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Paul Verhoeven (Regisseur, 1938)

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Paul Verhoeven 2006

Paul Verhoeven [ˈpʌul vərˈɦuvə(n)] (* 18. Juli 1938 in Amsterdam, Niederlande) ist ein niederländischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent.

Leben

Von 1960 bis 1963 drehte Verhoeven vier Kurzfilme. Er studierte an der Universität Leiden und promovierte 1964 in Mathematik und Physik. Während seiner Militärzeit konnte er in der Königlich Niederländischen Marine (Filmdienst der Marineinfanterie) erste Erfahrungen mit Massen- und Schlachtenszenen sammeln.

1968 war die Fernsehserie Floris von Rosemund der Anfang seiner erfolgreichen Zusammenarbeit mit Rutger Hauer, die 1985 in unversöhnlichem Streit endete. 1970 begann seine langjährige Zusammenarbeit mit Kameramann Jan de Bont. Seit Ende der 1970er Jahre hat er auch mehrmals mit dem deutschen Kameramann Jost Vacano zusammengearbeitet. 1985 zog Verhoeven - enttäuscht von der kritischen Haltung der Öffentlichkeit und der Filmförderung in seiner Heimat - nach Hollywood.

Verhoeven drehte 2005 im Studio Babelsberg den 2.-Weltkrieg-Thriller Black Book mit Carice van Houten und Sebastian Koch.

Paul Verhoeven ist seit dem 7. April 1967 mit Martine Tours verheiratet und hat drei Kinder.

Die Filme

Weil viele von Verhoevens Filmen Gewalt und Sexualität thematisieren, sind sie Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen unter Filmkritikern beziehungsweise in der Öffentlichkeit.

Gewalt wird in Verhoevens Filmen in einer stark überzogenen (RoboCop, Total Recall, Starship Troopers) oder in einer extrem „realistischen“ (Flesh and Blood) Weise dargestellt. Einige seiner Filme lassen sich damit auch als eine Art von Karikatur auf herkömmliche Arten der Gewaltdarstellung verstehen.

Sexualität in Verhoevens Filmen wird von Kritikern oft in die Nähe von Pornographie und Obszönität gerückt. Auch lösten seine Filme bei den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen (Frauenverbände, Homosexuelle) heftigste Proteste aus (Türkische Früchte, Spetters, Basic Instinct).

Filmografie

Produzent

Als Autor

  • 1977 Soldier of Orange
  • 1985 Flesh & Blood
  • 2006 Black Book
  • 2009 Jesus: Die Geschichte eines Menschen

Auszeichnungen

  • 1983: Kritikerpreis des Toronto International Film Festivals für De vierde man
  • 1985: Hauptpreis des Nederlands Film Festival für Flesh+Blood
  • 1988: Saturn Award (Bester Regisseur) für RoboCop
  • 1995: Goldene Himbeere als schlechtester Regisseur für Showgirls[1]
  • 1999: Auszeichnung für den besten niederländischen Film des Jahrhunderts auf dem Nederlands Film Festival, für Turks fruit
  • 2000: Publikumspreis des Locarno International Film Festival für Hollow Man
  • 2002: DIVA-Award
  • 2002: Lifetime Achievement Award des Amsterdam Fantastic Film Festivals
  • 2006: Hauptpreis des Nederlands Film Festival für Zwartboek

Literatur

  • Paul Verhoeven: Jesus - Die Geschichte eines Menschen. Pendo Verlag, München 2009, ISBN 978-3-86612-225-3.
  • Douglas Keesey/Paul Duncan (Hrsg.): Paul Verhoeven. Taschen Verlag, Köln 2005, ISBN 3-8228-3098-4.

Einzelnachweise

  1. Himbeere für den Film in insgesamt acht Kategorien