Seefelder Sattel
Seefelder Sattel | |||
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Himmelsrichtung | Süd | Nord | |
Passhöhe | 1185 m ü. A. | ||
Bundesland | Tirol, Österreich | ||
Wasserscheide | (Inn) | Seebach, Drahnbach, Gießenbach (Isar) | |
Talorte | Zirl | Scharnitz | |
Ausbau | Passstraße | ||
Gebirge | Karwendel | ||
Profil | |||
Ø-Steigung | 5,2 % (563 m / 10,9 km) |
2,6 % (221 m / 8,6 km) | |
Max. Steigung | 16 % | ||
Karte (Tirol) | |||
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Koordinaten | 47° 20′ 15″ N, 11° 11′ 45″ O |
Der Seefelder Sattel ist ein 1185 m hoher Gebirgspass im Karwendel zwischen Zirl und Scharnitz. Auf dem weiträumigen Sattel liegt der Ort Seefeld. Über den Sattel führt die Seefelder Straße (B177), welche die kürzeste Verbindung zwischen Innsbruck und Garmisch-Partenkirchen darstellt. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und einem Gefälle von bis zu 16 % herrscht über den Pass bergab Radfahrverbot.
Geschichte
Die Römer bauten eine erste Straße über den Seefelder Sattel und durch den, auch Porta Claudia genannten Scharnitzpass, als Fortsetzung der Brennerstraße nach Germanien. Diese Straße war stark frequentiert und wohl auch als befahrbare Straße erbaut. Im Gegenteil zum Seefelder Sattel ist der Scharnitzpass aber kein Gebirgspass, vielmehr ein Talpass, nur die Verengung einer Felsschlucht. Die vom Drahnbach tief eingeschnittene Schlucht bei Scharnitz konnte auf den Reisenden den Eindruck eines Tores (lat. Porta) machen, wenn er nach endlos erscheinenden Hochgebirgslandschaften nun in deutlich sanftere Gegenden kam. Zur Sicherung ihrer Straße bauten die Römer am Scharnitzpass die Siedlung Mansio Scarbia, von dem der Name Scharnitz abstammt. Für die Bedeutung des Weges über den Seefelder Sattel und durch den Scharnitzpass, spricht auch der Fund eines römischen Meilensteins bei Partenkirchen. Immerhin nennen auch die beiden berühmtesten römischen Straßenkarten diesen Weg als Militär- und Handelsstraße erster Ordnung. Nördlich Partenkirchen führte die Straße über Oberammergau, da ein großes Moor bei Murnau unwegsam war. Erst als römische Straßenbauer der Bau einer Straße durch das Moor gelungen war, bekam sie die Trasse, die auch die moderne Bundesstraße 2 im groben noch einhält. Reste dieser Römerstraße sind bei Klais zu sehen, ein dort als Hohlweg angelegtes Straßenstück ist samt eingemeißelten Gleisrillen bis heute erhalten geblieben.[1]
Quellen
- ↑ Steffan Bruns: Alpenpässe. Die Pässe beiderseits der Brenner-Route. Band 1. L. Staackmann Verlag KG, München 2010, ISBN 978-3-88675-256-0, S. 57.