Der Geschmack von Schnee
Film | |
Titel | Snow Cake |
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Produktionsland | Großbritannien, Kanada |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 2005 |
Länge | 112 Minuten |
Stab | |
Regie | Marc Evans |
Drehbuch | Angela Pell |
Produktion | Gina Carter, Jessica Daniel, Andrew Eaton und Niv Fichman |
Musik | Broken Social Scene |
Kamera | Steve Cosens |
Schnitt | Mags Arnold |
Besetzung | |
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Snow Cake ist ein Film des britischen Regisseurs Marc Evans aus dem Jahr 2005. Das Drama basiert auf einem Original-Drehbuch von Angela Pell und wurde von den Filmstudios Revolution Films und Rhombus Media produziert. Der Film eröffnete am 9. Februar 2006 die Internationalen Filmfestspiele in Berlin. In die deutschen Kinos kam er am 2. November 2006.
Handlung
Der in Ontario lebende Engländer Alex Hughes hat vor Jahren seinen Sohn verloren. Eines Tages nimmt er die 19-jährige Anhalterin Vivienne in seinem Auto mit, die nach Hause zu ihrer Mutter Linda möchte. Auf der Fahrt kommt es zu einem schweren Unfall, als Alex’ Auto von einem LKW gerammt wird. Vivienne ist sofort tot. Alex, der, als das Unglück geschieht, immer noch unter dem Trauma des Verlustes seines Sohnes steht, möchte Linda die Nachricht vom Tod der Tochter persönlich überbringen.
Er besucht sie in dem kleinen Ort und stellt fest, dass Linda die Nachricht irritierend gefasst aufnimmt. Nach und nach wird ihm klar: Linda ist anders. Sie nimmt viele Dinge anders wahr als andere Menschen, fühlt einiges intensiver, anderes scheinbar gar nicht. Von ihrer Nachbarin Maggie erfährt er, dass sie Autistin ist. Linda bittet Alex spontan, bei ihr einzuziehen, denn sie braucht jemanden, der Viviennes Aufgaben in ihrem Leben verrichten kann. Alex bleibt einige Tage bei ihr, organisiert die Beerdigung und lernt in dieser Zeit das in vielen Bereichen ungewöhnliche Leben einer Autistin kennen.
Gleichzeitig kommt er Lindas Nachbarin Maggie näher, an der auch der Polizist Clyde interessiert ist. Dieser empfindet Alex als Nebenbuhler und so versucht er, über den fremden Mann Informationen zu bekommen, und stellt fest, dass Alex aufgrund einer Tötung im Gefängnis saß. Maggie lässt sich nichts anmerken, bedeutet Alex aber, als dieser sich über sein Leben ausgefragt fühlt, dass sie alles über ihn erfahren möchte. Als er ihr später von der Tat berichtet – der Mann, den er tötete, hatte den Tod seines Sohnes zu verantworten –, gesteht sie, dass sie es bereits weiß und lediglich wollte, dass er ihr selbst davon erzählt.
Kritiken
- Der Spiegel: „Snow Cake“, eine britisch-kanadische Produktion, gedreht von Marc Evans, hat in dieser Hinsicht ein Zeichen gesetzt: Selten sah man eine Darstellerin so differenziert mit der Rolle des Behinderten umgehen. Der Part des psychisch oder geistig Kranken kann einen Star schnell zum schauspielerischen Muskelspiel verführen. Seht wie präsent ich bin, das Andere, Fremde zu verkörpern. Weaver hingegen akzentuiert die komische Seite der Figur, macht sie zu jener einzigartigen Frau, deren Krankheit nicht nur Beschränkung, sondern auch Gabe ist.
- Berliner Morgenpost: … hervorragend gespielt und von der Kamera hübsch intim eingefangen. Ein berührendes, bewegendes, konzentriertes Kammerspiel …
- Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden gab dem Film das Prädikat Besonders Wertvoll. In der Begründung im FBW-Gutachten heißt es u. a. wie folgt: Der Film besticht durch ein sensationelles Schauspieler-Ensemble, und er erzählt eine glaubwürdige Geschichte, bei der man als Zuschauer für das kleinste Mienenspiel, für Blicke und Gesten und Körperhaltungen aufmerksam wird. Klein und ganz alltäglich, aber dabei groß und tief menschlich, korrespondiert dieser Seelenfilm mit der prächtigen Naturkulisse. Die Bilder von Gesichtern und Landschaft sind eindrucksvoll, der Soundtrack gefühlvoll. Dies ist ein Film, den Kinobesucher angenehm nachdenklich, aber nicht resigniert und gut unterhalten verlassen werden.
Auszeichnungen
- 2006 wurde Marc Evans bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin für den Goldenen Bären nominiert. Der Goldene Bär ging an Esmas Geheimnis – Grbavica.
- 2007 gewann Carrie-Anne Moss als Beste Nebendarstellerin bei den Genie Awards. Des weiteren gab es drei Nominierungen.