Benutzer:Bauer Karl/Spielwiese
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Bei der Erziehung gibt der Weinhauer (Winzer) dem Rebstock je nach Erziehungsart ein charakteristisches Stockgerüst (altes Holz). Mit jährlichen Rebschnittmaßnahmen (Winterschnitt, Sommerschnitt - Laubarbeiten) wird dem akrotonischen Wachstum und den Auswirkungen der Apikaldominanz entgegengewirkt, um das gewählte Erziehungssystem zu erhalten. Das Erziehungssystem wird beeinflußt von der Rebsorte, der beabsichtigten Qualität, vom Arbeitsaufwand und von den gebietstypischer Besonderheiten.
Bei allen Erziehungssystem ist man bestrebt einerseites eine möglichst gute Laubwandstruktur (zur Sicherung der Qualität und Quantität) und andererseits arbeitswirtschaftliche Vorteile zu erreichen [1]
Unter einem Erziehungssystem versteht man eine charakteristisches Stockgerüst aus altem Holz, wobei die Pflanzentfernung, das Unterstützungsgerüst (Stecken, Pfähle (Stickel), Spanndrähte u. a.) und der Schnitt des einjährigen Holzes miteintscheidend (Schnittlänge, Anordnung, Formierung) ist.
Grundsätzliches
Die Rebe ist eine rankende Pflanze und benötigt daher eine ständige Unterstützung. Rebengewächse besitzen ein ausgeprägtes Bestreben in die Höhe zu wachsen. Bei aufrecht stehenden Fruchtruten treibt das oberste Auge am besten aus (Apikaldominanz). Würde man Reben auf eine Unterstützungsgerüst, ohne einzugreifen, belassen, wird sie die obersten Festhaltemöglichkeiten bald erklimmen und die Basis wird allmählich verkahlen. Diese Wachstumseigenheit ist für die Wildrebe eine wichtige Eigenschaft, um in ihren Kampf um das Licht zu überleben. Dieses wird als akrotonisches Wachstumsmuster bezeichnet.
Für den Kultivierung von Reben ergeben sich folgende Konsequenzen:
- Für eine längere Bewirtschaftung und den erforderlichen Einsatz von Maschinen müssen die Rebstöcke ihre Form behalten und dürfen nicht immer höher wachsen.
- Die ausgeprägte und ungebremste Apikaldominanz begünstigt das vegetative Wachstum und beeinflusst die generative Leistung (Quantität und Qualität des Traubenertrages). [2]
Traubenzone
Unter niederer und hoher Erziehung ist neben der niederen Stämmchen im Wesentlichen die Höhe der Anordnung der Traubenzone unterschiedlich. Umso bodennäher die Traubenzone angeordnet wird, desto arbeitsaufwändiger wird die Pflege. Die Traubenreife tritt früher ein und das ist ein wichtiges Argument für nördlich gelegene Anbaugebiete. Die Bodennähe der Trauben ergibt zwar einen qualitativen Vorteil, ist aber in niederschlagsreicheren Gebieten ein beachtlicher Nachteil. Alle Pilzkranheiten die Feuchtigkeit zur Infektion benötigen und das sind besonders Peronospora, Botrytis und Schwarzfäule, treten stärker auf. Diese Pilzkrankheiten sind nicht erwünscht (mit einer gewissen Ausnahme von Botrytis). Auch von Botrytis will man keinen zu starken Befall tolerieren, schon gar nicht bei Rotweinsorten.
Mit einer höheren Anordnung der Traubenzone (80 - 130 cm und höher) ergibt sich im Vergleich zu einer niedrigen Traubenzone, eine geringe Reifeverzögerung. Die Infektionsgefahr von Pilzkrankheiten verringert sich. Heute spielt durch den Klimawandel die Reifeverzögerung nicht mehr die Rolle wie früher.
Die Höhe der Traubenzone hat Auswirkung auf den Reihenabstand (Zeilenabstand). In kühleren nördlicheren Anbaugebieten (zwischen den 45 - 50 Breitengrad) muss der Laubwandabstand so gewählt werden, dass auch noch in der Reifephase die Trauben besonnt werden. Ist dies nicht der Fall, kommt es zu einer unzureichenden Bildung von primären Aroma- und Farbstoffen in den Beeren. Aroma- und Farbstoffe - für die Qualität des Weines entscheidend - werden nur in den Beeren gebildet. Dieser Prozess ist abhängig von der Temperatur.
Lit. von Schultz, E. Müller dieser Rahmen bedeutung d. nur Text hieher kopiet wurde - Info f. weitere Textbearbeitung
Laubwandstruktur
Mit dem Erziehungssystem soll eine gute Laubwandstruktur erreichen werden. Eine gute Laubwandstruktur ist dann gegeben, wenn möglichst alle Blätter dem direkten Sonnenlicht während des Tages ausgesetzt sind. Blätter, die andauernd beschattet werden leisten weniger. Blätter die keine direktes Sonnenlicht (drittlagige Blätter) erhalten produzieren nicht einmal so viel an Energie, die für ihre Erhaltung notwendig ist. Diese Blätter werden frühzeitig abgestoßen, sie verglben. Dieser Zustand soll durch richtige Erziehung und entsprechende Laubarbeiten nicht eintreten.
Bild Laubwandstruktur 1 2 3 lagig Blätter. H. Schultz
- → Hauptartikel Fotosynthese
Historische Erziehungssysteme


Die Rebe ist eine Schlingpflanze, die Wildreben wachsen an Bäumen und breiten ihre Blätter über den Baumkronen aus. Diese natürliche Wuchsart machten sich die Völker zu eigen, die mit der Kultivierung von Wein begannen. Schon sehr früh wurde bei der Kultivierung von Reben, der Rebe ein Unterstützungsgerüst gegeben. Meist waren dies einfache Holzgerüste, Holzpfähle oder vorhandene Astgerüste von Bäumen. Auf alten Abbildungen wird bei der Pflege der Reben ein Rebschnitt gezeigt. Früh wurde erkannt, das die Reben bei regelmäßigem Schnitt größere Trauben brachten.
Auf bildlichen Darstellungen ist erkenntlich, dass schon die Ägypter Reben bewußt gezogen, um aus den Trauben Wein zu erzeugen. Der erste Beleg eines privaten Weinguts in Ägypten stammt aus den biographischen Inschriften aus dem Grab des Metjen in Sakkara. Metjen war ein hoher Beamter in der 4. Dynastie, der im Nildelta eine große Hausanlage mit einem Umfang von 11.000 Quadratmetern besaß.[3] Der Wein wurde wahrscheinlich hauptsächlich für den Hausgebrauch hergestellt, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass er einen Teil davon dem Königshof beisteuern musste. In dieser Anlage blieb reichlich Platz für einen Teich, viele Bäume, Gartenland und Wirtschaftsgebäude. Über den Weingarten heißt es in der Inschrift:
- Ein Anwesen von 200 Ellen in der Länge und 200 Ellen in der Breite wurde angelegt und ausgestattet, bepflanzt mit guten Bäumen; ein sehr grosser Teich wurde darin angelegt; Feigen und Trauben wurden gepflanzt [...] Bäume und Trauben wurden in grossen Mengen gepflanzt und es wurde sehr viel Wein daraus gemacht.[4]
Bei der von den Römern praktizierten Erziehungsform werden auf vier senkrecht angeordnete Pfählen Balken gelegt, so dass eine Art Kammer entsteht. [5] Diese historische Erziehungsart mit den Abwandlungen als geschlossener oder offener [6] Kammertbau war noch Anfang des 20. Jahrhunderts im deutschen Weinbau, zum Beispiel in der Rheinpfalz, verbreitet[7].
Abb. gehören noch gereiht!
- Historische Reberziehungsformen (Beispiele)
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18. Jht. Baumerziehung in Italien.
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Bild der Ernte und Pressen von Trauben in der taccuino Sanitatis (XIV Jh.).
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Wechselschnitt am Mittelrhein
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Verschiedene Pfälzer Erziehungen - um 1830
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Rheingauer Erziehung
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Oppenheimer Hochplanken
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Moselerziehung
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Kammertbau
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Kopferziehung mit Zapfenschnitt
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Markgräfler Erziehung
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Bockerziehung
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Guyoterziehung
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Holzrahmen Erziehung
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1695 Arbeiten im Weinberg.
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Aufgebundene Triebe in einer Stockkultur
Gebräuchliche Erziehungssysteme
Einteilung
Die Rebenerziehungssysteme kann man nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen. Bei jeder ergeben sich gewisse Ungereimtheiten. Zum Beispiel kann die Stammhöhe variieren wie bei der Dachlaubenerziehung am Hang.
Ein Problem ist das die Bezeichnung der Erziehung in den Weinbaugebieten unterschiedlich sein kann. Diese lokal entstandenen sind und mit Personen (Lenz Moser, Jules_Guyot,Scott_Henry), Gebieten namentlich verbunden werden, aber im Aufbausystem gleichen sich viele Systeme. Meist ergibt sich der Unterschied durch die Eigenheiten einer Sorte, dem möglichen bzw. angestrebten Mechanisierungsgrad u. a. wirtschaftliche Gegebenheiten. Eine Drahtrahmenunterstützung war früher nicht möglich. So wurden früher die Reben auf Bäumen und später mit einem Pfahl (Pfahlerziehung|Stockkultur) oder ein Holzgerüst (Pergelerziehung) versehen bzw. darauf gezogen.
Man kann die Erziehungen in intensive (z. B. Spaliererziehung, Lyra-Erziehung u. a.) und extensive Erziehungssysteme (z. B. Minimalschnitt) einteilen.
Bestimmte Erziehungssysteme - meist in Amerika, Australien oder Neusseland entwickelt - werden auch als sogenannten Alternative Erziehungssysteme bezeichnet.
Die Einteilung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, weder was die Vielfalt weltweit im Gebrauch befindlichen Erziehungssysteme noch deren lokale Bezeichnungen betrifft.
Erziehungssysteme ohne Unterstützungsgrüst
Es handelt sich um niedere Erziehungsformen wo die Reben (damit auch die Trauben) fast am Boden liegen oder es wird durch Zapfenschnitt eine becherartiger Stock mit alten Holz aufgebaut wird. Es wird kein Unterstützung verwendet. Diese bodennahe Erziehung ist in südlichen Ländern noch gebräuchlich. Dort fallen im Sommer und Herbst keine oder nur geringe Niederschlagsmengen. |
Kriechende Erziehung:
- Die Reben werden in ihrem Wuchs nicht oder nur gering beeinflusst. Sie kriechen freiwachsend am Boden. Auf diese Weise wird beispielsweise auf Santorin noch heute Wein angebaut: die Reben werden dicht am Boden erzogen und zu zylinderartigen Körben gebunden[8]. Dadurch trotzen die Reben den starken Winden und die Trauben werden geschützt. Auch die Wasserarmut der Insel schadet den Reben nicht, die auf dem durchlässigen Vulkanboden tief wurzeln und durch die Erziehungsform besonders gut Feuchtigkeit speichern können.
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Traditionelle Anbaumethode im Weinanbaugebiet La Geria.
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Weingarten auf Lanzarote (Weinbaugebiet).
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Weingarten auf Santorin (Wein) (Griechenland)
- Verwendung findet diese Erziehung zum Teil noch bei der Erzeugung von Unterlagsreben (Schnittreben) in südlichen Weinbaugeebieten.
Vines sind nicht immer ordentlich gebunden oder beschnitten. Er lässt alles zu seiner freien Lauf. Zum Schutz gegen den Wind, die Pflanze tief am Boden. Aufgrund der großen Menge von Weinblättern mehr Morgennebel aufzunehmen
Beispiel:. Santorini, Griechenland.
Gobelet-Erziehung: (Bockerziehung)
- Es handelt sich um niedere Erziehungsform (Bockerziehung, Albarello, Bäumchen, Busch, Bush Vines, En vaso, Goblet und Vase) wo die grünen Triebe, von kurz angeschnitten Zapfen, während der Vegetationszeit öfters entspitzt, damit sie nicht zu lange werden. Es wird kein zusätzliche Unterstützung verwendet. Ein Erziehungssystemfür schwachwachsende Reben in niederschlagsarmen Weinbaugebieten.
- Das Gobelet-System ist wahrscheinlich die älteste Reberziehungsform. Diese Methode wurde schon in der Antike von den Griechen angewandt und von den Römern übernommen. Heute ist diese Reberziehungsform vor allem im Mittelmeerraum verbreitet, z.B. in Südfrankreichc, Süditalien und in Teilen Spaniens.
- Der Stamm wird niedrig erzogen und die Triebe werden nicht einzeln gestützt. Manchmal werden einzele Pfähle als Stützen verwendet. Die Erträge sind meist gering sind und der Arbeitsaufwand hoch.
- Gobelet-Erziehung
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Gobelet- oder Bockerziehung - historische Abbildung.
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Rebstock mit Gobeleterziehung nach dem Rebschnitt - Châteauneuf-du-Pape.
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Weingarten mit Gobeleterziehung im Mai- Châteauneuf-du-Pape.
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Alberello a potatura corta, con speroni a 2 gemme (Paesi Baschi, Spagna).
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Alberelli a potatura mista, con capi a frutto di 7-8 gemme (Andalusia, [Spagna).
Erziehungssysteme mit Unterstützungsgerüst.
Diese Systeme kann man unterteilen:
Nach der Verteilung des angeschnittenen Fruchtholzes
Kordone bestehen aus mehrjährigem Holz (altes Holz) und werden waagrecht oder sehkrecht aufgebaut. Auf ihnen wird kurzes oder längeres einjähriges Fruchtholz angeschnitten. Dazu zählen die Lenz Moser Erziehung,Sylvoz Erziehung, Vertiko Erziehung, Umkehrerziehungssysteme u.a.. Üblicherweise wird dabei immer von einer Kordonerziehung gesprochen. Aber damit alleine ist das Erziehungssystem nicht charakterisiert.
Es gibt Erziehungssysteme mit niederen und höherer Stämmen, wo am Ende sich über Jahre eine kopfartige Verdicklung ergibt. Am Ende des Stammes werden kürzere oder längere Fruchttriebe angeschnitten. Durch regelmäßiges Zurückschneiden verstärkt sich das Stammende und bekommt nach Jahren ein kopfähnliches Aussehen. Die Spaliererziehung mit Flachbogen-, Halbbogenschnitt, Erziehungen mit Rundbogenschnitt, Pendelbogenschnitt und Pirstinger Erziehung zählen dazu.
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- mit Holzpfahl oder Holzrahmengerüst (z. B. Kammertbau, Pergelerziehung, Moselpfahl, Trierer Rad, Stockerziehung)
- Eine historische extensive hohe Erziehungsform (= Alberate auch Alberata). Sie war in Italien ein sehr geläufiges Erziehungssystem bei dem die Reben auf oder zwischen Bäumen wachsend (Alberate = Bäumchen) erzogen wurden. meist wurde die Fläche in Kombination mit ackerkulturen genutzt. Als unterstützung dienen kleinwüchsige oder jährlich zurückgeschnittene (auch schon abgestorbene) Maulbeerbäume, Ahorne, Ulmen, Kastanien oder Pappeln. Zu jedem Baum wurden 2 bis 4 Rebstöcke gepflanzt.
- In den italienischen Regionen Emilia-Romagna, Toskana und Venetien gibt es lokale Varianten. In der Region Kampanien wird diese Form im Rahmen der DOC Aversa als kulturelles Erbe gepflegt und erhalten.
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18. Jht. Baumerziehung in Italien.
Stockkultur (Pfahlkultur)
- Die Stockkultur, auch Pfahlkultur genannt, war bis in die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts die verbreitetste Erziehungsmethode im österreichischen Weinbau. Jeder Rebstock wird mit einem einzelnen Pfahl (Stecken) gestützt. In Deutschland spricht man von der Moselpfahl- bzw. Einzelpfahlerziehung, die vor allem in den nördlichen Anbaugebieten Mosel, Ahr und Mittelrhein heute noch eine Verbreitung hat. In Württemberg war stattdessen die dreischenklige Pfahlerziehung verbreitet, bei welcher jeder Rebstock jeweils an drei Pfählen erzogen wurde.
- Bei der Stockkultur wurden etwa 10.000 Reben pro Hektar (sehr hohe Bepflanzungsdichte) gepflanzt, wobei die Stammhöhe nur etwa 20 cm beträgt. Dadurch ergibt sich ein sehr enger Reihenabstand, der nur mit einem sehr hohen Maß an Handarbeit bewirtschaftet werden kann. Der enge Abstand bewirkt auch, dass die Trauben weniger Sonnenlicht erhalten und die Stöcke schlechter durchlüftet werden. Zudem bewirkt die Entwicklung der Reben in Bodennähe einen erhöhten Krankheitsbefall. Auf Grund der fehlenden Arbeitskräfte und Frostschäden wurde die Stockkultur nach dem Zweiten Weltkrieg allmählich in Österreich von der Hochkultur abgelöst. [9]
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Kopferziehung mit Zapfenschnitt - Stockkultur
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Aufgebundene Triebe in einer Stockkultur
Moselpfahlerziehung
- Besonders an der Mosel spielt die Moselpfahlerziehung noch eine Rolle. Auf ein Stämmchen (früher zwei verschieden hohe) werden zwei Ganzbögen (Büglinge) angeschnitten. Diese Ganzbögen werden am Stamm oder Stecken unterhalb befestigt. Der starke Anschnitt (12 - 18 Augen/m²) begünstigt hohe Erträge. Die Laubarbeiten im Sommer sind sehr arbeitsaufwändig. Eine Mechanisierung der Stockarbeiten ist nicht möglich. Durch tief herunterhängende Triebe ist auch die Bodenpflege behindert. Ist ein nicht mehr zeitgemäßes und mechanisierungsfeindliches Erziehungssystem [10].
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Moselpfahlerziehung
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Pfahlerziehung an der Mosel
Trierer Rebenrad
- Diese mittelhohe Rebenerziehung (eine Umkehrerziehung) wurde von Slamka in Trier (D) für den Steillagenweinbau entwickelt. Als Verteilungselement für das Fruchtholz wird auf dem Unterstützungspfahl, in einer Höhe von 1,5 - 1,6 m, ein Rebenrad aus Kunststoff gesteckt. Der Stamm verteilt sich auf 2 - 3 Schenkel auf denen jeweils ein 30 - 40 cm langer Strecker mit einem kurzen Ersatzzapfen, angeschnitten wird. Die sich entwickelnden grünen Triebe hängen frei in alle Richtungen[10].
- mit Pfahlunterstützung und Drahtrahmengerüst (Pfähle (Stickel) aus verschiedenen Materialien (Holz, Metall, Beton, Kunststoff), darauf befestigt Spanndrähte (Metall, Kunststoff). Fälschlicherweise wird manchmal von der Drahtrahmenerziehung gesprochen. Das Drahtrahmengerüst dient aber nur zur Unterstützung der verschiedensten Erziehungsformen.
Fächerform: Bei diesem Erziehungs-System werden die Rebenstämme fächerförmig ausgebreitet, mit dem Vorteil, dass sie leicht mit einem Winterschutz bedeckt werden können. Die "Fächerform" wird deshalb vorwiegend in Gegenden mit kaltem Winter, zum Beispiel in Mitteleuropa und besonders in Russland verwendet. Die italienische Form heisst Ventagli. im Beitrag v. Slamka nachsehen , Ungarn
Guyot-Erziehung
- Bei dieser Erziehung (benannt nach Jules Guyot)wird ein Stämmchen erzogen auf dem ein oder zwei Strecker (Flachbogen) mit jeweils einem Ersatzzapfen angeschnitten wird. Guyot ist heute vor allem bekannt durch die nach ihm benannte Reberziehung Guyot-Erziehung, die im europäischen Qualitäts-Weinbau am häufigsten praktizierte Erziehungsform. Die weiter entwickelten Formen des Guyot-Systems wird heute beim intensiven Weinbau auf der ganzen Welt angewendet. Das System ermöglicht einen hohen Mechanisierungsgrad bei vertretbaren Erstellungskosten.
Arched Cane (Bogenerziehung - auch Arcure, Capovolto und Guyot ad archetto): Variante des Guyot-Systems. Arcure: Ebenfalls eine Variante des Guyot-Systems. Capovolto: Eine Variante des Guyot-Systems. Cazenave: System im modifizierten Guyot-Schnitt mit kurzen Armen, Zapfen und Fruchtruten auf einen horizontalen Cordon. Die Fruchtruten werden senkrecht an einen Draht gebunden. Es kann eine grosse Anzahl von Augen angeschnitten werden. Deshalb ist Cazenave für fruchtbare Böden gut geeignet. Dieses Erziehungs-System findet man vorwiegend in Italien.
Château Thierry: Variante des Guyot-Systems, bei dem die Ruten bogenförmig an einen Pfahl neben dem freistehenden Rebstock gebunden werden.
- Guyot-Erziehung
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Guyoterziehung
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Vigne conduite en guyot avant la taille.
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Vigne conduite en guyot après la taille.
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Rebstock nach Guyot Rebschnitt - ein kurzer Zapfen und ein langer Strecker (Flachbogen).
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Pied de vigne avant ébourgeonnage
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Pied de vigne après ébourgeonnage
- Bekannt auch als Normalerziehung,Spalier Laubwanderziehung, VSP Trellis (Vertical Shoot Positioning) in Australien und Neuseeland u.a.) Vertikaldrahtrahmen.
- Ist in den Welt das verbreitetste Erziehungssystem, bei dem die Triebe im Sommer senkrecht nach oben geheftet werden. Die Triebe werden von mehreren Heftdrähten gehalten. Durch diese Formierung entsteht ein heckenartiges Aussehen (Gesamthöhe ca. 2,20 m). Der Anschnitt des Fruchtholzes kann unterschiedlich erfolgen. Ist heute in Deutschland das verbreitetste Erziehungssystem und gewinnt auch in anderen Ländern an Verbreitung. Es basiert auf den Arbeiten von Jules Guyot.
- Es werden Stämmchen von 70 - 80 cm erzogen und auf diesen werden in der Reihenrichtung ein oder zwei Flachbögen (Strecker), Halbbögen oder Ganzbogen (Pendelbogen) angeschnitten. Diese Triebe werden auf Spanndraht befestigt. Beim Halb- und Ganzbogen wird über einen zusätzlichen Biegedraht der Trieb bestestigt.
- Je nach Anschnitt des Fruchholzes kennt man verschiedene Varianten.
- Flachbogenschnitt, Streckerschnitt, Einfach- oder Doppelstreckbogen
- Die Fruchtrute(n) wird flach am Biegedraht befestigt.
- Halbbogenschnitt
- Der Halbbogen wird über einen Hilfsbiegedraht in einem leichten Knick nach unten gebogen und an dem darunter befindlichen Biegedraht festgebunden.
- Ganzbogenschnitt, Pendelbogenschnitt
- Beim Pendelbogen sind gleich wie beim Halbbogen zwei Biegedrähte vorhanden. Diese haben einen größeren Abstand (30 – 40 cm) gegenüber der Halbbogenerziehung.
- Pirstinger Erziehung Steiermark
- Kordon mit Zapfenschnitt
- In einer Höhe von ca. 70 - 90 cm werden in der Reihenrichtung zwei Kordone erzogen. Darauf werden jährlich mehrere kurze Zapfen angeschnitten. Beim Wechselkordonschnitt werden im zweiten Jahr auf dem im Vorjahr angeschnittenen Holz kurze Zapfen angeschnitten. Diese werden im folgenden Jahr wieder entfernt und der Schnitt beginnt wie im ersten Jahr. Der Kordon wird also nach dem zweiten Jahr erneuert. Zweck diser Vorgangsweise ist, dass man mit Vorschneidemaschinen die Rebschnittzeit reduziert, gegenüber wenn Strecker und Halbbögen angeschnitten werden. Beim Wechselkordon fällt zumindest in einem Jahr auch das Anbinden der Strecker weg, da ja nur kurze Zapfen angeschnitten werden. Mit wechselseitigen reihenweisen Wechsel des Schnittes kann der Rebschnittzeitaufwand reduziert werden. Der kurze Anschnitt von Zapfen birgt aber die Gefahr in sich, dass die Traubenzone zu dicht wird und vermehr Pilzkranheiten auftreten können. Verstärkte Laubarbeit in der Traubenzone muss gemacht werden.
- Flachbogenschnitt, Streckerschnitt, Einfach- oder Doppelstreckbogen
Elsass-Erziehung Pendelbogen: Weit verbreitete Erziehungsform in Deutschland. Es werden zwei Ruten herzförmig (deshalb wird diese Form auch "Herzerziehung" genannt) oder eine Rute kreisförmig an den Rebstock gebunden. Auch unter folgenden Bezeichnungen bekannt: Ganzboden, Doppelbogen, Halbbogen und Rundbogen.
Doppelspaliererziehung
Reben können in shr steilem Gelände kultiviert werden. Eine Querterassierung verbessert die Mechanisierungsmöglichkeit und vermindert die Bodenerosion. Eine Spaliererziehung in einer Ebene stehenden Laubwand erlaubt die Querterassierung keine optimale Nutzung des Sonnenlichtes welches auf der Fläche zur Verfügung steht. Um Platz und Sonnenenergie besser zu nutzen, kann man zu der senkrechten Laubwand eine abwärts gerichtete aufgefächerte Laubwand zusätzlich anordnen. Verschiedene Varianten sind möglich. Diese Erziehungssysteme für Terrassenanlagen an Steilhängen erlauben eine Ertragssteigerung im Vergleich zur herkömmlichen Spaliererziehung. Der höhere Ertrg führte zu keiner Beeinträchtigung der Mostqualität. Auch die darsu gewonnen Weine zeigten nur geringe Qualitätsunterschiede [11]. Das System ermöglich eine intensivere Flächennutzung, ist aber mit einem erhöhtem Aufwand verbunden.
- Diese besteht aus einem sich V-förmig (auch U-förmig) sich nach oben öffnenden Unterstützungsgerüst und wurde in Frankreich von Alain Carbonneau entwickelt.
Die Stämmchen werden 80 cm hoch erzogen. Gegenüber der Spaliererziehung wird die Laubwand auf zwei Teile aufgeteilt, sodaß auch bei hohem Sonnenstand, direktes Sonnenlicht auf die inneren Blätter und der Traubenzone gelangt. Auf Grund der sehr guten Laubwandstruktur wird die Photosyntheseleistung verbessert. Das Unterstützungsgerüst ist sehr aufwendig und erfordert einen Reihenabstand von 3-3,2 m. Einige Pflegearbeiten sind mit deutlich mehr Aufwand gegenüber anderen Erziehungsformen verbunden. Auch der Einsatz von Spezialmaschinen ist erschwert bzw. nicht möglich. - Nachteilig sind der höhere Laubarbeitsaufwand und deren termingemäße Durchführung (besonders bei wüchsigen Anlagen), die schlechte Eignung für maschinellen Rebschnitt, die mechanische Bodenbearbeitung im Unterstockbereich und die mechanische Traubenvollernte. Der Einsatz von Recyling-Pflanzenschutzgeräten ist nicht möglich.
- Wegen des wärmeren Klimas ist eine hohe physiologische Traubenreife jedoch auch bei anderen Erziehungssystemen, die weniger Arbeits- und Kostenaufwand erfordern, zu erwarten [1].
- Diese besteht aus einem sich V-förmig (auch U-förmig) sich nach oben öffnenden Unterstützungsgerüst und wurde in Frankreich von Alain Carbonneau entwickelt.
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Napa Valley
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Lyra-Erziehung
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Lyra-Erziehung - Blick in den Doppelspalier.
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Lyra-Erziehung - Blick in den Doppelspalier.
Moderater Trockenstress für den Rebstock Trockenbeerenbildung noch nachsehen!
Abb. 225: Lyra-Erziehung, Aufbau und Verteilung (rechte Abb.) der Laubwand (Abb. H. SCHULTZ
Abb. 226: Lyra Erziehung – Blick auf die geteilte Laubwand
Hochkultur, Lenz Moser Erziehung
- Die Hochkultur, ein Erziehungsystem mit Rebstämmen von ca. 100 - 130 cm und einer Reihenentfernung von 2,80 - 3,20 m (Weitraumerziehung). Sie wurde von Lenz Moser in Österreich (Rohrendorf bei Krems/D.) ab 1928 entwickelt. Ab Mitte der 50-iger Jahre des vorigen Jahrhunderts hat sich diese Erziehung im österreichischen Weinbau stark verbreitet. Lenz Moser hat seine Erfahrungen im Buch "Weinbau einmal anders" 1950 veröffentlicht.
- Durch die geringe Anzahl von Rebtöcken pro Hektar, müssen die einzelnen Stöcke einen Ertrag erbringen, um zur gleichen Flächenleistung, gegenüber einer dichteren Bepflanzung, zu kommen. Es muss also jeder Stock mehr Triebe zur Entwicklung bringen. Mehr Triebe bedeutet auch ein mehr an Blätten. Damit diese ausreichend Licht erhalten, hat Lenz Moser die Triebe geteilt (1/3 links, 1/3 in der Mitte in Drahtpaare, 1/3 rechts). das ergibt eine sehr gute Blattflächenvereilung. Setzt aber voraus, dass eine Reihenentfernung von über 2,8 m gewählt werden muss. Diese zwar sehr gute Blattflächenverteilung ist aber nach heutiger Sicht sehr hinderlich für den Einsatz von Traubenvollerntern, Laubschneideeinrichtungen, Rebenvorschneider, Tunnelspritzen und Stockräumgeräten. Dies sind Gründe, dass heute keine Laubdreiteilung nicht mehr praktiziert wird, da man auf einen größeren anteil nach Mechanisierungsmöglichkeiten verzichten muss. Außserdem führt die geringe Stockanzahl je Hektar (ca. 2500 - 3000 Rebstöcke/ha, d.s. 2,5 - 3 m² Standfläche je Stock) leicht zu einer zu hohen Einzelstockbelastung und damit Schwächung des Stockes.
- Bei der Hochkultur nach Lenz Moser haben sich verschiedene Erziehungsvarianten in der Praxis entwickelt.
Hochkultur mit Kordon
-siehe vogt götz seite 156
- Ist jene Form der Hochkultur die Lenz Moser praktiziert hat. Auf einen ein- oder zweiarmigen Kordon wurden kurze Strecker und Zapfen angeschnitten. Die grünen Triebe verteilten sich zu einem Drittel in die darüber angeordneten Drähte und je ein weiteres Drittel entwickelte sich in die Fahrgasse. Damit wurde eine gute Verteilung der Blätter erreich, insbesondere dann, wenn dem Stock viele Augen (was früher üblich war) belassen wurden. Viele triebe erfordern eine gute Verteilung. Die drittelteilung benötigte aber auchreichend breiten Zeilenabtand.
Heute wird diese Form kaum mehr verwendet, da die Drittelteilung einerseits durch den geringeren Anschnitt an Augen nicht mehr notwendig ist und andererseits der Einsatz von verschiedenen Maschinen für die Stockpflege ein Hindernis darstellt. Die Hohckultur wird heute mit engeren Reihenabständen erstellt und die Triebe werden spalierartig in vertikal angeordnete Spanndrähte formiert.
Hochkultur mit Querjoch
siehe vogt götz seite 156
- Mit der Anbringung von Querträgern (30 - 50 cm) mit zwei zusätzlich Spanndrähten kann angeschnittenes Fruchtholz quer verteilt werden. Von oben gesehen ist das eine kreuzartige Verteilung der angeschnittenen Strecker. Diese Anordnung ist auch unter Kronenschnitt bekannt. Für eine gute Drittelteilung muss aber die Reihenentfernung (Gassenbreite) mindestens 3 m betragen. Es hat sich aber herausgestellt, dass damit die Laubverteilung ungünstger wird, da ein Teil der Triebe übereinader zu liegen kommt. Das Unterstützungsgerüst höhere Kosten verursacht und die Querträger leicht bei den maschinellen Pflegearbeiten abgebrochen oder verbogen werden. Auch der Einsatz von Laubschneidegeräten ist nur begrenzt und eine Traubenvollernter nicht möglich.
Hochkultur mit Zweistreckerschnitt
- Auf einem Stamm mit einer Höhe von 1 m bis 1,30 m Höhe werden am Spanndraht in beide Richtungen lange Strecker 8Flachbögen) angeschnitten und befestigt. Diese Form der Erziehung ist sehr ähnlich der Spaliererzehung. Es sind nur etwas höhere Stämme erzogen. Für die Durchführung aller händischen Arbeiten ein Vorteil, da diese im Stehen ausgeführt werden können.
- Auf einem Stamm mit einer Höhe von 1 m bis 1,30 m Höhe werden am Spanndraht in beide Richtungen lange Strecker 8Flachbögen) angeschnitten und befestigt. Diese Form der Erziehung ist sehr ähnlich der Spaliererzehung. Es sind nur etwas höhere Stämme erzogen. Für die Durchführung aller händischen Arbeiten ein Vorteil, da diese im Stehen ausgeführt werden können.
Hochkultur mit Halbbogenschnitt
- Hcohkultur - Varianten
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Trieb- und Blattflächenverteilung (Drittelteilung) einer Hochkultur nach Lenz Moser
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Junge Hochkultur - 3 m Reihenabstand - Zweistreckerschnitt
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Spaliersrtige Formierung der Triebe einer Hochkultur
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Kurzer Kordon mit Streckerschnitt
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Hochkultur mit Zweistreckerschnitt (Flachbogenschnitt)
- Die Perglerziehung (Südtiroler Pergl, Pergola Trentino, Dachlaubenerziehung, Tendone - Pergola italienisch zum lateinisch pergula = Vor- beziehungsweise Anbau) ist ein hohes Erziehungssystem und hat eine horizontal verteiltes Laubdach. Alle Pflegearbeiten müssen von unten erfolgen. Das erschwert insbesondere Handarbeiten. Auch eine maschinelle Lese ist nicht möglich.
Südtiroler Pergl
- In Südtirol hat die Perglerziehung, insbesondere auf steileren Hanglagen noch Bedeutung. Sie ist ein wesentliches landschaftliches Element in Südtirol. Auf Grund des hohen Pflegeaufwands bzw. die Erstellungskosten und begrenzte Mechanisierungsmöglichkeiten wird sie durch die Spaliererziehung ersetzt. Sie gilt heute als überholte Erziehungsform, da sie nicht mehr den Anforderungen einer modernen und wirtschaftlichen Pflege eines Weingartens entsprechen [12].
- Man unterscheidet zwischen der Einfachen Pergl die auf steilen Hängen und der geschlossenen Doppelpergl (Überetsch) und offenen Doppelpergl (Unterland und Bozner Raum).
- Je nach Anordnung bzw. Standort gibt es verschiedene Bezeichnungen: Ackerpergl (Pergl, der zur Kultur neben Ackerfrüchten genutzt wird), Grenzpergl oder Markpergl (Pergl an der Grenze eines Grundstückes), Holzpergl oder Stangenpergl (Pergl aus Holz), Mäuerleinpergl oder Mauerpergl (Pergl an der Stirnseite eines Weinbergs, der sich von der Oberkante einer Trockenmauer über eine Steige erstreckt), Ortpergl (Sammelbezeichnung für die Reben an der Stirnseite des Weinbergs)[13].
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Pergel an der Stirnseite eines Weingartens
Pergola: Sehr altes System aus südlichen Gebieten. Die Reben werden auf Spalieren hochgezogen. Je nachdem, ob die Triebe nur auf eine Seite oder zwei Seiten gezogen werden, spricht man von einarmig oder zweiarmig. In Italien ist eine Dachneigung von rund 20 bis 30 Grad am häufigsten anzutreffen. Ist es horizontal, dann nennt man es Tendone.
Tentone
- Tendone (Pergola di Soave, Tonelle-Charmille, in Argentinien "Parral" und Chile als "Parron" bezeichnet) (siehe Robinson 707)
- Eine Dachlauben Hocherziehungssystem. Ist vor allem in Süditalien und Südamerika verbreitet. Die Stämme werden 2 m hoch erzogen. Das Holzrahmengerüst mit Spanndrähten versehen, befindet sich in einer Höhe vom 2 m und sind über die gesamte Fläche verteilt. Die Triebe und damit die Blattfläche werden horizontal über die gesamte Fläche verteilt.
- Tendone (Pergola di Soave, Tonelle-Charmille, in Argentinien "Parral" und Chile als "Parron" bezeichnet) (siehe Robinson 707)
Vase: Siehe unter Tendone.
Verandah: Dem Tendone (Pergola) ähnliches, schräg angeordnetes Hocherziehungs-System. Im Gegensatz zu diesem entsteht keine geschlossene Dachlaube. Wird zum Beispiel - wie der Name erahnen lässt - auch in Südafrika verwendet. Tendone: Eine Variante des Pergola-Systems. Ähnliche Systeme kennt man unter Arbour in englischsprachigen Ländern, Parral in Argentinien, Parron in Chile, Dachlaube oder Tunnel im deutschsprachigen Raum und Verandha in Südafrika. Die Rebstöcke werden zwischen Balken mit Querdrähten bis in zwei Meter Höhe gezogen. Sie bilden ein dichtes Laubdach. Die Frucht und das tiefer hängende Laub werden stark beschattet. Dieses Hocherziehungs-System ist vor allem in Süditalien, in Südamerika und in Portugal (hier zum Beispiel in der DOC Vinho Verde) verbreitet.
Tunnel: Siehe unter Tendone.
Pergoletta Romagnola
Raggiera
- Ist ein italienisches hohes Erziehungssystem (auch Raggi genannt), wo die Reben in ca. 2 (2,5) m Höhe an radspeichenartig gespannten Drähten gezogen werden. Die Rebstöcke werden an einem Mittelpfahl (oder Baum) hochgezogen. meist werden mehere Rebtöcke an einer Stelle gepflanzt und in verschiedene Richtungen gezogen.
graf. Bild vorhanden. Raggiera: In Italien gebräuchliches System (auch Raggi). Hier werden die Reben an radspeichenartig gespannten Drähten hoch gezogen. Höhe d. Erz,. ?
Tanazukuri
- Tanazukuri (Tana - japanisch Rahmen, Gestell) ist ein Dachlauben Hocherziehungssystem welches in Japan angewendet wird. In den japanischen Weinbaugebieten regnet es reichlich und die hohe Luftfeuchtigkeit erfordenrt einen großen Bodenabstand der Trauben, um die Infektion und Entwicklung von Pilzkranheiten in Grenzen zu halten[14].
- FREIHÄNGENDE ERZIEHUNGSSYSTEME
- Von einer Umkehrerziehung (ein hohes Erziehungssystem) sprcht man dann, wenn das angeschnittene Fruchtholz frei nach unten hängt oder an einem darunter liegenden Draht befestigt wird. Die Stämme müssen hoch erzogen werden, damit die grünen Triebe ausreichend Platz beim Herunterhängen haben, um nicht am Boden zu liegen. Der wesentliche Vorteil ist das das Unterstützungsgerüst einfach und kostengünstig ist. Die frei herabhängenden Triebe können auch zur Glockenbildung führen. Eine schlechte Durchdringung bei Pflanzenschutzarbeiten und erhöhter Krankheitsbefall ist die Folge. Es gibt eine Reihe von Varianten.
- Wurde vom italienischen Winzer Carlo Sylvoz (Norditalien, Gebiet Conegliano) entwickelt. Es werden Fruchtruten mit ca. 10 Augen unterhalb des Kordons angeschnitten und auf einen Draht befestigt. Der zweiarmige Kordon wird in einer Höhe von 2 m erzogen.
- In der USA: Hudson River Umbrella [15]
Steirischer Bogenerziehung
- Ist der Sylvoz-Erziehung im wesentlichen ident. Es werden nur die lang angeschnittenen Fruchtruten frei hängen gelassen. Durch ihr eigenes Gewicht senken sie sich herab. Robinson Seite 644
Waagrechte Hochkordonerziehung
- Ist eine hohe Ein-Draht Erziehung. An einem starken Spanndraht wird in 1,5 - 1,7 m Höhe ein zweiarmiger Kordon erzogen. Je nach angeschnittener Schnittlänge ergeben sich zwei Varinten. Umkehr Hochkordonerziehung mit Zapfenschnitt und Umkehr Hochkordonerziehung mit Streckerschnitt. Das zuletzt genannte ist der Casaras-Erziehung mit Doppelstckpflanzung ähnlich.
Hängende Hochkordonerziehung
- Der Stockaufbau und das Unterstützungsgerüst ist ähnlich dr Waagrechten Hochkordonerziehung, nur mit dem Unterschied, dass hier die beiden Kordonarme kürzer und nicht horizontal formiert sind, sondern sie hängen über dem Spanndraht (Höhe 1,5 - 1,7 m). Auf den herabhängenden Kordonen werden zwei mittellange Strecker angeschnitten.
Barra: Wird vorwiegend im portugiesischen Vinho-Verde-Gebiet verwendet. Die Ruten werden in etwa 1,50 Meter Höhe an einem einzigen Draht jeweils nach einer Seite gezogen.
- Anfang der 1960er-Jahre von Nelson Shaulis im Staate New York entwickeltes System für die Rebsorte Concord entwickelt.(G.D.C. = Geneva Double Curtain, Doppelvorhang) Rebstocke werden auf ein hohes T-förmiges Gerüst (auch V-förmig) gezogen. Entlang der Jochdrähte wird der Kordon aufgebaut. Durch den Anschnitt von mittellangen Fruchholz entwickeln sich zwei herabhängende Lauwandvorhänge. Die Wuchskraft wird gehemmt und der Lichteinfall verbessert. Ziel dieses Systems war eine Erziehungsform für die maschinelle Lese zu erstellen. Das System hat nur geringe Bedeutung in Amerika und Australien. In Europa wurde es nur versucht und wegen des höheren Erstellungsaufwandes, größeren Reihenabständen und nicht vorhandene Erntemaschinen für d. System, keine Bedeutung erlangt.
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Schrägansicht einer GDC Erziehung
Duplex-Erziehung
- Diese ist ähnlich der GDC und wurde in den 60-iger Jahren des vorigen Jh. in Kalifornien, speziell für die Maschinenlese, entwickelt. Durch den Anschnitt von zwei Fruchtruten, im Abstand von 1 m, entwickeln sich zwei herabhängende Laubwandvorhänge. Bedeutung siehe GDC System.
- Diese ist ähnlich der GDC und wurde in den 60-iger Jahren des vorigen Jh. in Kalifornien, speziell für die Maschinenlese, entwickelt. Durch den Anschnitt von zwei Fruchtruten, im Abstand von 1 m, entwickeln sich zwei herabhängende Laubwandvorhänge. Bedeutung siehe GDC System.
- Bei dieser Erziehung wird der Stamm mit einem geraden verkial stehenden Kordon verlängert (Vertikaler Kordon - Vertiko). Auf diesen werden kurze Zapfen angeschnitten. Das System wurde von [[Vilém Kraus)) (1924) in Tschechin in den 1980-iger Jahren entwickelt.Auf einem Stamm von 80-90 cm Länge wird in vertikaler Verlängerung ein Kordon bis in eine Höhe von 160 cm aufgebaut. Auf diesem vertikalen Kordon von 70-80 cm Länge werden im Abstand von ca. 25-30 cm Etagen mit mehreren ein- bis zweiäugigen Zapfen angeschnitten.Die Reihenentfernung muss mindesten 2,5 m besser 3 m betragen (größerer Laubwanddurchmesser - freihängende Triebe). Durch frühzeitiges Entspitzen wird der unterschiedliche Austriebsstärke der Augen halbwegs ausgeglichen. Als Unterstützungsgerüst muss - wegen der Möglichkeit einer maschinellen Lese - ein stabiles Drahtrahmengerüst mit einem oder zwei starken Spanndrähten (3,5-4 mm,) in einer Höhe von 140 cm, erstellt werden. Als Stamm- und Kordonunterstützung werden Rundeisenstäbe (8-10 mm), mit einer Länge von 170-180 cm, verwendet. Diese Pfähle werden am Spanndraht in einer Höhe von 140 cm befestigt.
- Nachteilig ist das die Sorteneignung unterschiedlich ist. Die sorten [[Grüner Veltliner, Rheinriesling, Rotgipfler, Blauburger, Weißer und Blauer Burgunder eignen sich sehr gut. Traminer, Sauvignon Blanc und Blauer Portugieser sind für diese Erziehung nicht geeignet. Weitere probleme sind die Kahlstellenbildung, eine ungleiche Wuchsstärke in oberen unteren Stockbereich.
- Die Erziehung hat in Tschechien, der Slowakei und Österreich eine geringe Verbreitung im vorigen Jahrhundert erlangt. Neue Anlagen werden, aus den genannten Nachteilen, nicht mehr errichtet.
weitere Bilder im belaubten Zustand vorhanden!
Minimalschnitterziehung
- In der Suiche nach Kostenminimierung wurden in Australien vor Jahrzehnten mit Nichtschnittsystemen experimiert. Die Minimalschnitterziehung reduziert den winterlichen Rebschnitt nach der Umstellung auf ganz wenige Korrekturschnitte von überhängenden Trieben.
- Ist ein extensives hohes Erziehungssystem mit dem Ziel den Arbeitsaufwand je Hektar deutlich zu reduzieren. Der Arbeitsaufwand/ha liegt bei ca. 50 - 70 Akh/ha. Mit der Umstellung wird die Laubwandstruktur und die Traubenzone des Rebstockes im Vergleich zu einer herkömmlichen Erziehung, vollkommen geändert. Die Trieblänge der Einzeltriebe geht stark zurück, dafür wird die Anzahl der Triebe wesentlich höher, da deutlich mehr Augen am Stock durch den Nichtschnitt verbleiben und austreiben.
- Dieses System entspricht eigentlich der natürlichen Entwicklung der Rebe wie früher auf Sträuchern und Bäumen (wird auch als Naturwuchserziehung bezeichnet). Eigentlich stellen alle anderen Erziehungssystem, wo der Stock auf einige wenige Augen zurückgeschnitten wird, eine gewisse natürliche Vergewaltigung dar. Wenige Augen je Rebstock ergeben eine doch begrenzte oberirdische Triebentsicklung. Das wiederspiegelt sich beim Wurzelsystem. Viele Triebe mit den pflanzlichen Schaltzentren der Triebspitzen (Phytohomone) bewirken ein intensiveres Wurzelsachstum, welches sich in einer geringeren Stressanfällikeit äußert. Trotz hoher Ertragsleistung und befriedigender Zuckerproduktionsleistung brechen die Rebstöcke durch Überlastung nicht zusammen.
- Der Großteil der Triebe und deren Blattfläche befindet sich am äußeren Bereich der Laubwand. Im Inneren verkahlt der Rebstock. Nach der Umstellung dauert es einige jahre bis sich ein Wuchs- und Ertragsgleichgewicht einstellt. Die Eignung bzw. Reaktion der Rebsorten ist unterschiedlich. Es gibt gut und nicht geeignete Rebsorten für dieses System. Durch die sehr große Traubenanzahl sinkt das Einzeltraubengewicht. Die kleineren Trauben sind lockerbeeriger und die Beeren selbst kleineren Beeren. Leider tritt dieser Vorteil, welcher die Gefahrt von Pilzkrankheiten reduziert, nicht bei allen Sorten ein.
- Das System erfordert den Einsatz von Traubenvollerntemaschinen und kann daher nur in entsprechenden Weigartengelände und großem Reihenabtand prkatiziert werden. In Australien wird seit längerem damit Erfahrung gesammelt bzw. auch angewendet. Gegen Ende des vorigen Jahrhundert hat man in Deutschland und in der Folge auch in Österreich Versuche angelegt.
- Minimalschnitterziehung
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Laubflächenentwicklung: Links Hochkultur, rechts Minimalschnitterziehung.
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Junges und altes Holz - Winter
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Grüner Veltlinertraube von einer Minimalschnitterziehung
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Grüner Veltlinertraube von einer Hochkultur n. L. Moser
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Traubenvollernter in einer Minimalschnitterziehung
Minimalschnitt-Kordonerziehung
- In Australien (MPCT - Minimal Pruned Cordon Trained) verwendetes hohes Erziehungssysem mit Kordnerziehung und mechanischem Winterschnitt. Nach dem Stockaufbau und Zapfenschnitt wird in den Ertragsjahren nur mehr in der Kordonrichtung maschinell auf kurze Triebe zurückgeschnitte. Ein extensives System, um sich den Arbeitsaufwand des händischen Rebschnittes zu ersparen.
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Weingarten in Australien welcher nur mechanisch geschnitten wird.
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Bei diesen beschädigten Stock kann man den maschinellen Winterschnitt erkennen - Australien.
- SPEZIELLE ERZIEHUNGSSYSTEME
- Der Winzer s. Henry aus Oregon/Umbqua Vally hat in seinen Weigärten (1972) mit sehr starkem Wuchs der Rebstöcke Probleme (Laubverdichtungen, verstärktes Auftreten von Pilzkranheiten, sink3nde erträge, geringe Farbintensität bei Rotweinsorten) die Wüchsigkeit in den Griff zu bekommen. Durch Erhöhung der der Anschnittstäkre von zwei auf vier lange Fruchtruten ging die Wüchsigkeit zurück. Nur war es erforderlich die erhöhte anzahl von Trieben zu verteilen. Henry verteilte die Fruchtruten auf zwei Gertstatioen im Abstand von 30 cm. Die Triebe der oberen Station (in 130 cm Höhe) wurden nach oben geheftet und die Triebe der unteren Station (in 100 cm Höhe) nach unten geheftet. Damit wurde eine vertikal zweigeteilte Laubwand erreicht.
- Lt. C. Deppisch und H.R. Schultz (FA Geisenheim) stellt dieses Erziehungssystem eine interessante Alternative zur Spaliererziehung dar. Das Erziehungssystem wird heute in unterschiedlichen Variatioen in vielen Weinbauregionen der Welt eingesetzt. Besonders interesant ist es für Standorte wo das Triebwachstum sehr kräftig ist. Der wesentliche Vorteil der Scott-Henry Anlagen gegenüber der Spaliererziehung ist eine um ca. 60 % größere Lauboberfläche und dadurch eine höhere Fotosyntheseleistung und ein höhere Erträge. Unter Wuchsverhältnissen die in europäischen Anbaugebieten vorliegen, kann nicht so stark angeschnitten werden. Es wrude daher eine SH-Variante an der FA Geisenheim entwickelt. Diese sieht nur die halbe Anschnittstärke vor, also zwei lange Fruchtruten [20].
- Scott Henry Erziehung
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Scott-Henry-Erziehung in Australien
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Scott-Henry-Erziehung in Australien
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Scott-Henry-Erziehung in Australien
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Scott-Henry-Erziehung in Australien
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Scott-Henry-Erziehung in Australien
Diese Form erbringt höhere Erträge und eignet sich sehr für eine mechanische Ernte. Ein modifiziertes System ist Smart-Dyson Trellis.
Te Kauwhata Two Tier (TK2T)
- Wurde in Neuseeland v. Richard Samrt entwickelt.
- Wurde in Neuseeland v. Richard Samrt entwickelt.
Three Wire Trellis
Kalifornien.
- Drei Drahtgitter. Dies ist ein wenig mehr Arbeit, aber es lohnt sich. Es nutzt Beiträge mit 6 Meter über dem Boden installiert. String oben Draht und zwei weitere Leitungen 12 Zoll und 24 Zoll unter dem oberen Draht. Das schöne an diesem System ist es erlaubt zusätzliche Plätze zu verlieren Stöcke binden und ermöglicht mehr Sonnenlicht in den Baumkronen. Dieses System hat sich zum Standard für Neuanpflanzungen in Kalifornien.
http://viticulture.hort.iastate.edu/info/pdf/domototrellis.pdf
Tatura Spalier
- Tatura, eine Forschungsanstalt in Australien (Victoria) entwickelte ein Erziehungssystem welches aus zwei um 60° geneigte Laubwände, sich V-förmig nach obend öffnend, besteht. Das System hat eine hohe Produktionsleistung, ist schwierig zu mechanisieren und hat keine Bedeutung in der Praxis [21]
Ruakura Twin Two Tier (RT2T)
Ruakura Zwillings zwei Reihen Spalier
- Wurde 1983 von Richard Smart an der Forschungsanstalt Ruakura in Neuseeland entwickelt. Es werden vier Laubwände aufgebaut auf einem aufwändigen Unterstützungsgerüst formiert. Das System benötigt wuchskräftige Rebstöcke und letztendlich auch eine spezielle Traubenerntemaschine. Diese spezielle Maschine gibt es noch nicht.
Slanting Trellis (Neigungs-Spalier): Das Laubdach wird auf ein schräggestelltes Unterstützungs-System gezogen. Es eignet sich für Tafeltrauben und für Keltertrauben.
Smart-Dyson-Erziehung
- Seite 662
- Wurde in den 1980-iger Jahren in Kalifornien entwickelt. Das System ist benannt nach dem Australier Richard Smart und dem Yorker John Dyson. Es handelt sich um eine Kordonerziehung, dei dem die kurzen Zapfen nach oben und nach unten gerichtet sind. Die sich entwickelnden Trieben werden so wie bei der Scott-Henry-Erziehung nach oben und unten formiert.
- Ballerina
- In King Vally (Australien) entwickeltes System, ausgehend vom Smart-Dyson-Erziehungssystem.
- Seite 662
Manche Autoren sprechen auch von sogenannten alternativen Erziehungssystemen. In Europa wird das vertikale Drahrahmengerüst in den verschiedenen Varianten die dominierende Unterstützung und deren Erziehungsvarianten, aus vielerleit Grunden auch in Zukunft das Erziehungssystem sein. zu den alternativen erziehungssystem zählt man die Scott-Henry-Erziehung, GDC- Erziehungm, Lyraerziehung. Meist setzen diese Systeme einer Mechanisierung Grenzen. Meist haben diese Systeme in der Nord- und Südamerika, Südafrika, Australien und Neuseeland Bedeutung erlangt. Auch die Umkehrerziehungssystem, Trierer Rebenrad, Vertikoerziehung und die Minimalschnitterziehung kann man dazu zählen.
reinkopiert.
Alternative Erziehungssysteme (Müller): Umkehrerziehung, Trierer Rad, Vertikoerziehung, Moselpfahlerziehung, Minimalschnitterziehung.
Scott_Henry System Robinson Seite 648
(siehe: Gobelet)
Erziehungssysteme mit Doppelstockpflanzung
Üblicherwiese wird bei einer Pflanzung von Rebstöcken ein Setzling (Pfopfrebe) gepflanzt. Es besteht aber die Möglichkeit, dass man die Pflanzstellen halbiert und bei der Pflanzung zwei Setzlinge (in der Reihenrichtung pflanzt. Damit halbiert sich der Kostenaufwand beim Unterstützungsmaterial und bei der Pflege der jungen Rebstöcke. Der Pflanzabstand in der Reihe verdoppelt sich, daß hat auch den Vorteile für Bodenpflegemaßnahmen in der Stockreihe. Im Prinzip kann diese Vorgangsweise der Pflanzung bei fast allen Erziehungssystem angewendet werden. Zwingend ist aber, dass vom erzogenen Stamm jeder Stock nur von dort seine Entfaltungsmöglichkeit hat und so beim Schnitt behandelt werden muss. Das kann zu einem gewissen Verteilungsproblem führen. Abschwächen kann man das indem man nicht die doppelt so großen Pfanzabstände wählt, sondern etwas enger gepflanzt wird. Damit steigt die Bepflanzungsdichte und die Ertragsbelastung des einzelnen Rebstockes. Trotzdem hat sich eine Doppelstockpflanzung in der Praxis nicht durchgesetzt bzw. Verbreitung in der Praxis erlangt.
Erziehungssysteme für die Schnittrebenproduktion
Schnittreben sind einjährige Triebe von Unterlagsreben für die Veredlung. Sie bilden das Wurzelsystem des zukünftigen Rebstockes.
Bei den Unterstützungsgerüsten für die Erzeugung von Schnittreben geht es darum, möglichst gerade einjährige Triebe zu erhalten.
- Knapp über den Boden werden auf einem Kopf kurze Zapfen angeschnitten. Die grünen Triebe werden auf einzelnen senkrechten langen Stangen, besser auf Stangen die zu einer Pyramide zusammengestellt werden, regelmäßig aufgebunden. Beim Aufbinden müssen auch die sich entwickelnden Geiztriebe entfernt werden. Diese Arbeit ist ca. ab einer Höhe von 2 m nur mit Leitern zu bewerkstelligen. Sowohl die Erstellung, Instandhaltung der Unterstützung und die jährlichen Pflegearbiten sind serh aufwändig und wird daher heute kaum mehr verwendet. Sie war früher in Rumänien zur Produktion von Schnittreben sehr verbreitet.
- Die Unterlagensorten werden auf einen bodennahen Kopf erzogen. Von den darauf angeschnittenen Zapfen entwickeln sich die Triebe, die sich frei liegend am Boden in alle Richtungen entwickeln. Während des Sommers erfolgt keine Pflege. Zu Winterbeginn werden die Triebe abgeschnitten und zu Schnittreben verarbeitet. Ist heute kaum mehr üblich, da die Schnittrebenausbeute gering und bei feuchtem Wetter die Triebe von Pilzkrankheiten befallen werden. Einziger Vorteil sind der geringen Erstellung- und Pflegekosten. Die Qualität der Schnittreben leidet stark.
- Von den gepflanzten Unterlagsreben wird ein Stamm von ca. 1 m Höhe formiert und darauf einer kopfartigen Verdickung Zapfen angeschnitten. Die sich entwickelnden grünen Triebe werden in eine Richtung formiert und auf den waagrecht angeordneten Spanndrähten verteilt und befestigt. Die Pflegearbeit kann in einer angenehmen Arbeitshöhe erfolgen. Es müssen die Triebe auch nicht regelmäßig angebunden werden, sondern nur am Beginn der Triebentwicklung soll die Richtung vorgegeben werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jules_Guyot
Rebschnitt
Unter Rebschnitt versteht man den jährlichen Rückschnitt des einjährigen und teilweise des mehrjährigen Holzes, um den Rebstock im System der gewählten Erziehung zu erhalten.
Robinson Seite 582 Geschichte Zeitpunkt Grundregeln ertragsregulierung, Mechanisierung ausbauen.
- → siehe Hauptartikel|Rebschnitt in Arbeit
siehe auch nocht bei SMART und Robinson Seite 748 e
Literatur
- Karl Bauer und Mitarbeiter: Weinbau. 8. Auflage, Österr. Agrarverlag, Wien 2008, ISBN 978-3-7040-2284-4.
- Edgar Müller, Hans-Peter Lipps, Oswald Walg: Weinbau. 3. Auflage, Eugen Ulmer, 2008, ISBN 978-3-8001-1241-8.
- Oswald Walg: Taschenbuch der Weinbautechnik. 2. Auflage, Fachverlag Fraund, 2007, ISBN 978-3-921156-78-0.
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. Auflage, Hallwag, 2006, ISBN 978-3-8338-0691-9.
- Wörterbuch der deutschen Winzersprache
Siehe auch
- Internationales Weinamt = Internationale Organisation für Rebe und Wein
- Wortatlas der kontinentalgermanischen Winzerterminologie
- Weinsprache
- Bilder zu Rebenerziehung
Weblinks
- Commons: Vitis vinifera – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Commons: Weintrauben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Commons: Wein – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
- Rolf Fox und Peter Steinbrenner,LVWO Weinsberg: Zeitgemäße Rebenerziehung
- Trierer Rebenrad - Foto
- Dr. Volker Jörger, Marion Boos, Brigitte Ludewig, Staatliches Weinbauinstitut Freiburg, 2009: "Alles nur eine Frage der Erziehung?"[8]
- Georg K. Hill, Sieghard Spies und Bernd Prior, SLVA Oppenheim, "Minimalschnitt zur Bewirtschaftung abgängiger oder frostgeschädigter Rebanlagen" [9]
Einzelnachweise
- ↑ a b Karl Bauer und Mitarbeiter: Weinbau. 8. Aufl. 2008, Österr. Agrarverlag, ISBN 978-3-7040-2284-4.
- ↑ Müller, Walg, Lipps, "Weinbau", Verlag Eugen Ulmer, 2008, ISBN 978-3-8001-1241-8
- ↑ vgl. Godeckin, K.B., Eine Betrachtung der Inschriften des Meten, S. 364.
- ↑ James, T.G.H., The Earliest History of Wine and Its Importance in Ancient Egypt, in: Origins and Ancient History of Wine, S. 204.
- ↑ Die Bezeichnung „Kammert/Kammer“ leitet sich ab von lat: vinea camerata, was „gewölbtes Rebendach“ bedeutet.
- ↑ Offener Kammertbau, Abbildung
- ↑ Kammert-Erziehung, Abbildung
- ↑ Weinstock auf Santorin, Abbildung
- ↑ Fiegl Jutta: "Die Entwicklung des Weinbaues und des Heurigenwesens in Neustift am Walde". Dissertation, Wien 1983
- ↑ a b Edgar Müller, Hans-Peter Lipps, Oswald Walg: Weinbau. 3. Auflage, Eugen Ulmer, 2008, ISBN 978-3-8001-1241-8
- ↑ F. MURISIER, M. FERRETTI, V. ZUFFEREY, STATION FÉDÉRALE DE RECHERCHES EN PRODUCTION VÉGÉTALE DE CHANGINS, 1260 Nyon, CH "Neue Reben-Erziehungssysteme für Steillagen" [1]
- ↑ Hansjörg Hafner, Paul Hafner, Friedrich Menke, Josef Sölva, Manuela Unich, Meinhard Zöschg: Neuanlagen im Weinbau, 1999, Südtiroler Beratungsring für Obst- und Weinbau, Kaltern
- ↑ Winzersprache "Pergl" [2]
- ↑ André D0miné, "Wein", Verlag Könemann, 2000, ISBN: 3-8290-2765-6
- ↑ http://viticulture.hort.iastate.edu/info/pdf/domototrellis.pdf
- ↑ A. Schwab, Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau,Veitshöchheim: Naturwuchserziehung (Minimalschmitt), Erhahrungen in Franken 1999 - 2007[3]
- ↑ Arno Becker, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum, (DLR) Rheinpfalz, Abteilung Weinbau und Oenologie, Neustadt a.d.Weinstrasse Minimalschnitt: Naturwuchs mit System [4]
- ↑ Arnold Schwab und Roger Nüßlein: Sachgebiet Weinbaumanagement, Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim, MINIMALSCHNITTERZIEHUNG - ERGEBNISSE AUS FRANKEN| [5]
- ↑ Karl Bauer, Weinbauschule Krems/D.: Minimalschnitt im Vergleich zum Rebschnitt einer herkömmlichen Hochkultur, 2002[6]
- ↑ C. Deppisch, H.R. Schultz, M. Lafontaine, B. Gaubatz, A. Bär, U. Craß, FA-Geisenheim: Scott-Henry - Eine Alternative zur Spaliererziehung?, Deutsches Weinbau Jahrbuch 2007, Seite 51, Verlag Ulmer, ISBN-13: 978-3-8001-5325-1
- ↑ Leigh Issell, Tatura: Tatura Trellis Construction [7]
Kopien - zur Verarbeitung im Text
http://en.wikipedia.org/wiki/Canopy_%28grape%29 http://en.wikipedia.org/wiki/Vine_training_systems From author:Views from Napa, CA. This shot taken from Oak Knoll Road. This style of trellising is a type of Lyre spur training that creates essentially a "U-shape" with the vines, keeping the grapes high off the ground.
Basket Training: Beim in Australien und Südafrika verwendeten Busch-System (Basket = Korb) stehen die Rebstöcke frei. Die Triebe geben den Halt.
Espalier-System (Spalier-System): Die Erziehung erfolgt in einer Ebene, häufig vor einer Wand (z. B. bei Zierreben beliebt). Der Stamm ist mit einem oder zwei Armen und mehreren Ruten mit einem Spalier oder einem Draht als Unterstützung versehen. Bei der französischen Form "Espalier-de-Thoméry" werden verschiedene Reben auf unterschiedlicher Höhe erzogen.
Éventail (dt. Fächer): In Frankreich gebräuchliches System (ähnlich aber nicht zu verwechseln mit der Fächerform) mit mehreren Armen, jeder mit einem Zapfen oder einer kurzen Fruchtrute. Früher war das System in Chablis mit flach auf dem Boden liegenden Armen gebräuchlich. Ventagli: Siehe unter Fächerform. Factory Roof System (Factory Dachsysteme): Das Laubdach wird schräg aufwärts gezogen, zwei Rebzeilen bilden jeweils ein giebelförmiges Dach. Dieses System wird vor allem in Südafrika und Israel bei Tafeltrauben verwendet.
Hudson River Umbrella: Im Osten der USA eingesetztes Erziehungs-System.Seine Bezeichnung leitet sich aus der einem Regenschirm ähnlichen Form ab. Die Triebe werden vom Rebstock-Kopf im Bogen nach unten gezogen. Ein ähnliches System ist Umbrella Kniffin.
Kordon-Erziehung: Die weltweit verbreitetste Form. Bei der Kordon-Erziehung werden ein oder zwei Kordone (Schenkel) stehen gelassen und nach dem Rebschnitt (zwei bis fünf Augen werden belassen) links und rechts an den Drähten festgebunden. Eine in Frankreich entwickelte Variante ist Cordon de Royat.
Latada: Traditionelles Hocherziehungs-System (auch Ramada) im portugiesischen Vinho-Verde-Gebiet. Die Reben werden bis zu drei Meter hoch gezogen. Die Rebstöcke werden oft mit anderen Feldfrüchten gemischt angebaut.
Palmette: Der Rebstock besteht zumeist aus vier Trieben, die paarweise übereinander an Drähten auf die Seite gezogen werden. Palmette wird vorwiegend in wärmeren Regionen eingesetzt.
Pyramide: Nach der Pyramiden-Form benanntes und in Italien gebräuchliches System. Die Triebe werden über mehrere am oberen Ende zusammengebundene Pfähle gezogen.
Spalliera (Cordone): Klassische Form, bei der die Reben auf zwischen Pfählen gespannten Drähten gezogen werden. Spalliere wird vor allem in Italien eingesetzt.