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Bad Laer

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Wappen Deutschlandkarte
Bad Laer
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bad Laer hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 6′ N, 8° 5′ OKoordinaten: 52° 6′ N, 8° 5′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Osnabrück
Höhe: 79 m ü. NHN
Fläche: 46,81 km2
Einwohner: 8964 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 191 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49196
Vorwahl: 05424
Kfz-Kennzeichen: OS, BSB, MEL, WTL
Gemeindeschlüssel: 03 4 59 005
Gemeindegliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Glandorfer Straße 5
49196 Bad Laer
Website: www.bad-laer.de
Bürgermeister: Holger Richard (CDU)
Lage der Gemeinde Bad Laer im Landkreis Osnabrück
KarteNordrhein-WestfalenLandkreis CloppenburgLandkreis DiepholzLandkreis EmslandLandkreis VechtaOsnabrückAlfhausenAnkumBad EssenBad IburgBad LaerBad RothenfeldeBadbergenBelmBerge (Niedersachsen)BersenbrückBippenBissendorfBohmteBramscheDissen am Teutoburger WaldEggermühlenFürstenauGehrdeGeorgsmarienhütteGlandorfHagen am Teutoburger WaldHasbergenHilter am Teutoburger WaldMelleKettenkampMenslageMerzenNeuenkirchen (Landkreis Osnabrück)NortrupOstercappelnQuakenbrückRiesteVoltlageWallenhorst
Karte

Bad Laer [-ˈlɑːʁ] ist eine Gemeinde im Süden des Landkreises Osnabrück in Niedersachsen (Deutschland).

Geografie

Am bewaldeten Südwesthang des Blombergs, einem Ausläufer des Teutoburger Waldes, liegt Bad Laer im Osnabrücker Land am Übergang zum Münsterland und zu Ostwestfalen. Höchste Erhebung ist der Kleine Berg (208 m [Lüdenstein]) an der östlichen Gemeindegrenze.

Gemeindegliederung

Gemeindeteile und Einwohnerzahlen (Stand: 2006)

  • Laer (5.740)
  • Remsede (1.149)
  • Müschen (830)
  • Hardensetten (783)
  • Westerwiede (419)
  • Winkelsetten (341)

Nachbargemeinden

Bad Laer grenzt im Westen an Glandorf, im Norden an Bad Iburg, im Osten an Hilter am Teutoburger Wald und Bad Rothenfelde sowie im Süden an die nordrhein-westfälischen Städte Versmold (Kreis Gütersloh) und Sassenberg (Kreis Warendorf).

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Laer am 8. Dezember 851. In der Urkunde schenkte König Ludwig der Deutsche dem Marienkloster in Herford mehrere Höfe in Laer und Erpen, in der Urkunde Arpingi genannt: "[...] in pago, quod dictur Sutherbergi, in villa quae nuncupatur Lodre [...] et in eodem pago, in villa quae vocatur Arpingi."[2] Lodre ist hier das heutige Bad Laer, das bis ins 17. Jahrhundert noch Loder oder Loer geschrieben wurde und erst danach zu Laer verhochdeutscht wurde.[3]

Vermutlich stand im Ortsteil Remsede, der Name leitet sich wohl vom althochdeutschen Hramasithi oder Hramaslehti (Rabenfeld) ab, die erste christliche Kirche der Gegend. Die Inschrift "Aedificatum anno DCCXXXIV", die sich auf einem Stein des Torbogens der Kirche St. Antonius befindet, bezeichnen Jostes und Effmann zwar als Fälschung, sie schließen aber nicht aus, dass in der Kirche noch Reste des ersten Baus stecken. Ein Hinweis darauf könnte sein, dass die Kirche dem hl. Einsiedler Antonius geweiht ist, die nach Kampschulte allen betreffenden Kirchen ein hohes Alter zuweist.[4] Außerdem sind die Remseder "Gefahren" höchst charakteristisch. Dabei handelt es sich um alte Wallfahrten, die sich viermal im Jahr versammelten. Im Volksmund hieß es: "Riämser gefaor kümp veermol int jaor." Die Gläubigen sollen von weit her zum hl. Antonius nach Remsede gepilgert sein, um die Pest und andere Epidemien abzuwehren. Selbst aus Köln sollen Prozessionen gekommen sein, und den Weg, den sie nahmen, nennt man in der Nachbargemeinde Glandorf noch heute Kölner Weg.[5]

Bad Laer ist seit 1975 mit den Kurgebieten in den Gemeindeteilen Hardensetten, Müschen, Westerwiede und Winkelsetten als Soleheilbad staatlich anerkannt und trägt seitdem den Titel Bad. In seiner heutigen Form besteht Bad Laer seit der Ausgliederung der Gemeinde Glandorf am 1.Mai 1981.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung in Bad Laer seit 1987

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Gemeinde Bad Laer im jeweiligen Gebietsstand und jeweils zum 31. Dezember.

Bei den Zahlen handelt es sich um Fortschreibungen des Landesbetriebs für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen [6] auf Basis der Volkszählung vom 25. Mai 1987.

Jahr Einwohner
1987 6142
1990 6497
1995 7893
2000 8913
2001 9092
2002 9251
2003 9200
Jahr Einwohner
2004 9200
2005 9181
2006 9242
2007 9251
20081 9248
2009 9181

1Ab 2008 enthalten die den Wanderungsdaten zugrunde liegenden Meldungen der Meldebehörden zahlreiche Melderegisterbereinigungen, die infolge der Einführung der persönlichen Steuer-Identifikationsnummer durchgeführt worden sind. Daher sind die Daten nur eingeschränkt aussagekräftig.

Politik

Gemeinderat

Ergebnis Kommunalwahl 10. September 2006:

  • CDU 72,30 % (15 Sitze)
  • SPD 16,81 % (3 Sitze)
  • Grüne 4,93% (1 Sitz)
  • FDP 4,34 % (1 Sitz)

Gemeindepartnerschaft

Partnergemeinde von Bad Laer ist seit 2003 Osterfingen im Kanton Schaffhausen in der Schweiz.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Das Wahrzeichen Bad Laers ist der frühromanische Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Marien. Im Osnabrücker Raum ist der Bad Laerer Kirchturm der einzige mittelalterliche Turm, der keine Spitze, sondern ein Satteldach mit Treppengiebel besitzt. Es wurde dem aus dem 11. Jahrhundert stammenden Wehrturm im 13. Jahrhundert aufgesetzt.

In der ehemaligen Vikarie von St. Marien befindet sich das Heimatmuseum.

Regelmäßige Veranstaltungen

Fest der 1000 Fackeln
  • Schützenfest des Bürgerschützenvereins Bad Laer von 1543 am dritten Juliwochenende
  • Fest der 1000 Fackeln am ersten Augustwochenende
  • Bourwinne am ersten Mittwoch im Oktober
  • Sterntalermarkt am Wochenende zum 1. Advent

Vereine

  • Bürgerschützenverein Bad Laer von 1543
  • Bürgerschützenverein Remsede von 1875
  • Bürgerschützenverein Hardensetten-Winkelsetten von 1953
  • Jugendarbeitsgemeinschaft der katholischen Pfarrgemeinde St. Antonius Remsede (JAG)
  • Musikkapelle Bad Laer
  • Sportverein Bad Laer
  • Sportverein Remsede

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahnhof von Bad Laer

Im Jahre 1900 wurde Laer an die neu errichtete "Teutoburger Wald-Eisenbahn" angeschlossen. Die Strecke verlief von Gütersloh im Süden bis nach Ibbenbüren im Norden; seit 1901 war der nördliche Abschnitt bis Ibbenbüren fertig gestellt. Der Personenverkehr auf dieser der Teutoburger Wald-Eisenbahn (Veolia-Gruppe) gehörenden Strecke wurde 1968 eingestellt. Aktuell wird eine Reaktivierung des Personennahverkehrs zwischen Gütersloh und Harsewinkel diskutiert; ein Anschluss des heutigen Bad Laer ist in den Planungen nicht vorgesehen. Heute verkehren dort noch Güterzüge und die Museumseisenbahn Teuto-Express, die auch in Bad Laer hält. Im Jahr 2007 wurde der Güterbahnhof abgerissen, seit dem hält nur noch die Museumsbahn. Auf dem Gelände wurden vier Häusern mit Seniorenappartments errichtet.

Ansässige Unternehmen

Die Sanicare-Versandapotheke und das Gesundheitszentrum Bad Laer haben ihren Sitz in Bad Laer.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbunden

  • Reinhard Keding (* 1948), ehemals Bischof in Namibia, ist seit 2005 Pastor der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde

Einzelnachweise

  1. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Roger Wilmans: Die Kaiserurkunden der Provinz Westfalen: 777-1313, 1867, S. 113f.
  3. F. Jostes und W. Effmann: Vorchristliche Altertümer im Gaue Süderberge, 1888, S. 3.
  4. Heinrich Kampschulte: Die westfälischen Kirchen-Patrocinien, 1867.
  5. F. Jostes und W. Effmann: Vorchristliche Altertümer im Gaue Süderberge, 1888, S. 6f.
  6. [http://www1.nls.niedersachsen.de/statistik/html/parametereingabe.asp?DT=K1000014&CM=Bev%F6lkerungsfortschreibung Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, Bevölkerungsfortschreibung