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Skinhead

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Skinhead (von englisch skin: Haut und head: Kopf) ist heute eine Sammelbezeichnung für alle Angehörigen der so genannten Skinheadszene, einer sehr heterogenen, jugendlich dominierten Subkultur. Gemeinsam haben sie vor allem die kahl geschorenen Köpfe sowie eine Kleidung, die meist u.a. aus Rangern (auch fälschlicherweise Springerstiefel genannt) und Bomberjacke/Harrington/Donkey Jacke besteht, die ihnen ein aggressives Äußeres geben.

Die Skinheadbewegung hat ihre Wurzeln in den englischen Industriestädten der 1960er Jahre. Die jugendlichen Angehörigen dieser Subkultur waren meist Kinder aus einheimischen oder eingewanderten Arbeiterfamilien aus den ehemaligen Kolonien des Empires. Sie wollten sich durch ihre kahl geschorenen Köpfe und ihr militärisch anmutendes Äußeres aus der als reaktionär und rassistisch empfunden britischen Gesellschaft bewusst ausgrenzen. Musikalisch ist die Skinheadbewegung vor allem durch die jamaikanische Ska-Musik geprägt. Dies kam vorallem durch das Zusammentreffen der englischen und der jamaikanischen Jugendlichen, die ihre Musik mit sich brachten.Einige der bekanntesten sogenannten oi!bands wären hierbei Scrapy,Stomper96,Loikaemie, sowie F.B.I. und 4Promille

In den 1970ern begann sich die vorher politisch sehr gemischte englische Skinhead-Szene in Linke / Rechte und Traditionelle zu spalten und die extreme Rechte begann, einen immer größeren Teil zu vereinnahmen. Dies wurde vorallem durch die National Front (Englische Partei) verursacht. Die Medien stürzten sich auf das Phänomen und schon bald begannen auch Neonazis, die vorher nichts mit der Skinheadkultur zu tun hatten, den Skinheadlook zu übernehmen. Kurz gesagt, sie klauten den Skinheads ihr Image und schmückten sich mit fremden Federn.

Zu Beginn der 1980er formierten sich auch in Deutschland und den USA, wie vorher bereits in England, mehr und mehr so genannte Naziskins oder Boneheads, extrem gewaltbereite, rechtsradikale Jugendliche, die mit ihrem Äußeren an die Skinheadbewegung anknüpften, aber eigentlich nichts damit zu tun hatten. Die Rechtsradikalen prägten bald das öffentliche Bild vom Skinhead. Dies kam hauptsächlich durch die Medien, die lieber über Werke von rassistischen Gewaltakten berichteten, als über Demonstrationen von Skinheads gegen Rassismus.

Als Reaktion darauf wurde 1988 in New York City die antirassistische SHARP-Bewegung, die Abkürzung steht für SkinHeads Against Racial Prejudice, gegründet.

Die heutige Skinheadbewegung lässt sich grob in unpolitische und vorallem antirassistische SHARP-Skins, linke/linksradikale Redskins, unpolitische Oi-Skins und rechtsradikale Naziskins aufteilen. Linke Skins sind meist an politischen Buttons oder Aufnähern zu erkennen. Die vielfach, vor allem von der Jugendpresse propagierte Behauptung, die politische Gesinnung sei an den Schnürsenkeln zu erkennen ist reiner Schwachsinn. Zu Anfang der Skinheadewegung in den 60'ern trugen viele Skinheads schwarze Stiefel und weiße Schnürsenkel, weil es einfach besser aussah. Die heute weitverbreitete Meinung, dass weiße Schnürsenkel für die rassistische "White Power" Bewegung stehen, ist wiederum nur ein Bild, dass die Medien verbreitet haben.