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Heiligtum

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Ein Heiligtum ist ein Ort, Gebäude, Gegenstand o. ä. von zentraler religiöser Bedeutung. In den Religionen kommt einem Heiligtum eine besondere Verehrung und Wertschätzung zu, die im Besuchen oder in der Tabuisierung der heiligen Stätte, bzw. im Schützen oder in der Mitnahme desselben ihren Ausdruck findet.


Heiligtümer in den Religionen

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Naturreligionen

In den Naturreligionen gibt es meist keine vom Menschen erbauten Heiligtümer. Stattdessen werden Landschaftsmerkmale wie Berge, Haine, Wälder und Gewässer, aber auch einzelne Quellen oder Bäume als heilig verehrt und als Kultstätten verwendet.

Steinzeit

Aus der Steinzeit sind besonders Heiligtümer erhalten, die der Megalithkultur zuzuordnen sind. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das Stonehenge Cromlech.

Altes Ägypten

Die Pyramiden waren wichtige Heiligtümer im Alten Ägypten, da sie eine große Rolle beim Totenkult der Ägypter spielten.

Judentum

Im Judentum gelten das Mishkan, das „Tabernakel“ oder die „Stiftshütte“, und der Jerusalemer Tempel, in den das Mishkan später integriert wurde, als historische Heiligtümer. Nach der Zerstörung des Tempels ist heute die Klagemauer, die ein Überrest des Tempels ist, ein wichtiges Heiligtum. Außerdem ist in jeder Synagoge der Toraschrein mit der darin enthaltenen Tora heilig.

Islam

Bekanntestes Heiligtum des Islam ist die Stadt Mekka mit der in ihr befindlichen Kaaba. Weitere Heiligtümer sind die Stadt Medina und der Tempelberg in Jerusalem mit der Al-Aqsa-Moschee und dem Felsendom.

Bahai

In der Bahai-Religion werden die Stätten im Bahai-Weltzentrum in Haifa als heilig angesehen.

Australien

In Australien stellt der Uluṟu ein wichtiges Heiligtum der Aborigines dar. Um ihn ranken sich einige Legenden der Traumzeit, die unter anderem sein Aussehen erklären.
Siehe auch: Uluru-Mythos


Identifikation von Heiligtümern

Oftmals ist es schwierig, frühere von Menschen benutzte Orte als Heiligtum zu identifizieren. Als Hilfsmittel stehen schriftliche Überlieferung, Ortsnamen, Bilddenkmäler und Bodenfunde zur Verfügung. Im europäischen Raum gilt, dass obgleich Tacitus eine Reihe von Heiligtümern beschrieb, bislang keines dieser Orte identifiziert werden konnte. Das gleiche gilt für die Überlieferung über slawische und skandinavische Heiligtümer. Die Datierung von Ortsnamen ist umstritten. Auswertbare Bilddenkmäler gibt es erst seit dem Ende der Kaiserzeit und in der Völkerwanderungszeit. Es bleiben in der Regel nur die archäologischen Befunde. In diesem Zusammenhang wurden drei Kriterien für ein Heiligtum entwickelt:[2]

  • Die Kontinuität der heiligen Stätte, die oft über einen Religionswechsel hinaus erhalten bleibt.
  • Die Entdeckung. Heiligtümer werden nicht geplant. Sie können überall sein und müssen nicht an besondere Landschaftsformationen gebunden sein. Die Gründe die Wahl des Ortes müssen nicht mehr archäologisch nachweisbar sein.
  • Aber überwiegend wird an das Außergewöhnliche angeknüpft, an eine topographische Besonderheit.

Einzelnachweise

  1. http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Sanktuar%C4%ADum?hl=sanktuarium
  2. Colpe S. 31.

Literatur

  • Günter Behm-Blancke: Höhlen Heiligtümer Kannibalen. Leipzig 2005, ISBN 3-928498-86-X
  • Carsten Colpe: Theoretische Möglichkeiten zur Identifizierung von Heiligtümern und Interpretation in ur– und parahistorischen Epochen. In: Herbert Jankuhn (Hrg.): Vorgeschichtliche Heiligtümer und Opferplätze in Mittel– und Nordeuropa. Bericht über ein Symposium in Reinhausen bei Göttingen in der Zeit vom 14.–16. Oktober 1968. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch–Historische Klasse Dritte Folge Nr. 74. Göttingen 1970, S. 18–39.
  • Angelika C. Messner/Konrad Hirschler (Hrsg.): Heilige Orte in Asien und Afrika. Räume göttlicher Macht und menschlicher Verehrung. Schenefeld/Hamburg 2006 (= Asien und Afrika 11), ISBN 3-936912-19-X

Siehe auch