Zine el-Abidine Ben Ali

Zine El Abidine Ben Ali, arabisch زين العابدين بن علي Zain al-ʿĀbidīn ibn ʿAlī, DMG Zayn al-ʿAbidīn b. ʿAlī (* 3. September 1936 in Sousse), war von 1987 bis 2011 Präsident des nordafrikanischen Staates Tunesien. Seine Präsidentschaft wurde in weiten Teilen Europas als Diktatur gewertet, insbesondere wegen offenbar gefälschter Wahlergebnisse.[1]
Leben
Ben Ali machte zunächst Karriere beim Militär, bevor er 1978 von Habib Bourguiba als Sicherheitschef in die Regierung berufen wurde. Seit 1984 war Ben Ali Innenminister und begann mit der Bekämpfung der fundamentalistischen Islamisten in Tunesien. Im Oktober 1987 kam er durch einen unblutigen Putsch an die Regierung, nachdem Bourguiba von einem Arzt für senil erklärt wurde.
Nach der Absetzung Bourguibas übernahm Ben Ali am 7. November 1987 das Amt des Staatspräsidenten. Die Politik der Regierung bleibt auch weiterhin am Westen orientiert. Gleichzeitig setzt sich Ben Ali für einen einheitlichen Wirtschaftsraum im Maghreb ein. Er wurde seitdem bei Wahlen, die nach Ansicht zahlreicher Beobachter den Anforderungen demokratischer Wahlen nicht genügen, in seinem Amt bestätigt. Zwar kam es zu einer teilweisen Demokratisierung des Wahlrechts, doch blieben Teile der Opposition, unter anderem die islamischen Fundamentalisten, weiterhin von den Wahlen ausgeschlossen. 2002 ließ Ben Ali die Verfassung ändern, um seine Regierung über 2004 hinaus verlängern zu können. Bei der Wahl im Oktober 2004 erzielte er nach offiziellen Angaben 94,49 Prozent der Stimmen. Am 25. Oktober 2009 ist er mit 89,28 Prozent der Stimmen für eine fünfte Wahlzeit wiedergewählt worden. Am 13. Januar 2011 verkündete Ben Ali in Folge der Massenproteste, die sich seit der Revolte von Sidi Bouzid über das ganze Land verbreiteten, dass er in den nächsten Präsidentschaftswahlen (2014) nicht mehr kandidieren werde.[2] Des Weiteren verkündete ein Regierungssprecher am 14. Januar 2011, dass die Regierung aufgrund der anhaltenden Proteste aufgelöst wurde. Es wurden außerdem Neuwahlen innerhalb eines Zeitraumes von sechs Monaten angekündigt.[3] Am 14. Januar 2011 trat Präsident Ben Ali zurück und verließ das Land.
Literatur
- Steffen Erdle: Ben Ali's 'New Tunisia' (1987-2009). A Case Study of Authoritarian Modernization in the Arab World. Berlin 2010: Klaus Schwarz Verlag. ISBN 978-3-87997-366-8
Weblinks
- Carthage – Homepage der tunesischen Präsidentschaft
- Homepage der Wahlkampagne von 2004 (englisch)
- Homepage der tunesischen Regierung
Einzelnachweise
- ↑ Tagesanzeiger: Der entlarvte Diktator
- ↑ Le Monde: Ben Ali promet de ne pas se représenter en 2014
- ↑ http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,739606,00.html
Personendaten | |
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NAME | Ben Ali, Zine el-Abidine |
ALTERNATIVNAMEN | Ben Ali, Zine El Abidine; زين العابدين بن علي (arabisch) |
KURZBESCHREIBUNG | tunesischer Präsident |
GEBURTSDATUM | 3. September 1936 |
GEBURTSORT | Sousse |