Das Stadtgebiet Göppingens besteht aus der Kernstadt und den sieben Stadtbezirken Bartenbach, Bezgenriet, Faurndau, Hohenstaufen, Holzheim, Jebenhausen und Maitis, die alle einmal selbständige Gemeinden waren. Jeder Stadtbezirk verfügt über einen Bezirksbeirat, deren Mitgliederzahl sich nach der Einwohnerzahl des Stadtbezirks richtet. Die Mitglieder der Bezirksbeiräte werden vom Gemeinderat aus dem Kreise der im Stadtbezirk wohnenden wählbaren Bürger nach jeder regelmäßigen Wahl des Gemeinderats neu bestellt.
Zu einigen Stadtbezirken gehören weitere teilweise räumlich getrennte Wohnbezirke oder Wohnplätze mit eigenem Namen. Hierunter gehören Lerchenberg und Krettenhöfe zu Bartenbach, Schopflenberg zu Bezgenriet, Brühlhof, Gotthardshof, Hirschhof, Hohrain, Vaihinger Hof und Ziegelhütte zu Hohenstaufen, Manzen, St. Gotthardt und Ursenwang zu Holzheim sowie Lenglingen zu Maitis. In der Kernstadt werden teilweise weitere Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, deren Bezeichnungen sich im Zuge der Bebauung ergeben haben, deren Grenzen jedoch meist nicht festgelegt sind. Hierunter gehören Bodenfeld, Reusch, Bürgerhölzle, Schiefergrube und Galgenberg.
Geschichte
Aus der Hallstattzeit (800 - 480 v. Chr.) stammen die ersten Siedlungsspuren auf der Markung Göppingen durch die Kelten. Dies belegen 30 Grabhügel im Oberholz, einem Waldgebiet im Norden der Stadt. Vermutlich Mitte des 2. Jahrhunderts wurde an Stelle der Oberhofenkirche ein römischer Gutshof errichtet. Bereits ein Jahrhundert später, während der Merowingerzeit rückten die Alamannen vor, die in der Folgezeit das Filstals besiedelten. Die Endungen der Ortsnamen auf -ingen weisen auf diese alamannischen Siedlungen und Namensgebungen hin; Gründer und Namensgeber von Göppingen war möglicherweise ein alamannischer Fürst namens Geppo.
Der älteste Hinweis auf Göppingen wird in einer im 16. Jahrhundert abgefassten Chronik erwähnt: 1110 überließ Konrad von Württemberg demnach Göppingen dem Kloster Blaubeuren.
Die älteste erhaltene Urkunde, in der Göppingen erwähnt wird, stammt aus dem Jahre 1154 und wurde von Kaiser Friedrich I. Barbarossa ausgestellt. Vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert entwickelte sich Göppingen zur Stadt. Dabei scheint den späteren Herren von Staufeneck, damals Vögte der Staufer in Adelberg und auf der Burg Hohenstaufen eine besondere Bedeutung zugekommen zu sein. Auf sie geht möglicherweise auch die romanische Bauphase der Oberhofenkirche als dreiapsidiale Basilika zurück. Nach dem Niedergang der Staufer, gelang es 1273 oder 1274 den Württembergern unter Graf Ulrich II. die Stadt in ihren Besitz zu bekommen. Sie wurde bald danach Sitz eines Amtes.
Ab 1396 gab es eine württembergische Münzstätte in Göppingen. 1404 wird zu ersten mal das Sauerbrunnenbad erwähnt (Swalbrunnen), deren heilende Kräfte des schwefelhaltigen Wassers geschätzt wurden. 1425 gab es einen verheerenden Stadtbrand, welches angeblich nur ein Haus überstanden haben soll. Im Jahr 1436 gab Graf Ulrich V. den Befehl zur Erbauung der Oberhofenkirche. 1557 ließ Herzog Christoph das Sauerbrunnenbad ausbauen, das als Christophsbad seither seinen Namen trägt. 1617 wurde von Heinrich Schickhardt die erste Brücke über die Fils gebaut. Ein Jahr später begann er den Bau der Stadtkirche.
Im Dreißigjährigen Krieg litt die Stadt schwer unter der Pest und Plünderungen. Alleine im Jahre 1634/35 gab es fast 1600 Tote. Das Ende dieser dunklen Zeit wird seit 1650 mit wenigen Unterbrechungen jährlich als Maientag gefeiert.
Am 25. August1782 brannte Göppingen zum zweiten mal beinahe völlig nieder. Die Stadt wurde anschließend im Schachbrettgrundriss nach einem klassizistischen Plan von Johann Adam Groß wieder aufgebaut. Als letztes Gebäude wurde 1785 das Rathaus vollendet.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Amt Göppingen zum Oberamt erhoben.
Mit der Eisenbahn 1847 hielt die Industrialisierung in Göppingen Einzug.
1848 gab es die erste Arbeiterorganisation, 1911 und 1926 wurden die ersten Nebenbahnlinien nach Schwäbisch Gmünd und nach Boll eröffnet.
Nach der ersten Kreisreform im Jahre 1938 wird Göppingen Verwaltungssitz des Landkreises Göppingen, das überwiegend aus den Ämtern Geislingen und Göppingen hervorgeht. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurden bei einem Luftangriff am 1. März1945 nahezu 300 Einwohner getötet und 212 Gebäude zerstört.
Religionen
Die Bevölkerung von Göppingen gehörte ursprünglich zum Bistum Konstanz und war dem Archidiakonat circus alpes, Landkapitel Göppingen unterstellt. Da die Stadt schon früh zu Württemberg gehörte wurde auch hier ab 1535 durch Herzog Ulrich die Reformation eingeführt, daher war Göppingen über Jahrhunderte eine überwiegend protestantische Stadt. In jener Zeit wurde die Stadt Sitz eines Dekanats, dessen Dekanatskirche zunächst die Oberhofenkirche, die Graf Ulrich V. von Württemberg 1436 neu erbaute und in ein Chorherrenstift umwandelte, war. In der Stadt selbst gab es nur eine kleine Kapelle St. Maria und Johann Baptist, die Filiale der Oberhofenkirche war. 1618/19 wurde an ihrer Stelle die heutige Stadtkirche erbaut. 1620 wurde die Stadtkirchengemeinde selbständig. Sie ist heute Sitz des Göppinger Dekans. Neben diesen beiden Kirchengemeinden (Stadtkirchen- und Oberhofenkirchengemeinde) wurden im 20. Jahrhundert vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg infolge Zuzugs von Protestanten weitere Gemeinden gegründet. Es entstand die Reuschgemeinde (Kirche von 1930), die Martin-Luther-Gemeinde (Kirche von 1956) und die Waldeckgemeinde (Kirche von 19??). Diese fünf Gemeinden der Kernstadt bilden zusammen die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Göppingen. Auch in den Stadtteilen Bartenbach, Bezgenriet, Faurndau (seit 1964 gibt es dort eine 2. Kirche zugleich Gemeindehaus), Hohenstaufen, Holzheim, Jebenhausen, Maitis und St. Gotthardt wurde infolge der frühen Zugehörigkeit zu Württemberg die Reformation eingeführt. Daher gibt es auch in diesen Stadtteilen jeweils eine evangelische Kirchengemeinde bzw. Filialkirchengemeinde (Maitis und St. Gotthardt) und eine eigene Kirche. Darüber hinaus entstand für Manzen und Ursenwang 1975 eine eigene Kirchengemeinde (Johannesgemeinde). Alle evangelischen Gemeinden im Göppinger Stadtgebiet gehören zum Dekanat Göppingen innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Ferner gibt es in Göppingen Altpietistische Gemeinschaften.
Katholiken gibt es in Göppingen erst wieder seit dem 19. Jahrhundert. Für sie wurde 1869 eine eigene Kirche St. Maria gebaut. 1909 folgte die Josefskirche, die 1977 zur Pfarrei erhoben wurde (1977 wurde die Josefskirche neu erbaut), 1964 die Christkönigskirche (Pfarrei seit 1971; zur Gemeinde gehört auch Bartenbach) und 1971 die Pauluskirche (Pfarrei seit 1973). Auch in einigen Stadtteilen Göppingens entstanden katholische Kirchengemeinden infolge Zuzugs nach dem 2. Weltkrieg. Die Kirche Zur Heiligen Familie in Faurndau wurde 1961 erbaut (Pfarrei seit 1963. Bezgenriet erhielt 1954 die eigene Herz-Jesu-Kirche (Pfarrei seit 1968), Jebenhausen 1959 die Kirche St. Nikolaus von Flüe (Pfarrei Bruder-Klaus seit 1963) und Ursenwang 1969 die Kirche Zum Heiligen Geist (Pfarrei seit 1970). In Hohenstaufen gibt es eigene Gottesdienste in der alten Barbarossakirche. Die Gemeindeglieder gehören aber zur Nachbargemeinde Ottenbach. Alle genannten Kirchengemeinden gehören zum Dekanat Göppingen innerhalb des Bistums Rottenburg-Stuttgart. Sie sind zu drei Seelsorgeeinheiten zusammen geschlossen. St. Maria und Christuskönig Göppingen, St. Josef Göppingen, St. Paul Göppingen und Zum Heiligen Geist Ursenwang sowie Bruder Klaus Jebenhausen, Herz-Jesu Bezgenriet und Zur Heiligen Familie Faurndau.
1. April1972 Maitis (bis 1826 zur Gemeinde Hohenstaufen gehörig, dann selbständige Gemeinde im Oberamt Göppingen, ab 1938 im Landkreis Schwäbisch Gmünd, 1972 wieder im Landkreis Göppingen)
1. Januar1973 Lenglingen (bis 1. März 1972 Teil der Gemeinde Großdeinbach, Landkreis Schwäbisch Gmünd, kam mit dieser zur Stadt Schwäbisch Gmünd und wurde dann 1973 nach Göppingen umgemeindet)
Die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).
Der Gemeinderat besteht seit der letzten Kommunalwahl am 13. Juni 2004 aus 40 Mitgliedern, deren Amtszeit 5 Jahre beträgt. Die CDU ist seit 2004 mit 15 Sitzen die stärkste Partei.
Folgende Kandidaten der CDU wurden gewählt: Volker Allmendinger, Wolfgang Aupperle, Dr. Klaus Fischer, Eberhard Neubrand, Dr. med. Kai Stoltenberg, Jan Tielesch, Stefan Horn, Wolfgang Mayer, Felix Gerber, Malte Dannenbaum, Dr. Gotthard Kriesten, Josef Harscher, Achim Fehrenbacher, Werner Ziegler, Siegfried Hampel
Die SPD hat 11 Sitze, für die folgende Personen gewählt wurden: Dr. Erwin Singer, Dr. med. Emil Frick, Antje Christina Grebner, Friederike Kapphan, Peter-Michael Dauner, Barbara Schrade, Margrit Krotz, Heidrun Schellong, Herbert Schweikardt, Klaus Wiesenborn, Beate Stohrer
FDP /FUW 6 Sitze: Till Herwig, Rolf Daferner, Jürgen Schaile, Helmut Schreier, Klaus Dauner, Horst Wohlfahrt
VUB, Göppingens Freie Wähler 5 Sitze: Wolfram Feifel, Hans Bernlöhr, Jürgen Braungart, Wolfgang Schwegler, Richard Schurr
Grüne 3 Sitze: Dr. Chantal Haupt, Martin Schurr, Christoph Weber
Bürgermeister
An der Spitze der Stadt Göppingen stand in kaiserlicher Zeit der Vogt, in württembergischer Zeit ab 1319 ein Obervogt. Daneben gab es den Rat und das Gericht. Ferner gab es zwei Bürgermeister. Im 19. Jahrhundert gab es nur noch ein Stadtoberhaupt. Dieses trug seit dem 1819 die Bezeichnung "Stadtschultheiß" seit 1930Bürgermeister und mit der Erhebung zur Großen Kreisstadt am 1. April1956 lautet die Amtsbezeichnung Oberbürgermeister. Dieser wird von den Wahlberechtigten auf 8 Jahre direkt gewählt. Er ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seine allgemeinen Stellvertreter sind der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung "Erster Bürgermeister" und der weitere Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung "Bürgermeister".
Seit dem 14. Januar 2005 ist Guido Till Oberbürgermeister. Er konnte sich bei den Wahlen am 24. Oktober 2004 im ersten Wahlgang gegen seinen Vorgänger Reinhard Frank durchsetzen, der seit 1996 amtierte. Als Bürgermeister wurden vom Gemeinderat für das Dezernat II der Beigeordnete Jürgen Lämmle und für das Dezernat III Joachim Hülscher gewählt.
Das Wappen der Stadt Göppingen zeigt unter rotem Schildhaupt in Silber eine liegende schwarze Hirschstange. Die Stadtflagge ist rot-weiß.
Auf dem ersten belegten Stadtsiegel aus dem Jahre 1338 war lediglich eine württembergische Hirschstange abgebildet. Um sich von Hirschstangen-Wappen anderer württembergischer Städte zu unterscheiden, wurde später ein Schildhaupt hinzugefügt. Dieses geänderte Siegel ist erstmals im Jahre 1475 belegt. Zeitweise war der Schildhaupt so groß, dass er zu einer Schildteilung führte. Die Blasonierung des Wappens ist seit 1535 nachweisbar, während die Flaggenfarben bis zum Jahre 1855 zurückverfolgt werden können.
Das Logo der Stadt Göppingen ist in den Stadtfarben Rot-Weiß gehalten und symbolisiert die so genannten DreikaiserbergeBurg Hohenstaufen, Hohenrechberg und Stuifen.
Foggia, Italien, Region Apulien, ca. 146.000 Einwohner, seit 1971
Klosterneuburg, Österreich, nördlich von Wien, ca. 24.500 Einwohner, seit 1971
Pessac, Frankreich, südwestlich von Bordeaux im Département Gironde, ca. 56.150 Einwohner, seit 2000
Sonneberg, Thüringen, nahe thüringischer-bayrischer Grenze, 24.600 Einwohner, seit 1990. Sonneberg ist ebenfalls eine Stadt mit traditioneller Spielzeugherstellung.
Neben den Partnerstädten, bestehen zudem Patenschaften über die heimatvertriebenen Banater Schwaben und seit 1955 jene aus dem Schönhengstgau.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt liegt an der Bundesstraße 10 Stuttgart-Ulm und an der hier beginnenden Bundesstraße 297 nach Schwäbisch Gmünd. Die nächste Anschlussstelle an die BundesautobahnA8 Stuttgart-Ulm liegt etwa 10 km südlich in Aichelberg.
Göppingen ist Haltepunkt an der 1847 eröffneten Filsbahnstrecke von Stuttgart nach Ulm (siehe auch Schwäbische Eisenbahn). Auch im westlichen Stadtteil Faurndau gibt es eine Station an dieser Bahnlinie. Im Stadtgebiet versorgen vor allem zahlreiche Buslinien den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Göppingen verfügt über ein Finanzamt, ein Notariat und ein Amtsgericht. Der Landkreis Göppingen unterhält hier eines seiner beiden Kreiskrankenhäuser, die Klinik am Eichert. Ferner ist die Stadt Sitz des Landratsamts Göppingen.
Bildungseinrichtungen
Göppingen ist Hochschulstandort der "Fachhochschule Esslingen Hochschule für Technik (FHTE)" im Studienbereich Mechatronik und Wirtschaftsinformatik. Die Zahl der Studenten liegt bei etwa 640.
Schulstatistik 2003/04
Schule
Schüler
Allgemeine Gymnasien
3.508
Realschulen
1.643
Hauptschulen
1.203
Grundschulen
2.225
Förderschulen
173
Die Stadt Göppingen verfügt über folgende Bildungseinrichtungen:
4 Grund- und Hauptschulen (Albert-Schweizer-Schule, Walther-Hensel-Schule, Haierschule Faurndau, Ursenwangschule)
11 Grundschulen (Uhland-, Südstadt-, Janusz-Korczak-Grundschule im Reusch und Grundschule im Stauferpark in der Kernstadt sowie je eine Grundschule in den Stadtteilen Bodenfeld, Bartenbach (Meerbach-Grundschule), Bezgenriet, Faurndau (Schiller-Grundschule), Hohenstaufen, Holzheim und Jebenhausen (Blumhardt-Grundschule)
Die Gesamtzahl der Schüler beträgt etwa 8.700. Die Volkshochschule wurde 1946 gegründet und verbucht jährlich 30.000 Unterrichtseinheiten mit über 100.000 Besucher.
Der Landkreis Göppingen ist Schulträger der drei Beruflichen Schulen (Gewerbliche Schule, Kaufmännische Schule und Justus-von-Liebig-Schule - Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule im Beruflichen Schulzentrum) sowie der Bodelschwinghschule für Geistig- und Körperbehinder mit Schulkindergarten und der Wilhelm-Busch-Schule für Sprachbehinderte mit Schulkindergarten.
Die Freie Waldorfschule Filstal im Stadtteil Faurndau sowie das Abendgymnasium der Volkshochschule Göppingen, die Abendrealschule Göppingen und die private Schule für Altenpflege der Wilhelmshilfe e.V. im Stadtteil Bartenbach runden das schulische Angebot in Göppingen ab.
Ansässige Unternehmen
Bekannte Firmen in Göppingen sind:
Boehringer Werkzeugmaschinen GmbH, 1844 gegründet,Drehmaschinen, Kurbelwellenbearbeitungsmaschinen und technische Dienstleistungen, ca. 600 Mitarbeiter
Die Burg Hohenstaufen im Stadtteil Hohenstaufen, war die Hausburg der staufischen Familie und wurde in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhundert erbaut. Näheres siehe ArtikelBurg Hohenstaufen
Die Oberhofenkirche(ehemals Stiftskirche St. Martin und Maria) ist das Wahrzeichen der Stadt. Eine römische Villa sowie frühmittelalterliche Vorgängerbauten und eine spätromanische Basilika archäologisch nachgewiesen. Baubeginn der bestehenden Kirche 1436, die ursprünglichen Pläne wurden jedoch nicht verwirklicht. In vielen Details ist der Einfluss der Ulmer Schule zu erkennen. Viele Ausbauten (insbesondere Turmbau und Holzempore, 1853) und Renovierungen haben die Kirche stark verändert. Erhalten aus der Gründungszeit sind Wandgemälde im Chor (1449) und im Querhaus (älteste Ansicht vom Hohenstaufen, 1470), das Chorgestühl (1500) und ein geschnitztes Kruzifix (um 1520).
Die evangelische Stadtpfarrkirche eine schlichte Kirche aus den Jahren 1618-19. Erbaut nach den Plänen von Heinrich Schickhardt. 1838 kam der Turm dazu.
Die Barbarossakirche im Stadtteil Hohenstaufen entstand 15. Jahrhundert. Vermutlich gab es zuvor an gleicher Stelle eine Kapelle. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts trug die einst evangelische Kirche den Namen St. Jakob. Das Barbarossabild stammt aus dem Jahre 1723. Eine Renovierung des Innenraums erfolgte 1932. Heute wird die Kirche für katholische Gottesdienste benutzt.
Die evangelische Stiftskirche im Stadtteil Faurndau wurde 1200-20 erbaut und zählt zu den bedeutendsten spätromanischen Bauwerken im schwäbischen Raum. Sie erhielt erst 1341 ihren Turm.
Die Laurentinuskirche im Stadtteil Bezgenriet aus dem Jahre 1405. Im Innern sind restaurierte Fresken mit Darstellungen zum Jüngsten Gericht zu sehen.
Das Schloß, ein vierflügliger Renaissancebau. Erbaut 1555-68 von A. Tretsch und M. Berwart. Im 18. Jahrhundert wurde die Fassade stark verändert. Von vier Treppentürmen sind drei erhalten. Die als Rebensteige bekannte Haupttreppe wurde 1562 erbaut und zeigt reiche Pflanzen- und Tierreliefs und ist eine Mischung aus Renaissance und Gotik.
Der herzogliche Marstall mit dem Marstallbrunnen befinden sich in unmittelbarer Nähe des Schlosses und ist ein Fachwerkbau der Mitte des 16. Jahrhundert entstanden ist. Einige Spitzbogenportale zeigen noch gotische Elemente. Der Marstallbrunnen ist neueren Datums und wurde von dem in Göppingen geborenen Bildhauer Prof. Fritz Nuss erstellt.
Das Adelberger Kornhaus, fertig gestellt im Jahre 1514 ist eines der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Gebäude der Stadt. Seit 1981 befindet sich darin die Stadtbibliothek. Im Giebel steht die Kopie der lateinischen Bauinschrift: Um die Früchte aufzubewahren und selbst in harten Zeiten die Brüder vor allem Hunger zu schützen, hat Abt Leonhard Dürr, Doktor der Philosophie und beider Rechte, einst diesen Bau errichtet. Ihn hat ans Licht gebracht das Dorf Zell unter Brotmäßigkeit des Aichelbergs, 1514.
Der Alte Kasten ist ein ehemaliges Lagerhaus der Stiftsverwaltung Oberhofen aus dem Jahre 1707. Heute befindet sich darin das Stadtarchiv und das Schönhengster Museum und Archiv, sowie eine Heimatstube und Dokumentation der Geschichte der Banater Schwaben.
Das Haus Illig wurde 1879/98 im Stil der Gründerzeit erbaut. Bis Anfang der 70er Jahre diente es als Druckerei- und Verlagsgebäude. Seit dem Umbau 1980/81 befindet sich darin das Kulturamt, die Jungendmusikschule und ein Zimmertheater mit kleiner Theaterbühne
Das Alte E-Werk einem Backsteinbau, das 1899 im Auftrag von dem Energieversorgungsunternehmen Neckarwerke erbaut wurde. Der Bau ist im damals typischen Stil der späteren Gründerzeit und dem Jugendstil gehalten. Bis 1978 war das E-Werk im Besitz der Neckarwerke. Danach erwarb es die Stadt und blieb für eine Zeit lang ungenutzt. Seit 1993 dient es als Kulturzentrum der Stadt
Der Partnerschaftsbrunnen 1981 nach einem Entwurf des Hohenstaufener Künstlers H. Schwahn erbaut zeigt Sagen und Begebenheiten aus Göppingen und den Partnerstädten Klosterneuburg, Foggia, sowie die Patenschaft für die Vertriebenen aus dem Schönhengstgau.
Der Sauerbrunnen
Evangelische Kirche Bartenbach, 1651 an Stelle der zerstörten 1405 erstmals erwähnten Kirche erbaut
Evangelische Kirche Holzheim, spätgotische Kirche mit kreuzgewölbtem Chor, das Schiff wurde 1671 erweitert, 1878 erneuert und erhielt einen Dachreiter.
Alte Pfarrkirche Jebenhausen, eine spätgotischer Bau von 1406 (wird nicht mehr benützt); neue Jakob-Andreae-Kirche von 1966
Evangelische Filialkirche St. Gotthardt, erbaut im 14./15. Jahrhundert
Evangelische Kirche Schopflenberg, 1275 als Pfarrkirche erwähnt, später Kapelle zum Heiligen Kreuz, dann ab 1469 wieder Pfarrkirche.
Evangelische Kirche Hohenstaufen; erbaut 1838/39 und 1934 erweitert
Evangelische Kirche St. Leonhard und Maria Maitis; spätgotisches Kirchlein von 1464
Neue katholische Kirchen St. Josef Göppingen 1977 (Vorgängerbau von 1909), Christkönig Göppingen 1964, St. Paulus1971), Zur Heiligen Familie Faurndau 1961, Herz-Jesu Bezgenriet (1954), St. Nikolaus von Flüe Jebenhausen (1959) und Zum Heiligen Geist Ursenwang (1969)
Museen und Ausstellungen
Das Städtische Museum im Storchen, 1931 in einer Schule als das erste Göppinger Heimatkundemuseum gegründet. 1949 wurde das Museum im Storchen wieder eröffnet. Es war die erste Museumsgründung südwestdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgestellt sind Exponate aus dem Bereich Kunst, Handwerk, Bäuerlicher Kultur, Zeugnisse aus der Stauferzeit und Spielzeuge der Firma Märklin.
Das Städtisches Naturkundliche Museum in Jebenhausen, gegründet 1970, geht aus der Privatsammling Dr. Engel hervor. Ausgestellt sind Fossilien aus dem Jura, eine Vogel- und Schmetterlingssammlung, sowie Exponate aus der Vor- und Frühgeschichte
Das Jüdisches Museum Göppingen in Jebenhausen, gegründet 1992, zeigt das Leben der Juden im allgemeinen, sowie deren Geschichte in Jebenhausen und Göppingen.
Der Dokumentationsraum für staufische Geschichte im Stadtteil Hohenstaufen, wurde 1977 gegründet. Die Ausstellung behandelt die Geschichte der Staufer, zeigt die Geschichte des Hohenstaufen und präsentiert Burgen, Kirchen, Klöster rund um den Hohenstaufen.
Das Märklin Museum wurde 1979 gegründet und bietet einen Einblick in die Geschichte des Unternehmens und seiner Produkte, insbesondere der Spielzeugeisenbahn.
Die Städtische Galerie, gegründet 1989, ist vor allem eine Wechselausstellung zeitgenössischer Künstler und zeigt die Kunst-Sammlung Bönsch.
Das Schönhengster Archiv und Dokumentation der Banater Schwaben im Alten Kasten
Sport
Handballverein Frisch Auf! Göppingen: Erfolgreicher Bundesligaverein mit langer Tradition. Frisch Auf! Göppingen war bereits elf mal Deutscher Meister und zweimal Europapokalsieger. Siehe auch: http://www.frischauf-gp.de
Nachtleben
Diskothek Vivadrom
Diskothek Hifi Six
Diskothek Apfelbaum
Club Rouge
Tanzcafe Renz
Regelmäßige Veranstaltungen
Das bedeutendste Fest der Stadt ist der Maientag. Es ist eines der ältesten Heimatfeste Süddeutschlands und findet jährlich im Monat Mai oder Juni statt. Das erste mal fand der Maientag am 11. August1650 als Dankfest statt, um das Ende des Dreißigjährigen Krieg zu feiern. Neben der Feier (Kirmes) auf dem Festgelände vor der Hohenstaufenhalle finden zuvor das Maientagsansingen und ein historischer Umzug statt. Mit einem Feuerwerk wird das Fest abgeschlossen.
Im Stadtkern findet jährlich zu September das Göppinger Stadtfest statt. Weitere Veranstaltungen sind im Mai das Internationale Tanzturnier um den Stauferpokal und der Modellbahn-Treff, im August das Fest im Park, im Oktober die Schwäbische Woche, im November die Internationalen Göppinger Theatertage und der Martinimarkt sowie im Dezember der Weihnachtsmarkt.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Göppingen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
Erich Keyser: Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, Stuttgart, 1961