CDU/CSU
Als Union oder Unionsparteien wird der Zusammenschluss der beiden deutschen Parteien CDU und CSU zu einer gemeinsamen Fraktion im Bundestag bezeichnet.
Diese Bindung ist allerdings nicht immer eine feste Verbindung gewesen, zu Zeiten des Parteivorsitzes von Franz Josef Strauß in der CSU kam es 1976 zu einem Beschluss der CSU dass die seit 1949 bestehende gemeinsame Fraktion im 8. Bundestag aufgelöst werden solle. Damit wollte die CSU mehr Redezeit erhalten.
Bereits in den Jahren zuvor hatten sich in den Bundesländern außerhalb Bayerns "Freundeskreise der CSU" gebildet die sich dann zur Aktionsgemeinschaft Vierte Partei. Die Unterstützung für die AVP wurde von der CSU aber auf Drängen der CDU hin aufgegeben. Die Zusammenarbeit ging soweit zurück dass die AVP drei Wochen vor der Bundestagswahl 1976 die Kandidatur zurückzog.
Nach der Wahl drohte Strauß, motiviert durch ein schlechtes Abschneiden der CDU und 60% für die CSU in Bayern, wieder mit der Gründung der AVP, ließ diese Idee aber schnellstens fallen nachdem die CDU mit einer Kandidatur in Bayern drohte.
Mitte 1979 wurde die Wahl eines Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 1980 zur nächsten Zerreißprobe für die Union. Strauß ernannte sich im Mai zum Kandidaten während die CDU wenig später Ernst Albrecht zum Kandidaten ernannte. Eine Abstimmung am 2. Juli 1979 gab Strauß eine knappe Mehrheit, er hatte wieder einmal mit der Vierten Partei gedroht.
Mehrere Faktoren kosteten dann die Union 1980 den Wahlsieg. Strauß' Brandrede von Sonthofen in der er die Bundesrepublik vor einer großen Krise sah und auch gegen die damals sozial-liberale FDP zu Felde zog. Auch die Ausschlachtung des Terrorismus (siehe Deutscher Herbst) für den Wahlkampf war eine Fehlentscheidung. Stoppt Strauß war damals, auch und besonders in Bayern, ein beliebtes Motiv für Buttons.
In der Wahl 1980 mussten die Unionsparteien eine Niederlage hinnehmen, viele Wähler waren zu FDP gewechselt. Für Strauß war das bundespolitisch das Ende und Helmut Kohl konnte sich um eine erfolgreiche Annäherung an die FDP bemühen, was ihm 1982 die Wahl mittels Misstrauensvotum zum Bundeskanzler brachte.