgebrannt
- Dominikanerkloster "Zum Heiligen Kreuz" (mit Museum): 1273 vom brandenburgischen Markgrafen Johann I. gegründet, im Zuge der Reformation 1544 aufgelöst
- St. Nikolai: 1275-1343 als Kirche des Dominikanerklosters "Zum Heiligen Kreuz" erbaut, ab 1716 Garnisonskirche, heute Kirche der Gemeinde St. Nikolai
- alte Nikolaikirche (bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg wüst geworden)
- Franziskanerkloster
- Rolandstatue am Uckermarkhotel
- Stadtpark
- Unteruckersee
- Wanderlernpfad am Uckersee (beim Kap)
- Glockenspiel (am Arbeitsamt)
Stadtmauer
- Stadtmauer mit
Türmen
- Seilerturm
- Hexenturm
- Pulverturm
Toren
- Schwedter Torturm (auch Steintorturm oder aufgrund der Verwendung schlicht Sternwarte genannt)
- Mitteltorturm (Vorlage für Oberbaumbrücke zu Berlin)
- Blindower Tor
Wiekhäuser
Außerdem andere Kirchen (teilweise auch Kirchruinen wie am unteren Endes des Marktberges), Synagogendenkplatte an der Wasserpforte (wenn man durch die Wasserpforte zum Sternberg geht), Wasserturm, Stadttore.
Literatur
- Mittelalterliche Stadtansicht - Prenzlau. Peter Feist, Kai Homilius Verlag, Berlin 1995, ISBN 3-931121-10-0, (Leseprobe)
- Olaf Gründel, Jürgen Theil: Prenzlau. ISBN 3897025299
Weblinks
siehe auch: Uckermärkische Seen