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Edmund Entacher

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Edmund Entacher (* 30. September 1949 in Großarl, Salzburg) ist ein österreichischer General. Von November 2007 bis Januar 2011 war er Chef des Generalstabes des Bundesheeres und damit ranghöchster österreichischer Offizier.

Leben

Militärische Karriere

Nach seiner Offiziersausbildung bekleidete er verschiedene Funktionen im Jägerbataillon 21 in Kufstein. 1982 absolvierte er seine Ausbildung als Generalstabsoffizier und war Leiter des Institutes für Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie. 1992 wurde er Kommandant der 3. Panzergrenadierbrigade in Mautern an der Donau. Er leitete mehrere internationale Großübungen und war ab 2002 Kommandant des Kommandos Landstreitkräfte, bis dieses 2005 mit dem Kommando Internationale Einsätze zum Streitkräfteführungskommando zusammengelegt wurde. Seit 2006 war er Milizbeauftragter und seit dem 30. November 2007 zunächst interimistischer, mit Wirkung vom 1. Februar 2008 offiziell Chef des Generalstabes. Als solcher führte er den Dienstgrad General.

Entacher galt als einer der wenigen SPÖ-nahen ranghöheren Offiziere im österreichischen Bundesheer. Seine Bestellung durch den sozialdemokratischen Verteidigungsminister Darabos zum Generalstabschef wurde von den Parlamentsparteien FPÖ und BZÖ begrüßt, von den Grünen und vom Koalitionspartner ÖVP als „Umfärbungsaktion“ kritisiert. Entachers ausgezeichneter Ruf im Bundesheer stand dabei jedoch außer Frage. Sein Motto als Generalstabschef lautete: „Schneller zur Sache, mehr für die Truppe“.

Nach Differenzen um eine geplante Reform des Bundesheeres und in den Medien geäußerter Kritik an der von Darabos geplanten Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht - die der Minister bis vor kurzem selbst noch als das einziges für Österreich brauchbare Modell bezeichnete - wurde Entacher am 24. Jänner 2011 vom Verteidigungsminister abberufen und interimistisch durch seinen bisherigen Stellvertreter Generalleutnant Othmar Commenda ersetzt. Entachers Entlassung wird vielfach als Willküraktion von Darabos gesehen.[1][2] Der Schwenk der SPÖ, die sich bis dahin eindeutig zur allgemeinen Wehrpflicht bekannte, wird allgemein als ein weiterer Kniefall vor der Kronen Zeitung angesehen. Unterdessen geht Entacher gegen seine Abberufung, die bisher nur mündlich erfolgte, rechtlich vor und soll dabei Unterstützung durch Bundespräsident Heinz Fischer, dem Oberbefehlshaber (de jure) des Bundesheeres, erhalten.[3] Auch Fritz Neugebauer, Vorsitzender der GÖD sagte ihm rechtliche Hilfe zu.[4]

Privates

Entacher ist verwitwet und hat zwei Kinder.

Auszeichnungen und Ehrenzeichen (Auszug)

Einzelnachweise

  1. DiePresse.com: Darabos' Grabenkampf: Widerstand aus eigenen Reihen, 24. Jänner 2011
  2. DiePresse.com: "Stalinistisch": Offiziere fordern Darabos zum Rücktritt auf, 23. Jänner 2011
  3. kurier.at: Fischer hilft General gegen Darabos, 27.01.2011
  4. Neugebauer: Rechtshilfe für Entacher auf Ö1 vom 28. Jänner 2011 abgerufen am 29. Jänner 2011
  5. Darabos setzt seinen Heereschef ab in den OÖ Nachrichten vom 25. Jänner 2011