Viking Eggeling
Viking Eggeling (*21. Oktober 1880 in Lund;†19. Mai 1925 in Berlin) war ein schwedischer Dadaist.
ein gebürtiger Schwede, der nach dem ersten Weltkrieg im Alter von 17 Jahren nach Deutschland kam, und dort neben seiner Arbeit als Bibliothekar Kunstgeschichte und Malerei studierte. In Zürich kam er mit der Dada Bewegung in Berührung und freundete sich mit Hans Richter, Jean Arp, Tristan Tzara und Marcel Janco an. Anfangs beschäftigte er sich Eggeling mit Rollenbildern, also mit Bleistift gezeichnete Variationen von grafischen Elementen auf langen Rollen von Papier. Diese Rollen waren bis zu 15m lang, der Betrachter ging an ihr entlang und konnte so die Veränderungen der geometrischen Muster beobachten. Eine solches Rollenbild ist Horizontal-Vertikal-Messe (1919), eine Bildrolle aus ca. 5000 einzelnen Zeichnungen, aus der später ein 10-minütiger Film namens Horizontal-Vertikal-Orchesterentstehen sollte. Wie auch Hans Richter interessierte sich Eggeling für den Film, um eine "bewegte Malerei", eine "Bewegungskunst" zu schaffen, und eines Tages kam ihm der Gedanke, dass es für den Betrachter leichter und einprägsamer wäre, wenn er die Veränderungen der Formen nicht im Entlanggehen erfahren würde, sondern ganz bequem von einem Sessel aus beobachten könnte. Daraufhin kaufte sich Eggeling 1922 eine Filmkamera und begann im Sommer 1923 an den Arbeiten zu Diagonal-Symphonie (1923-1924), ein Stummfilm in Schwarz-weiß mit einer Länge von 7 ¾ Minuten. Hierbei benutzte er selbstentworfene Bilder als Vorlagen, die er mit schwarzen Papier abdeckte und langsam freilegte, indem er das Papier verschob oder Figuren in das Papier schnitt. Der Film wurde 1924 fertiggestellt und am 3. Mai 1925 öffentlich aufgeführt. Sechzehn Tage später starb Eggeling. Wegen seiner musikalischen Zeiteinteilung sowie seiner auf Helldunkelkontrasten, Richtungsveränderungen und der aufbauenden linearen Formdramatik aus Kurven, Linien, Harfen und Dreiecken übte Eggelings Meisterwerk großen Einfluss auf Künstler wie Laszlo Moholy-Nagy aus.