Madonnen-Lilie
Madonnenlilie | ||||||||||||
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Die Madonnenlilie (Lilium candidum) ist eine Art der Gattung der Lilien (Lilium) in der nach ihr benannten Candidum-Sektion. Der Artname candidum bedeutet soviel wie "strahlend weiss".
Varietäten
Neben dem Typ existiert als Varietät
- var. salonikae, mit geringerer Größe und schlankeren Blättern.
Beschreibung
Die anders als bei anderen Lilien unmittelbar unter der Erdoberfläche sitzende Zwiebel (der so genannte Bulbus) ist rund und kann bis zu zehn Zentimeter im Durchmesser groß sein. Die Schuppen sind weiß bis gelbweiß. Die Pflanze bildet ab dem Frühjahr aus einer bodenständigen Blattrosette (in dieser Gestalt überwintert sie) einen mit lanzettförmigen Blättern besetzten, bis zu 180 Zentimeter groß werdenden Stängel, an dem ca. im Juni/Juli eine Rispe mit bis zu 20 starkduftenden, reinweißen, trompetenförmigen Blüten erscheint.
Verbreitung
Madonnenlilien stammen ursprünglich aus Südwestasien, von wo sie bereits zu römischen Zeiten ans Mittelmeer gebracht wurden. Dort sind sie heutzutage einheimisch. Darüber hinaus findet sie sich als Zierpflanze mittlerweile auf allen Kontinenten der Welt. Sie bevorzugt kalkhaltige Standorte in vollsonniger, geschützter Lage, und ist als mediterrane Pflanze in Mitteleuropa weder vollkommen winterhart noch bildet sie dort Frucht.
Vermehrung
Der Samen keimt sofortig-epigäisch. In Mitteleuropa ist eine Vermehrung aus klimatischen Gründen nur vegetativ per Stängelbulben möglich. Aus diesen können nach zwei bis drei Jahren blühfähige Zwiebeln entstehen, in der Folge bilden sich so allmählich Horste.
Verwendung als Gartenpflanze

Auch heute noch ist die Madonnenlilie als Zierpflanze geschätzt, da sie aber extrem virenanfällig ist, sollte sie ausschließlich außerhalb der Reichweite anderer Lilien gepflanzt werden.
Kulturgeschichte
Erste Abbildungen (wahrscheinlich der Madonnenlilie) finden sich auf Friesen im minoischen Kreta. Im Christentum galt die Lilie so bis ins Mittelalter als heidnisch konnotiert, erst dann wurde über den Umweg der biblischen Susanna (von hebräisch Shushan: "die Lilie"), die als Vorläuferin Mariens gilt, die Madonnenlilie Aufgrund ihrer strahlend weißen Farbe zum Symbol der Reinheit in der christlichen Formensprache und erhielt so ihren Namen. Als Konzession an die Unschuld wurde die Madonnenlilie jedoch meist ohne Stempel und Staubfäden dargestellt. Sie ist besonders häufig auf Gemälden zu sehen, die die sogenannte Verkündigung zum Thema haben.
Sonstiges
Daneben fand die Zwiebel der Madonnenlilie früher als Lebensmittel Verwendung.