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Sanary-sur-Mer

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Sanary-sur-Mer
Datei:Blason ville fr Sanary (Var).svg
Sanary-sur-Mer (Frankreich)
Sanary-sur-Mer (Frankreich)
Staat Frankreich Frankreich
Region Provence-Alpes-Côte d’Azur
Département (Nr.) Var (83)
Arrondissement Toulon
Kanton Ollioules
Koordinaten 43° 7′ N, 5° 48′ OKoordinaten: 43° 7′ N, 5° 48′ O
Höhe 0–446 m
Fläche 19,23 km²
Einwohner 17.938 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte 933 Einw./km²
Postleitzahl 83110
INSEE-Code
Website http://www.mairie-sanary.fr/

Sanary-sur-Mer, Hafen und Altstadt

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Sanary-sur-Mer (provenzalisch Sant Nari de Mar) ist eine französische Gemeinde im Département Var in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur.

Geographie

Sanary ist eine Kleinstadt an der südfranzösischen Mittelmeerküste unweit Toulon im Osten und Bandol im Westen.

Geschichte

Sanary wurde im Jahr 1035 als San Nazari gegründet. Der ursprüngliche, provenzalische Name wurde 1890 in Sanary-sur-Mer geändert.

In den Jahren nach der nationalsozialistischen Machtübernahme in Deutschland hielten sich in der kleinen Stadt am Mittelmeer viele deutsche Emigranten auf. Die Stadt gilt seither als wichtiges Exilzentrum. Zu den berühmtesten Exilanten gehörten Bertolt Brecht, Ferdinand Bruckner, Franz Theodor Csokor, Albert Drach, Lion und Marta Feuchtwanger, Bruno Frank, Walter Hasenclever, Franz und Helen Hessel, Alfred Kantorowicz, Hermann Kesten, Egon Erwin Kisch, Arthur Koestler, Annette Kolb, Golo Mann, Heinrich Mann, Klaus Mann, Thomas Mann, Ludwig Marcuse, Erwin Piscator, Joseph Roth, Franz Werfel und Alma Mahler-Werfel, Arnold Zweig, Stefan Zweig.

Sehenswürdigkeiten

Tour romane
1987 gestiftete Gedenktafel für die deutschen und österreichischen Flüchtlinge
  • Kapelle Notre-Dame-de-Pitié: von der 1560 auf einer Anhöhe im Westen der Stadt errichteten Kapelle aus offenbart sich eine schöne Aussicht über die Bucht von Sanary mit den Hügeln von Toulon im Hintergrund und die Küste bis zu den Îles des Embiez, hinter denen sich die Anhöhen des Cap Sicié erheben.
  • Kirche Saint Nazaire: Ein neogotischer Bau, der Ende des 19. Jahrhunderts die alte romanische Kirche aus dem 16. Jahrhundert ersetzte.
  • Der „Römische Turm“ (Tour romane) wurde im Mittelalter errichtet.


Städtepartnerschaften

Sanary pflegt Partnerschaften mit:

Siehe auch

Literatur

  • Exil am Mittelmeer. Deutsche Schriftsteller in Südfrankreich von 1933–1941. Herausgegeben von Ulrike Voswinckel und Frank Berninger. Allitera Verlag, München 2005. ISBN 3-86520-113-X
  • Manfred Flügge: Wider Willen im Paradies: deutsche Schriftsteller im Exil in Sanary-sur-Mer. Aufbau, Berlin 1996.
  • Heinrich-Heine-Institut (Hrsg.): Sanary-sur-Mer: deutsche Literatur im Exil. Bearbeitet von Heinke Wunderlich. Metzler, Stuttgart u.a. 1996.
  • Gerd Koch (Hrsg.): Literarisches Leben, Exil und Nationalsozialismus. Berlin – Antwerpen – Sanary-sur-Mer – Lippoldsberg. Frankfurt/M. 1996. ISBN 978-3-86099-264-7
  • Martin Mauthner: German Writers in French Exile, 1933–1940. London 2007. ISBN 978-0-85303-540-4
  • Magali Laure Nieradka: Die Hauptstadt der deutschen Literatur: Sanary-sur-Mer als Ort des Exils deutschsprachiger Schriftsteller. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010.
  • Barthélemy Rotger u.a.: Sur les pas des Allemands et des Autrichiens en exil à Sanary, 1933–1945. Dreisprachig: frz – deutsch – engl. Hrsg. Ville de Sanary sur Mer. Sanary sur Mer 2004. ISBN 2-9506150-2-3 (gute Zusammenfassung und Kurzporträts vieler auch weniger bekannter Exilanten in der Region)