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Geschichte Ecuadors

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Gebietsverluste Ecuadors im 20. Jahrhundert

Das heutige Staatsgebiet von Ecuador umfaßte in präinkaischer Zeit mehrere kleine voneinander weitgehend unabhängige Stammesgebiete zwischen den Grossreichen der Chimu im Süden und der Chibcha im Norden.

Im 15. Jahrhundert überrannten die Inka das gesamte Gebiet bis in die Gegend von Pasto (heute Süd-Kolumbien) und etablierten den Hauptort Quito als nördliche Hauptstadt ihres Reiches.

Im Zuge der Conquista eroberte Sebastian de Benalcazar, ein Hauptmann des Francisco Pizarro, die Gebiete zwischen dem heutigen Peru und dem Chibchareich und gründete 1534 die Stadt San Francisco de Quito.

Als Vorläufer des heutigen Ecuador bestand während der gesamten Kolonialzeit die Real Audiencia de Quito, die abwechselnd und mit oft unbestimmtem Status zum Vizekönigreich Peru oder zum Vizekönigreich Nueva Granada ('Kolumbien') gerechnet wurde.

Am 24. Mai 1822 wurde das Gebiet des heutigen Ecuadors als südlicher Teil von Gran Colombia (heute Ecuador Kolumbien, Venezuela und Panama) von Spanien unabhängig.

Die Republik Ecuador entstand im Jahre 1830 durch den Zerfall von Gran Colombia. Erster Präsident der Republik Ecuador wurde Juan Jose Flores.

1904 verlor Ecuador große Teile seines nominellen Staatsgebiets im Norden und Osten an seine Nachbarländer Peru und Kolumbien, wobei es diese Gebiete nie wirklich kontrolliert hatte.

1941 marschierte die peruanische Armee in den Süden von Ecuador ein, brannte die Stadt Santa Rosa nieder, besetzte den wichtigen Bananenhafen Machala und bedrohte Guayaquil. Ecuador musste daraufhin 1942 im Vertrag von Rio de Janeiro die Hälfte seines verbliebenen Territoriums an Peru abgeben, wobei auch hier wieder grossenteils Gebiete vor allem im Osten und Südosten am Amazonas betroffen waren, in denen eine ecuadorianische Verwaltung seit der Kolonialzeit de facto nie bestanden hatte.

Der letzte Grenzkrieg mit Peru um das Gebiet der Cordillera del Condor am Rio Cenepa, entzündete sich 1995 an Streitigkeiten um die Auslegung dieses Vertrages und wurde offiziell erst 1999 durch einen nunmehr als 'endgültig' bezeichneten Grenz- und Friedensvertrag beendet.

Ecuador gehört zu der 1969 gegründeten Andengemeinschaft, die seit 1995 eine Freihandelszone zwischen den Mitgliedsstaaten aufgebaut hat.