Liste der russischen Herrscher

Die Liste der russischen Herrscher umfasst alle Herrscher des Russischen Reiches und dessen Vorgängerstaaten von 862 bis zum Jahr 1917, als die Monarchie durch eine Revolution beendet wurde.
Hauptstadt Nowgorod
Name (Lebensdaten) | Regierungszeit | Titel | Anmerkungen | |
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Rurik (* um 830; † um 879) |
862–878 | Fürst | Der warägische Fürst gilt als Begründer der Dynastie der Rurikiden. Ob es sich bei ihm um eine reale Person oder eine Legende handelt ist umstritten. Er soll von 862 bis zum Jahr 879 der Herrscher über Nowgorod gewesen sein. |
Weliki Nowgorod ist eine der ältesten Städte Russlands (859 gegründet) und wurde von dem warägischen Fürst Rurik, dem Gründer des ersten ostslawischen Reichs, von 862 bis 879 regiert. Nowgorod war bereits im mittelalterlichen Reich der Kiewer Rus eine Großes Zentrum mit mehr als zehntausend Einwohnern. Die soziale Struktur bestand aus drei Schichten: reiche Kaufleute und Bankiers (gleichzeitig Grundbesitzer) standen an der Spitze, gewöhnliche Kaufleute waren Vertreter der mittleren Schicht; Handwerker und Tagelöhner gehörten der unteren Bevölkerungsschicht an. Nowgorod war im Hochmittelalter neben Konstantinopel die einzige Stadt in Europa, in der nicht nur der Adel und der Klerus, sondern auch das einfache Volk lesen und schreiben konnten, was heute unter anderem die über 1000 bei archäologischen Ausgrabungen gefundenen, auf Birkenrinde geschriebenen Briefe (so genannte Birkenrindenurkunden) bezeugen, die vom Alltag in der mittelalterlichen Stadt berichten. In Nowgorod blühte zu der Zeit Handel und Kultur. So wirkten berühmte Ikonenmaler wie Theophanes der Grieche und Andrei Rubljow. Olav I. Tryggvason, Olav II. Haraldsson, Magnus I., Harald III. suchten in Nowgorod oft Zuflucht, wenn Gefahr drohte. Olav I. Tryggvason und Magnus I. verbrachten hier ihre Kindheit und Jugend und hatten zeitlebens eine enge Verbindung zu der Stadt.
Dynastie der Rurikiden
Großfürsten der Kiewer Rus
Name (Lebensdaten) | Regierungszeit | Titel | Anmerkungen | |
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Oleg, „der Prophet“ († 912 oder 922) |
879–912 | Regent/Fürst | Gilt als Begründer des Großfürstentums Kiew. Herrschte als Regent für Ruriks Sohn Igor und zog gegen Konstantinopel im Jahr 907. Wie bei Rurik ist seine tatsächliche Existenz nicht restlos gesichert. |
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Igor I. (* um 878; † um 945) |
912–945 | Fürst | Sohn Ruriks. Erster Fürst, dessen Existenz als gesichert gilt. |
Datei:Pamyatnik Olge v Pskove.jpg | Olga, „die Heilige“ (* 881; † 11. Juli 969 ) |
945–962 | Regentin | Frau Igors. Nach dem Tod ihres Mannes übte sie die Regentschaft über das Reich für ihren minderjährigen Sohn Swjatoslaw aus. Sie versuchte die Christianisierung der Kiewer Rus, nachdem sie sich 957 taufen ließ, scheiterte jedoch. Außerdem führte sie mehreren Feldzüge gegen die Drewljanen. |
Datei:Sviatoslav statue at Belgorod.jpg | Swjatoslaw I., „der Eroberer“ (* um 942; † Frühjahr 972) |
962–972 | Fürst | Sohn Igors I. und Olgas. Er begann einige Eroberungsfeldzüge unter anderem gegen die Wjatitschen. Er eroberte das Khanat der Chasaren und vergrößerte seinen Machtbereich bis zum Don. Anschließend kämpfte er gegen die Bulgaren, infolgedessen es zum Krieg mit Byzanz kam. Beim Rückzug aus Preslaw wurde er gefangen genommen und getötet |
Jaropolk I. (* 945; † 980) |
972–980 | Fürst | Sohn Swjatoslaws I. Nach dem Tod des Vaters wurde das Reich unter den Brüdern aufgeteilt und es kam zum Streit unter den Brüdern. Er nahm die Christianisierung wieder auf. Der Angriffe seines Bruders Oleg konnte er sich erwehren, jedoch verlor er seine Macht schließlich 980 an Bruder Wladimir. | |
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Wladimir I., „der Große“ (* 960, † 15. Juli 1015) |
980–1015 | Fürst/ Großfürst | Sohn Swjatoslaws I. Er eroberte Nowgorod und erlangte, nachdem er seinen Halbbruder Jaropolk I. umbringen ließ, die Herrschaft über Kiew. Im Jahr 987 selbst getauft, trieb er die Christianierung weiter voran. Diesem Umstand verdankt er auch seinen Beinamen der Heilige. Kurz vor seinem Tod kam es zum Zerwürfnis mit seinem Sohn Jaroslaw. Zum Feldzug gegen seinen Sohn kam es aber nicht mehr. |
Swjatopolk I., „der Verfluchte“ (* 978 oder 979; † 1019) |
1015–1019 | Großfürst | Sohn Wladimirs I. Nach dem Tod des Vaters setzte sich Swjatopolk in Kiew durch, während sein Halbbruder sich weiterhin in Nowgorod behauptete. 1016 standen sich die Heere der Brüder gegenüber. Swjatopolk unterlag und floh nach Polen. Er kehrte 1018 nochmal kurzzeitig als Herrscher zurück ehe Jaroslaw ihn endgültig besiegte. | |
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Jaroslaw I., „der Weise“ (* 979 oder 986; † 1054) |
1019–1054 | Großfürst | Sohn Wladimirs I. Er bekam die Stadt Nowgorod zugesprochen, über die er auch nach dem Tod Wladimirs weiterhin herrschte. Es kam zu Streitigkeiten mit seinem Vater und dessen Nachfolger Swjatopolk I. Die Entscheidungsschlacht gewann er und setzte sich 1019 endgültig als Herrscher über Kiew durch. Er erließ die erste russische Gesetzessammlung und führte mehrere Kriege gegen die Polen. Außerdem etablierte er das Senioratsprinzip. |
Isjaslaw I. (* 1024; † 3. Oktober 1078) |
1054–1073 und 1076–1078 | Großfürst | Sohn Jaroslaws I. | |
Swjatoslaw II. (* 1027; † 27. Dezember 1076) |
1073–1076 | Großfürst | Sohn Jaroslaws I. | |
Wsewolod I. (* 1030; † 13. April 1093) |
1078–1093 | Großfürst | Sohn Jaroslaws I. | |
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Swjatopolk II. (* 1050; † 1113) |
1093–1113 | Großfürst | Sohn Isjaslaws I. |
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Wladimir II. Monomach (* 1053; † 19. Mai 1125) |
1113–1125 | Großfürst | Sohn Wsewolods I. |
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Mstislaw I., „der Große“ (* Juni 1076; † April 1132) |
1125–1132 | Großfürst | Sohn Wladimirs II. |
Jaropolk II. (* 1082; † 1139) |
1132–1139 | Großfürst | Sohn Wladimirs II. | |
Wsewolod II. (* 1104; † 1146) |
1139–1146 | Großfürst | Enkel Swjatoslaws II. | |
Igor II. († 19. September 1147) |
1146 | Großfürst | Bruder Wsewolods II. | |
Isjaslaw II. (* 1096; † 1154) |
um 1146/1147-1154 | Großfürst | Sohn Mstislaws I. | |
Datei:MemorialToJuriDolgoruky.jpeg | Juri Dolgoruki (* 1090; † 15. Mai 1157) |
1149-1151 und 1154–1157 | Großfürst | Sohn Wladimirs II. |
Isjaslaw III. (* ? † 1162) |
1157–1159 | Großfürst | ||
Rostislaw (* um 1110 ; † 1167) |
1159–1167 | Großfürst | Sohn Mstislaws I. | |
Mstislaw II. (* ? ; † 1170) |
1167–1169 | Großfürst | Sohn Isjaslaws II. |
Großfürsten von Wladimir-Susdal
Name (Lebensdaten) | Regierungszeit | Titel | Anmerkungen | |
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Andrei Bogoljubski (* 1111; † 1174) |
1168–1174 | Großfürst | Sohn Juri Dolgorukis | |
Michail Jurjewitsch (* unbekannt; † 20. Juni 1176) |
1174–1176 | Großfürst | Sohn Juri Dolgorukis | |
Wsewolod III., das große Nest (* 1154, † 1212) |
1176–1212 | Großfürst | Sohn Juri Dolgorukis | |
Konstantin (* 1185; † 2. Februar 1218) |
1212–1218 | Großfürst | Sohn Wsewolods III. | |
Juri II. (* 1189; † 1238) |
1218–1238 | Großfürst | Sohn Wsewolods III. | |
Jaroslaw II. (* 1190; † 30. September 1246) |
1238–1246 | Großfürst | Sohn Wsewolods III. | |
Swjatoslaw III. (* 1196; † 1252) |
1246–1249 | Großfürst | Sohn Wsewolods III. | |
Andrej I. (* unbekannt; † 1264) |
1249–1252 | Großfürst | Sohn Jaroslaws II. | |
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Alexander Newski (* um 1220; † 14. November 1263) |
1252–1263 | Großfürst | Sohn Jaroslaws II. |
Jaroslaw III. (* 1230; † 1272) |
1264–1271 | Großfürst | Sohn Jaroslaws II. | |
Wassili (* 1241; † 1276) |
1272–1277 | Großfürst | Sohn Jaroslaws II. | |
Dimitri I. (* um 1250; † 1294) |
1277–1281 und 1283–1293 | Großfürst | Sohn Alexander Newskis | |
Andrei II. (* um 1255; † 27. Juli 1304) |
1281–1283 und 1293–1303 | Großfürst | Sohn Alexander Newskis | |
Michail (* 1271; † 1318) |
1303-1318 | Großfürst | Sohn Jaroslaws III. | |
Juri I. (* unbekannt; 21. November 1325) |
1318-1322 | Großfürst | Sohn Daniil Aleksandrovichs; Enkel Alexander Newskis | |
Dimitri II. (* 1298, † 15. September 1326) |
1322-1325 | Großfürst | Sohn Michails | |
Alexander (* 1300; † 29. Oktober 1339) |
1326-1328 | Großfürst | Sohn Michails |
Großfürsten von Moskau und Zaren von Russland
Name (Lebensdaten) | Regierungszeit | Titel | Anmerkungen | |
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Iwan I., „der Geldsack“ (* 1288; † 1341) |
1328–1341 | Großfürst | Sohn Daniil Aleksandrovichs; Enkel Alexander Newskis |
Simeon, „der Stolze“ (* 7. November 1316; † 27. April 1353) |
1341–1353 | Großfürst | Sohn Iwans I. Simeon erhielt bei der Teilung des Reichs durch Iwan I. das Fürstentum Moskau. Moskau blieb die entscheidende Machtzentrale des Reich. Er konnte ein Aufkeimen der früheren Konflikte mit Twer verhindern, nicht zuletzt durch die Hochzeit mit Maria von Twer. Er starb an der Pestepidemie von 1353. | |
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Iwan II., „der Schöne“ (* 30. März 1326; † 13. November 1359) |
1353–1359 | Großfürst | Sohn Iwans I. Er bestieg unerwartet nach dem Tod seines Bruders und dessen Söhnen den Thron. Er annektierte die Gebiete um Wereja südlich von Moskau. Nach kurzer Herrschaft starb Iwan und sein minderjähriger Sohn Dmitri Donskoi wurde Großfürst. |
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Dmitri I. Donskoi (* 12. Oktober 1350; † 19. Mai 1389) |
1359–1389 | Großfürst | Sohn Iwans II. |
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Wassili I. (* 1371; † Februar 1425) |
1389–1425 | Großfürst | Sohn Dimitris I. |
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Wassili II., „der Blinde“ (* 10. März 1415; † März 1462) |
1425–1462 | Großfürst | Sohn Wassilis I. |
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Iwan III., „der Große“ (* 22. Januar 1440; † 27. Oktober 1505) |
1462–1505 | Großfürst | Sohn Wassilis II. Gebrauchte als erster Großfürst den Titel Zar von Russland |
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Wassili III. (* 1479; † 1533) |
1505–1533 | Großfürst | Sohn Iwans III. |
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Iwan IV., „der Schreckliche“ (* 25. August 1530; † 18. März 1584) |
1533–1584 | Zar | Sohn Wassilis III. Er war der erste gekrönte russische Zar |
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Fjodor I. (* 31. Mai 1557; † 6. Januar 1598) |
1584–1598 | Zar | Sohn Iwans IV. Letzter Zar aus der Dynastie der Rurikiden. Fjodor war geistig zurückgeblieben und als Herrscher völlig unbedeutend. Für ihn regierte ein Regentschaftsrat, dem auch Boris Godunow angehörte. |
Zeit der Wirren (verschiedene Dynastien)
Name (Lebensdaten) | Regierungszeit | Titel | Anmerkungen | |
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Boris Godunow (* 1552; † 13. April 1605) |
1598–1605 | Zar | Er war der erste Herrscher nach dem Ende der Dynastie der Rurikiden. Durch die Wahl des Semski Sobor gelangte er an die Macht und wurde am 21. Februar zum Zaren ausgerufen. Im Jahr 1601 kam es zu tiefen sozialen und politischen Krisen. Gleichzeitig tauchte der erste falsche Dimitri auf, der den Zarenthron beanspruchte. Boris Godunow verstarb unerwartet am 13. April 1605. |
Fjodor II. (* 1589; † 20. Juni 1605) |
1605 | Zar | Sohn Boris Godunows. Er folgte seinem Vater kurzfristig auf den Thron nach, ehe er von Anhängern des falschen Dimitris gestürzt und ermordet wurde. | |
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Dimitri II., „der Falsche“ (* unbekannt; † 17. Mai 1606) |
1605–1606 | Zar | Er behauptete, der jüngste Sohn Iwans des Schrecklichen, zu sein. Mit Hilfe des Polenkönigs Sigismund III. erlangte er die Zarenwürde, trat zum Katholizismus über und heiratete die Polin Marina. Durch seine Politik verlor er die Unterstützung des Adels. Bei einer von seinem Nachfolger Wassili heraufbeschworenen Revolte wurde er ermordet. |
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Wassili IV. (* 22. September 1552; † 12. September 1612) |
1606–1610 | Zar | Wassili Schuiski wurde nach dem Tod des falschen Dimitri zum Zaren gewählt. Unter seiner Herrschaft kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Adelsgeschlechtern. Ein zweiter falscher Dimitri tauchte auf und fand Unterstützung beim Adel. Mit schwedischer Hilfe hielt er sich bis 1610, gelangte dann in polnische Gefangenschaft, in der er 1612 starb. |
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Władysław IV. Wasa (* 9. Juni 1595; † 20. Mai 1648) |
1610–1613 | – | In der Herrscherlosen Zeit von 1610 bis 1613 war er designierter Zar. Nachdem die Polen in Moskau einmarschiert waren, sollte Władysław die Zarenwürde übernehmen. Sein Vater Sigismund beanspruchte den Thron für sich und schließlich übernahm keiner von beiden den russischen Thron. |
Dynastie der Romanows
Zaren von Russland
Name (Lebensdaten) | Regierungszeit | Titel | Anmerkungen | |
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Michael I. (* 12. Juli 1596; † 13. Juli 1645) |
1613–1645 | Zar | Sohn Philarets. Erster Zar aus dem Haus Romanow, der 1613 zum Zaren gewählt und gekrönt wurde. Zu Beginn musste er sich heftiger Angriffe der Polen erwehren, die ihn als Zaren nicht anerkannten. |
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Alexei I., „der Sanftmütigste“ (* 19. März 1629; † 29. Januar 1676) |
1645–1676 | Zar | Sohn Michaels I. Während seiner Regierungszeit herrschte eine starke Unterdrückung der Bauern. Die zusätzliche hohe Steuerlast führte ab 1648 immer wieder zu Aufständen. 1649 wurde die Leibeigenschaft per Gesetz festgelegt. Alexei führte seit 1654 einen Krieg mit Polen, in den auch Schweden 1656 eintrat und gegen Russland kämpften. Erst der Friede von Andrussowo 1667 beendete die Kriegshandlungen und Smolensk, Kiew und die Ostukraine wurden Teil Russlands. |
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Fjodor III. (* 30. Mai 1661; † 27. April 1682) |
1676–1682 | Zar | Sohn Alexeis I. Er befand sich fast die ganze Zeit seiner Herrschaft mit dem Osmanischen Reich im Krieg. Fjodor hatte viele Reformen angestoßen, aber die meisten davon brachte er nicht zu Ende. Wichtig war die Abschaffung der Rangplatzordnung beim Militär. |
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Sofia Alexejewna (* 5. September 1657; † 3. Juli 1704) |
1682–1689 | Regentin | Tochter Alexeis I. Nach Fjodors Tod stellte sich die Frage der Thronfolge. Nach blutigen Aufständen der Strelitzen wurde sie zur Regentin für die beiden unmündigen Zaren Ivan V. und Peter I. erklärt. Die erfolglosen Feldzüge gegen die Krimtataren führten zu ihrem Sturz im August 1689. Peter I. ließ sie zur Nonne scheren. |
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Iwan V. (* 27. August 1666; † 29. Januar 1696) |
1682–1696 | Zar | Sohn Alexeis I. Er wurde zusammen mit Peter zum Zaren gekrönt. Politisch spielte Iwan auf Grund seiner Gesundheit nie eine Rolle. In den ersten Jahren lag die Regierung bei seiner Schwester Sofia, die zur Regentin eingesetzt worden war. Nach deren Entmachtung herrschte sein Bruder Peter. |
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Peter I., „der Große“ (* 30. Mai/19. Juni 1672; † 28. Januar/8. Februar 1725) |
1682–1725 | Zar | Sohn Alexeis I. |
Kaiser des Russischen Reiches
Name (Lebensdaten) | Regierungszeit | Titel | Anmerkungen | |
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Peter I., „der Große“ (* 30. Mai/19. Juni 1672; † 28. Januar/8. Februar 1725) |
1682–1725 | Kaiser | Sohn Alexeis I. 1721 nahm Peter den Kaisertitel an. 1724 macht er seine zweite Frau zur Mitregentin. Er reformierte das russische Reich nach westlichen Vorbild. |
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Katharina I. (* 15. April 1683; † 17. Mai 1727) |
1725–1727 | Kaiserin | Frau Peters I. Erste Kaiserin Russlands. Peter der Große ernannte sie bereits 1724 zur Mitregentin. Nach dessen Tod verhilft Alexander Danilowitsch Menschikow ihr zum Thron. Sie übergibt ihm die Regierungsgeschäfte, stirbt aber schon 2 Jahre später. |
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Peter II. (* 22. Oktober 1715; † 18. Januar 1730) |
1727–1730 | Kaiser | Enkel Peters I., letzter männlicher Romanow auf dem Thron. Der junge Zar wird stark beeinflusst, zuerst versucht Menschikow seine Macht auszuweiten, wird jedoch von Dolguriki gestürzt. Er verlegt den Hof wieder nach Moskau. 1730 bekommt Peter die Pocken und stirbt. |
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Anna (* 28. Januar 1693; † 17. Oktober 1740) |
1730–1740 | Kaiserin | Tochter Iwans V. Die Regierungsgeschäfte kümmerten sie wenig. Unter ihrer Regentschaft begann die Ausbreitung in Richtung Zentralasien. Russland beteiligte sich am Polnischen Thronfolgekrieg und am Russisch-Österreichischen Türkenkrieg. Ihre Regentschaft wird auch Dunkle Epoche genannt. |
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Iwan VI. (* 12. August 1740; † 4. Juli 1764) |
1740–1741 | Kaiser | Urenkel Iwans V. Kaiserin Anna ernannte den Enkel ihrer Schwester zum Thronfolger. Als Säugling bestieg er unter der Regentschaft Anna Leopoldownas den Thron Russlands. Elisabeth Petrowna stürzte den jungen Zaren bereits im Jahr darauf. Iwan wurde inhaftiert und 1764 ermordet. |
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Elisabeth (* 18. Dezember 1709; † 25. Dezember 1761) |
1741–1761 | Kaiserin | Tochter Peters I. und Katharinas I. Letzte der ursprünglichen Romanows auf dem Thron. Innenpolitisch konnte Elisabeth das Reich stabilisieren. Sie führte eine strenge Religionspolitik, wodurch Juden und Anderesgläubige unter Repressalien zu leiden hatten. Im Siebenjährigen Krieg kämpfte Russland auf der Seite Österreichs gegen Preußen. |
Peter III. (* 21. Februar 1728; † 17. Juli 1762) |
1762 | Kaiser | Enkel Peters I. und Katharinas I. Begründer der Linie Romanow-Holstein-Gottorp. Schloss mit Preußen Frieden und wechselte auf dessen Seite im Siebenjährigen Krieg. Er wurde durch ein Komplott, das seine Frau Katharina auf den Thron hob, entmachtet. Parteigänger der Zarin ermordeten ihn im Juli 1762. | |
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Katharina II., „die Große“ (* 2. Mai 1729; † 17. November 1796) |
1762–1796 | Kaiserin | Frau Peters III. Entmachtete ihren Mann und ließ sich zur Kaiserin ausrufen. Sie fördert die Ansiedlung von Ausländern in Russland. Russlands Machtbereich konnte sie soweit ausbauen, dass nach zwei Kriegen gegen die Türken Russland über einen Zugang zum Schwarzen Meer verfügte. Außerdem wirkte sie an den drei Teilungen Polens entschieden mit und führte 1788 Krieg gegen die Schweden. |
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Paul (* 20. September 1754; † 12. März 1801) |
1796–1801 | Kaiser | Sohn Peters III. und Katharinas II. Er schloss ein Bündnis mit Frankreich, dem Feind seiner bisherigen Verbündeten. Verschwörer wollten ihn zur Abdankung zwingen. Paul weigerte sich und wurde ermordet. |
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Alexander I. (* 12. Dezember 1777; † 19. November 1825) |
1801–1825 | Kaiser | Sohn Pauls I. Kämpfte im Bund gegen Napoleon und vermittelte den Frieden von Tilsit. Beteiligte sich an den Befreiungskriegen, die mit dem Sturz Napoleons endeten. Ebenfalls hatte er Anteil am Wiener Kongress bei der Neuordnung Europas |
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Nikolaus I. (* 25. Juni 1796; † 18. Februar 1855) |
1825–1855 | Kaiser | Sohn Pauls I. Innenpolitisch setzten ihm die Dekabristen zu. Ebenfalls sah er sich dem Novemberaufstand der Polen gegenüber. Aussenpolitisch führte er unter anderem Krieg gegen Persien und die Türkei. Nikolaus wollte 1853 erneut die Türkei erobern und löste damit den Krimkrieg aus, dessen Ende er nicht mehr erlebte. |
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Alexander II., „der Befreier“ (* 17. April 1818; † 1. März 1881) |
1855–1881 | Kaiser | Sohn Nikolaus’ I. Er stimmte 1856 dem Pariser Frieden zu und beendete damit den Krimkrieg. Die Abschaffung der Leibeigenschaft bracht ihm den Namen Befreier-Zar ein. 1877 erklärte Russland dem Osmanischen Reich aufgrund des bulgarischen Aprilaufstands den Krieg. Er begann viele Reformen, ließ aber Regimegegner überwachen und verfolgen. Er starb durch ein Sprengstoffattentat. |
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Alexander III., „der Friedensstifter“ (* 26. Februar 1845; † 20. Oktober 1894) |
1881–1894 | Kaiser | Sohn Alexanders II. Nach seiner Machtübernahme hob er viele Liberalisierungen seines ermordeten Vaters wieder auf. Er stärkte die Autokratie in Russland und gründete die Geheimpolizei Ochrana. In seiner Regierungszeit führte Russland keine Kriege, weshalb er den Beinamen "der Friedensstifter" bekam. |
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Nikolaus II. (* 18. Mai 1868; † 17. Juli 1918) |
1894–1917 | Kaiser | Sohn Alexanders III. Letzter gekrönter Zar Russlands. Die Niederlage im Krieg gegen Japan löste 1905 - nach der Niederschlagung einer friedlichen Demonstration am Petersburger Blutsonntag - die Russische Revolution 1905 aus. Der Zar musste die Bildung einer Duma hinnehmen. 1914-15 kämpfte Russland im ersten Weltkrieg. Nikolaus dankte 1917 in Folge der Februarrevolution ab und wurde samt Familie im Sommer 1918 von den Bolschewiki ermordet. Seit 2000 wird er von der Russisch-Orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt. |
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Michael II. (* 22. November 1878; † 12. Juni 1918) |
1917 | Kaiser | Sohn Alexanders III. Folgte seinem Bruder Nikolaus für einen Tag auf den Thron nach. Er wurde ebenfalls von den Bolschewiki im Sommer 1918 erschossen. |
Siehe auch
Literatur
- Hans-Joachim Torke (Hrsg.): Die russischen Zaren 1547–1917. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-42105-9