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Oppenau

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Wappen Karte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
ext. Wappenlink
Deutschlandkarte, Position von Oppenau hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Ortenaukreis
Geografische Lage:

Vorlage:Koordinate Text Artikel

Höhe: 260 - 1.000 m ü. NN
Fläche: 73,04 km²
Einwohner: 5.047 (31. März 2004)
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 3,6 %
Postleitzahl: 77724-77728
Vorwahl: 07804
Kfz-Kennzeichen: OG
Gemeindeschlüssel: 08 3 17 098
Stadtgliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
77728 Oppenau
Website: www.oppenau.de
E-Mail-Adresse: info@oppenau.de
Politik
Bürgermeister: Thomas Grieser (CDU)

Oppenau ist eine Stadt im Renchtal, gelegen im mittleren Schwarzwald.

Geografie

Oppenau liegt am Zusammenfluss von Lierbach und Rench. Die nächstgelegenen Städte sind talauswärts Lautenbach und Oberkirch, taleinwarts Bad Peterstal-Griesbach. Über die Oppenauer Steige erreicht man Freudenstadt. Die waldreiche Gemarkung - 58,5 km² und damit 80% der Gemarkungsfläche sind bewaldet - wird von größeren Schwarzwaldbergen begrenzt, insbesondere der Moos (878 m), dem Braunberg (877 m), dem Schliffkopf (1050 m) und dem Kniebis (960 m).

Wappen

Das Wappen zeigt eine von einer roten Stadtmauer umgebene rote Burg. Das Wappen wird seit Erbauung der Burg Friedberg 1319 benutzt.


Geschichte

Oberes Stadttor mit Wappen des Fürstbischofs Louis de Rohan-Guéméné

Im 12. Jahrhundert entstand aus einer landwirtschaftlichen Ansiedlung das Dorf Noppenouwe ("Aue des Noppo") , das bis 1218 den Zähringern unterstand. Nach deren Aussterben war die Herrschaft im hinteren Renchtal stark zersplittert, maßgeblichen politischen, kulturellen und religiösen Einfluß auf Oppenau hatte ab dieser Zeit das 1192 im Lierbachtal gegründete Kloster Allerheiligen. 1316 kam das Renchtal in die Hand der Bischöfe von Straßburg. An diese erinnert heute noch das aus dem Jahr 1782 stammende Wappen des Fürstbischofs Louis René Édouard de Rohan-Guéméné am ursprünglich im 16. Jahrhundert errichteten oberen Stadttor.

Ruine des Klosters Allerheiligen im Lierbachtal

Um 1319 gründeten die Straßburger Bischöfe am Ausgang des Lierbachtals den befestigten Ort Friedberg mit gleichnamiger Burg und statteten ihn mit Stadtrechten aus. Grund war die Sicherung des Besitzes gegen württembergische und badische Bestrebungen, ihren Einfluss im Renchtal zu erweitern. Beide Orte waren verkehrsgünstig an der Handelsstraße von Straßburg nach Ulm gelegen und profitierten davon, dass hier auf dem Weg über den Kniebis Vorspann und oft auch Nachtquartier genommen werden musste.

Friedberg und Noppenouwe wuchsen zusammen, der aus Noppenouwe abgeleitete Namen Oppenau bürgerte sich seit dem 15. Jahrhundert für beide Siedlungen ein. Die vollständige bauliche Vereinigung der beiden Orte erfolgte allerdings erst 1770 durch die sog. Beilerstadt.

Zwischen 1592 und 1664 war die Stadt an die Herzöge von Württemberg verpfändet. In diese Zeit fällt der große Stadtbrand von 1615. Der durch Heinrich Schickhardt geplante Wiederaufbau nach schwäbischer Art prägt durch die zur Strasse gerichteten Giebelseiten heute noch das Stadtbild im oberen Stadtteil.

1668 wurde in Oppenau ein Kapuzinerkloster errichtet, das 1804 aufgelöst wurde. Anschließend wurde an dieser Stelle durch Errichtung des Rathauses und der Pfarrkirche St. Johannes die heutige Ortsmitte mit dem Allmendplatz als zentralem Platz errichtet.

1803 fiel Oppenau im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses an das Großherzogtum Baden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Oppenau Teil des Bundeslandes Baden und gehört seit 1952 zu Baden-Württemberg.

Religionen

Die Bevölkerung von Oppenau ist vorwiegend katholisch. Daneben existiert auch eine evangelische sowie eine neuapostolische Gemeinde.

Politik

Stärkste politische Partei in Oppenau ist traditionell die CDU. Sie hat aktuell 10 (keine Veränderung gegenüber der vorigen Wahl) Sitze im Gemeinderat, die SPD stellt 3 Räte (-1) und die UWO (Unabhängige Wahlervereinigung Oppenau) 7 (+2).

Oppenau ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Renchtal, zu der auch das benachbarte Bad Peterstal-Griesbach gehört.

Wirtschaft

Oppenau ist auf Grund seiner Lage landwirtschaftlich geprägt, insbesondere die Forstwirtschaft und die Spirituosenherstellung haben eine große Bedeutung. Daneben existieren Unternehmen des Fahrzeugbaus und der chemischen Industrie. Der Tourismus ist ebenfalls ein relevanter Wirtschaftsfaktor.

Verkehr

Oppenau liegt an der B 28 sowie an der Renchtalbahn Appenweier - Bad Griesbach. Bahnhöfe bzw. Haltestellen auf dem Stadtgebiet sind (talauswärts gezählt) Löcherberg, Ibach, Oppenau, Ramsbach-Birkhof, Ramsbach-Höfle. Der Bahnverkehr wird durch einen Busverkehr ergänzt. Busse sind die einzige öffentliche Verbindung ins Lierbachtal und in Richtung Kniebis / Schwarzwaldhochstraße. Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind Strasbourg, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden und Basel.

Ansässige Unternehmen

  • Anton Andre GmbH
  • Bimmerle GmbH & Co. KG
  • Doll Fahrzeugbau GmbH
  • ETOL Eberhard Tripp GmbH & Co. oHG
  • Mulag Fahrzeugbau

Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

  • Grund- und Hauptschule

Freizeit- und Sportanlagen

  • Freizeitbad
  • Günter-Bimmerle-Halle
  • Kleinebene
  • Sportanlage Haldenhof

Entwicklung des Stadtgebiets

Eingemeindungen

Durch die Gemeindereform 1974 kamen die früher eigenständigen Kirchspielgemeinden Ibach, Lierbach, Maisach und Ramsbach zu Oppenau.

Ibach

Der Ortsteil Ibach und der zu Ibach gehörende Teilort Löcherberg liegen im Renchtal zwischen Oppenau und Bad Peterstal an der B 28. In Löcherberg zweigt die Passstraße über den Löcherwasen nach Oberharmersbach und Nordrach ab. Auf der 1.798 ha großen Gemarkung leben 768 Einwohner (Stand 31. März 2004). Das Wappen von Ibach zeigt einen grünen Baum mit nach rechts blickendem schwarzem Vogel auf Silber.

Lierbach

Lierbach, mit 271 Einwohnern (Stand 31. März 2004) der kleinste Ortsteil, zieht sich am gleichnamigen Tal entlang und ist stark durch Aussiedlerhöfe geprägt. Die Gemarkungsfläche von 2.151 ha - fast ein Drittel der Gesamtgemarkung - besteht zu 90% aus Wald. Das Wappen von Lierbach zeigt einen den Fluß symbolisierenden blauen gewellten Schrägbalken auf Silber.

Maisach

Das Maisachtal zweigt kurz hinter Oppenau vom Lierbachtal ab. Zu Maisach gehört das im 18. und 19. Jahrhundert bekannte und vom Hochadel besuchte Kurbad Bad Antogast. Mit 298 Einwohnern (Stand 31. März 2004) auf einer zu zwei Fünfteln aus Wald bestehenden Gemarkungsfläche ist Maisach ebenfalls stark durch alleinstehende Bauernhöfe geprägt. Das sprechende Wappen zeigt eine nach vorn blickende Meise auf einem Ast.

Ramsbach

Ramsbach liegt talauswärts von Oppenau im Renchtal und wird von der B 28 durchzogen. Der Ortsteil ist in den letzten Jahren durch den Ausweis mehrerer Neubaugebiete stark gewachsen und zählte zum 31. März 2004 1.039 Einwohner. Die Gemarkungsfläche beträgt 1.576 ha. Das Wappen zeigt senkrecht eine Säge auf einem waagrechten Sägegatter und bezieht sich auf die Tatsache, dass Ramsbach bis heute Standort vieler Sägewerke ist. In Ramsbach befinden sich ein Industriegebiet sowie Sportanlagen. Zusammen mit Lierbach teilt sich Ramsbach eine Grundschule.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahl von Oppenau entwickelte sich über die Jahrhunderte wie folgt:

  • 1299: 7 Höfe und Häuser sind urkundlich belegt
  • 1590: Die Stadt zählt 78 Bürger, also ca. 500 Einwohner
  • 1615: Der Stadtbrand trifft 655 Einwohner, davon 96 Bürger
  • 1803: ca. 1.600 Einwohner, davon 242 Bürger
  • 1900: ca. 2.000 Einwohner
  • 1997: 5.240 Einwohner

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Allerheiligen-Wasserfälle am Oberlauf des Lierbachs

Museen

Renchtäler Heimatmuseum im Rathaus.

Bauwerke

Sehenswert sind insbesondere


Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1860 - Ignaz von Oppenau, österreichischer Oberst mit zufälliger Namensgleichheit

Sonstige

Literatur

Börsig, Josef: Geschichte des Oppenauer Tales, Oppenau o. J. (ca. 1950)