Kundalini
Kundalini (Sanskrit, f., कुण्झलिनी, kuṇḍalinī, Shakti oder Form von Durga, Schlange, Schlangenkraft) ist eine in tantrischen Schriften beschriebene [[Spiritualität|spirituelle Kraft im Menschen.Kundalini hat jeder Mensch. Nur bei den meisten zeigt sie sich noch in schlafender Form.
Sie liegt nach tantrischer Vorstellung aufgerollt am unteren Ende der menschlichen Wirbelsäule und kann durch Yoga - Stellungen (Asanas, Sitzmediatation, die richtige Lebensweise, Schulung,Liebe zum Göttlichen,selbst durch Drogen verstärkt und wachgerufen werden. Dann steigt sie die Wirbelsäule empor und passiert dabei die 7 als Chakren bezeichneten Energiezentren des Körpers. Die Symbolik stellt diesen Vorgang als Schlange dar, die sich um die Wirbelsäule windet und sich langsam über den Scheitel des menschlichen Kopfes erhebt (ähnlich der Symbolik des Aeskulapstabes).Dabei reinigt sie alle Chakren und den gesammten Körper des Erwachenden.
Die meisten Yoga-Asanas dienen allerdings ausdrücklich nicht der Erweckung der Kundalini sondern bereiten den Körper des Yogi auf die sehr anstrengende Erfahrung der emporsteigenden Kundalini vor (s.u. Kundalini-Syndrom).Das ist die vitale Stufe der Schlangenkraft. Erst wenn alle Chakren gereinigt sind kann die nächste Stufe erreicht werde. Die Initiatische Kundalini. Erst hier " fließt" Kundalini und das ist der eigentliche Kundalini - Prozess.Auf dieser Stufe bekommt der Suchende Einblick in das Göttliche ( außerkörperliche Erfahrungen, Verschmelzung mit der Überseele, Visionen, Hellsichtigkeit, Heilkräfte usw.) Diese Stufe kann nicht jeder erreichen.
Kundalini-Syndrom
Langzeitmeditierende, insbesondere Zen-Schüler, berichten häufig von einem plötzlich einsetzenden, subjektiv als "Überhitzung" empfundenen, teilweise länger anhaltenden Syndrom. Obwohl sich Zen-Buddhisten in der Regel streng von taoistischen Priestern abgrenzen, suchen sie in diesem Spezialfall häufig den Rat eines Daoisten, der nach ihrer Überzeugung die spontan aktivierte Kundalini wieder in "geregelte Bahnen" bringt. Ohne Konsultation von medizinischer oder anderweitig qualifizierter Hilfe soll es zu lang andauernden körperlichen Beeinträchtigungen kommen können. Die körperlichen Beschwerden, sind ganz normal bei der aufsteigenden Kundalini. Kundalini ist Feuer und Licht. Sie verbrennt altes, verderbtes, krankhaftes im Menschen um dem Leib, Geist und Seele für die starke Energie vorzubereiten. Es ist empfehlendwert einen Kundalini-Therapeuten oder einen echten geistigen Lehrer zu finden, der eigenen Erfahrungen hat.Keiner der diesen Prozess nicht selbst erlebt hat, kann im Ansatz nachempfinden, was er bedeutet.Kundalini kann sich wie eine milde Prise zeigen aber auch wie ein heftiger Sturm.
Die hier beschriebenen Symptome können vor allem dann auftreten, wenn der Übende unabsichtlich einen Kundalini-Effekt auslöst oder absichtlich Kundalini-Yoga betreibt, aber einen unerfahrenen Lehrer hat oder seine Übungen falsch anwendet.Oder eine Spontanerweckung hat.Kundalini kann sich im Menschen auch zeigen, ohne das derjenige jemals meditiert oder Kundalini-Yoga praktiziert hat.
Das Symptom der "Erhitzung" wird von einigen Schulen des tibetischen Buddhismus sogar ganz bewußt und erfolgreich betrieben. Eine Methode ist es, im Winter in Eiswasser getränkte Wolldecken auf dem nackten Körper zu trocknen. Bei diesen Übungen geht es um die Beherrschung der Körpertemperatur unter extremen Bedungungen, ist aber nicht notwendig um Kundalini zu erwecken. Diese Praktiken stammen aus dem fernöstlichen und sind nicht mehr zeitgemäß.
Kundalini gehört Gott und jedem Menschen. Es ist sinnvoll sie zu erwecken und sich mit ihr auseinander zu setzen. Sie ist ein notwendiger Prozess der Menschen.
Literatur
- Gopi Krishna Kundalini, 1983, ISBN 3502623643
- Swami Muktananda, "Kundalini: Das Geheimnis des Lebens", 2003, ISBN 3930711-28-1
- Satyah Singh, ‚Das Kundalini Yoga Handbuch, 2004, ISBN 3548741266
Swami Satyananda Saraswati: "Kundalini Tantra" ISBN 3-88138
Avalon: Die Schlangenkraft