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Eisenhans (Film)

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Film
Titel Eisenhans
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1983
Länge 109 Minuten
Stab
Regie Tankred Dorst
Drehbuch Tankred Dorst; Ursula Ehler
Produktion Helmut Krapp (Bavaria Filmverleih- und Produktions GmbH; Westdeutscher Rundfunk)
Musik Bert Grund
Kamera Jürgen Jürges
Schnitt Stefan Arnsten; Liesgret Schmitt-Klink (ungenannt)
Besetzung

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Eisenhans ist ein Spielfilm des deutschen Dramatiker und Schriftstellers Tankred Dorst aus dem Jahr 1983. Die Handlung des Schwarzweißfilms ist in Oberfranken an der deutsch-deutschen Grenze angesiedelt. Dem Film liegt das gleichnamige Buch zugrunde, für das Dorst 1983 den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste erhielt.

Das Kinodebüt des Bühnenregisseurs wurde von ihm als „Ein böses deutsche Märchen“ (siehe Der Eisenhans) bezeichnet. Gerhard Olschewski wurde für seine Rolle als Eisenhans als bester Hauptdarsteller mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.

Handlung

Der grobschlächtig (vierschrötig) wirkende LKW-Fahrer Hans Schroth (Gerhard Olschewski), aufgrund seiner Kraft "Eisenhans" genannt, lebt mit seiner Frau Sophie (Hannelore Hoger) und seiner debilen Tochter Marga (Susanne Lothar) an der deutsch-deutschen Grenze. Nicht nur die geografische Lage ist isoliert, auch findet Hans bei seiner Frau und in seinem sozialen Umfeld wenig emotionale Nähe. Seine ganze Zuneigung fokussiert er auf seine halbwüchsige Tochter, die er anders als die Dorfbewohner es erwarten nicht wegen ihrer geistigen Behinderung verschämt versteckt, sondern mit ihr am dörflichen Leben teilnimmt.

Als das Umfeld ein inzestiöses Verhältnis argwöhnt, kann er sich in seiner Hilflosigkeit nur durch blinde Aggression wehren und wird gegenüber seiner Frau handgreiflich. Nachdem sie ihn angezeigt hat, wird er von der Polizei verhaftet.

Rezensionen

Urs Jenny schreibt im Der Spiegel: Eine sozialkritische Milieu- und Fallstudie ist dieser erste Kinofilm des Theater- und Fernsehautors Tankred Dorst nicht. Er liebt diese beiden und starrt wie sie auf das Grelle, Bizarre, Fratzenhafte [..], einer Schwarzweiß-Welt, in der nur die Fernsehbilder bunt sind. Er läßt sich tief in die Engelsträume und Todesphantasien seines Eisenhans hineinziehen, in die Schönheit des Chaos; so gewinnt dieser seltsame Film selbst mehr und mehr den Sog der Liebe, von der er erzählt: das Märchen vom Glück, das ein Unglück ist.[1]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Rezension Landschaft für Verlierer; In Der Spiegel, April 1983