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Eishockey-Weltmeisterschaft 1961

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Die 28. Eishockey-Weltmeisterschaft und 39. Eishockey-Europameisterschaft fand vom 1. bis zum 12. März 1961 in der Schweiz, in den Städten Genf und Lausanne statt. Mit 20 Mannschaften erreichte die WM einen neuen absoluten Teilnehmerrekord, darunter mit Südafrika ein absoluter WM-Neuling. Der IIHF beschloss daher, neben einer B-Weltmeisterschaft auch eine C-Weltmeisterschaft auszutragen und diese Gruppeneinteilung für die kommenden Weltmeisterschaft zu institutionalisieren und mit einer Auf- und Abstiegsregelung zu versehen. In der A-Gruppe, die um den WM-Titel spielt, sollten acht Mannschaften spielen, die B- und die C-Gruppe sollten jeweils sechs Teams umfassen. Die Gruppenzugehörigkeit der einzelnen Nationen erfolgte anhand der Platzierungen bei der WM 1959, zusätzlich gab es Qualifikationsspiele. Die Gruppeneinteilung sollte wie folgt aussehen:

A-Gruppe: Die ersten Sechs der WM 1959 und zwei Qualifikanten
A-Gruppen-Qualifikation: Der Siebte, Achte und Neunte der WM 1959, sowie Gastgeber Schweiz
B-Gruppe: Die zwei Verlierer der A-Gruppen-Qualifikation und der Zehnte und Elfte der WM 1959 sowie zwei Qualifikanten
B-Gruppen-Qualifikation: Die Mannschaften der B-Gruppe der WM 1959 (Ungarn nahm nicht teil) sowie Großbritannien und Belgien
C-Gruppe: Die Verlierer der B-Gruppen-Qualifikation und die restlichen teilnehmenden Mannschaften

Das WM-Turnier stand wieder einmal im Zeichen des Kalten Krieges. Da sich sowohl die DDR als auch die BRD für die A-Gruppe qualifizierten, stand das zweite deutsch-deutsche Duell bei einer Eishockey-WM an. Doch die Offiziellen des bundesdeutschen Teams protestierten dagegen, dass das DDR-Team mit eigener Flagge und eigener Hymne antreten durfte (so genannter Flaggenstreit) . Die Westdeutschen verzichteten daher auf das Duell gegen die Ostdeutschen und verloren daraufhin am grünen Tisch mit 0:5. Durch diese Niederlage landete das bundesdeutsche Team auf dem letzten Platz und wäre damit abgestiegen und Norwegen als B-Gruppensieger dafür aufgestiegen. Doch die Folgen des andauernden Kalten Krieges und ein damit verbundener neuerlicher WM-Boykott sollte die gesamte Auf- und Abstiegsregelung wieder gegenstandslos werden lassen.

Die WM brachte den 19. und für lange Zeit letzten Titel für Kanada. In den kommenden Jahren sollte das so genannte Amateurproblem immer größere Bedeutung erlangen. Bei den US-Boys wurde diese Problematik schon in diesem Jahr offensichtlich. Die Tschechoslowakei feierte ihren zehnten Europameistertitel.

Qualifikation zur A-Weltmeisterschaft der Herren (in Genf und Lausanne, Schweiz)

1. März 1961 Genf Schweiz BR Deutschland 5:6 n.V. (0:1,1:3,4:1,0:1)
2. März 1961 Lausanne DDR Norwegen 6:3 (1:0,1:1,4:2)
Qualifiziert für die A-Gruppe: BR Deutschland,
DDR
Qualifiziert für die B-Gruppe: Schweiz,
Norwegen

A-Weltmeisterschaft der Herren (in Genf und Lausanne, Schweiz)

Spiele

2. März 1961 Genf Kanada Schweden 6:1 (3:1,0:0,3:0)
2. März 1961 Lausanne Tschechoslowakei Tschechoslowakei Finnland 6:0 (1:0,0:0,5:0)
2. März 1961 Lausanne UdSSR USA 13:2 (5:0,5:0,3:2)
4. März 1961 Genf Tschechoslowakei Tschechoslowakei USA 4:1 (1:0,1:0,2:1)
4. März 1961 Genf Finnland DDR 6:4 (1:2,3:1,2:1)
4. März 1961 Lausanne Kanada BR Deutschland 9:1 (1:1,3:0,5:0)
4. März 1961 Lausanne UdSSR Schweden 6:2 (3:0,2:0,1:2)
5. März 1961 Genf Kanada USA 7:4 (4:2,2:0,1:2)
5. März 1961 Genf Tschechoslowakei Tschechoslowakei BR Deutschland 6:0 (2:0,0:0,4:0)
5. März 1961 Lausanne Schweden DDR 3:2 (1:0,1:2,1:0)
5. März 1961 Lausanne UdSSR Finnland 7:3 (5:0,0:0,2:3)
7. März 1961 Genf Schweden Finnland 6:4 (1:1,2:2,3:1)
7. März 1961 Genf Tschechoslowakei Tschechoslowakei UdSSR 6:4 (2:1,2:2,2:1)
7. März 1961 Lausanne USA BR Deutschland 4:4 (3:1,1:1,0:2)
7. März 1961 Lausanne Kanada DDR 5:2 (0:0,0:0,5:2)
8. März 1961 Genf Schweden BR Deutschland 12:1 (3:0,3:1,6:0)
8. März 1961 Lausanne USA DDR 5:6 (2:2,3:1,0:3)
9. März 1961 Genf UdSSR DDR 9:1 (6:0,1:1,2:0)
9. März 1961 Genf Finnland BR Deutschland 3:3 (1:0,0:1,2:2)
9. März 1961 Lausanne Kanada Tschechoslowakei Tschechoslowakei 1:1 (0:1,1:0,0:0)
11. März 1961 Genf Tschechoslowakei Tschechoslowakei DDR 5:1 (1:0,2:1,2:0)
11. März 1961 Lausanne Schweden USA 7:3 (1:2,2:1,4:0)
11. März 1961 Lausanne UdSSR BR Deutschland 11:1 (2:0,4:1,5:0)
11. März 1961 Lausanne Kanada Finnland 12:1 (7:1,1:0,4:0)
12. März 1961 Genf Kanada UdSSR 5:1 (1:0,2:0,2:1)
12. März 1961 Lausanne Tschechoslowakei Tschechoslowakei Schweden 5:2 (3:1,1:1,1:0)
12. März 1961 Lausanne USA Finnland 5:2 (1:0,2:0,2:2)
12. März 1961 Genf DDR BR Deutschland 5:0 gewertet

Abschlusstabelle der WM

RF Team Sp Sg Un NL Tore TD Pkte.
1 Kanada 7 6 1 0 45:11 +34 13: 1
2 Tschechoslowakei Tschechoslowakei 7 6 1 0 33: 9 +22 13: 1
3 UdSSR 7 5 0 2 51:20 +31 10: 4
4 Schweden 7 4 0 3 33:27 + 6 8: 6
5 DDR 7 2 0 5 21:33 -12 4:10
6 USA 7 1 1 5 24:43 -19 3:11
7 Finnland 7 1 1 5 19:43 -24 3:11
8 BR Deutschland 7 0 2 5 10:50 -40 2:12

Meistermannschaft

Weltmeister 1961

Kanada
George Ferguson, Hal Jones, Pinoke McIntyre, Walt Peacosh, Darryl Sly, Jackie McLeod, Seth Martin, Don Fletcher, Harry Smith, Cal Hockley, Addy Tambellini, Dave Rusnell, Ed Christofoli, Norm Lenardon, Gerry Penner, Claude Cyr, Mike Lagace, Bobby Kromm; Trainer: Bobby Kromm

Abschlussplatzierung der EM

RF Team
1 Tschechoslowakei Tschechoslowakei
2 UdSSR
3 Schweden
4 DDR
5 Finnland
6 BR Deutschland

Meistermannschaft

Europameister 1961
Tschechoslowakei
Tschechoslowakei
Tor: Josef Mikoláš, Vladimir Nadrchal
Abwehr: Rudolf Potsch, Jan Kasper, František Gregor, Stanislav Sventek, Jaromír Bünter
Angriff: Vlastimil Bubník, Václav Pantůček, Bohumil Prošek - Ján Starší, František Vaněk, Miroslav Vlach - Jiří Dolana, Luděk Bukač, Josef Černý - Zdeněk Kepák
Trainer: Vladimír Kostka, Zdeněk Andršt

Auf- und Absteiger

Absteiger: keine (wegen des WM-Boykotts 1962)
Boykott 1962: UdSSR,
Tschechoslowakei Tschechoslowakei,
DDR
Aufsteiger Norwegen,
Großbritannien,
Schweiz (nach Qualifikation)

Qualifikation zur B-Weltmeisterschaft der Herren (in Genf, Schweiz)

2. März 1961 Genf Österreich Rumänien 6:5 (1:1,4:3,1:1)
2. März 1961 Genf Großbritannien Belgien 18:1 (6:1,6:0,6:0)
Qualifiziert für die B-Gruppe: Österreich,
Großbritannien
Qualifiziert für die C-Gruppe: Rumänien,
Belgien

B-Weltmeisterschaft der Herren (in Genf und Lausanne, Schweiz)

Spiele

3. März 1961 Genf Schweiz Norwegen 0:6 (0:3,0:3,0:0)
3. März 1961 Lausanne Großbritannien Österreich 10:2 (3:0,5:1,2:1)
3. März 1961 Lausanne Italien Polen 5:3 (0:2,2:1,3:0)
5. März 1961 Genf Italien Österreich 7:2 (0:0,2:2,5:0)
6. März 1961 Genf Norwegen Polen 5:3 (2:1,2:1,1:1)
6. März 1961 Genf Großbritannien Italien 3:3 (3:2,0:0,0:1)
6. März 1961 Lausanne Schweiz Österreich 9:1 (5:0,2:0,2:1)
7. März 1961 Lausanne Schweiz Polen 1:3 (1:1,0:0,0:2)
9. März 1961 Genf Großbritannien Polen 3:2 (1:1,1:0,1:1)
9. März 1961 Lausanne Norwegen Österreich 7:2 (2:0,1:2,4:0)
10. März 1961 Genf Polen Österreich 2:3 (0:0,1:0,1:3)
10. März 1961 Lausanne Norwegen Italien 7:1 (3:0,1:1,3:0)
10. März 1961 Lausanne Schweiz Großbritannien 2:2 (0:0,1:1,1:1)
11. März 1961 Genf Schweiz Italien 5:3 (1:1,2:1,2:1)
12. März 1961 Lausanne Norwegen Großbritannien 2:3 (2:1,0:1,0:1)

Abschlusstabelle

RF Team Sp Sg Un NL Tore TD Pkte.
1 Norwegen 5 4 0 1 27: 9 +18 8:2
2 Großbritannien 5 3 2 0 21:11 +10 8:2
3 Schweiz 5 2 1 2 17:15 + 2 5:5
4 Italien 5 2 1 2 19:20 - 1 5:5
5 Polen 5 1 0 4 13:17 - 4 2:8
6 Österreich 5 1 0 4 10:35 -25 2:8

Auf- und Abstieg

B-Weltmeister 1961: Norwegen
Aufsteiger in die A-Gruppe: Norwegen,
Großbritannien,
Schweiz (nach Qualifikation)
Absteiger aus der A-Gruppe: keine (wegen des WM-Boykotts 1962)
Absteiger aus der B-Gruppe: Italien (Verzicht)
Aufsteiger in die B-Gruppe: Frankreich,
Niederlande,
Australien (am grünen Tisch),
Dänemark (am grünen Tisch),
Japan (am grünen Tisch)
Boykott 1962: Polen

C-Weltmeisterschaft der Herren (in Genf und Lausanne, Schweiz)

Spiele

3. März 1961 Genf Frankreich Niederlande 7:3 (1:1,4:0,2:2)
3. März 1961 Genf Rumänien Belgien 22:1 (7:1,10:0,5:0)
3. März 1961 Lausanne Jugoslawien Südafrika 12:3 (4:0,3:1,5:2)
4. März 1961 Genf Jugoslawien Niederlande 9:2 (4:0,3:2,2:0)
5. März 1961 Lausanne Rumänien Südafrika 14:0 (5:0,5:0,4:0)
6. März 1961 Genf Niederlande Südafrika 8:4 (2:1,1:1,5:2)
6. März 1961 Lausanne Frankreich Belgien 10:0 (2:0,4:0,4:0)
6. März 1961 Lausanne Rumänien Jugoslawien 12:1 (2:0,4:1,6:0)
7. März 1961 Genf Frankreich Südafrika 11:2 (2:1,3:0,6:1)
8. März 1961 Genf Jugoslawien Belgien 10:2 (2:0,5:1,3:1)
8. März 1961 Lausanne Rumänien Niederlande 12:0 (4:0,4:0,4:0)
9. März 1961 Lausanne Frankreich Jugoslawien 3:2 (1:0,0:1,2:1)
10. März 1961 Genf Rumänien Frankreich 9:3 (3:1,1:1,5:1)
10. März 1961 Lausanne Niederlande Belgien 5:4 (2:0,1:1,2:3)
11. März 1961 Lausanne Südafrika Belgien 9:2 (0:2,5:0,4:0)

Abschlusstabelle

RF Team Sp Sg Un NL Tore TD Pkte.
1 Rumänien 5 5 0 0 69: 5 +64 10: 0
2 Frankreich 5 4 0 1 34:16 +18 8: 2
3 Jugoslawien 5 3 0 2 34:22 +12 6: 4
4 Niederlande 5 2 0 3 18:36 -18 4: 6
5 Südafrika 5 1 0 4 18:47 -29 2: 8
6 Belgien 5 0 0 5 9:56 -47 0:10

Auf- und Abstieg

C-Weltmeister 1961: Rumänien
Aufsteiger in die B-Gruppe: Frankreich,
Niederlande
Absteiger aus der B-Gruppe: keine (wegen des WM-Boykotts 1962)
Boykott 1962: Rumänien,
Jugoslawien

1962 fand keine C-Weltmeisterschaft statt