St.-Annen-Kloster (Lübeck)

Das St.-Annen-Kloster in Lübeck, wo die Lübecker Kunstschätze seit 1915 ausgestellt werden, ist ein ehemaliges Kloster der Augustinerinnen, welches heute als Museum dient.
Baugeschichte des Klosters
Das Kloster wurde von 1502 bis 1515 im spätgotischen Stil errichtet. Es war katholisch, so wurde es wenige Jahre später im Zuge der Reformation wieder geschlossen.
Bis 1843 gehörte zum Kloster noch eine Kirche, welche recht eigenartig gebaut war. Sie brannte jedoch aus und wurde anschließend abgerissen.
Museum für Kunst- und Kulturgeschichte
Im Jahr 1912 beschloß der Senat der Hansestadt den Umbau zum Museum. Dies bedingte Grundrissänderungen, um Dielen und Täfelungen aus Lübecker Bürgerhäusern übernehmen zu können. Die Eröffnung des Museums erfolgte Kriegsbedingt mit Verspätung im Jahr 1915.
Sammlungen
Sakrale Kunst des Mittelalters
Das Museum verfügt über die größte Anzahl der mittelalterlichen Altäre in Deutschland (Lukas-Altar von Hermen Rode, Schonenfahreraltar von Bernt Notke, Antonius-Altar von Benedikt Dreyer, Flügelaltar von Hans Memling, u. v. m.). Die Werke von mittelalterlichen Steinbildhauern, Bildschnitzern und Malern sind weithin weltberühmt.
Es enthält weiterhin viele mittelalterlichen Plastiken, von denen die Niendorfer Madonna eine der Wertvollsten darstellt. Sie wurde 1926 in Niendorf an der Ostsee in einer Scheune gefunden. Aber auch die klugen und törichten Jungfrauen sind bemerkenswert.
Lübecker Wohnkultur
Die Entwicklung der bürgerlichen Wohnkultur kann in verschiedenen Räumen nachempfunden werden. Am großartigsten wirkt eine vollständig erhaltene Barockdiele aus dem Jahr 1736.
==Kunsthalle St. Annen Heute behinhaltet das Kloster nicht nur das St.-Annen-Museum, sondern auch die Kunsthalle St. Annen mit Museumsshop und Bistro. Die Kunsthalle, erbaut 2004, ist ein Geschenk der Possehl-Stiftung.
Literatur
- Karl Schaefer, Führer durch das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte zu Lübeck, 1915