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Motorradbau in Zschopau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kult: MZ ETZ 250 - unkaputtbar

MuZ oder MZ, der heutige Name lautet rechtlich korrekt: MZ Motorrad und Zweiradwerk GmbH. Am bekanntesten ist jedoch unter Bikern die Abkürzung MZ, wobei das M für Motorradwerk steht, das Z für Zschopau im Erzgebierge in Sachsen.

Die turbulente Geschichte von MZ fing 1906 an, als der Däne Joeren Skafte Rasmussen eine leerstehende Tuchfabrik in Zschopau kaufte. Historische Momente gab es danach viele:

  • 1917: das Warenzeichen DKW wird geboren
  • 1922: die eigentliche Motorradproduktion beginnt
  • 1928: DKW übernimmt das Audi-Werk Zwickau
  • 1932: die AUTO UNION wird gegründet, bestehend aus Audi, Horch, Wanderer und DKW
  • 1952: der erste Zweitakter mit Kardanantreib, die BK350, erscheint. Das Motorradwerk heisst nun VEB Motorradwerk Zschopau, oder kurz MZ
  • 1970: das 1-Millionste Motorrad läuft vom Band, die MZ ETS 250 Trophy Sport
  • 1990: MZ wird privatisiert, a, 18.12.1991 ist Motorrad und Zweiradwerk GmbH (MuZ) Schluss.
  • 1996: nach einigen Wiederbelebungsversuchen übernimmt der malaiische Konzern Hong Leong MuZ.
  • 1999: das u fällt endlich: MZ is back

Die Motorradwerke Zschopau sind eine der ältesten Motorradfabriken der Welt. Dort werden seit 1922 Motorräder produziert. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde 1954 die vom Dänen Jörgen Skafte Rasmussen gegründete Motoren - und Motorradfabrik DKW umbenannt in "VEB Motorradwerke Zschopau" - MZ.

Berühmte Erzeugnisse sind die 150er und 250er Zweitaktmotorräder. Typen TS, ES und ETZ.

MZ gehört zu den wenigen Firmen weltweit, die Motorräder mit Seitenwagen ab Werk geliefert haben.

Durch den einfachen Aufbau der Fahrzeuge und die untereinander leicht austauschbaren Teile ist die MZ, auch Emme oder Emmie genannt, ein "Volksmotorrad", das auf Haltbarkeit und Modellkontinuität setzt.

Um das historische Fahrzeugprogramm kümmert sich eine weltweite Fan-Gemeinde, die sich gegenseitig mit Rat und Tat zur Seite steht.

Heute stellt MZ fünf Haupttypen her: die Enduro Baghira, die Street-Moto Mastiff, die Straßenmaschine Skorpion, die neue 125 ccm-Reihe RT, SM und SX und die neue MZ 1000S.

1993 ging das ehemalige MZ-Werk in Zschopau pleite. Die ETZ-Patente wurden an die Firma Kanuni in der Türkei verkauft, welche die Modelle 251 und 301 noch einige Zeit weiter fertigte. In Zschopau wurde eine Nachfolgefirma aus der Taufe gehoben: MuZ. Dort wurden über Jahre hinweg die Skorpion-Modelle hergestellt, welche aus Kostengründen mit einem 660 ccm Einzylindermotor von Yamaha bestückt wurden. Erst mit der Einführung der neuen RT 125 besann sich die Zschopauer Traditionsfirma wieder auf ihre Grundfesten des Motorenbaus, und konstruierte einen Viertakt-Motor in Eigenentwicklung. Den technologischen Höhepunkt stellt der 1000 ccm Zweizylinder-Motor der 1000 S dar.

Seit dem Jahr 2000 heißt MuZ wieder MZ. Das Unternehmen hat jedoch nichts mehr mit dem "VEB Motorradwerk Zschopau" gemein. Die Fertigung findet heute in einer neu errichteten Manufaktur im nahegelegenen Hohndorf statt (zu DDR-Zeiten die Motorsport-Abteilung von MZ).