Riesenfaultier
Das Riesenfaultier (auch: Megatherium) war ein elefantengroßes, eiszeitliches Säugetier Südamerikas. Es ist seit dem Ende des Pleistozän ausgestorben. Bedeutende Fundstellen sind z. B. in Patagonien. Durch das jetzt trockene und kalte Klima in Patagonien konnten im gut erhalten Dung dieser Tiere sogar die Darmbakterien bestimmt werden. Zu Lebzeiten des Riesenfaultiers herrscht ein warmes Klima mit großen Waldvorkommen.
Das Riesenfaultier erreichte eine Größe von bis zu 5 Metern und wog mehrere Tonnen. Es hatte verlängerte Fingerglieder und war trotz seines Gewichtes perfekt dem Leben auf Bäumen angepasst. Auf dem Boden konte es sich wahrscheinlich aufgrund seiner klobigen Gestalt nur mühsam und relativ langsam bewegen. Die Art seiner Fortbewegung ist noch heute in versteinerten Fußabdrücken erhalten.
Die Gründe für das Aussterben des Tieres liegen im Unklaren. Es existieren Theorien über Infektionskrankheiten und über Bejagung durch Menschen.
Das Riesenfaultier gehörte zur Familie Megatheriidae innerhalb der Faultiere. Sein nächster lebender Verwandter unter den rezenten Tieren ist das Zweizehenfaultier.
Eine interessente Parallelevolution stellt der Riesenlemur (siehe dort) auf Madagaskar dar, der einen ähnlichen Körperbau wie das Riesenfaultier besaß, und sich nur in Details, wie der Stellung der Augen und Fingern statt Krallen unterschied und nur wenig später ausstarb.