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Saudi-Arabien

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المملكة العربية السعودية
al-Mamlakah
al-'Arabiyah as-Sa'udiyah

Königreich Saudi-Arabien
Nationalflagge Saudi-Arabiens
(Details)

Wahlspruch: La ilaha illa 'llah, Muhammadun Rasulullah., arab. "Es gibt keinen Gott außer Allah, Mohammed ist sein Prophet." (siehe auch: Schahada)

Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Riad
Staatsform Monarchie
König und Premierminister Abdullah bin Abd al-Aziz
1. Stellvertretender Premierminister Kronprinz Sultan bin Abd al-Aziz
Fläche 2.240.000 km²
Einwohnerzahl 25.795.938 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte 11,5 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit 23. September 1932
Währung Saudi Rial, Halala
Zeitzone UTC+3
Nationalhymne Asch al-Malik
Kfz-Kennzeichen KSA
Internet-TLD .sa
Vorwahl +966
Karte Asiens, Saudi-Arabien hervorgehoben
Karte Saudi-Arabiens

Das Königreich Saudi-Arabien, (المملكة العربية السعودية), ist eine Monarchie in Vorderasien. Saudi-Arabien liegt auf der Arabischen Halbinsel und grenzt an den Irak, Jordanien, Kuwait, Oman, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, den Jemen, das Rote Meer und den Persischen Golf.

  • offizieller Name: al-Mamlaka al-carabiyya as-sacūdiyya
  • Erdteil: Asien (Naher Osten)
  • Religion: Die wahhabitische Ausrichtung des Islam ist Staatsreligion. Es besteht keine Religionsfreiheit; religiös Andersdenkende werden massiv verfolgt.
  • Nationalfeiertag: 23. September
  • Gliederung: 13 Provinzen
  • Bevölkerungszunahme: 4,4 % im Jahr
  • größte Städte: Riad, Dschidda, Mekka, Medina, Taif
  • Lebenserwartung: 70 Jahre
  • Alphabetisierung: 62 %
  • Landescode nach ISO 3166-1: SA

Die beiden heiligsten Stätten des Islam, die Kaaba in Mekka und die Ruhestätte des Propheten Mohammed in Medina liegen in Saudi-Arabien, sodass das Land jährlich das Ziel von Hundertausenden Pilgern wird, vor allem während der Hadsch.

Staatsreligion ist die wahhabitische Richtung des Islam.

Geographie

Die Arabische Halbinsel besteht größtenteils aus einem ausgedehntem Hochland. Im Westen bildet das Plateau einen steilen Randabbruch, der parallel zur Küste des Roten Meeres verläuft. Im Nordwesten gibt es praktisch keine Küstenebene. Die höchsten Gipfel liegen im Südwesten im Asir-Gebirge.

Östlich des Randabbruchs fällt das unwirtliche Hochland allmählich bis zu den flachen Wassern des Persischen Golfes ab, dessen Küste von Sümpfen und Salzflächen gesäumt wird. Das Hochland wird überwiegend von Sandwüste mit einigen Gebieten von nacktem vulkanischem Gestein bedeckt. Ein breites Wüstenband, "das leere Viertel" Rub al-Chali, erstreckt sich über den gesamten Süden des Landes. Der höchste Berg ist der Dschabal Sauda mit 3.133 m Höhe.

Es herrscht vorwiegend heißes und trockenes Klima. Das kontinentale Klima im Landesinneren weist zum Teil beträchtliche Temperaturunterschiede, vor allem zwischen Tag und Nacht auf. Im Sommer sind tagsüber Maximalwerte von 40 Grad möglich, im Winter kann nachts der Gefrierpunkt unterschritten werden. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 28 Grad. Der größte Teil der spärlichen Jahresniederschlagsmenge fällt zwischen November und Januar.

In den meisten Teilen des Landes ist die Vegetation auf niedrige Gräser und kleine Sträucher beschränkt. In verstreuten Oasen wachsen Dattelpalmen. Die arabische Oryxantilope sowie weitere Antilopenarten wurden durch die Jagd in Freiheit ausgerottet, heute lebt sie aufgrund von Auswilderungs-Programmen wieder in geringer Zahl in Freiheit. Auch einige Singvögel sind vom Aussterben bedroht.

Verbreitet sind Wildkatzen, in der Wüste lebende Flughühner, höhlenbauende Nagetiere sowie Wüstenratten und diverse Reptilien und Insekten. Die in Syrien vor wenigen Jahren wiederentdeckten Waldrappen ziehen wohl auch nach Saudi-Arabien. Der Halsbandsittich ist als Neozoon in vielen Siedlungen zu finden. In den Küstengewässern des Roten Meeres wimmelt es von Meerestieren, besonders in den Korallenriffen.

Religion

Saudi-Arabien ist das heilige Land des Islam. Die Hauptreligion ist der wahabitische Islam, dem 73% der Bevölkerung, vor allem im Najd und im Norden, angehören. Andere islamische Ausrichtungen sind: Sunniten(12%), Schiiten(5%), Sufis(2%) und Alawiten(1%).

Landesgrenzen

Saudi-Arabien hat folgende Länder als Nachbarländer: Jordanien, Irak, Kuwait, Vereinigte Arabische Emirate (VAE), Katar, Oman und Jemen. Auffällig am Grenzverlauf ist, dass er besonders im Norden sehr gradlinig ist und keine großen Ausbuchtungen hat, weil er von den Kolonialmächten festgelegt wurde.

Im Norden, Nordosten und Süden wird das Land durch Nachbarländer eingegrenzt. Im Osten und Westen stellen die Küsten des Landes, am Roten Meer und am Arabischen Golf, die Grenzen dar. Insgesamt hat Saudi-Arabien 4.415 km Grenzen, die längste davon zum Irak.

Provinzen

Provinzen Saudi-Arabiens
Provinzen Saudi-Arabiens

Das Land ist in 13 Provinzen (mintaqat, singular - mintaqa) unterteilt, dazu kommen noch zwei Regionen, die neutral, aber dem Königreich zugehörig sind.

  1. Baha
  2. Northern Frontier
  3. Dschauf inklusive Qurayyat
  4. Medina
  5. Gasim
  6. Riad
  7. Eastern Province
  8. Asir
  9. Hail
  10. Dschaizan
  11. Mekka
  12. Nadschran
  13. Tabuk

Geschichte

Siehe: Geschichte Saudi-Arabiens

Seit Beginn der historischen Überlieferung war die Arabische Halbinsel von Semiten bewohnt. Wegen des Wüstenklimas war die Nomadenwirtschaft vorherrschend. Immer wieder drangen sie auch aus der Wüste in die fruchtbaren Gebiete Mesopotamiens und Syriens ein (Akkader, Amoriter, Aramäer). Die größte dieser Bewegungen wurde aber durch die Verbreitung des Islam durch den Propheten Muhammad im 7. Jahrhundert ausgelöst. Innerhalb weniger Jahrzehnte eroberten die Muslime ein Reich zwischen Spanien und Indien.

Durch die Verlagerung des Reichszentrums verlor Arabien aber bald wieder seine politische Bedeutung. Nur die Heiligen Stätten Mekka und Medina im Hedschas wurden jährlich von muslimischen Pilgern besucht. Seit dem 18. Jahrhundert verbündete sich die Dynastie der Saud mit der fundamentalistischen islamischen Reformbewegung der Wahhabiten, um auf diese Weise die arabischen Beduinenstämme zu einigen bzw. zu unterwerfen.

Ein erster größerer Expansionsversuch unter Emir Saud I. (1803-1814) provozierte jedoch im Auftrag des ohnmächtigen osmanischen Sultans eine vernichtende Militärintervention des osmanischen Vizekönigs von Ägypten, Muhammad Ali, dessen Truppen Sauds Sohn Abdallah I. 1818 vernichtend schlugen. Zweimal - 1818-1822 und nochmals 1838-1843 - wurde das saudische Herrschaftsgebiet im Nedschd von ägyptischen Truppen besetzt. Nach diesen gewaltigen Rückschlägen gerieten die erheblich geschwächten Saudis unter die Oberherrschaft anderer, osmanentreuer arabischer Stammesfürsten.

Erst Emir Abd-al-Aziz II. ibn Saud (regierend ab 1902), der spätere Gründer von Saudi-Arabien (1932), befreite seine Dynastie und deren Stamm von dieser Unterordnung und konnte den wahabbitischen Fundamentalismus erneut für eine siegreiche militärische Expansion in Arabien nutzen. Entscheidend war hier der militärische Sieg über die konkurrierende Dynastie der Haschemiten, der ibn-Saud 1925 ihr Stamm-Königreich Hedschas (mit den heiligen Städten Mekka und Medina) nehmen konnte.

Nach weiteren Eroberungen wurden die unterschiedlichen Gebiete 1932 zum neuen Einheitsstaat Saudi-Arabien vereinigt. Durch die reichen Erdölvorkommen erlangte Saudi-Arabien Wohlstand und große Bedeutung für die Wirtschaft der Industrienationen.

Politik

Saudi-Arabien ist eine islamische absolute Monarchie. Bis 1. August 2005 regierte den wahhabitischen Staat König Fahd ibn Abd al-Aziz Al Saud, der gleichzeitig Premierminister war. Auch der Rest der königlichen Familie hat wichtige Regierungsämter inne. Die Regierungsgeschäfte werden bereits seit einigen Jahren vom Kronprinzen und designierten neuen König Abdullah bin Abdelaziz geführt, da König Fahd aufgrund einer schweren Krankheit seit 1995 dazu nicht mehr in der Lage war.

Seit der Proklamation der Unabhängigkeit herrschten fünf Könige über das Reich, alle aus dem Hause der Al Saud. Muss ein neuer König ernannt werden, so tritt der Rat der Ältesten aus dem Königshaus zusammen, um ihn zu bestimmen. Dem König untersteht ein Ministerrat, der erst 1993 eingerichtet wurde. Er hat jeweils 120 Mitglieder, die vier Jahre diese Position bekleiden. Alle Mitglieder dieses Rates werden vom König persönlich ernannt. Der Rat hat aber keine Verfügungsgewalt über den Staatshaushalt oder über Gesetzesbeschlüsse, er berät lediglich den König. Alle Schlüsselministerien, wie Inneres, Äußeres, Verteidigung und Wirtschaft sind mit Prinzen aus dem Königshaus in ihren Spitzenpositionen besetzt. Großen Einfluss auf das Volk haben die Ulema, die Religionsgelehrten, die in den Moscheen des Landes predigen.

Das Land ist seit 1993 in dreizehn Regierungsbezirke aufgeteilt, die einem vom König ernannten Gouverneur unterstehen. Die kleinen Städte und Dörfer werden in der Regel von einem Dorf- oder Ältestenrat regiert. Die Verfassung des Landes besteht in schriftlicher Form erst seit 1992. In diesem Jahr wurde das 83 Punkte starke Dokument verfasst, das auf der Schari'a, dem islamischen Recht, basiert. Weiterhin orientiert sich das Gesetz am Koran und der Sunna. Diese Regeln werden strikt ausgelegt und vor allem auch durchgesetzt. Im Staat gibt es weder eine Opposition noch eine Regierungspartei. Gewerkschaften sind vom König offiziell verboten.

Frauen haben keine politischen Rechte. Bis 2001 durften sie noch nicht einmal einen eigenen Pass besitzten. Daher bekleiden sie auch in der Regierung, die mehrheitlich von Mitgliedern des Königshauses gestellt wird, keine Positionen. Viele Berufe sind ihnen nicht zugänglich. Sie dürfen das Land ohne Erlaubnis ihres Ehemanns oder eines anderen männlichen Vormunds nicht verlassen.

Trotz der nicht demokratischen Herrschaftsform war Saudi-Arabien bislang ein enger Verbündeter der USA. Die US-Armee unterhält seit dem Zweiten Golfkrieg mehrere wichtige Stützpunkte in Saudi-Arabien (zum Beispiel Al Kharj, südlich von Riad). Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Staaten jedoch etwas abgekühlt.

15 der 19 Attentäter waren saudische Staatsangehörige, was von offizieller Seite zunächst dementiert wurde. Für den zweiten Golfkrieg gegen den Irak (Insgesamt der dritte Golfkrieg also) durften die saudischen Stützpunkte nur teilweise genutzt werden. Zudem sind wegen der World-Trade-Center-Anschläge eine Reihe von Schadensersatzklagen in Multi-Milliarden-Dollar-Höhe vor allem gegen Saudi-Arabien in den USA anhängig. Dieser Aspekt sorgt für zusätzliche Spannungen zwischen den beiden Staaten.

Saudi-Arabien ist Mitglied des Golf-Kooperationsrats (Gulf Cooperation Council, GCC)

Das Königshaus

Seit der Staatsgründung 1932 durch Ibn Saud wurde das Königreich von sechs Monarchen in folgender Reihenfolge regiert:

  • Abd al-Aziz al Saud, (1932-1953)
  • Saud, (1953-1964), Sohn von König Abd al-Aziz
  • Faisal, (1964-1975), Sohn von Abd al-Aziz
  • Chalid, (1975-1982), Sohn von Abd al-Aziz
  • Fahd, (1982-2005), Sohn von Abd al-Aziz
  • Abdullah, (seit 2005), Sohn von Abd al-Aziz

König Fahd, war seit 1982 im Amt und führte maßgebliche Reformen im Land durch. Alle stammen von König Abd al-Aziz ab. Er und seine männlichen Nachkommen zeugten mindestens 5.000 Prinzen, die zum großteil Funktionen in den Ministerien des Staates innehaben. Die Zahl seiner männlichen Nachkommen in direkter Linie steigt beständig stark an. Das verdeutlicht wie allgegenwärtig das Königshaus im Lande ist.

Saudi-Arabien ist ein klerikaler, theokratischer Staat (im Gegensatz dazu: Laizismus), was heute eher eine Seltenheit ist. Der König hat das Amt des Wächters der heiligen Stätten von Mekka und Medina, was ihn und das Königshaus in der islamischen Welt aufgewertet hat. Deshalb legt das Königshaus großen Wert darauf, die Politik nicht von der Religion zu trennen, wie es zum Beispiel in der Türkei strikt getan wird. Insbesondere die langjährige Verbundenheit der Dynastie der Saud mit dem wahabitischen Klerus und umgekehrt trägt zur Verankerung der Monarchie im Königreich bei. In letzter Zeit zeigen sich jedoch Risse in dieser gegenseitigen Verbundenheit.

Starker Mann im Königshaus und designierter neuer König ist der bisherige Kronprinz Abdullah. Der gelähmte und an Krebs leidende König Fahd verstarb am 1. August 2005.

Menschenrechte

In Saudi Arabien sind schwerste Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung. Der Jahresbericht 2003 der Organisation Amnesty International listet unter anderem die folgenden Tatbestände auf:

  • Inhaftierung gewaltloser politischer Oppositioneller
  • Folterungen von Gefangenen
  • Anwendung von Prügelstrafen (meistens Auspeitschungen)
  • Amputationen von Gliedmaßen als Bestrafung

Im Jahre 2003 wurden in Saudi-Arabien nach offziellen Angaben 50 Menschen hingerichtet. Darunter waren 17 Saudis. Bei den hingerichteten Ausländern handelt es sich größtenteils um Gastarbeiter aus asiatischen Ländern.

In Saudi-Arabien sind Frauen gemäß islamischer Tradition weitgehend rechtlos. Sie müssen sich verhüllen, dürfen sich nicht ohne Aufsichtsbegleitung durch den Ehemann oder andere männliche Verwandte im öffentlichen Raum bewegen und dürfen ohne Genehmigung durch den Ehemann weder einen Personalausweis besitzen noch das Land verlassen. In Saudi-Arabien ist Frauen das Lenken von Kraftfahrzeugen strikt untersagt; diesbezüglich gibt es zur Zeit (Juli 2005) Diskussionen im politischen Raum über eine Liberalisierung. Erst seit 1966 dürfen Frauen Schulen besuchen. Inzwischen ist im Bildungssektor die Liberalisierung so weit vorangeschritten, dass die Mehrheit der Studenten Frauen sind. Sie müssen ihre Vorlesungen allerdings am Bildschirm verfolgen, da in der Universität wie im gesamten öffentlichen Raum der Grundsatz gilt, dass Frauen keinerlei Kontakt zu nichtverwandten Männern haben dürfen.

Frauen besitzen weder ein aktives noch passives Wahlrecht. Demokratische Wahlen gibt es ohnehin nicht.

Auch die Politik und das Strafrechtswesen sind von schweren Menschenrechtsverstößen geprägt. Oppositionelle werden regelmäßig inhaftiert und gefoltert; ihre Überlebenschancen sind dann gering.

Wirtschaft

Saudi-Arabien ist der größte Produzent von Erdöl weltweit und kontrolliert ca. 25 % aller bekannten Reserven und ist ein führendes Mitglied der OPEC. 1938 wurde die Erdölförderung aufgenommen, 1944 der Ölexport. Im Jahre 2000 stammten 12,3 % des weltweit geförderten Erdöls aus Saudi-Arabien. Die Vorräte belaufen sich auf 35 bis 36 Milliarden Tonnen. Da Saudi-Arabien 25 % aller Erdölreserven der Welt besitzt, ist die Wirtschaft des Landes im weitesten Sinne auf alles, was mit Öl zutun hat, spezialisiert.

Das zweitwichtigste Wirtschaftsgut ist Erdgas, danach kommt der Dienstleistungssektor, insbesondere der Tourismus, da jährlich mehr als eine Million Pilger das Land besucht. Saudi-Arabien erwirtschaftete im Jahr 2000 ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 173,287 Millarden US-Dollar. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf lag im selben Jahr bei 8.360 US-Dollar. Davon wurde mit 7 Prozent der kleinste Teil in der Landwirtschaft erwirtschaftet. Der größte Teil am BIP mit, 47,7 Prozent wurde in der Industrie des Landes, die natürlich zum Großteil in der Ölförderung und deren Derivaten bestand, erwirtschaftet. Der Anteil des Dienstleistungssektors war mit 45,2 Prozent fast ebenbürtig.

Saudi-Arabien hatte damit ein Wirtschaftswachstum von 4,1%, ein Wert von dem mancher europäischer Staat nur träumen kann. Die Währung im Königreich ist der Riyal. Er spaltet sich in folgende Untereinheit auf: 1 Saudi-Riyal (SR) = 20 Qirshes= 100 Halala. Der Wechselkurs zum Euro beträgt im Moment: 1 SR: 0,24 € [Stand 11. Oktober 2004]. Saudi-Arabien hat eine Inflationsrate von -1,4%.

Saudi-Arabiens Handelsbilanz vermeldet einen Überschuss von 44,387 Mrd. US$. Das Land exportierte im Jahr 2002 Waren im Wert von 73,032 Mrd. US-Dollar, davon 88 % Rohöl sowie 5,1 % Petrochemische Produkte, in folgende Hauptausfuhrländer: in die USA mit 16,3 % am meisten, danach folgt Japan mit 14,9 % am Anteil der Waren und schließlich Südkorea mit 9,6 %. Diese Länder stellen die wichtigsten Außenhandelsländer Saudi-Arabiens dar. Als wichtige Exportländer sind des Weiteren noch Singapur und Frankreich zu nennen.

Importiert wurden Waren und Güter im Wert von 28,645 Mrd. US Dollar. Die wichtigsten Waren, die ins Land importiert wurden, waren Maschinen, Transportmittel und Chemikalien. Auch auf diesem Sektor der Wirtschaft spielen die Vereinigten Staaten wieder eine herausragende Rolle. Sie exportierten 18,9 % der Güter ins Königreich. Großbritannien, Japan, Deutschland, Frankreich teilen sich hinter den USA zum größten Teil den Exportmarkt für Saudi-Arabien. Der Staat tätigt im Königreich Ausgaben von 54,20 Mrd. US-Dollar.

Die meisten Mittel werden für die Bevölkerung und die Infrastruktur aufgewendet. Es werden keine Angaben zur Arbeitslosigkeit und zu den Auslandsschulden gemacht. Hinter vorgehaltener Hand wird aber von einer Arbeitslosenquote von bis zu 30% gesprochen. Ein weiteres Problem für die jungen Saudis ist, dass hoch bezahlte Arbeitsplätze vom Staat nicht mehr selbstverständlich an jeden Saudi verteilt werden.

Sie sehen sich mit der für sie völlig neuen Situation konfrontiert, Arbeiten zu verrichten, die bisher von den ca. 6 Mio. Gastarbeitern verrichtet wurden. Die meisten dieser Arbeiten liegen nach Meinung der Saudis unter ihrem Niveau. Die saudische Regierung versucht nun, die ausländischen Arbeitnehmer aus ihren Positionen zu verdrängen und diese niedrig bezahlten Arbeitsplätze mit jungen Saudis zu besetzen. Bislang werden nur 44% der Arbeitsplätze von Saudis bekleidet.

Das Land hält Devisenreserven von 20,847 Mrd. US Dollar. Anscheinend hat Saudi-Arabien seit dem Beginn des Ölbooms in den 1950er Jahren eine sehr gute wirtschaftliche Position inne und behauptet diese. Reichtum ist im Königreich offensichtlich. Die Wirtschaft hat aber in Zeiten, in denen das Öl knapper wird, seinen Zenit wahrscheinlich schon überschritten und Probleme werden sich in Kürze einstellen. Das Pro-Kopf-Einkommen sank, beispielsweise von 1980 bis heute um 70%.

Bodenschätze

Erdöl, Erdgas, Gold, Kalkstein, Gips, Marmor, Ton, Salz, Eisenerz und Phosphor

Industrie

Erdölraffinerie, Grunderzeugnisse der Petrochemie, Dünger, Zement, Stahl, Textilien, Export

Landwirtschaft

Wassermangel und wenig fruchtbare Böden setzen der landwirtschaftlichen Nutzung Grenzen. In der arabischen Wüste wurden große künstliche Farmen errichtet, in denen unter Klimaanlagen und großem finanziellem Aufwand Rinder gezüchtet werden, um das Land unabhängiger von Fleisch-Importen zu machen.

Export/Import

Ausfuhrgüter sind Erdöl und Lebensmittel. Einfuhrgüter sind Transportausrüstung, chemische Erzeugnisse, Metallprodukte und Textilien. Die wichtigsten Außenhandelspartner sind für den Export die USA, Japan, Singapur und Frankreich und für den Import Großbritannien, Deutschland, Frankreich, USA und Japan.

Bevölkerung

Die Bevölkerung konzentriert sich auf die Städte und wenige Oasen. Die ursprüngliche Bevölkerung setzt sich fast nur aus Arabern zusammen. Das Land wird von etwa 400 Stämmen bewohnt, von denen heute noch einige als Nomaden leben. Noch über ein Zehntel der Einwohner leben nomadisch oder halbnomadisch.

Über 5 Millionen Gastarbeiter sind in Saudi-Arabien beschäftigt. Die soziale Absicherung ist gut, die medizinische Versorgung, die allen Einwohnern in den Städten kostenlos zur Verfügung steht, ist sehr gut. Saudi-Arabien hat eine Bevölkerungsgröße von 20,723 Millionen Menschen. Davon sind 6 Millionen legal im Land lebende Ausländer.

Zusammensetzung der Bevölkerung

90 % der Bevölkerung sind arabischer Herkunft, entweder einheimische Saudis oder Menschen aus dem arabischen Raum, vornehmlich Ägypter, Jordanier und Palästinenser. Der Rest der in Saudi-Arabien lebenden Menschen sind nicht-arabischstämmige Ausländer, die meist als Gastarbeiter im Königreich tätig sind.

Die Bevölkerung ist mit 85% mehrheitlich sunnitisch, 15% sind Schiiten. Die Mehrheit der Ausländer kommt aus dem vorderasiatischen und schwarzafrikanischen Raum. Länder, aus denen die Arbeiter zumeist kommen, sind: Indien, Pakistan, Iran, Philippinen, Indonesien und Sudan. Die Arbeits-Migranten arbeiten vor allem in Bereichen, in denen Saudis nicht arbeiten wollen. Während und nach der Mekkawallfahrt im Monat Hadj kommt es immer wieder zu illegaler Arbeitsaufnahme durch ausländische Pilger. Nach dem 11.9. und den daraus folgenden US-Militäraktionen ist der Zustrom von afghanischen Bauarbeitern, überwiegend Paschtunen, zu beobachten.

Der Wüstenstaat hat eine Bevölkerungsdichte von 10 Einwohnern pro km². 86% der Menschen in Saudi-Arabien leben in den Städten des Landes, die restlichen 14% leben auf dem Land beziehungsweise in den Wüsten des Landes. Im Durchschnitt haben die Menschen im Lande eine Lebenserwartung von 68,4 Jahre, die Frauen werden im Schnitt 70,2 Jahre alt, die Männer 66,7 Jahre. Im Durchschnitt gebärt eine saudi-arabische Frau 5,5 Kinder im Laufe ihres Lebens.

Pro 1.000 Geburten gibt es 50 Kind-Sterbefälle, sowie eine Müttersterblichkeit von 23 auf 100.000 Geburten. Damit wächst die Saudi-Arabische Bevölkerung jährlich um 3,27 Prozent. Damit hat das Land eine der größten Bevölkerungs-Wachstumsraten der Welt überhaupt. Fast zwei Drittel der saudischen Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt. Die Ansteckung durch HIV ist trotz der Nähe zu Afrika und den dadurch resultierenden Einflüssen mit 0,01% als sehr gering einzustufen. In Deutschland zum Vergleich liegt sie bei 0,1%, im Sudan bei 2,6%.

Der Alphabetisierungsgrad der arabischen Bevölkerung ist mit insgesamt 93,6 Prozent fast so hoch wie der bei 99% liegende Alphabetisierungsgrad in Deutschland. Dabei sind die saudi-arabischen Frauen mit 91,2 Prozent fast ebenso des Lesens und Schreibens mächtig wie die Männer, die einen Alphabetisierungsgrad von 95,9 Prozent erreichen. In Saudi-Arabien kommen auf 1.000 Menschen aus der Bevölkerung im Durchschnitt 1,7 Ärzte sowie 2,3 Betten in einem staatlichen Krankenhaus. Hocharabisch ist die Amtssprache, Englisch gilt als Sprache des Handels, nebenbei werden noch ein paar Dialekte des Arabischen gesprochen, die aber im offiziellen Gebrauch kaum Anwendung finden.

Umwelt / Tourismus

Die Versorgung mit Trinkwasser stellt aufgrund des Reichtums des Landes kein Problem dar, obwohl Wasserknappheit ein wachsendes Problem ist, da sich auch die Grundwasserreserven langsam erschöpfen. Das Land ohne Flüsse und Seen begegnet dem drohenden Mangel mit Bau von Tiefbrunnen und Meerwasserentsalzungsanlagen, die wiederum einen bedeutenden Teil der Energie verbrauchen. Die Küsten am Persischen Golf und am Roten Meer sind teilweise ölverschmutzt. Saudi-Arabien ist kein touristisches Reiseland.

Touristenvisa werden nur in sehr geringer Anzahl und unter strengen Auflagen, z.B. keine ledigen Frauen unter 45 Jahren, für Gruppenreisen vergeben.

In aller Regel erfordert eine Einreise nach Saudi-Arabien die formale, schriftliche Einladung eines Inlands-Saudis mit Benennung von Interessen und Gründen, die darlegen müssen, warum zur Erledigung bestimmter Aufgaben die Einreise eines Ausländers erforderlich wird. Der einladende Saudi bürgt gegenüber dem Staat für das korrekte Verhalten des Einreisenden, er wird in aller Regel "Sponsor" (und erwartet teils Bezahlung dafür).

Zur Arbeitsaufnahme werden den erteilten Visa meist regionale Einschränkungen mitgegeben. Das bedeutet, dass im Visum die Provinz genannt wird, in der sich der Einreisende aufhalten darf; Umherreisen im ganzen Land wird damit als ungewollt unmöglich gemacht und behindert: diese Auflagen werden im Lande aufgrund der sich verschärfenden Sicherheitslage (Stand 2004/2005) oftmals kontrolliert mittels Straßensperren.

All diese Regelungen geschehen unter der generell so einzuschätzenden Lage, dass Saudis den Kontakt mit nicht-arabischen Menschen beziehungsweise Nicht-Muslimen überwiegend meiden möchten. Erkennbar nichtarabische Ausländer haben zum Teil im Alltag mit spontanen Anfeindungen und extrem unfreundlichen Akten zu rechnen, als Beispiel unfallgefährdende Attacken im Straßenverkehr. Die im Inland stark umstrittene Regierung Saudi-Arabiens durch das Prinzenheer der Al-Sauds steht in einem Spagat zwischen den Wünschen der eigenen Bevölkerung nach islamisch integrem Leben ohne Fremdeinflüsse, und der politischen Annäherung an den Westen, genauer an die USA. Sie sieht sich zunehmender Kritik der Einheimischen hierzu ausgesetzt; die Frage des Umgangs mit Nicht-Arabern polarisiert das Land.

Aufgrund zunehmender Arbeitslosigkeit unter der saudischen Bevölkerung plant die Regierung den Ausbau des Pilger-Tourismus. Neben den Pilgerstätten Mekka und Medina sollen muslimische Pilger in Zukunft historische und landschaftlich reizvolle Stätten besuchen können. Eine Teilrealisierung dieses Plans wurde bislang jedoch noch nicht erreicht.

Das Land hat eine einzige antike Stätte: Mada'in Saleh, nahe der Provinzstadt Al 'Ula, auf halbem Weg zwischen Medina und Ha'il im Norden des Landes. Es handelt sich hierbei um eine ca. 2000 Jahre alte Felsengräberstätte. Bemerkenswert an dieser Stätte sind die aufgrund geringer Witterung gut erhaltenen Felsinschriften auf Aramäisch (ca. 2000 Jahre) und Thamutisch (ca. 4000-5000 Jahre). Sehr außergewöhnlich sind die in dieser Gegend besonders zahlreich vorkommenden und aufgrund von Witterung entstandenen Felsformationen, die dem Betrachter Abbildungen von Tier- und Menschengestalten vermitteln.

Verkehr

Das Schienennetz ist 1.390 km lang und meist einspurig. Das Straßennetz ist 146.524 km lang und 50 % davon sind befestigt. Es gibt 3 internationale Flughäfen: Damman, Dschidda und Riad. Die nationale Fluglinie ist Saudi Arabian Airlines. Eine überragende Stellung nehmen die beiden Ölhäfen Ras Tannura bei Damman am Persisch-Arabischen Golf und Dschanbu am Roten Meer ein. Etwa die Hälfte aller Reisenden sind Pilger nach Mekka.

Die Küstenschifffahrt ist von großer regionaler Bedeutung für Handel und Verkehr. Eine Ölpipeline führt von den Ölfeldern am Persisch-Arabischen Golf nach Dschanbu am Roten Meer. Sie ist 2.200 km lang.

Kultur

Die Kultur ist vom Islam geprägt. Das Land nimmt in der islamischen Welt eine Sonderstellung ein, da auf dem Staatsgebiet die beiden heiligen Städte Mekka und Medina liegen. Die Kultur und das gesellschaftliche Leben in Saudi Arabien folgen genau festgelegten Regeln, denen der sunnitischen Konfession der islamischen Religion. Erneut begründet es sich damit, dass in Saudi-Arabien Mekka und Medina liegen, die wichtigsten Städte der islamischen Welt.

Das ganze Leben der in Saudi-Arabien lebenden Menschen scheint sich nach den Regeln der wahabistischen Machthaber zu bewegen. Alle müssen sich den aufgestellten Regeln unterwerfen, wie zum Beispiel der Arbeitsruhe während der fünf täglichen Gebetszeiten. Männer müssen sofort an Ort und Stelle beten. Frauen ist es gestattet, das Gebet nachzuholen, wenn sie sich an einem geeigneten Ort befinden. Das ganze öffentliche Leben im Land wird durch die Religionspolizei überwacht.

Saudi-Arabien versucht dem Rest der Islamischen Welt ein Vorbild in der Auslegung des Korans und der durch die Schari'a vorgeschriebenen Lebensart zu sein. Daraus resultiert, dass zum Beispiel Frauen nur in Begleitung eines männlichen Verwandten total verschleiert, mit einem Gewand, das bis zu den Knöcheln reicht, auf die Straße gehen dürfen. Es ist ihnen nicht erlaubt ein Auto selbst zu fahren.

Dadurch, dass das Königshaus Al Saud so auf seine Verantwortung gegenüber dem Islam beharrt, ist es verboten, öffentliche Theater, Kinos oder Schauspielhäuser zu betreiben. Kultur findet nur in einem sehr engen Rahmen statt. Sie muss traditionell sein und dem Glauben dienen. Wendet sich das dargestellte Thema beispielsweise in der Literatur, Theologie oder der Darstellung anderer Länder zu, wird sie meistens tabuisiert und gilt als verpönt. Versucht man als Mensch aus dem Westen eine kulturelle Veranstaltung durchzuführen, so unterliegt sie immer der strengen Kontrolle und Zensur der wahabistischen Religionsgelehrten.

Das kulturelle Erbe des Landes wird zum Beispiel auf dem alljährlich veranstalteten Jenadriyah Kultur-Festival gepflegt. Hier gelangen traditionelle Musik und Tänze zur Aufführung. Das ganze kulturelle Leben im Königreich ist vollkommen auf den Islam ausgelegt.

Bildung

Es besteht eine offizielle neunjährige Schulpflicht für beide Geschlechter. Von der Grundschule bis zum Hochschulabschluss übernimmt der Staat die Ausbildungskosten. Die Einschulungsquote liegt bei 63%. Es gibt acht Universitäten und 65 Colleges, unter anderem in Damman, Dahran, Dschidda, Medina und Riad. 17 Colleges sind den Frauen vorbehalten.

Die Analphabetenquote sank zwischen 1962 und 1995 von 97,5% auf 37,2%.

Saudi-Arabien verfügt über ein großes Bildungsangebot in Bezug auf die islamische Religion. Die meisten großen Bildungsinstitutionen liegen in Riad. Neben den islamischen Wissenschaften liegt ein weiterer Schwerpunkt im Bereich der technischen Wissenschaften. Zum Thema Erdöl und dessen Verarbeitung sind die Bildungseinrichtungen Saudi-Arabiens Weltspitze.

Die Unterrichtssprache an den Universitäten des Landes ist meistens Englisch.

Ihre Grundbildung erhalten die saudischen Kinder in Koranschulen, die es in jedem kleinen Dorf gibt. Obwohl die Rechte der Frauen in Saudi-Arabien stark eingeschränkt sind, werden Jungen und Mädchen gleichermaßen unterrichtet. Auch etwa die Hälfte der Universitätsabsolventen ist weiblich - nur finden sie nach dem Abschluss in der Regel keinen Arbeitsplatz.

Die größten Städte

In Saudi-Arabien gibt es zwei Städte mit über einer Million Einwohnern. Eine davon ist Riad, Hauptstadt und Regierungssitz des Landes, mit über 4 Mio. Einwohnern. Die Stadt liegt ca. 150 km südlich des nördlichen Wendekreises zwischen den beiden größten Wüsten des Landes relativ zentral im östlichen Teil der Landesmitte.

Riad ist seit der Unabhängigkeit Saudi-Arabiens im Jahre 1932 Hauptstadt des Landes. Auch historisch ist Riad ein sehr wichtiger Durchreiseort des arabischen Raums, der Pilgerwege nach Mekka und Medina, die wichtigsten Pilgerstätten des Islam. In Riad befindet sich der Hauptpalast des Königshauses Saud, das seit 1824 in der Stadt residiert. Riad, auch Er-Riad genannt war ursprünglich eine Oase, die sich nach und nach zur Metropole entwickelte, besonders nach dem Ölboom in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts.

Die nächstgrößere Stadt in Saudi-Arabien ist die Hafenstadt Dschidda (Jeddah) am Roten Meer in der Nähe von Medina. Dschidda hat 1,49 Millionen Einwohner und ist der wichtigste Exporthafen für Erdölprodukte und Vieh (Ziegen, Schafe und Kamele) aus Saudi-Arabien. Seit 1947 hat die Stadt eine gigantische Entwicklung durchlebt: Damals hatte sie ca. 30.000 Einwohner und war auf eine kleine Fläche innerhalb ihrer Stadtmauern begrenzt. Heute kann man die Ausmaße der Stadt am besten an ihrer Prachtstraße festmachen, der „Corniche“, die von Hotels und Palästen gesäumt 60 km an der Küste des Roten Meeres entlang führt. Die Stadt ist eingebettet zwischen Meer und dem Asir Gebirge. Dschidda ist ca. 300 Jahre alt, hier ist der Hafen besonders hervorzuheben.

Als nächstes in der Liste der großen Städte des Landes ist Mekka zu nennen, die wichtigste Stadt des Islam. In Mekka leben dauerhaft ungefähr 800.000 Menschen, zur Zeit der Hadsch, der traditionellen Pilgerfahrt der Moslems nach Mekka, befinden sich jedoch hunderttausende Pilger in der Stadt. Sie werden oft in Zeltstädten untergebracht. Mekka hat historisch eine große Bedeutung als Handelsstadt, da sie Knotenpunkt vieler Karawanenrouten aus Asien und Afrika nach Europa war.

Die größere Bedeutung in Mekka ist jedoch der Religion zuzumessen, da sie die Geburtstadt des Islamgründers Mohammed ist. In der Stadt befindet sich das wichtigste Heiligtum des Islam, die Kaaba, die sich im Zentrum der Stadt befindet und Zentrum der islamischen Pilgerreisen ist. Mekka befindet sich in der Nähe Dschiddas im Landesinneren ungefähr 200 km südlich des nördlichen Wendekreises im mittleren Westen des Landes. Durch die besondere religiöse Position der Stadt wechselte die Herrschaft über die Stadt in der Geschichte regelmäßig, je nachdem welche muslimische Macht gerade den größten Einfluss hatte.

Die kleinste Großstadt Saudi-Arabiens ist mit 608.000 Einwohnern Medina. Medina liegt in der Mitte des Landes im westlichen Teil auf der Höhe von Riad. Die Stadt hat ebenfalls eine sehr große Bedeutung für den Islam. Sie ist die zweitheiligste Stadt der Moslems. Medina ist so wichtig, da in der Stadt der Prophet Mohammed begraben ist und damit ein wichtiger Pilgerort ist. Medina tat sich ebenfalls als Karawanenstadt hervor und war ein wichtiges Handelszentrum. 1932 wurde Medina von den Truppen des saudischen Königs von der Herrschaft der Haschimiten befreit und dem Königreich einverleibt.

Nicht-Muslimen ist das Betreten der heiligen Städte untersagt.

Siehe: Liste der Städte in Saudi-Arabien

Literatur

Sachbücher

  • Baer, Robert, Sleeping With The Devil: How Washington Sold Our Soul for Saudi Crude (Crown, 2003) ISBN 1400050219
  • Gold, Dore, Hatred's Kingdom : How Saudi Arabia Supports the New Global Terrorism (Regnery Publishing, Inc. 2004) ISBN 0895260611
  • Mackey, Sandra, The Saudis: Inside the Desert Kingdom (Houghton Mifflin, 1987) ISBN 0395411653
  • Ménoret, Pascal, The Saudi Enigma: A History (Zed Books, 2005) ISBN 1842776053
  • al-Rasheed, Madawi, A History of Saudi Arabia (Cambridge University Press, 2002) ISBN 052164335
  • Guido Steinberg, Saudi-Arabien. Politik Geschichte Religion, München: C.H. Beck 2004, ISBN 3406511120

Romane

  • Abdalrachman Munif, Salzstädte, Taschenbuchausgabe, Heyne, 2005

ISBN 3453350197

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