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9P/Tempel 1

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Vorlage:Komet Tempel 1 (offizielle Bezeichnung 9P/Tempel) ist ein kurzperiodischer Komet, der im Sommer 2005 durch die NASA-Raumsonde Deep Impact untersucht wurde.

Entdeckung

Der Komet Tempel 1 wurde am 3. April 1867 in der Sternwarte von Marseille von dem sächsischen Astronomen und Lithographen Ernst Wilhelm Leberecht Tempel entdeckt. Spätere Berechnungen zeigten, dass er damals 0,71 astronomische Einheiten von der Erde und 1,64 astronomischen Einheiten von der Sonne entfernt war. Tempel beschrieb damals, dass der Komet einen scheinbaren Durchmesser von 4 bis 5 Bogenminuten hatte.

Umlaufbahn

Zur Zeit seiner Entdeckung hatte der Komet eine Umlaufszeit von rund 5,7 Jahren. Im Jahr 1881 näherte sich der Komet bis auf 0,55 AU an den Planeten Jupiter, wobei durch die Gravitationswirkung des Planeten die Bahn des Kometen so veränderte, dass sich die Umlaufszeit auf 6,5 Jahre verlängert hat. Durch diese Bahnänderung ging der Komet zunächst verloren. Als in den 1960er Jahren seine Bahn unter Berücksichtigung der Bahnstörung durch die Planeten berechnet werden konnte, zeigte sich, dass sich der Komet in der Zwischenzeit noch zweimal an Jupiter annäherte (1941 auf 0,41 AU und 1953 auf 0,77 AU), so dass sich seine Umlaufszeit in etwa auf den heutigen Wert von 5,5 Jahren verkürzt hatte. Nach diesen neuen Bahnbestimmungen konnte der Komet nachträglich im Dezember 1968 auf einer Fotoplatte vom Juni 1967 aufgefunden werden. Endgültig bestätigt wurde die Wiederauffindung bei der Wiederkehr des Kometen im Jahre 1972.

Raumsonde Deep Impact

Einschlag des Impaktors auf dem Kometen Tempel 1

Während seiner Erscheinung im Sommer 2005 wurde der Komet Tempel 1 nicht nur von Teleskopen, sondern auch von der Raumsonde Deep Impact untersucht. Diese Raumsonde der NASA hat ein 372 kg schweres, kühlschrankgroßes Geschoss auf den Kometenkern abgefeuert, und den Einschlag dieses sogenannten 'Impaktors' aus einer Entfernung von rund 8.600 km Kilometern beobachtet. Es entstand ein ca. 250 Meter großer Krater. Dabei wurden rund 4.500 Bilder gemacht. Damit wurde erstmals ein direkter Blick auf das Innere eines Kometenkernes und somit auf die Urmaterie unseres Sonnensystems möglich. Das Ereignis wurde ebenfalls von mehreren im Weltraum und auf der Erde stationierten Teleskopen beobachtet.

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