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Berlin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen der Stadt Berlin Karte des Landes Berlin in Deutschland
Basisdaten
Land: Berlin
Fläche: 891,69 km²
Einwohner: 3.391.000 (09/2003)
Bevölkerungsdichte: 3.801 Einwohner/km²
Schulden: 13.172 € pro Einwohner (2002)
Schulden gesamt: 44,6 Mrd. € (2002)
Höhe: 34 m ü. NN
Postleitzahlen: 10001-14199
Vorwahlen: 030
Geografische Lage: 52° 31' n.Br.
13° 24' ö.L.
KFZ-Kennzeichen: B
Amtliche Gemeindekennzahl: 11 1 00 000
Gliederung des Stadtgebiets: 12 Bezirke
ISO 3166-2: DE-BE
Webseite: www.berlin.de
Politik
Regierender Bürgermeister: Klaus Wowereit (SPD)
Regierende Parteien: SPD und PDS
Sitzverteilung im
Abgeordnetenhaus

(141 Sitze):
SPD 44
CDU 35
PDS 33
FDP 15
B90/Grüne 14
letzte Wahl: 21. Oktober 2001
nächste Wahl: 2006
Parlamentarische Vertretung
Stimmen im Bundesrat: 4

Allgemeines

Berlin ist ein Land der Bundesrepublik Deutschland. Seit 1991 ist es darüber hinaus die Bundeshauptstadt. Berlin ist ein Stadtstaat und die bevölkerungsreichste (2002: 3.389.450 Einwohner) Stadt Deutschlands. Mit einer Fläche von 89.169 ha ist Berlin auch die flächengrößte Stadt Deutschlands. Das Land Berlin ist gänzlich vom Land Brandenburg umgeben und liegt im Osten Deutschlands, etwa 70 km westlich der polnischen Grenze. Die Stadt ist einer der Verdichtungsräume der Bundesrepublik.

Vor der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten "Bundesrepublik Deutschland" (BRD, West) und "Deutsche Demokratische Republik" (DDR, Ost) im Jahr 1990 war Bonn am Rhein provisorische Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland und Ost-Berlin Hauptstadt der DDR. Der Westteil Berlins (West-Berlin) nahm eine Sonderstellung zwischen den beiden deutschen Staaten ein.

Im so genannten Hauptstadtbeschluss entschied der Deutsche Bundestag am 20. Juni 1991, dass Berlin die neue Hauptstadt des vereinigten Deutschlands sein soll.

Geschichte

Die Geschichte Berlins beginnt nicht erst mit der ersten urkundlichen Erwähnung, sondern bereits mit der Vor- und Frühgeschichte des Berliner Raumes. Zeugnisse dieser frühen Phase der Besiedlung sind vor allem im Museum für Vor- und Frühgeschichte sowie als lebensechte Nachbildung im Museumsdorf Düppel zu sehen. Hier werden auch mittelalterlichen handwerklichen Techniken vorgeführt.

Funde von Feuersteinen und bearbeiteten Knochen in der Gegend lassen auf eine Besiedlung seit ca. 60000 v. Chr. schließen. Im 9. Jahrtausend v. Chr. siedeln an der Spree und an der Dahme Jäger und Fischer, die Pfeilspitzen, Schaber und Feuersteinbeile hinterlassen. Aus dem 7. Jahrtausend v. Chr. wurde eine Maske gefunden, die wohl als Jagdzauber diente.

Im 3. Jahrtausend v. Chr. bilden sich Kulturen mit Ackerbau und Viehzucht, die handgefertigte Keramiken und Vorratsspeicher benutzen.

Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. siedeln sich verstärkt Germanen an: in historischen Quellen tauchen für sie die Stammesbezeichnungen Semnonen (Teilstamm der Sweben) und die Burgunderauf. Später ziehen vom Berliner Raum aus Germanen in den süddeutschen Raum, wobei der Berliner Raum aber auch weiterhin germanisch besiedelt bleibt, aber die Besiedlungsdichte abnimmt. Ab dem 6. Jh. strömen Slawenstämme in den Berliner Raum. Sie siedeln auch an bisher unbesiedelten Standorten, und unterscheiden sich durch Standortwahl und Wirtschaftsweise von den Germanen. Ab dem 12. Jahrhundert beginnt die Ostbesiedlung des Kaiserreichs. Auf den trockenen Flächen des Urstromtals zwischen dem Teltow und dem Barnim wird eine Furt über die Spree besiedelt. Auf der rechten Uferseite entsteht Berlin, auf der gegenüberliegenden Cölln. Die wichtigsten historischen Daten:

1197 erste urkundliche Erwähnung Spandaus, das 1232 Stadtrecht erhält
1209 erste urkundliche Erwähnung Köpenicks
um 1230 Verleihung des Stadtrechts für Berlin
1237 erste urkundliche Erwähnung von Cölln
1244 erste urkundliche Erwähnung von Berlin
1307 Zusammenschluss von Berlin und Cölln
1448 "Berliner Unwille": Proteste der Bevölkerung gegen Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn und den Schlossneubau
1451 Berlin wird Residenzstadt der Markgrafen und Kurfürsten
1539 Einführung der Reformation in Berlin
1567 "Knüppelkrieg" zwischen Berlin und Spandau
ab 1641 mehrfache Stadterweiterungen
1701 Berlin wird Hauptstadt des Königreichs Preußen
1861 Stadtgebiet wird durch die Eingemeindung von Wedding, Moabit, Tempelhofer und Schöneberger Vorstand erweitert
1871 Berlin wird Hauptstadt des Deutschen Reiches
1918 nach Ende des 1. Weltkrieges wird in Berlin die Republik ausgerufen
1920 umfangreiche Eingemeindung mit dem "Groß-Berlin-Gesetz"
1933 Berlin wird zur Machtzentrale der Nationalsozialisten
1936 Olympische Sommerspiele in Berlin
1937 große 700-Jahr-Feiern in Berlin, die von den Nationalsozialisten als Propagandaveranstaltung genutzt werden
1945 Berlin wird nach dem 2. Weltkrieg "Vier-Sektoren-Stadt"
1948/1949 Blockade der westlichen Sektoren durch die sowjetischen Streitkräfte, Berliner Luftbrücke
1949 politische Spaltung Berlins im Ost-West-Konflikt
1961 Bau der Mauer am 13. August
1963 bei einem Besuch Westberlins spricht US-Präsident Kennedy den berühmt gewordenen Satz "Ich bin ein Berliner".
1987 große 750-Jahr-Feiern in beiden Teilen der Stadt
1989 die Wende in der DDR, Fall der Mauer.
1990 Wiedervereinigung Deutschlands und der beiden Stadthälften Ost- und West-Berlin, Berlin wird Hauptstadt im vereinigten Deutschland.

Siehe auch: Geschichte Berlins

Politik

Datei:Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus 2001.png
Ergebnisse der Wahl zum Abgeordnetenhaus 2001

"Politik in Berlin" hat wegen der Funktion und der Geschichte des Stadtstaates Berlin immer verschiedene, sich oft überlappende Bezüge. Berlin ist eine Kommune, ein Bundesland und die Hauptstadt Deutschlands. Daher gibt es gelegentlich Überschneidungen zwischen Kommunalpolitik, Landes- oder Bundespolitik. Vor der Wiedervereinigung Deutschlands hatte der Begriff "Berlin-Politik" sogar einen weltpolitischen Inhalt in der Ost-West-Auseinandersetzung.

Politisches System

Wichtige Berliner Persönlichkeiten

Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Berlin

Medien

Rundfunk- und Fernseh-Sender:

Zeitungen: Der Tagesspiegel, die tageszeitung, Berliner Zeitung, Berliner Morgenpost, B.Z.


Bezirke

Bezirke Berlins
Berliner Rathaus ("Rotes Rathaus")

Nach dem Gebietsreformgesetz vom 10. Juni 1998 wurde die Zahl der Berliner Verwaltungsbezirke zum 1. Januar 2001 von 23 auf 12 gekappt. Berlin ist seitdem gegliedert in die Bezirke Berlin-Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow, Charlottenburg-Wilmersdorf, Spandau, Steglitz-Zehlendorf, Tempelhof-Schöneberg, Neukölln, Treptow-Köpenick, Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, Reinickendorf.

Weitere Differenzierung in Liste der Orte in Berlin, siehe auch Berliner Straßen und Plätze.

Kultur, Sport und Sehenswürdigkeiten

Kultur: Galerien in Berlin, Museen in Berlin, Kirchen in Berlin, Historischer Hafen Berlin, Staatsoper Unter den Linden, Deutsche Oper Berlin, Komische Oper Berlin, Philharmonie Berlin, Internationale Filmfestspiele Berlin

Sport: Hertha BSC Berlin, Berlin-Marathon, Eishockey in Berlin (Eisbären Berlin)

Siehe: Sehenswürdigkeiten in Berlin

Wirtschaft

Das Bruttoinlandsprodukt des Landes Berlin betrug im Jahr 2001 75,8 Mrd. €. Hamburg erzielte ein Bruttoinlandsprodukt von 73,7 Mrd. €, im Land Brandenburg waren es 42,3 Mrd. €. (IHK-Bericht 2000/2001).

In Berlin gab es 2001 insgesamt 138.688 der Industrie- und Handelskammer zugehörige Betriebe. Davon waren 48.289 im Handelsregister eingetragen und 90.399 so genannte Kleingewerbetreibende. (IHK-Bericht 2000/2001).

Berliner Wirtschaft 2001

Die wirtschaftliche Entwicklung Berlins war im Jahre 2001 meist von negativen Trends bestimmt. Das Bruttoinlandsprodukt sank im Vergleich zum Vorjahr um ein halbes Prozent, die Zahl der Erwerbstätigen sank um 5000 Beschäftigte, die Arbeitslosenquote lag im November 2001 bei 16 Prozent. Berlin befand sich damit im Geleitzug aller neuen Bundesländer, die alle eine Arbeitslosenquote zwischen 14 Prozent (Thüringen) und 18 Prozent (Sachsen-Anhalt) aufwiesen und damit weit über dem Bundesdurchschnitt von 9,2 Prozent lagen. Positive Impulse gingen allein vom Dienstleistungsbereich, besonders der unternehmensnahen Dienstleistungen, aus. Im verarbeitenden Gewerbe verzeichnete der Fahrzeugbau, die chemische Industrie und die Elektrotechnik zum Teil kräftige Umsatzsteigerungen. Einzelhandel und Gastgewerbe litten unter mangelnder privater Nachfrage. In einer schweren Krise steckt seit Jahren die Berliner Bauwirtschaft, die offensichtlich vom Bauboom der Jahre nach 1990 nicht nachhaltig profitieren konnte. Positiv entwickelte sich die Neugründung von Unternehmen in Berlin und die Zahl der Gewerbeanmeldungen. Der Saldo von Gewerbean- und abmeldungen ist seit Jahren positiv, hatte 1990 einen vereinigungsbedingten Höchststand von über 26.000, und liegt nach einem Tief im Jahre 1999 aktuell wieder bei 4000 mehr Anmeldungen als Abmeldungen. Die Terroranschläge des 11. September 2001 in den USA hatten sofort auch negative Auswirkungen in Berlin, vor allem in den Touristikbereichen, die eine sehr große wirtschaftliche Rolle in der Bundeshauptstadt spielen. Das Passagieraufkommen der drei Berliner Flughäfen ging im Vergleich zum Jahr 2000 von 13,3 Millionen auf 12,6 Millionen Passagiere zurück. Große Erwartungen werden in Berlin in die Innovations- und Technologiezentren gesetzt. Der Wissenschafts- und Technologiestandort WISTA in Adlershof mit dem Schwerpunkt Optoelektronik und der Biotechnologiestandort Berlin-Buch nehmen eine ausgesprochen positive Entwicklung und sind in internationale Netzwerke eingebunden. Berlin ist daher entschlossen, den Standortfaktor Wissenschaft und Forschung zu nutzen und auszubauen. Entschiedene Fördermaßnahmen sind aber in Folge des Berliner Bankenskandals und der sich hieraus ergebenden Haushaltsnöte unmöglich.

Siehe auch: Berlin - Wirtschaft


Verkehr

Dem innerstädtischen Verkehr dienen die S-Bahn, die U-Bahn, Straßenbahnen und Busse. In Ost-West-Richtung wird die Innenstadt von der Stadtbahn (Eisenbahn) durchquert. An ihr liegen u.a. die Bahnhöfe Lichtenberg, Ostbahnhof, Alexanderplatz, Friedrichstraße und Zoologischer Garten. Unterstützt wird die Ost-West-Verbindung durch die U-Bahnlinie 5 (U5), die teilweise im Ostteil Berlins oberirdisch verläuft. Die sogenannten Kanzler-U-Bahn soll in Kürze bis zum Lehrter Bahnhof verlängert werden, die Bauarbeiten hierzu sind mangels Finanzierung jedoch vörübergehend stillgelegt. Eine baldige Fertigstellung ist jedoch bis spätestens Sommer 2006 geplant. Zur Zeit wird die Ost-West-Trasse durch eine teilweise unterirdische Nord-Süd-Trasse ergänzt (Teil des Pilzkonzepts), die am Lehrter Bahnhof (offizieller Name heute Berlin Hauptbahnhof-Lehrter Bahnhof) die Stadtbahn kreuzt. Vervollständigt wird der S-Bahnverkehr durch den erst kürzlich fertiggestellten S-Bahnring, der es Touristen und auch den Berliner ermöglicht die Innenstadt in 61min komplett zu umfahren. Die Innenstadt wird von Westen her von einem Autobahn-Halbkreis umgeben, der langfristig zu einem Ring vervollständigt werden soll. Rund um Berlin verläuft die Autobahn A10 (Berliner Ring). Für den Regionalverkehr verkehren Regionalbahnen und -expresse der Deutschen Bahn sowie zwei InterConnex-Linien. Berlin besitzt drei Flughäfen in Tegel, Tempelhof und Schönefeld. Langfristig ist geplant den Flughafen Schönefeld zu vergrößern um die im Innenstadtbereich liegenden Flughäfen Tegel und Tempelhof zu entlasten bzw. zu schließen. Das Großprojekt Flughafen Schönefeld trifft jedoch bei vielen Berlinern und Brandenburgern auf großen Widerstand.

Wissenschaft und Forschung

Hochschulen in Berlin

In Berlin studieren an insgesamt 17 Universitäten und Hochschulen rund 150.000 Studentinnen und Studenten:

Forschungsinstitute in Berlin



Literatur

Drei Stadtteilanthologien aus dem Verbrecher-Verlag:

  • Mittebuch, hrsg. von Jörg Sundermeier, Verena Sarah Diehl und Werner Labisch. Berlin 2003. 200 S., EUR 12,30
  • Kreuzbergbuch, hrsg. von Jörg Sundermeier, Verena Sarah Diehl und Werner Labisch. Berlin 2002. 154 S., EUR 12,30
  • Neuköllnbuch, hrsg. von Verena Sarah Diehl, Jörg Sundermeier und Werner Labisch. Berlin 2003. 186 S., EUR 12,30

van Treeck, Bernhard: Das große Graffiti-Lexikon, Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin, 2001, ISBN 3-89601-292-X

van Treeck, Bernhard und Metze-Prou, Sibylle: Pochoir - die Kunst des Schablonengraffiti, Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin, 2000 ISBN 3-89602-327-6

van Treeck, Bernhard: Street Art Berlin, Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin, 1999 ISBN 3-89602-191-5

Oswalt, Philipp: Berlin_Stadt ohne Form, Prestel Verlag, München-London-New York, 2000 ISBN 3-7913-24403

Siehe auch Berlin-Literatur, Berlinchen, Berliner Dialekt, Berline, Berliner

Andere Orte mit dem Namen Berlin

  • in Deutschland
Berlin (Gemeinde Seedorf) bei Bad Segeberg, Schleswig-Holstein
(Bauernhof) Berlin in Klein Bennebeck (Schleswig-Holstein)
Berlin (New Hampshire, USA)
Berlin (Wisconsin, USA)
Berlin (Ontario, Kanada)


Deutsche Bundesländer
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