Filstalbahn



Die Filsbahn - auch Filstalbahn oder manchmal Württembergische Ostbahn genannt - bezeichnet die württembergische Eisenbahnstrecke von Stuttgart über Esslingen am Neckar bis Ulm. Sie verläuft von Plochingen bis Geislingen an der Steige im Filstal und wird im Kursbuch der DB AG unter der Kursbuchstrecke (KBS) 750 geführt.
Geschichte
Nach dem ersten Spatenstich für die Geislinger Steige im August 1844 rollte bereits sechs Jahre später, am 28. Juni 1850, der erste Zug über die neue, zunächst noch eingleisige Trasse der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. Sie gilt wegen der Geislinger Steige auch als erste Gebirgsbahnstrecke Europas. Die Steigung beträgt 1:44,5 bzw. 22%0.
Eine durchgehende Strecke vom Stuttgarter Hauptbahnhof über Ulm bis nach Friedrichshafen am Bodensee war damit eröffnet. Die Filsbahn ist ein Teilstück dieser berühmten Schwäbischen Eisenbahn.
Die Elektrifizierung der Strecke erfolgte im Jahre 1933. Zuvor halfen spezielle Schiebeloks den Zügen auf der Geislinger Steige in die Höhe. Güterzüge werden auch heute noch von zusätzlichen Lokomotiven nachgeschoben.
Ausbaupläne
Aufgrund der hohen betrieblichen Belastung dieser Hauptabfuhrstrecke waren Aus- und Neubaumaßnahmen in diesem Verkehrskorridor schon im Bundesverkehrswegeplan 1985 enthalten. Die Planungen reichen von einem Ausbau der vorhandenen Strecke (die keinen Hochgeschwindigkeitsverkehr gestatten würde) bis zum kompletten Neubau einer Strecke zwischen Plochingen und Günzburg unter Umgehung Ulms. Aufgrund der komplexen Zielsetzung, den zahlreichen Randbedingungen und sicherlich auch den immensen Kosten konnte bisher kein Konsens über eine Ausbaulösung erzielt werden. Allen Varianten gemeinsam ist die Umgehung des Nadelöhrs Geislinger Steige, derzeit ist eine Neubaustrecke von Wendlingen nach Ulm wohl am wahrscheinlichsten.
Betrieb
Fahrplan
Der Abschnitt Stuttgart-Plochingen ist in das Stuttgarter S-Bahn-Netz integriert. Regionalbahnen verkehren unregelmäßig auf einzelnen Abschnitten. Die Fernzüge fahren in der Regel ohne Zwischenhalt durch, halten manchmal aber abwechselnd in Plochingen, Göppingen und Geislingen an der Steige.
Streckenverlauf
Bereits ab Esslingen am Neckar steigt die Strecke entlang des Neckars bis nach Plochingen leicht, in Süßen sind bereits 120 Höhenmeter erreicht. Danach geht’s bis Geislingen kontinuierlich weitere 100 m bergauf. Aus dem Filstal kommend beschreibt die Trasse einen großen Bogen um die Stadt Geislingen (469 m ü. NN) herum.
Bei der Bergfahrt (112 Meter Höhendifferenz) auf der berühmten Geislinger Steige kann man linkerhand das Denkmal für den Erbauer dieser Strecke, Oberbaurat Michael Knoll entdecken. Bei Amstetten, auf 582 m Höhe, ist der Albaufstieg dann geschafft. Über die dünn besiedelte Albhochfläche erreicht man dann die Münsterstadt Ulm.
Bahnhöfe
Bahnhöfe und Haltepunkte | Streckenkilometer |
---|---|
Stuttgart Hbf | 0,0 |
Stuttgart-Bad Cannstatt | 3,4 |
Stuttgart-Neckarstadion | 5,6 |
Stuttgart-Untertürkheim | |
Stuttgart-Obertürkheim | 9,3 |
Esslingen-Mettingen | 11,1 |
Esslingen | 13,2 |
Oberesslingen | 15,4 |
Esslingen-Zell | 17,9 |
Altbach | 19,8 |
Plochingen | |
Reichenbach an der Fils | 27,4 |
Ebersbach an der Fils | 32,0 |
Uhingen | 36,7 |
Faurndau | 39,0 |
Göppingen | 42,1 |
Eislingen | 46,1 |
Salach | 48,6 |
Süßen | 50,4 |
Gingen | 53,7 |
Kuchen | 56,2 |
Geislingen West | 58,0 |
Geislingen | 61,3 |
Amstetten (Württemberg) | 67,0 |
Urspring | 70,9 |
Lonsee | 72,9 |
Westerstetten | 76,0 |
Beimerstetten | 82,0 |
Ulm Hbf | 94,0 |
Ensingen (aufgelassen) | 101,8 |
Erbach (Württemberg) | 105,2 |
Laupheim West | 116,4 |
Schemmerberg | 121,2 |
Warthausen | 128,1 |
Biberach an der Riß | 131,3 |
Essendorf | 143,8 |
Bad Schussenried | 151,3 |
Aulendorf | 156,4 |
Mochenwangen | 168,2 |
Niederbiegen | 172,9 |
Weingarten (Württemberg) | |
Ravensburg | 178,2 |
Weißenau | 180,5 |
Oberzell | 182,6 |
Meckenbeuren | 189,0 |
Kehlen | 191,0 |
Friedrichshafen Flughafen | |
Friedrichshafen-Löwental | 195,4 |
Friedrichshafen Stadt | 197,6 |
Abzweigende Nebenbahnen
- Albexpress Amstetten - Gerstetten
- Albbähnle Amstetten - Oppingen - Laichingen
- Voralbbahn Göppingen - Boll
- Tälesbahn Geislingen/Steige - Wiesensteig
- Hohenstaufenbahn Göppingen - Schwäbisch Gmünd stillgelegt am 3. Juni 1984
- Lautertalbahn Süßen - Weißenstein stillgelegt am 1. Juni 1980