Zum Inhalt springen

Kostenträgerzeitrechnung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. August 2005 um 14:16 Uhr durch 84.179.176.254 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Kostenträgerzeitrechnung gehört zur letzten Ebene der Kosten- und Leistungsrechnung. Sie wird angewendet, um sämtliche Kosten eines Produktes bzw. einer Leistung innerhalb einer Abrechnungsperiode zu erfassen und diese den einzelnen Kostenträgern zuzurechnen. Durch die Ergänzung einer Ergebnisrechnung ist es mit ihr möglich, den Anteil der Kostenträger am Umsatz zu ermitteln.

Das Kostenträgerzeitblatt

Das Kostenträgerzeitblatt ist ein Hilfsmittel in tabellarischer Form. In ihm werden die Kostenträgerzeitrechnung sowie die Ergebnisrechnung erfasst. Die Kostenträgerzeitrechnung ist mit der Ermittlung der Selbstkosten des Umsatzes beendet. Um das Umsatzergebnis zu ermitteln, wird der Nettoverkaufserlös mit den zuvor bestimmten Selbstkosten subtrahiert. Diese Ergebnisrechnung ist häufig kurzfristiger Natur; sie wird zumeist monatlich durchgeführt.

Beispiel

Im folgenden Beispiel wird davon ausgegangen, dass lediglich 1 Kostenträger hergestellt wird.

Als Einzelkosten sind gegeben:

Fertigungsmaterial Fertigungslöhne Sondereinzelkosten der Fertigung
87.000,00 € 39.000,00 € 2.500,00 €

Aus der Kostenstellenrechnung kommen für die vier Hauptkostenstellen folgenden Istgemeinkosten:

Material Fertigung Verwaltung Vertrieb
5.050,00 € 39.000,00 € 5.000,00 € 7.500,00 €

Als Normalkostenzuschlagsätze wurden angegeben:

  • Materialgemeinkostenzuschlagssatz: 10 %
  • Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz: 105 %
  • Verwaltungsgemeinkostenzuschlagssatz: 5 %
  • Vertriebsgemeinkostenzuschlagssatz 5 %

Die Materialgemeinkosten beziehen sich auf das Fertigungsmaterial, die Fertigungsgemeinkosten auf die Fertigungslöhne und die Verwaltungs- sowie Vertriebsgemeinkosten auf die Herstellkosten des Umsatzes.

Für die fertigen Erzeugnisse (FE) ist ein Minderbestand im Wert von 2.100,00 € zu verzeichnen, für die unfertigen Erzeugnisse (UE) ein Mehrbestand im Wert von 4.235,00 €.

Der Nettoverkauserlös beträgt 210.000,00 €.

In der abgebildeten Tabelle wurden zusätzlich die Istkosten berechnet (ihre Zuschlagssätze sind aus den gegebenen Werten ermittelt wurden). Bis zu den Selbstkosten ist die Kostenträgerzeitrechnung abgebildet. Der bläulich eingefärbte Teil stellt die Ergebnisrechnung dar.

Bezeichnung Istkosten Istzuschlag Normalkosten Normalzuschläge Differenz
Fertigungsmaterial 87.000,00 € 87.000,00 €
Materialgemeinkosten 5.050,00 € 5,80 % 8.700,00 € 10,00% + 3.650,00 €
Materialkosten 92.050,00 € 95.700,00 € + 3.650,00 €
Fertigungslöhne 39.000,00 € 39.000,00 €
Fertigungsgemeinkosten 39.000,00 € 100,00 % 40,950,00 € 105,00 % + 1.950,00 €
Sondereinzelkosten der Fertigung 2.500,00 € 2.500,00 €
Fertigungskosten 80.500,00 € 82.450,00 € + 1.950,00 €
Herstellkosten der Produktion 172.550,00 € 178.150,00 € + 5.600,00 €
Bestandsminderung FE 2.100,00 € 2.100,00 €
Bestandsmehrung UE -4.235,00 € -4.235,00 €
Herstellkosten des Umsatzes 170.415,00 € 176.015,00 € + 5.600,00 €
Verwaltungsgemeinkosten 5.000,00 € 2,93 % 8.800,75 € 5,00 % + 3.800,75 €
Vertriebsgemeinkosten 7.500,00 € 4,40 % 8.800,75 € 5,00 % + 1.300,75 €
Selbstkosten 182.915,00 € 193.616,50 € + 10.701,50 €
Nettoverkaufserlös 210.000,00 € 210.000,00 €
Umsatzergebnis 16.383,50 €
Kostenüberdeckung 10.701,50 €
Betriebsergebnis 27.085,00 € 27.085,00 €


Siehe auch Kostenträgerstückrechnung