Sepp Kast
Josef „Sepp“ Kast (* 29. September 1917 in Marchegg in Niederösterreich; † 4. September 1996 ebenda) war ein österreichischer Feuerwehrfunktionär. Im zweiten Weltkrieg war er Angehöriger der Waffen-SS.
Leben
Sepp Kast wurde als viertes von zehn Kindern in Marchegg geboren und erlernte den Beruf eines Kellners, ging aber später zur Waffen-SS (SS-Nummer 400.096). Während des Zweiten Weltkrieges nahm er 1941 an einem Offizierslehrgang an der Offiziersschule in Bad Tölz[1] teil und wurde nach erfolgreicher Abschlußprüfung zum SS-Untersturmführer befördert. Trotz sechsmaliger Verwundung blieb er bis Kriegsende im Militärdienst. So wurde er im Sommer 1944 im Rang eines SS-Hauptsturmführers als Kommandant des zweiten Artallerie-Regiment der 2. SS-Panzerdivision „Das Reich“ eingesetzt.[2] Nach dem Krieg erlernte er den Rauchfangkehrerberuf.
Neben seinem Beruf, widmete er sich ab 1950 ständig der Feuerwehr, wo er zahlreiche Funktionen innehatte.
Am 4. September 1996 verstarb Kast an den Folgen eines Verkehrsunfalles. Begraben ist er am Friedhof in seinem Heimatort Marchegg.
Wirken bei der Feuerwehr
Im Jahr 1950 trat er der Freiwilligen Feuerwehr Marchegg bei und wurde bereits 1953 Kommandant dieser Feuerwehr. Aufmerksam wurde man in höheren Ebenen, als er die Einsatzleitung bei der Hochwasserkatastrophe im Jahr 1954 innehatte.
Aber auch bei den niederösterreichischen Feuerwehrleistungsbewerben im Jahr 1958 in Hainburg wurde er vom damaligen Landeskommandanten Drexler als Wettkampfleiter eingesetzt. Im folgenden Jahr wurde er Landesfeuerwehrrat, eine Funktion, die dem heutigen Bezirksfeuerwehrkommandanten entspricht, für den Bezirk Gänserndorf gewählt. Im Jahr 1961 wurde er Wettkampfleiter bei den ersten internationalen Feuerwehrwehrwettkämpfen in Bad Godesberg.
In den Folgejahren schuf er die Feuer- und Bergebereitschaften (FuB-Bereitschaften), den Vorgänger des heutigen Katastrophenhilfsdienstes in den einzelnen Bezirken.
1968 wurde er Landeskommandantstellvertreter. 1976 wurde er nach dem Tod Ferdinand Hegers zum neuen Landesfeuerwehrkommandanten gewählt. Im Bundesfeuerwehrverband wurde er zeitgleich auch zum Vizepräsidenten des Verbandes gewählt. Präsident wurde er zwei Jahre später im Jahr 1978. Im CTIF wurde er 1981 zum Vizepräsidenten gewählt. Im Jahr 1982 trat er auf Grund der Altersbegrenzung auf 65 Jahre als Landeskommandant zurück, während er im ÖBFV noch bis 1988 als Präsident weiterarbeitete.
Literatur
- 140 Jahre Niederösterreichischer Landesfeuerwehrverband ISBN 978-3-9502364-7-7
Einzelnachweise
- ↑ Herbert Schander: Der NÖ Landesfeuerwehrverband und seine Funktionäre - Niederösterreichische Feuerwehrstudien, Band 7. Crossmedia Produktion, Pruckner GesmbH, Katzelsdorf 2010, Seite 245.
- ↑ Brün Meyer (Hrg.): Dienstaltersliste der Waffen-SS, Sachstand 1. Juli 1944, laufende Nummer 1.603
Personendaten | |
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NAME | Kast, Sepp |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Feuerwehrfunktionär |
GEBURTSDATUM | 29. September 1917 |
GEBURTSORT | Marchegg, Niederösterreich |
STERBEDATUM | 4. September 1996 |
STERBEORT | Marchegg |