Gailach
Gailach | ||
Die Gailach in Mühlheim kurz nach ihrem Wiederaustritt aus der Gailachquelle | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 134554 | |
Lage | Bayern | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Altmühl → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | bei Monheim-Kreut 48° 51′ 17″ N, 10° 49′ 38″ O | |
Quellhöhe | 520 m | |
Mündung | bei Mörnsheim-Altendorf in die AltmühlKoordinaten: 48° 52′ 24″ N, 11° 1′ 24″ O 48° 52′ 24″ N, 11° 1′ 24″ O | |
Mündungshöhe | ca. 400 m | |
Höhenunterschied | ca. 120 m | |
Sohlgefälle | ca. 6 ‰ | |
Länge | 19,9 km |
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Die Gailach ist ein rechter Zufluss der Altmühl im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.
Verlauf
Obere Gailach
Das Flüsschen, auch Mörnsheimer Bach genannt, entspringt eigentlich im Dorfweiher von Kreut, einem Ortsteil von Monheim. Zwei Kilometer unterhalb von Warching versickert der Bach bei einem Rückhaltebecken in Dolinen der Monheimer Alb. Im Sommer versickert dort die Gailach komplett im Untergrund, jedoch im Winter ist der Abfluss so hoch, dass der Bach durch das untere, normalerweise trockene Tal bis Mühlheim fließen kann.
Gailachquelle

Das versickerte Wasser der oberen Gailach tritt nach etwa vier Kilometer unterirdischen Laufs aus der Gailachquelle hinter der Schwamm-Mühle in Mühlheim wieder zu Tage. Der Nachweis erfolgte durch Färbeversuche. In drei Ausläufen aus Felsspalten am Dolomit-Hanganriss auf eine Länge von sechs Metern strömt das Wasser der Gailach. Erstaunlich ist, dass dort etwa zehnmal so viel Wasser zu Tage kommt als bei Warching versickert. Die Quellsituation weist eine Schüttung von 600 bis 700 Liter pro Sekunde auf, und der Bach ist sofort mehrere Meter breit. Die Quelle ist eine der stärksten in Bayern.
Untere Gailach
im Dorfweiher von Kreut
kurz vor der Versickerung
Kurz vor Mörnsheim, gegenüber der Finstermühle, erhält die Gailach weiteres Wasser durch sieben eng beieinanderliegende Quellen; die Stelle wird deshalb „Sieben Brünnlein“ genannt. Bei Altendorf mündet das Flüsschen in die Altmühl.
Zuflüsse
Im Winter mündet im sonst trockenen Tal die Ehbrust von links, hingegen im Sommer wird sie die Gailach nie erreichen.
- Maxquellenbachl (links)
- Ehbrust (links, zeitweilig trocken)
Charakter und Umgebung
Orte an der Gailach sind: Mühlheim, Mörnsheim, Altendorf.
Das Gailachtal gilt, gesäumt von artenreichen Trockenrasen, als landschaftlich reizvoll; die Gailach schlängelt sich windungsreich durch die Wiesen. Wegen ihres naturnahen Zustands kommt hier die sonst in Bayern selten gewordene Wasseramsel vor, die schwimmen, tauchen und am Bachgrund entlanglaufen kann. Durch das Gailachtal führt ein Radwanderweg.
Kurz vor ihrer Mündung liegt am nördlichen Talhang das „Grafsloch“, eine Felsformation mit einer schon vor 70 000 Jahren vom Menschen begangenen Höhle. Nach den Tropfsteinansätzen an ihrer Decke heißt sie auch „Steinerner Rosenkranz“. Nördlich der Gailachmündung liegt über den Felspartien des Altmühltals der ausgedehnte „Wacholdergarten“ mit übermannshohen Wacholderbüschen.
Mühlen
Die Wassermenge der Gailachquelle reicht aus, um auf der kurzen Fließstrecke sechs Mühlen anzutreiben, außer der bereits 1282 urkundlich erwähnten Schwammühle die Kron-, Finster-, Markt-, Gröbl- und Kohlmühle; letztere ist 1304 als Sternsehermühle erstmals urkundlich erwähnt und war 1668-1897 im Besitz der Familie von Matthias Kelz, dem Entdecker der Mörnsheimer Steinbrüche.
Literatur
- Gailachquelle in Mühlheim. In: Karl Zecherle und Toni Murböck: Sehenswerte Natur im Kreis Eichstätt, Eichstätt 1982, S. 14f.
- Rudger Huber: 1001 historische Photographien und Geschichten aus dem Gailach- und Altmühltal, Mühlheim 1998, ISBN 3-89570-466-0