Schwalm (Maas)
Die Schwalm in der Nähe des Hariksees größeres Bild |
Die Schwalm ist ein Fluss zwischen Rur, Nette und Niers. Die Quelle der Schwalm befindet sich in einem Feuchtgebiet südlich von Wegberg-Tüschenbroich in ca. 85 m ü.NN. Die Länge von der Quelle bis zur Mündung in die Maas, nahe der Ortschaft Swalmen, beträgt 46 km, wovon 13 km auf niederländischem Gebiet verlaufen. Das Mündungsgebiet liegt ca. 12 m ü.NN.
Das Einzugsgebiet ist ca. 275 km2 groß, wovon 27 km2 in den Niederlanden liegen.
Teile des Flusslaufs, der die Schwalm unter anderem an den Orten Wegberg, Niederkrüchten, Schwalmtal, Brüggen und Swalmen vorbeiführt, sind noch durch einen abwechslungsreichen und natürlichen Mäanderverlauf geprägt. Sie durchfließt außerdem durch den Naturpark Maas-Schwalm-Nette.
Flora und Fauna
Die Moorwald- und Heidemoorflächen des Schwalmverlaufs stellen Fauna und Flora einen einzigartigen Lebensraum bereit. Frösche, Libellen, Blaukehlchen, Eisvogel und Pirol sind ebenso anzutreffen wie Wasserhahnenfuß, Gagelstrauch oder andere seltene Pflanzen. Im Wasser sind Bachforelle, Barbe und Döbel heimisch, im Uferbereich außerdem verschiedene Vertreter der Familie der Biberratten.
Wasserqualität
Die Wasserqualität der Schwalm konnte in den letzten Jahren durch bauliche Maßnahmen an Kläranlagen und durch Renaturierungsmaßnahmen deutlich verbessert werden. Das Wasser der Schwalm hat heute überwiegend die biologische Güteklasse II bzw. II-III. Durch eine weitere Reduzierung des Schad- und Nährstoffeintrags wird mittelfristig für alle Gewässerabschnitte die biologische Güteklasse II angestrebt.
Geschichte
Die Schwalm vor Brüggen größeres Bild |
Die Wasserkraft der Schwalm ist seit dem 13. Jahrhundert ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region gewesen. Um angrenzende Wiesen und Äcker besser entwässern zu können wurde im letzten Jahrhundert der Flusslauf der Schwalm begradigt.
Die Seen entlang der Schwalm sind größtenteils durch den Torfabbau entstanden und teilweise später erweitert worden. Weiterhin nahm bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderte die Wasserverschmutzung der Schwalm zu.
Die Region war ein großes Flachsanbaugebiet für die Textilindustrie. Die Leinsamen wurden in den zahlreichen Ölmühlen entlang der Schwalm gemahlen. Allein entlang der 21 Kilometer der Schwalm von der Quelle bis Overhetfeld gab es einst 22 Mühlen.
Viele dieser Mühlen existieren auch heute noch als Baudenkmäler. Die älteste Wassermühle entlang der Schwalm ist die Mühlrather Mühle am Nordufer des Hariksees, in der der Legende nach einmal Napoleon übernachtet haben soll.
Seit 1976 werden die Schwalm und ihre Seen in den Ursprungszustand zurückversetzt und renaturiert. Zahlreiche Projekte sind heute bereits abgeschlossen.
Entlang des Ufers der Schwalm finden sich geschleifte Anlagen des Westwalles, so zum Beispiel am Hariksee und in der Nähe von Born als Ortsteil von Brüggen.
Gegenwart und Zukunft
Auf Grund des Umdenkprozesses, weg von einem funktionalen kanalisierten Bachlauf und hin zu einem ökologisch intakten Verbund von Gewässer und Landschaft, konnte auch die Schwalm von entsprechenden Projekten profitieren. Die in der Vergangenheit vom Menschen durchgeführten Veränderungen werden teilweise rückgängig gemacht, und die Natur erhält wieder mehr Platz. So wurde beispielsweise an einigen Abschnitten das ehemals kanalisierte Flussbett wieder durch einen natürlichen Mäanderverlauf ersetzt. Weiterhin werden an den Stauanlagen der zahlreichen Mühlen Fischaufstiege errichtet um vielen Fischarten wieder ein Leben in der Schwalm zu ermöglichen. Informationen über die zahlreichen weiteren Vorhaben vermitteln die unter "Weblinks" aufgeführten Seiten.
Weblinks
- Informationsseite des staatl. Umweltamtes Krefeld: http://www.schwalm.nrw.de/
- Schwalmverband Brüggen: http://www.schwalmverband.de/
- Naturpark Schwalm-Nette: http://www.naturparkschwalm-nette.de/
- Aqua-Planning-Schwalm (Renaturierung): http://www.aqua-planning-schwalm.com/