Großblittersdorf
Grosbliederstroff | ||
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Staat | ![]() | |
Region | Lothringen | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Sarreguemines | |
Kanton | Sarreguemines-Campagne | |
Koordinaten | 49° 9′ N, 7° 2′ O | |
Höhe | 189–357 m | |
Fläche | 13,07 km² | |
Einwohner | 3.322 (1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte | 254 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57520 | |
INSEE-Code | 57260 | |
Website | Grosbliederstroff | |
![]() Kirche Grosbliederstroff |
Grosbliederstroff (deutsch Großblittersdorf) ist eine Gemeinde mit 3322 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im französischen Département Moselle in Lothringen. Sie grenzt an Deutschland und an die Gemeinde Kleinblittersdorf, mit der sie durch die Freundschaftsbrücke verbunden ist, die die Saar überspannt. Der Ort wurde urkundlich erstmals 777 als Blittharia villa erwähnt.
Kultur und Sprache
Amtssprache ist Französisch, doch ist Deutsch unter der Bevölkerung sehr verbreitet. Bedingt durch die Nähe zum Ballungsraum Saarbrücken sind rund 20 % der Einwohner deutsche Staatsangehörige.
Geschichte
Groß- und Kleinblittersdorf waren in Mittelalter und früher Neuzeit lediglich zwei an gegenüberliegenden Ufern der Saar gelegene Teile der im Jahr 777 gegründeten, lothringischen Gemeinde Bliederstorff.[1] Die Präfixe Groß- bzw. Klein- für die beiden Ortsteile tauchten erstmals Ende des 16. Jahrhunderts auf[2] und waren lediglich ein Indikator für die unterschiedliche Einwohnerzahl.[3] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses seit 1815 getrennt, gehörten beide Ortsteile nach dem deutsch-französischen Krieg ab 1871 zum Deutschen Reich, wenn auch zu unterschiedlichen Teilstaaten (G. zum Reichsland Elsaß-Lothringen, K. zur preußischen Rheinprovinz). Ab 1919 war Großblittersdorf wieder eine Gemeinde in Frankreich, während Kleinblittersdorf infolge des Versailler Vertrags in der französisch kontrollierten, aber teilautonomen Saarregion und ab 1935 im Dritten Reich lag. Von 1940 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wieder gemeinsam im deutschen Herrschaftsbereich gelegen, folgte bis 1956 – wie schon von 1919 bis 1935 – erneut eine Zeit, in der beide Orte unter französischem Einfluss standen: Grosbliederstroff, wie es nun hieß, als Gemeinde im Département Moselle, Kleinblittersdorf im teilautonomen Saarland, das durch den Saarvertrag zum 1. Januar 1957 ein deutsches Bundesland wurde.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
Einwohner | 3108 | 3218 | 3279 | 3163 | 3092 | 3334 | 3305 |
Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten von Großblittersdorf sind die Kirche St Innocent, das Marienheiligtum Notre Dame du Brandenbusch und der Parcours de santé et botanique. Besonders sehenswert ist die Ausstattung der von der Prämonstratenserabtei Wadgassen im 18. Jahrhundert erbauten Pfarrkirche. Hier und in der Kapelle St Croix am Marktplatz findet man wertvolle Altäre und Statuen der Bildhauerfamilie Guldner aus Berus aus der Erbauungszeit.
Partnerschaft
Grosbliederstroff unterhält eine Partnerschaft mit der saarländischen Nachbargemeinde Kleinblittersdorf.
Anmerkungen
- ↑ im frühen Mittelalter Blit(t)haria villa, im 13. Jahrhundert als Bliederstroff bzw. Bliderstorff erwähnt
- ↑ Grossblietersdorff (1594), Blidertorf-le-Grand (1756), Blidestroff-le-Gros (1779)
- ↑ nach http://fr.wikipedia.org/wiki/Grosbliederstroff#Géographie; heute haben sich die Verhältnisse umgekehrt: 2006 zählte das aufgrund einer Kommunalreform allerdings auch flächenmäßig gewachsene Kleinblittersdorf 12.850 Einwohner, Grosbliederstroff hingegen nur 3.330 (1999), von denen etwa ein Fünftel die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.
Weblinks
- Website der Gemeinde (französisch)
- Einwohnerstatistik seit 1793 (französisch)
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