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Los Angeles Police Department

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Abzeichen des LAPD

Das Los Angeles Police Department (LAPD) ist die Polizeiabteilung von Los Angeles in Kalifornien, der zweitgrößten Stadt der USA. Das Motto des LAPD lautet „to protect and to serve” (schützen und dienen). Es ist das drittgrößte Police Department in den USA (nach dem New York City Police Department und dem Chicago Police Department). Die Behörde ist weltbekannt und wurde auch in vielen Filmen und Fernsehsendungen fiktionalisiert.

Geschichte

Die berühmten drei Palmen vor der LAPD-Zentrale

Die erste Polizeieinheit der Stadt, die freiwilligen Los Angeles Rangers, wurde im Jahr 1853 gegründet. Im Jahr 1869 entstand die professionelle Polizeieinheit, die ursprünglich aus sechs Polizeivollzugsbeamten unter der Leitung von William C. Warren bestand. Im Jahr 1900 betrug die Personalstärke bereits 70 Polizeivollzugsbeamten. In der Geschichte zeichnet sich das LAPD immer wieder dadurch aus, neue Wege zu beschreiten. Zum Beispiel stellte das LAPD die erste Frau im US-Polizeidienst ein. Ebenso hatte das LAPD die erste Polizeidiensthundestaffel (K9) in den USA und unterhielt die erste polizeiliche Spezialeinheit (SWAT) der Welt.

Rassismusvorwürfe

In den vergangenen Jahrzehnten galt das LAPD als unterfinanziert und personell unterbesetzt. Dies führte zu einem vermehrten Aufkommen von privaten Sicherheitsdiensten in Los Angeles. Insbesondere seit den Rassenunruhen 1992, deren Auslöser war, dass 4 Polizeivollzugsbeamte den Afroamerikaner Rodney King brutal verprügelt hatten, gibt es wiederholt Rassismusvorwürfe gegen das LAPD. Diese Vorwürfe verstärkten sich nach dem Prozess gegen O. J. Simpson, in der Mark Fuhrman, einer der damals ermittelnden Beamten, mehrmals rassistisch ausfällig wurde (er bezeichnete Dunkelhäutige als „Nigger“) und von Einsätzen berichtete, bei denen Menschen mit dunkler Hautfarbe gezielt misshandelt worden waren. Auch die an vielen Stellen der Behörde vorherrschende Korruption und Autoritätsmissbrauch wird kritisiert. [1]

„Der North Hollywood Shootout“

Am 28. Februar 1997 ereignete sich in Nordhollywood, einem Distrikt des Los Angeles San Fernando Valley, eine der größten Schießereien der US-Kriminalgeschichte.

LAPD-Hubschrauber

Zwei mit vollautomatischen Sturmgewehren und Ganzkörperpanzerungen ausgestattete Kriminelle hatten gerade eine Filiale der Bank of America überfallen, als sie vor dem Gebäude von einem Großaufgebot des LAPD gestellt werden. Den beiden gelang es nach einer siebenminütigen Schießerei gegen mehr als 50 Beamte, ein Fahrzeug vor der Bank in Betrieb zu nehmen und im Schritttempo die Flucht anzutreten, wobei einer der beiden Räuber das Fahrzeug zu Fuß begleitete und die Polizei in Schach hielt. Obwohl inzwischen mehr als 300 Polizisten vor Ort waren, konnten die flüchtigen Täter während der nächsten 35 Minuten weder von der Straße gedrängt, noch auf andere Art und Weise aufgehalten werden. Der das Fahrzeug zu Fuß begleitende Täter entfernte sich schließlich von dem Fluchtfahrzeug und beging Selbstmord, nachdem er angeschossen wurde und aufgrund einer Ladehemmung sein Sturmgewehr nicht mehr benutzen konnte. Sein Komplize starb drei Blocks weiter während eines Schusswechsels mit einem SWAT-Team. Zwölf Polizisten und acht Passanten wurden schwer verletzt. Während der Aufbereitung dieses Vorfalls zeigte sich die unzureichende Bewaffnung der Beamten, die zum damaligen Zeitpunkt lediglich mit Pistolen des Typs Beretta 92, Revolvern des Kalibers .38 oder Schrotflinten, sog. Shotguns ausgerüstet waren. Die Körperpanzerungen der Kriminellen wiesen mehr als 40 Einschüsse auf, von denen jedoch keiner die Panzerung durchdringen konnte.

Aus diesem Grund sind seit September 1997 alle LAPD-Streifenwagen mit M4-Sturmgewehren ausgerüstet. Zusätzlich wurden die Türen der Fahrzeuge gepanzert. [2] [3]

Auftrag

Das Los Angeles Police Department hat als zentrale Polizeibehörde der Stadt Los Angeles den Auftrag, Recht und Gesetz in seinem Zuständigkeitsbereich durchzusetzen. Zu seinen Aufgaben zählen neben der Verbrechensbekämpfung und Verkehrsraumüberwachung auch die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und die Lösung besonderer Lagen mit erhöhten Risikopotenzial, wie Terrorismusbekämpfung, Geiselbefreiung und die Bekämpfung von Schwerstkriminalität und Gang-Verbrechen.

Organisation

Datei:LAPDpolicebadge.jpg
Polizeimarke des LAPD

Die Behörde beschäftigt ca. 9.000 Polizeivollzugsbeamte und ca. 3.000 zivile Angestellte. Es gibt 19 Polizeiwachen, die ein Gebiet von 1.209 km² mit ca. 4 Mio. Einwohnern betreuen. Diese 19 Abteilungen sind:

  • 01 Central
  • 02 Rampart
  • 03 Southwest
  • 04 Hollenbeck
  • 05 Harbor
  • 06 Hollywood
  • 07 Wilshire
  • 08 West Los Angeles
  • 09 Van Nuys
  • 10 West Valley
  • 11 Northeast
  • 12 77th Street
  • 13 Newton Street
  • 14 Pacific
  • 15 North Hollywood
  • 16 Foothill
  • 17 Devonshire
  • 18 Southeast
  • 19 Mission

Seit dem 17. Nov. 2009 leitet Charles L. Beck die Behörde. Er ist Nachfolger von William J. Bratton, der das Amt des Chief of Police (COP) von 2002 bis 2009 ausübte.

Dienstgrade

Es gibt folgende Dienstgrade beim LAPD:

Dienstgrad Abzeichen
Chief of Police 4-Sterne
Assistant Chief 3-Sterne
Deputy Chief 2-Sterne
Commander 1-Stern
Captain 2 verbundene silberne Balken
Lieutenant 1 silberner Balken
Sergeant II 3 Winkel + Bogen
Sergeant I 3 Winkel
Detective III 3 Winkel + Bogen + Karo
Detective II 3 Winkel + Karo
Detective I 2 Winkel + Karo
Police Officer III+1 2 Winkel + Stern
Police Officer III 2 Winkel
Police Officer II Kein Abzeichen
Police Officer I Kein Abzeichen

Sonderabteilungen

Ehrung

Der Stern des LAPD auf dem Walk of Fame
Ehrenschrift unter dem Stern

Am 10. März 2006 erhielt das LAPD einen eigenen Stern am städtischen Walk of Fame. Besonders sieben Polizeivollzugsbeamten, die im Dienst ums Leben kamen, wurden für ihren Dienst namentlich auf dem Stern verewigt:

Name Datum gestorben
Clyde Pritchett 17.02.1936 bei einem Schusswechsel
Clay N. Hunt 22.02.1955 bei einem Autounfall
Ian J. Campbell 09.03.1963 durch eine Hinrichtung nach einer Entführung
Robert J. Cote 31.07.1969 bei einem Schusswechsel
Joe Rios 20.01.1993 in Folge eines Fahrradunfalls
Charles Dean Heim 22.10.1994 bei einem Schusswechsel
Russell Lee Kuster 09.10.1990 bei einem Schusswechsel in einem Restaurant

Weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/6/6012/5.html
  2. http://emernet.emergency.com/lapdbank.htm
  3. http://edition.cnn.com/US/9709/22/m16s/