Mulsum (Getränk)
Das Mulsum
mulsum,-i Neutrum: römisches Weinzubereitung mit Honig.
Mulsum galt den antiken Römern als appetitanregend, verdauungsfördernd, als zusätzliche benötigte Kalorienzufuhr und als lebensverlängernd. Letzteres dadurch, daß die Zahnlosen Brot in das Mulsum einbrockten. Erwärmt getrunken, sollte es auch ein Mittel gegen den Durchfall sein. Laut Plinius soll der über hundertjährige Romilius Pollio auf die Frage, wie er sein hohes Alter erreicht hat, geantwortet haben: "Innen mit Mulsum, außen mit Öl." - naturalis historiae XXII,113.
Das Mulsum wurde gerne vor dem Essen oder zur Vorspeise gereicht (siehe Esskultur im Römischen Reich). Der Vorspeisengang wurde folglich auch als promulsis bezeichnet.
Nach den antiken Quellen gab es zwei bzw. drei Möglichkeiten Mulsum zuzubereiten: nach Plinius, in dem man herben Wein mit abgekochten Honig vermischt - a.a.O. Laut Columella, de agricultura XII, 41, in dem man Traubensaft mit Honig vermischt, in einem Gefäß verschließt und gären läßt. Eine Variante wird durch Palladius, de agricultura XI, 17 geschildert. Hier wird der sich schon in der Gärung befindliche Traubenmost mit Honig nachgesüßt und noch eine zeitlang weiter vergoren.
Literatur: siehe zitierte Textstellen