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Fußball-Asienmeisterschaft

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Fußball-Asienmeisterschaft
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Voller Name AFC Asian Cup
Abkürzung Asien Cup
Verband AFC
Erstaustragung 1956
Mannschaften 16
Spielmodus Rundenturnier (4 Gruppen à 4 Teams) /
K.-o.-System (ab Viertelfinale)
Titelträger Irak 2004 Irak
Rekordsieger Iran Iran
Japan Japan
Saudi-Arabien Saudi-Arabien (je 3 Siege)
Rekordspieler ?
Website www.afc.com
Qualifikation für FIFA-Konföderationen-Pokal


Die Fußball-Asienmeisterschaft (englisch AFC Asian Cup oder Asian Nations Cup), auch kurz nur Asien Cup genannt, ist ein seit 1956 ausgetragenes kontinentales Turnier für Fußball-Nationalmannschaften zur Ermittlung des Asienmeisters im Fußball und nach der Copa América (erstmals 1916 ausgetragen), der zweitälteste Wettbewerb seiner Art. Organisiert wird der neben den Asienspielen bedeutendste Wettbewerb des Kontinents von der asiatischen Fußball-Konföderation AFC. Der Sieger der Asienmeisterschaft qualifiziert sich jeweils für den nächsten FIFA-Konföderationen-Pokal.

Geschichte

Nachdem die AFC am 8. Mai 1954 gegründet wurde, beschlossen die zwölf Gründungsmitglieder die Austragung eines asiatischen Fußballturniers. Dieses sollte alle vier Jahre stattfinden und den Asienmeister ermitteln. Zur Qualifikation zum ersten Turnier im März 1956 meldeten sich neun Mannschaften an, von denen sich drei Mannschaften (Israel, Südvietnam und Südkorea) neben Gastgeber Hongkong für die Endrunde qualifizierten. Am 1. September 1956 wurde in Hongkong das erste Spiel angepfiffen. Die Partie zwischen Hongkong und Israel endete mit einem 3:2-Sieg Israels, wobei der Hongkonger Chang Chi Kong den ersten Treffer des Turniers erzielte. Sieger des ersten Turniers wurde die Nationalmannschaft Südkoreas, die sich mit einem Punkt Vorsprung vor Israel den Titel sicherte.

In der Qualifikationsphase zur Asienmeisterschaft 1960 in Südkorea spielten zehn Mannschaften um die drei Endrundenplätze. Die Gastgeber verteidigten ihren Titel, indem sie alle drei Spiele für sich entschieden.

Bei der dritten Ausgabe im Jahr 1964 endete die Dominanz Südkoreas, als die israelische Fußballnationalmannschaft, die bei den beiden vorherigen Turnieren jeweils den zweiten Platz belegte, das Turnier gewann. Vor heimischem Publikum wurden alle drei Gruppenspiele gewonnen, womit Israel sich als zweite Nation den asiatischen Titel sicherte.

Vier Jahre später konnten die Israelis ihren Titel nicht verteidigen. Sie unterlagen im letzten Gruppenspiel der Fußball-Asienmeisterschaft 1968 dem Gastgeber Iran, der seine erste kontinentale Meisterschaft gewann. Am Ende wurde Israel Dritter hinter Birma.

Anfang der 1970er Jahre traten viele arabische Verbände der AFC bei, weshalb sich das Teilnehmerfeld zur Asienmeisterschaft 1972 von vier auf sechs Mannschaften erhöhte. Der bis heute gültige Austragungsmodus wurde eingeführt: eine Gruppenphase mit anschließenden K.-o.-Spielen. In Thailand sicherte sich der Iran erneut den Titel, nachdem die Mannschaft im Endspiel Südkorea mit 2:1 schlug.

Diesen Erfolg wiederholten die Iraner 1976 im eigenen Land. Aufgrund des Bürgerkriegs im Libanon verlegte der asiatische Fußballverband das Turnier in den Iran. Im Endspiel besiegte der Iran die Nationalmannschaft Kuwaits mit 1:0. Damit schafften die Iraner als erste und bisher einzige Mannschaft den Titel-Hattrick.

Zur Asienmeisterschaft 1980 in Kuwait wurden 10 Mannschaften zugelassen. Im Halbfinale beendeten die Gastgeber die 12 Jahre andauernde Vorherrschaft des Iran, als ihre Mannschaft den Titelverteidiger mit 2:1 besiegte und anschließend durch einen 3:0-Sieg über die Auswahl Südkoreas Asienmeister wurde. Der Iran gewann das Spiel um Platz 3 gegen Nordkorea mit 3:0.

Im Jahr 1984 gewann Saudi-Arabien als fünfte Nation die Asienmeisterschaft, als man das Team Chinas im Finale mit 2:0 bezwang. Der Iran verlor sowohl das Halbfinale (4:5 i.E. gegen Saudi-Arabien) als auch das Spiel um Platz 3 (3:5 i.E. gegen Kuwait) und wurde am Ende nur Vierter.

Die Auswahl Saudi-Arabiens verteidigte ihren Erfolg bei der Asienmeisterschaft 1988 und gewann das Endspiel mit 4:3 i.E. gegen Südkorea. Der Iran erreichte zum fünften Mal in Folge das Halbfinale, das er aber mit 0:1 gegen die Saudis verlor. Im Spiel um Platz 3 setzten sich die Iraner mit 3:0 i.E. gegen China durch.

Bei der Fußball-Asienmeisterschaft 1992 beendete Japan die 28-jährige Vorherrschaft der vorderasiatischen Mannschaften, als der Gastgeber Saudi-Arabien im Finale mit 1:0 bezwang. Dritter wurde die Auswahl Chinas.

Die 11. Fußball-Asienmeisterschaft fand in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Saudi-Arabien gewann zum dritten Mal die Asienmeisterschaft, als die Mannschaft den Iran im Halbfinale mit 4:3 i.E. besiegte und das Endspiel mit 4:2 i.E. gegen die Nationalelf der Vereinigten Arabischen Emirate für sich entschied. Der Iran wurde durch ein 3:2 i.E. über die Auswahl Kuwaits Dritter des Turniers. Die größten Überraschungen des Turniers waren das Ausscheiden des Titelverteidigers Japan im Viertelfinale und die Aufholjagd des Irans im Viertelfinale gegen Südkorea, als das Team zur Halbzeit noch 1:2 zurücklag und in der zweiten Spielhälfte fünf Tore erzielt – darunter vier Treffer von Ali Daei – und das Spiel mit 6:2 gewann.

Die Japanische Mannschaft gewann vier Jahre später die Asienmeisterschaft im Libanon. Die Saudis wurden Zweiter und Südkorea Dritter des Turniers.

Die 13. Fußball-Asienmeisterschaft fand in China statt. Sieger des Turniers wurde Japan durch einen 3:1-Erfolg über den Gastgeber China. Der Iran schied im Halbfinale aus (gegen China mit 3:4 i.E.), bezwang aber im Spiel um Platz 3 die Überraschungsmannschaft des Turniers, den Bahrain.

2007 wurde die Fußball-Asienmeisterschaft erstmals in vier Ländern, Indonesien, Malaysia, Thailand und Vietnam ausgetragen. Im Finale im indonesischen Jakarta setzte sich die Auswahl des Iraks, das Überraschungsteam des Turniers, mit 1:0 gegen den dreimaligen Asienmeister Saudi-Arabien durch. Der von einem Bürgerkrieg gebeutelte Irak gewann zum ersten Mal in seiner Geschichte die Fußball-Asienmeisterschaft, die man ausgiebig feierte.

Die Turniere im Überblick

Jahr Gastgeber Finale Spiel um Platz 3
Asienmeister Ergebnis Zweiter Platz Dritter Platz Ergebnis Vierter Platz
1956
Details
Hongkong 1959 Hongkong Korea Sud
Südkorea
(Ligasystem) Israel
Israel
Hongkong 1959
Hongkong
(Ligasystem) Vorlage:SVI-1955
Südvietnam
1960
Details
Korea Sud Südkorea Korea Sud
Südkorea
(Ligasystem) Israel
Israel
Chinesisch Taipeh
Chinese Taipei
(Ligasystem) Vorlage:SVI-1955
Südvietnam
1964
Details
Israel Israel Israel
Israel
(Ligasystem) Indien
Indien
Korea Sud
Südkorea
(Ligasystem) Hongkong 1959
Hongkong
1968
Details
Iran 1964 Iran Iran 1964
Iran
(Ligasystem) Birma 1948
Birma
Israel
Israel
(Ligasystem) Taiwan
Taiwan
1972
Details
Thailand Thailand Iran 1964
Iran
2:1 n.V. Korea Sud
Südkorea
Thailand
Thailand
2:2
5:3 i.E.
Khmer-Republik 1970
Kambodscha
1976
Details
Iran 1964 Iran Iran 1964
Iran
1:0 Kuwait
Kuwait
China Volksrepublik
Volksrepublik China
1:0 Irak 1963
Irak
1980
Details
Kuwait Kuwait Kuwait
Kuwait
3:0 Korea Sud
Südkorea
Iran
Iran
3:0 Korea Nord
Nordkorea
1984
Details
Singapur Singapur Saudi-Arabien
Saudi Arabien
2:0 China Volksrepublik
Volksrepublik China
Kuwait
Kuwait
1:1
3:2 i.E.
Iran
Iran
1988
Details
Katar Katar Saudi-Arabien
Saudi Arabien
0:0 n.V.
4:3 i.E.
Korea Sud
Südkorea
Iran
Iran
0:0 n.V.
3:0 i.E.
China Volksrepublik
Volksrepublik China
1992
Details
Japan Japan JapanJapan
Japan
1:0 Saudi-Arabien
Saudi Arabien
China Volksrepublik
Volksrepublik China
1:1
3:2 i.E.
Vereinigte Arabische Emirate
VAE
1996
Details
Vereinigte Arabische Emirate VAE Saudi-Arabien
Saudi Arabien
0:0 n.V.
4:2 i.E.
Vereinigte Arabische Emirate
VAE
Iran
Iran
1:1
3:2 i.E.
Kuwait
Kuwait
2000
Details
Libanon Libanon JapanJapan
Japan
1:0 Saudi-Arabien
Saudi Arabien
Korea Sud
Südkorea
1:0 China Volksrepublik
Volksrepublik China
2004
Details
China Volksrepublik Volksrepublik China JapanJapan
Japan
3:1 China Volksrepublik
Volksrepublik China
Iran
Iran
4:2 Bahrain
Bahrain
2007
Details
Indonesien Indonesien/
Malaysia Malaysia/
Thailand Thailand/
Vietnam Vietnam
Irak 2004
Irak
1:0 Saudi-Arabien
Saudi Arabien
Korea Sud
Südkorea
0:0 n.V.
6:5 i.E.
JapanJapan
Japan
2011
Details
Katar Katar JapanJapan
Japan
Korea Sud
Südkorea
2015
Details
Australien Australien

Statistik

Rangliste der Asienmeister

Platz Land Titel Jahr(e)
1 Iran Iran 3 1968, 1972, 1976
  Japan Japan 3 1992, 2000, 2004
  Saudi-Arabien Saudi-Arabien 3 1984, 1988, 1996
4 Korea Sud Südkorea 2 1956, 1960
5 Irak Irak 1 2007
  Israel Israel 1 1964
  Kuwait Kuwait 1 1980

Ewige Tabelle (Top 10)

Platz Land Teilnahmen Spiele Siege Unentschieden Niederlagen Tore Punkte Tordif.
1 Iran Iran 12 57 34 17 6 112:41 119 71
2 Korea Sud Südkorea 12 53 25 15 13 86:56 90 30
3 Japan Japan 7 34 19 10 5 66:33 67 33
4 Saudi-Arabien Saudi-Arabien 8 41 18 13 10 58:40 67 18
5 China Volksrepublik VR China 10 47 17 13 17 76:54 64 22
6 Kuwait Kuwait 9 39 15 10 14 46:45 55 1
7 Irak Irak 7 28 11 6 11 30:32 39 -2
8 Vereinigte Arabische Emirate VAE 8 32 9 7 16 23:43 34 -20
9 Katar Katar 8 28 7 9 12 29:38 30 -9
10 Israel Israel 4 13 9 0 4 28:15 27 13

Stand: 18.01.2011

Anzahl der Teilnahmen und Endrundenplatzierungen

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Anmeldungen / Teilnahmen
Nation 1956 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2007 2011 gesamt Endr. Qual. Rückz.
Disq.
Australien Australien (AFC-Mitglied seit 2006) V Q 2 2
Bahrain Bahrain - - E - 4 E E 11 4 4 3
Bangladesch Bangladesch (bis 1971 Teil von Pakistan, AFC-Mitglied seit 1974) E - 9 1 7 1
Birma Birma (bis 1989)
Myanmar Myanmar (seit 1989)
2 - 6 1 4 1
China Volksrepublik Volksrepublik China 3 E 2 4 3 V 4 2 E E 10 10
Hongkong Hongkong 3 4 5 15 3 12
Indien Indien 2 E E 10 3 7
Indonesien Indonesien E E E E 13 4 9
Irak Irak E 4 - V V V 1 V 8 7 1
Iran Iran - 1 1 1 3 4 3 E 3 V 3 V V 14 12 1 1
Israel Israel (1974 aus dem AFC ausgeschlossen) 2 2 1 3 - 5 4 1
Japan Japan - E 1 V 1 1 4 Q 10 7 2 1
Jemen Sud Südjemen
Südjemen (seit 1990 Teil von Jemen)
E - 3 1 1 1
Jordanien Jordanien V V 8 2 6
Kambodscha Kambodscha 4 5 1 4
Katar Katar E E E E V E E V 10 8 2
Korea Nord Nordkorea •• 4 E E 7 3 4
Korea Sud Südkorea 1 1 3 2 2 E 2 V 3 V 3 Q 15 12 3
Kuwait Kuwait E 2 1 3 E 4 V E E 11 9 2
Libanon Libanon - - E 9 1 6 2
Malaysia Malaysia E E E 15 3 12
Oman Oman E E 7 2 5
Saudi-Arabien Saudi-Arabien •• 1 1 2 1 2 E 2 E 9 8 1
Singapur Singapur E 10 1 9
Syrien Syrien - E E E E E 11 5 5 1
Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 3 4 9 2 7
Thailand Thailand 3 •• E E E E E 13 6 7
Turkmenistan Turkmenistan E 4 1 3
Usbekistan Usbekistan E E V V Q 5 5
Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate E E E 4 2 E E E 9 8 1
Vietnam Vietnam V 5 1 4
Vorlage:RVN-1948 (seit 1975 Teil von Vietnam) 4 4 5 2 3
Teilnehmer Endrunde 4 4 4 5 6 6 10 10 10 8 12 12 16 16 16 139
Afghanistan Afghanistan - 6 5 1
Bhutan Bhutan 3 3
Brunei Brunei - 5 4 1
Guam Guam 4 4
Jemen Jemen (bis 1990 nur Nordjemen) 7 7
Kasachstan Kasachstan
(AFC-Mitglied von 1992 bis 2002)
2 2
Kirgisistan Kirgisistan 4 4
Laos Laos 3 3
Vorlage:CN-92 - 7 6 1
Malediven Malediven 4 4
Mongolei Mongolei 3 3
Nepal Nepal 6 6
Osttimor Osttimor 2 2
Pakistan Pakistan - - - 13 10 3
Palastina Autonomiegebiete Palästina 4 4
Philippinen Philippinen 8 8
Sri Lanka Sri Lanka - 8 7 1
Tadschikistan Tadschikistan 4 4
Anzahl der angemeldeten Teams 10 11 9 16 15 20 20 31 22 22 37 44 43 29 46 376 139 217 20
1956 1960 1964 1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 1996 2000 2004 2007 2011 gesamt Endr. Qual. Rückz.
Disq.


Erklärung:

Endrundenteilnahme (139) (inclusive 2011)
1 2 3 4 = Platzierung
V = Aus im Viertelfinale
E = Aus in der Vorrunde
Q = Qualifiziert für 2011
Qualifikation (217) (inclusive AFC Challenge Cups und deren Qualifikationen)
• = nicht qualifiziert / Rückzug oder Disqualifikation während der Qualifikation
•• = nach erfolgreicher Qualifikation auf Endrundenteilnahme verzichtet
Rückzug (20)
- = Zur Qualifikation nicht angetreten / vor dem ersten Spiel ausgeschlossen
Nicht teilgenommen
leeres Feld

Torschützenkönige

Jahr Spieler Tore
1956 Israeli Nahum Stelmach 4
1960 Korea Sud Cho Yoon-ok 4
1964 Israeli Mordechai Spiegler 2
1968 Iraner Homayoun Behzadi
Israeli Moshe Romano
Israeli Giora Spiegel
4
1972 Iraner Hossein Ali Kalani 5
1976 Iraner Nasser Nouraei
Iraner Gholam Hossein Mazloomi
Kuwaiti Fatehi Kamil
3
1980 Iraner Behtash Fariba 7
1984 Iraner Nasser Mohammadkhani
Iraner Shahrokh Baiyani
ChineseJia Xiuquan
3
1988 Korea Sud Lee Tae-ho 3
1992 Saudiarabier Fahd al-Harifi al-Bischi 7
1996 Iraner Ali Daei 8
2000 Korea Sud Lee Dong-gook 6
2004 Iraner Ali Karimi
Bahraini A'ala Hubail
5
2007 JapanerJapan Naohiro Takahara
Iraker Yunis Mahmud
Saudiarabier Yassir al-Qahtani
4

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