Star Trek: Enterprise

Star Trek: Enterprise (2001 - 2005) ist eine Fernsehserie, die im Star Trek-Universum, das von Gene Roddenberry geschaffen wurde, spielt. Die Serie startete zunächst unter dem Titel Enterprise, wurde jedoch mit Beginn der dritten Staffel umbenannt. Die deutsche Fassung der Episoden wird seit März 2003 ausgestrahlt. Es wurden vier Staffeln mit insgesamt 98 Folgen gedreht.
Die Handlung
Zeitlich spielt sie ab dem Jahre 2151, einige Jahrzehnte nach dem ersten Kontakt mit dem Volk der Vulkanier (5.4.2063) (siehe Star Trek: Der Erste Kontakt) und damit vor der ersten Serie Raumschiff Enterprise (mit Captain Kirk, Mr. Spock, Dr. McCoy und Chefingenieur Scott als Protagonisten).
In der Serie fliegt zum ersten Mal ein Raumschiff namens Enterprise los, um den Weltraum zu erkunden und Kontakt mit anderen Spezies aufzunehmen. Die Vulkanier stehen den Menschen zu diesem Zeitpunkt noch sehr skeptisch gegenüber. Die Vulkanierin Subcommander T'Pol hat daher auch die Funktion eines Aufpassers.
Eine Vereinigte Föderation der Planeten gibt es zu Beginn der Serie noch ebenso wenig wie die in den zeitlich später angesiedelten Serien häufig genannte Oberste Direktive, die eine Einmischung in die Belange weniger entwickelter Kulturen verbietet. Die Mannschaft der Enterprise und allen voran ihr Captain kann also dabei beobachtet werden, wie sie aus Fehlern schließlich das lernt, was Captain Kirk später wie selbstverständlich missachtet und Captain Picard um so mehr beachtet.
Ein Reiz in den ersten Folgen der Serie besteht darin, dass später als alltäglich eingeführte Techniken wie das Beamen hier noch in ihren Anfängen zu besichtigen sind.
Schilderten die ersten beiden Staffeln im Wesentlichen die Bemühungen der Crew, das Weltall zu erforschen und Kontakt zu anderen Lebensformen zu schließen, nahm die Serie in der dritten Staffel eine bedeutende Wendung. Die Erde wurde angegriffen und sieben Millionen Menschen starben. Die Enterprise sollte den Täter finden und begab sich dabei in einen Teil des Weltraums, in dem die physikalischen Gesetze nicht mehr uneingeschränkt galten. Die Serie erhielt eine deutlich düstere Atmosphäre und konfrontierte die Charaktere mit einer Reihe an Problemen, die sie zwangen, bisher unerschütterliche Prinzipien aufzugeben und sie deutlich komplexer und ambivalent erscheinen ließen. Außerdem verband ein roten Faden die einzelnen Folgen auf eine Weise, dass es Zuschauern, die einzelne Folgen verpassten, zum Teil schwerfiel, wieder in die Serie hineinzufinden.
Problematisch besonders für eingefleischte Fans sind die unvermeidlichen Widersprüche zu dem, was als Canon anerkannt ist. Denn aus Informationen aus den älteren Serien wurde eine komplette Geschichtsschreibung entwickelt, gegen die Star Trek: Enterprise immer mal wieder verstößt. Geschickterweise haben die Produzenten als einen Handlungsstrang allerdings einen temporalen kalten Krieg eingeführt, bei dem verschiedene Völker aus der Zukunft versuchen, die Vergangenheit zu ihrem Vorteil zu verändern. Letztlich könnten also alle nicht passenden Abenteuer der Enterprise-Crew einfach aus der Geschichte getilgt werden.
Das Schiff
Siehe: Enterprise (Raumschiff)
Die Zuschauerakzeptanz
Star Trek: Enterprise hatte von Anfang an einen schweren Stand. Bereits bevor die erste Episode über den Sender gegangen war, entzündeten sich unter den Fans heftige Diskussionen über das Schiff, das für die nächsten sieben Jahre Star Trek repräsentieren sollte. Bald schon hatte das neue Schiff den Spitznamen Akiraprise weg, weil es der aus Star Trek: Der Erste Kontakt bekannten Akira-Klasse nicht bloß verdächtig ähnlich sah, sondern bei näherem Hinsehen so viele Ähnlichkeiten aufwies, dass davon ausgegangen werden musste, dass man für das Enterprise-Modell einfach eine Akira auf den Rücken gelegt hatte und halbherzig auf alt getrimmt hatte. Auch der Name Enterprise wurde heftig diskutiert, da er angeblich nicht kanonisch war (die NCC-1701 war demnach das erste Raumschiff, das so hieß). Nachdem die ersten Episoden der neuen Serie über den Sender gegangen waren, wurde die Kritik der besorgten Fans eher noch lauter.
Das Produktionsteam stand vor der besonderen Herausforderung, eine Serie zu produzieren, die zwar zeitlich vor fast allem spielte, was man früher im Star Trek-Universum gesehen hatte, aber dennoch erkennbar Star Trek war und Dinge enthielt, die dieses Universum ausmachen. So traf die Enterprise-Crew in einer jüngeren Episode auf die Borg, was von vielen Fans als nicht kanonisch angesehen wurde, obwohl das Zusammentreffen über die Zeitreise Captain Picards in Star Trek: Der Erste Kontakt transtemporal lupenrein abgeleitet wurde. Der Hauptfeind in Star Trek: Enterprise hört auf den Namen Suliban, und deren Namenähnlichkeit zu den Taliban ist kein Zufall – allerdings muss man den Produzenten zu Gute halten, dass diese Namensentscheidung bereits vor dem 11. September 2001 gefällt wurde. Hinter all dem steht der Versuch, Star Trek ein neues Image zu verpassen – weg von der politischen Korrektheit und dem Spiegelbild des Kalten Krieges der älteren Serien hin zu mehr Action, um neue Zuschauer zu gewinnen. Dieses Konzept hatte jedoch keinen Erfolg, da Star Trek mehr als andere TV-Serien von seinen Fans und nicht von neuen Zuschauern abhängig ist. Erstere Personengruppe hatte man mit Enterprise eher vergrault (nach der relativ erfolgreichen ersten Staffel spätestens schließlich mit der zweiten, die viel Kritik einsteckte), da zu Gunsten der Action der ethisch-moralische Hintergrund der Star Trek Philosophie in den Hntergrund trat. In Deutschland zog der ausstrahlende Sender SAT.1 Anfang 2004 die Notbremse und warf die weiteren neuen Episoden von Enterprise aus dem Sendeplan, da die Einschaltquoten sich nicht so entwickelten wie erwartet. Dies hatte zur Folge, dass die Fans hier zu Lande mehrere Monate auf die Fortsetzung warten mussten. In den USA machte man ähnliche Erfahrungen und es war unklar, ob Enterprise wirklich die bisher übliche Zahl von sieben Staffeln erreichen würde.
Als die Serie in die dritte Staffel ging, wurde die Handlung der Serie enorm ausgebaut. Anstatt auf zumeist nur eine Folge bezogene Handlungen wurde eine große staffelüberspannende Handlung entwickelt, die eine neue Spezies namens Xindi einführte. Die Xindi haben am Ende der zweite Staffel mit einer mächtigen Waffe zwischen Florida und Venezuela ein Bild der Zerstörung hinterlassen und bauen bereits eine weitere, die den gesamten Planeten zerstören kann. Die Enterprise wird in die Delphic-Ausdehnung (Delphic Expanse) geschickt, um die Xindi aufzuhalten.
Die Serie machte dabei auch einige Veränderungen durch, sie wurde ernster und brutaler. Informationen werden sogar manchmal mit Methoden gewonnen, die in den Randbereich der Folter vordringen, was illustriert, dass die Sternenflotte noch nicht über die ethischen Standards des 24. Jahrhunderts verfügt. Die zuvor als sehr arrogant wirkende T'Pol wurde im Verlauf der Serie mitfühlender und menschlicher. Die dritte Staffel zeigte dabei, welch hohes Niveau gerade im Bereich der Schauspielerei und der Spezial-Effekte erreicht wurde.
Während der dritten Staffel wurde es jedoch für Enterprise eng. Grund dafür waren die ständig sinkenden Einschaltquoten der Serie. So wurden Gerüchte laut, dass der Sender UPN die Serie mit dem Ende der dritten Staffel absetzten wollte. Dieses löste starke Fan-Reaktionen aus. Internetseiten wie SaveEnterprise.com riefen zu allgemeinen Protestaktionen auf. Kurze Zeit später wurden die Verantwortlichen bei Paramount und UPN von einer Welle aus E-Mails und Telefonanrufen überschwemmt.
Am 20. Mai 2004 lenkte UPN schließlich ein und gab eine vierte Staffel mit 22 neuen Episoden in Auftrag. Gleichzeitig wurde der Sendetermin vom Mittwoch auf den Freitag verlegt, in der Hoffnung, dass die Serie dort einen ähnlich großen Erfolg wie zuvor Akte X oder Miami Vice haben würde. UPN stellte außerdem klar, dass die Serie abgesetzt werde, sofern die Einschaltquoten der vierten Staffel keine Verbesserungen vorwiesen. Zumindest Fans und Kritiker bescheinigten der vierten Staffel eine deutlich zunehmende Qualität - eine Entwicklung, die sich schon in der dritten Staffel abzuzeichnen begann. Dennoch waren die Quoten seit Anfang der vierten Staffel wiederum gegenüber der vorherigen Staffel teils erheblich niedriger, obwohl UPN auf diesem sonst immer sehr schwachem Freitagssendeplatz mit Enterprise, im Vergleich zu früher, sehr gute Ergebnisse bei den wichtigen Zielgruppen einfuhr. Daher hegten viele die Hoffnung auf eine eventuelle Fortsetzung der Serie für eine weitere Staffel.
Trotz großer Rettungsversuche seitens der Fans im Zeitraum vor und insbesondere nach der Ankündigung gab UPN am 2. Februar 2005 bekannt, dass die Serie mit dem Ende der 4. Staffel eingestellt wird. Angebote von Fan-Aktionen durch Geldspenden eine weitere Staffel (z.B. in Kanada) zu produzieren, wurde von Paramount jedoch des öfteren abgelehnt, was schließlich zur Folge hatte, dass die größte Fan-Kampagne zur Rettung von Enterprise (TrekUnited.com) offiziell das Ende der Rettungsbestrebungen am 17.04.05 verkündete. Damit hat die Serie 98 Episoden erreicht und ist die erste Star Trek-Serie seit der Originalserie (TOS), die aufgrund zu schwacher Quoten vorzeitig eingestellt wurde.
Figuren
Hauptfiguren
sowie
Nebenfiguren
- Admiral Forrest (Vaughn Armstrong)
- Silik (John Fleck)
- Daniels (Matt Winston)
- Shran (Jeffrey Combs)
Die Episoden
Erste Staffel, 2001 bis 2002
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Zweite Staffel, 2002 bis 2003
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Dritte Staffel, 2003 bis 2004
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Vierte Staffel, 2004 bis 2005
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Die Regisseure
in alphabethischer Reihenfolge