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Aktivismus

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Als Aktivist (lat. activus = „tätig, aktiv“) wird eine Person bezeichnet, die in besonders intensiver Weise, mit Aktivismus, für die Durchsetzung bestimmter Ziele eintritt. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird für eine nicht auf das Ergebnis, sondern auf die Aktivität als Selbstzweck gerichtete Vorgehensweise der Begriff Aktionismus verwendet. Der Gegenbegriff zu Aktivismus ist Attentismus.

Der Begriff findet z. B. Verwendung

  • im Bereich freie Software („Freie-Software-Aktivist“, „Open-Source-Aktivist“),
  • im politischen Bereich, meist im linken oder rechten Spektrum (auf der Linken zum Beispiel bei attac),
  • als Bezeichnung einer politischen Ausrichtung der Sudetendeutschen in der Tschechoslowakei nach dem Ersten Weltkrieg, siehe Aktivismus und Negativismus (Tschechoslowakei),
  • im Umweltschutz oder der Umweltbewegung („Umwelt-Aktivist“, „Greenpeace-Aktivist“),
  • bei Kritik der Reformpädagogik, der oft vorgeworfen wird, dass sie auf „Herz und Hand“ mehr Wert legt als auf den „Kopf“, und somit in einem „leeren Aktivismus“ mündet.[1]
Arbeiter eines VEB in der SBZ vor einem Propagandaplakat der Aktivisten-Bewegung (Fotomontage)

Das Wort Aktivist stand im Sprachraum der SBZ und DDR auch für eine gemeinnutzen- und neuerungsorientierte Einstellung zur Arbeit. Aktivist der sozialistischen Arbeit war eine häufig verliehene Auszeichnung im Rahmen des sozialistischen Wettbewerbs der DDR. Zum Propagandaleitbild wurde 1948 der Bergmann Adolf Hennecke aufgebaut. Der Tag der Aktivisten wurde jährlich ab 1949 am 13. Oktober, dem Tag der Sonderschicht Henneckes, in der DDR begangen.

Siehe auch

Literatur

  • Kirsten Brodde: Protest!: Wie ich die Welt verändern und dabei auch noch Spaß haben kann. Ludwig Buchverlag 2010, ISBN 978-3-45328016-8.

Quellen

  1. Winfried Böhm, Wilhelm Hehlmann: Wörterbuch der Pädagogik, Kröner Verlag, 2006, ISBN 3-520-09415-0, S. 443