Narva (Stadt)
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Kreis: | Ida-Viru |
Fläche: | 84,54 km² |
Einwohner: | 72.000 (????) |
Bevölkerungsdichte: | 830 Einwohner je km² |
Höhe: | ??? m ü. NN |
Postleitzahlen: | 20201 - ????? |
Vorwahl: | 035 |
Geografische Lage: | 59° 37' n. Br. 28° 19' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | N |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Peetri pl. 5 20308 Narva |
Offizielle Website: | www.narva.ee |
E-Mail-Adresse: | narvalv@Narva.ee |
Politik | |
Bürgermeister: | Tarmo Tammiste (???) |
Narva (deutsch Narwa) ist die drittgrößte Stadt Estlands. Sie ist das Zentrum der großen russischen Minderheit Estlands, zu der ca. 95% der Einwohner Narvas gehören. Narva ist eine wichtige Industriestadt Estlands und hat mit großen ökologischen Problemen zu kämpfen.
Geografie
Narva ist die östlichste Stadt Estlands an der Grenze zu Russland am Fluss Narva, der hier den Grenzfluss bildet und in der Nähe der Stadt in die Ostsee mündet. Die Nachbarstadt Narvas auf russischer Seite ist Iwangorod.
Geschichte
Durch seine günstige Lage war Narva schon im Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz. In der Nowgoroder Chronik wird die Siedlung 1171 erwähnt. 1302 erhielt sie Stadtrecht. Die Dänen verkauften das Gebiet 1346 an den Deutschen Orden. Nach dessen Auflösung kam Narva unter schwedische Herrschaft.
Während des Großen Nordischen Krieges fand am 20. November 1700 hier die Schlacht von Narva statt, in der die russische Armee unter Peter I. eine verheerende Niederlage erlitt. Nach der Reorganisierung seiner Truppen eroberte Peter jedoch 1704 Narva und verleibte große Gebiete des Baltikums dem Russischen Reich ein.
Im 19. Jahrhundert verlor Narva seine Bedeutung als Hafenstadt und entwickelte sich zu einem Zentrum der Textilherstellung (Das Unternehmen Kreenholm hat lange Zeit eine erhebliche Rolle für die Stadt gespielt). Von 1918 - 1940 gehörte die Stadt zu Estland, danach bis 1990 zur Estnischen SSR.
Narva wurde im 2. Weltkrieg nahezu vollständig zerstört, danach wurde sie vor allem mit Plattenbauten wiederaufgebaut.
Nach der Gründung von Iwangorod auf dem anderen Ufer der Narva im Jahr 1492 entstand über viele Jahrzehnte eine enge Beziehung zwischen den beiden Städten. Das hatte jedoch am 1. Mai 2004 ein Ende, denn seit dem Beitritt Estlands zur Europäischen Union verläuft hier die Außengrenze der EU.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Sehenswert ist die Hermannsfeste (Hermanni Linnus), eine restaurierte Festung des Deutschen Ordens, der gegenüber am rechten Ufer Narva die russische Festung Iwangorod liegt. In der Festung gibt es ein gut ausgestattetes Heimat- und Regionalmuseum.
Parks
Am Stadtrand von Narva liegt, direkt am Grenzfluß Narva, der deutsche Kriegsgräberfriedhof. Der Friedhof wurde 1943 bereits von der deutschen Wehrmacht angelegt. Er wird seit der Mitte der 1990er Jahre vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge betreut und unterhalten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch Narva verlaufen sowohl die Haupteisenbahnlinie als auch die wichtigste Fernstraße von Tallinn nach Sankt Petersburg.
Medien
Die Zeitung "Narva Postiljon" ist mit 5.000 Exemplaren, die einzige der Stadt. Sie wird nur einmal pro Woche (am Samstag) in estnischer Sprache herausgegeben. Zweimal wöchentlich erscheint sie unter dem Namen "Narvskaja Gazeta" auf russisch.
Literatur
- Anton Weiss-Wendt. Must-valge linn. Schwarz-weisse Stadt. Vana-Narva Fotoajalugu.
Fotogeschichte Narvas. Kataloog. Katalog. Tallinn, 1997
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt