Zum Inhalt springen

Friedrich von Prittwitz und Gaffron

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. August 2005 um 02:06 Uhr durch MarkusHagenlocher (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Friedrich von Prittwitz und Gaffron (* 1. September 1884; † 1. September 1955) war ein deutscher Diplomat.

Er wurde, gerade mal 43 Jahre alt, überraschend von Gustav Stresemann 1927 gegen Bedenken von Reichspräsident Paul von Hindenburg und konservativen Parteien im Reichstag zum deutschen Botschafter in den USA ernannt. Er galt als weltoffen und den Demokraten nahestehend. Er lehnte den Kastengeist der Vorkriegszeit ab und wollte Vertreter des deutschen Volkes beim amerikanischen Volk sein, die Diplomatie sollte dem Weltfrieden dienen. Er förderte natürlich die wirtschaftlichen Verbindungen, aber besonderen Wert legte er auf die kulturellen Beziehung der beiden Länder. So war er oft Gast bei Adolph Ochs, dem Besitzer der New York Times. Er bezeichnete die Revolution von 1848 auch als Bindeglied zwischen Deutschland und den USA, da es nicht nur die Geburtsstunde der Demokratie in Deutschland war, sondern auch dazu führte, dass viele deutsche Demokraten in die USA auswanderten.

Am 16. April 1933 trat er als Botschafter zurück und schied aus dem diplomatischen Dienst aus. Seine demokratisch-republikanischen Überzeugungen standen im Gegensatz zu den neuen Machthabern in Deutschland, den Nationalsozialisten. Er hoffte, dass sich einige andere Botschafter anschließen würden, er war jedoch der einzige.

Nach dem Dritten Reich war er politisch aktiv, bekleidete aber keinen hohen Posten mehr. Er trat für Völkerverständigung und für die Wiedervereinigung Deutschlands ein.