Zum Inhalt springen

Bahnstrecke Annaberg-Buchholz unt Bf–Flöha

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. Januar 2011 um 21:36 Uhr durch Fredo 93 (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Flöha–Annaberg-Buchholz unt Bf
Strecke der Bahnstrecke Annaberg-Buchholz unt Bf–Flöha
Ausschnitt der Streckenkarte Sachsen von 1902
Streckennummer:6644; sä. AF
Kursbuchstrecke (DB):517
Streckenlänge:43,51 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C4[1]
Maximale Neigung: 15,4 
Minimaler Radius:170 m
Streckengeschwindigkeit:80 km/h
Strecke
von Chemnitz
Kilometer-Wechsel
43,917 Beginn Strecke 6644
Bahnhof
43,51 Flöha 278 m
Abzweig nach links
nach Dresden und nach Reitzenhain/Neuhausen
Haltepunkt / Haltestelle
~42,1 Flöha-Plaue seit 2007
Brücke
4,535 EÜ Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße (16 m)
Brücke
40,008 EÜ Wirtschaftsweg (10 m)
Haltepunkt / Haltestelle
39,324 Erdmannsdorf-Augustusburg (ehem. Bf) 294 m
Strecke
(Anschluss an die
Strecke
Drahtseilbahn Erdmannsdorf–Augustusburg)
Brücke
39,212 EÜ Bahnhofstraße (12 m)
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
35,95 Hennersdorf (Sachs) Gbf bis 1947 298 m
Bahnhof
34,71 Hennersdorf (Sachs) (Bf. seit 2007) 300 m
Brücke über Wasserlauf
Brücke Staupenbach
Haltepunkt / Haltestelle
32,12 Witzschdorf 310 m
31,674 Zschopaubrücke (86 m)
Haltepunkt / Haltestelle
30,52 Waldkirchen (Erzgeb) (ehem. Bf) 318 m
30,145 Zschopaubrücke (58 m)
29,794 Zschopaubrücke (70 m)
29,381 Zschopaubrücke (50 m)
28,954 Zschopaubrücke (51 m)
Haltepunkt / Haltestelle
28,45 Zschopau Ost
27,553 Zschopaubrücke (51 m)
Kilometer-Wechsel
27,400
27,387
Kilometersprung -13 m
Brücke
27,162 EÜ Neue Marienberger Straße (11 m)
Bahnhof
26,762 Zschopau 336 m
Strecke mit Straßenbrücke
Zschopautalbrücke B 174
Brücke über Wasserlauf
26,460 Tischaubrücke (10 m)
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
Schmalspurbahn von Thum
Haltepunkt / Haltestelle
24,15 Wilischthal (ehem. Bf) 340 m
23,995 Zschopaubrücke (50 m)
22,810 Zschopaubrücke (50 m)
22,315 Zschopaubrücke (70 m)
Brücke über Wasserlauf
22,020 Brücke Grundbach (10 m)
21,693 Viadukt Scharfenstein (80 m)
Haltepunkt / Haltestelle
21,28 Scharfenstein (ehem. Bf) 354 m
17,036 Zschopaubrücke (57 m)
Haltepunkt / Haltestelle
16,70 Warmbad 373 m
15,306 Zschopaubrücke (57 m)
Brücke über Wasserlauf
14,070 Brücke Werkgraben (25 m)
14,025 Zschopaubrücke (50 m)
13,093 Zschopaubrücke (55 m)
Bahnhof
13,86 Wolkenstein 392 m
Strecke
Dreischienengleis 1435/750 mm (1897-1986)
Kilometer-Wechsel
13,000
12,983
Kilometersprung -17 m
12,673 Zschopaubrücke (67 m)
Abzweig ehemals nach links
12,00 Schmalspurbahn nach Jöhstadt
Brücke über Wasserlauf
10,650 Zschopaubrücke (40 m)
Abzweig ehemals nach links
9,674 nach Königswalde
ehemalige Blockstelle
9,60 Abzw Plattenthal (Blockstelle) 421 m
Brücke über Wasserlauf
9,570 Brücke Pöhlbach (31 m)
Brücke über Wasserlauf
8,572 Brücke Werkgraben (22 m)
Haltepunkt / Haltestelle
8,41 Thermalbad Wiesenbad (ehem. Bf) 433 m
Brücke
8,148 Bundesstraße 101 (12 m)
7,862 Zschopaubrücke (66 m)
Brücke über Wasserlauf
7,220 Zschopaubrücke (32 m)
Haltepunkt / Haltestelle
~5,6 Wiesa (Erzgeb) seit 2007
Brücke
4,196 EÜ Bahnhofstraße (12 m)
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
Schmalspurbahn von Thum
ehemaliger Bahnhof
3,880 Schönfeld-Wiesa bis 2007 494 m
Strecke mit Straßenbrücke
Brücke B 95
Brücke
2,481 EÜ Wirtschaftsweg (12 m)
Brücke
1,638 Brücke Weißbachtal (45 m)
Bahnhof
0,301 Annaberg-Buchholz unt Bf 537 m
Kilometer-Wechsel
0,000
19,016
Beginn Strecke 6623
Strecke
nach Vejprty
Annaberg-Buchholz unt Bf–Vejprty
Streckennummer:6623; sä. WA
Kursbuchstrecke (DB):517
Streckenlänge:19,016 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:C3[1]
Maximale Neigung: 18,2 
Minimaler Radius:180 m
Streckengeschwindigkeit:60 km/h
Strecke
von Flöha
Bahnhof
(19,044) Annaberg-Buchholz unt Bf 537 m
Kilometer-Wechsel
0,000
19,016
Ende Strecke 6644
Brücke
18,758 Bundesstraße 101 (13 m)
Brücke
18,343 Brücke Sehmatal (40 m)
Tunnel
18,205 Tunnel Buchholz (29 m)
Brücke über Wasserlauf
18,154 Sehmabrücke (12 m)
Haltepunkt / Haltestelle
17,54 Annaberg-Buchholz Mitte 557 m
Brücke über Wasserlauf
16,543 Sehmabrücke (23 m)
Brücke
16,511 EÜ Talstraße (12 m)
Bahnhof
16,36 Annaberg-Buchholz Süd 574 m
Abzweig nach rechts
nach Schwarzenberg
Brücke
14,078 EÜ Schlettauer Straße (11 m)
Haltepunkt / Haltestelle
13,896 Sehma (ehem. Bf) 605 m
10,935 Viadukt Cranzahl (122 m)
Brücke
10,830 EÜ Karlsbader Straße (12 m)
Abzweig nach links und geradeaus
Schmalspurbahn von Oberwiesenthal
Bahnhof
10,56 Cranzahl 654 m
Brücke
9,930 EÜ Wirtschaftsweg (10 m)
Strecke mit Straßenbrücke
- Bundesstraße 95
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
von Annaberg-Buchholz ob Bf
ehemaliger Bahnhof
5,51 Königswalde ob Bf 702 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
2,550 Kühberg 705 m
Tunnel
1,850 Tunnel Bärenstein (94 m)
Brücke
1,485 EÜ Bahnhofstraße (20 m)
Haltepunkt / Haltestelle
0,91 Bärenstein (Annaberg) (ehem. Bf) 707 m
Kilometer-Wechsel
0,583 Infrastrukturgrenze DB Netz/SŽDC
0,578 Viadukt Pöhlbachtal (100 m)
Strecke
(Staatsgrenze Deutschland/Tschechien)
Bahnhof
0,000 Vejprty früher Weipert 713 m
Strecke
nach Chomutov

Die Zschopautalbahn ist eine Nebenbahn in Sachsen. Sie besteht aus den eigenständigen Strecken Flöha–Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof und Annaberg-Buchholz unterer Bahnhof–Vejprty.

Die Zschopautalbahn zweigt in Flöha von der Hauptbahn Dresden–Werdau ab und verläuft im Zschopautal über Annaberg-Buchholz ins tschechische Vejprty (deutsch Weipert). Die Strecke gehört seit 2001 zum DB-Regionetz Erzgebirgsbahn.

Geschichte

Streckenerweiterungen

Normalspur

Zschopaubrücke Scharfenstein

Durch die Buschtěhrader Eisenbahn wurde 1872 die Weiterführung der Zschopautalbahn über den Erzgebirgskamm nach Komotau in Betrieb genommen (Allgemeinverkehr zwischen Annaberg und Weipert ab 3. August 1872[2]). Bis zur Fertigstellung der Strecke über Reitzenhain war diese Trasse die einzige den Erzgebirgskamm überquerende Eisenbahnstrecke. Nach 1945 fand kein grenzüberschreitender Verkehr statt; aus strategischen Gründen blieb die Gleisverbindung jedoch erhalten. Seit 1993 ist die Verbindung für den Personenverkehr wieder grenzüberschreitend in Betrieb.

Triebwagen der Baureihe 642 in Annaberg-Buchholz unterer Bf

Seit 1889 zweigt in Buchholz (heute Annaberg-Buchholz Süd) die als Sekundärbahn errichtete Verbindungsstrecke zur Zwickau-Schwarzenberger Eisenbahn in Richtung AueZwickau ab. 1997 wurde der fahrplanmäßige Zugverkehr auf der Strecke eingestellt.

Bei Wiesenbad zweigte auf freier Strecke von 1914 bis 1990 eine Industriebahn zur Ladestelle Plattenthal ab. Diese wenig bekannte Bahn verlief bis 1945 weiter nach Königswalde und wurde im Zweiten Weltkrieg auch für den Reisezugverkehr benutzt.

Schmalspurbahnen

In Wilischthal begann bis 1972 die zum Thumer Netz gehörende schmalspurige Wilischtalbahn. Eine weitere Strecke des Thumer Netzes schloss in Schönfeld-Wiesa an die Zschopautalbahn an. Von 1892 bis 1986 verkehrte von Wolkenstein aus die Preßnitztalbahn nach Jöhstadt. Am Bahnhof Cranzahl zweigt seit 1897 die Fichtelbergbahn nach Oberwiesenthal ab.

Betrieb

Trotz der Weiterführung der Bahn über die Landesgrenze erfolgte bis 1945 kein durchgängiger Reisezugverkehr zwischen Chemnitz und Komotau. Alle Züge von Chemnitz endeten im Grenzbahnhof Weipert (heute: Vejprty), wo in die Züge der Buschtěhrader Eisenbahn bzw. später der ČSD umgestiegen werden musste. Im Güterverkehr gab es durchgängige Züge, dabei fand in Weipert ein Lokwechsel statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand kein grenzüberschreitender Zugverkehr mehr statt, so dass alle Züge nurmehr bis Bärenstein verkehrten.

Am 1. August 1993 wurde der grenzüberschreitende Reisezugverkehr bis Vejprty wieder aufgenommen. Später wurde der Grenzübergang auch für den Güterverkehr zugelassen; ein regelmäßiger Güterzugverkehr erfolgt jedoch nicht.

Alle Personenzüge der Zschopautalbahn verkehren derzeit mit Dieseltriebwagen der Baureihe 642. Die Linie ist über Flöha hinaus nach Chemnitz durchgebunden, wo weitere Anschlüsse ins Umland bestehen. Die Züge verkehren täglich mindestens alle zwei Stunden, im Abschnitt von Chemnitz Hbf bis Annaberg-Buchholz unterer Bf wochentags fast stündlich. Am Wochenende verkehrt ein Ausflugszug direkt von und nach Leipzig.

Es gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Mittelsachsen, für Fahrten über das Verbundgebiet hinaus der allgemeine Bahntarif.

Modernisierung

2007 wurde der Abschnitt Erdmannsdorf–Augustusburg–Annaberg-Buchholz unt Bf wegen umfangreicher Modernisierungsarbeiten von April bis Dezember gesperrt. Als Ersatz verkehrten Busse.

Bauschwerpunkt war die zweite Baustufe des elektronischen Stellwerks Annaberg-Buchholz. In Wolkenstein, Zschopau und Hennersdorf wurden Stellrechner installiert. Nach Abschluss wird der gesamte Zugbetrieb von Annaberg-Buchholz aus gesteuert. Es wurden 16 Bahnübergänge geändert, einige Bahnhöfe umgebaut, Brücken saniert und Gleise erneuert.

Zudem wurden in Flöha-Plaue und Zschopau Ost neue Haltepunkte errichtet; der Bahnhof Schönfeld-Wiesa wurde durch den ortsnahen Haltepunkt Wiesa ersetzt. An den übrigen Stationen werden die Bahnsteige modernisiert und barrierefrei gestaltet.[3]

Streckenbeschreibung

Verlauf

vereinfachtes Höhenprofil der Strecke

Die Strecke zweigt in Flöha von der Hauptbahn Dresden–Werdau ab und verläuft zunächst etwa 40 km mit zahlreichen Kunstbauten im engen Tal der Zschopau. Vom Bahnhof Erdmannsdorf-Augustusburg führt die Drahtseilbahn Erdmannsdorf–Augustusburg, eine Standseilbahn, hinauf zur Stadt Augustusburg. Sodann durchquert sie die Kreisstadt Annaberg-Buchholz. Die Zschopautalbahn endet im tschechischen Grenzbahnhof Vejprty (Weipert), wo sich die von der einstigen Buschtěhrader Eisenbahn errichtete Strecke nach Chomutov (Komotau) anschließt.

Betriebsstellen

Haltepunkt Wilischthal

Der heutige Haltepunkt Wilischthal war bis 1972 Spurwechselbahnhof zur Schmalspurbahn Wilischthal–Thum. Im Zusammenhang mit der Streckensanierung im Jahr 2007 wurde Wilischthal zum Haltepunkt zurückgebaut.

Haltepunkt Scharfenstein

Der Haltepunkt Scharfenstein liegt im Ortsteil Scharfenstein der Gemeinde Drebach.

Er wurde gemeinsam mit der Bahnstrecke am 1. Februar 1866 eröffnet. Der Güterverkehr wurde am 1. Januar 1875 aufgenommen. In den 1990er und 2000er Jahren wurden die Gleisanlagen schrittweise auf das durchgehende Hauptgleis reduziert; damit einher ging die Herabstufung zum Haltepunkt.[4]

Haltepunkt Warmbad

Der Haltepunkt Warmbad liegt im Ortsteil Floßplatz der Gemeinde Wolkenstein. Er wurde zeitgleich mit der Bahnstrecke errichtet und ist auch heute noch in Betrieb. Er diente früher als Bahnstation für das Thermalbad Warmbad.

Bis zum 30. September 1904 hieß der Haltepunkt Floßplatz, dann wurde der Name in Floßplatz-Warmbad geändert. Am 1. April 1940 erfolgte eine Namensänderung in Wolkenstein-Warmbad. Seit dem 2. Oktober 1960 heißt der Haltepunkt Warmbad.

Haltepunkt Thermalbad Wiesenbad

Der Haltepunkt Thermalbad Wiesenbad liegt im Ortsteil Wiesenbad der Gemeinde Thermalbad Wiesenbad. Der Haltepunkt wurde am 1. Februar 1866 als Haltestelle Wiesenbad gleichzeitig mit der Bahnstrecke eröffnet. Am 1. Mai 1905 wurde er zum Bahnhof aufgewertet. Am 3. Juni 1956 erfolgte die Umbenennung in Thermalbad Wiesenbad. Am 10. Dezember 1997 wurde der Bahnhof zum Haltepunkt herabgestuft.

Das Empfangsgebäude des Bahnhofes mit der einmaligen Überführung aus Holz zum ehemaligen Inselbahnsteig steht heute unter Denkmalschutz.

Bahnhof Schönfeld-Wiesa

Der heute aufgelassene Bahnhof Schönfeld-Wiesa war früher Spurwechselbahnhof zur Schmalspurbahn Schönfeld-Wiesa–Meinersdorf. 2007 wurde er zugunsten des neu eingerichteten Haltepunktes Wiesa (Erzgeb) aufgelassen. Heute existiert von den ehemals umfangreichen baulichen Anlagen nur noch das Empfangsgebäude.

Literatur

  • Siegfried Bergelt: Die Zschopautalbahn und ihre regelspurigen Zweigstrecken. 2. überarbeitete Auflage. Bildverlag Böttger, Witzschdorf 2005. ISBN 3-9806606-9-9.

Einzelnachweise

  1. a b STREDA – Gesamtstreckenverzeichnis der DBAG; Stand: 1. Februar 2003
  2. (Sächsisch-böhmische Verbindungsbahn.) Das Vaterland, 1. August 1872[1]
  3. Beschreibung der Bauarbeiten von 2007 der Deutschen Bahn (PDF)
  4. Fotos vom Haltepunkt Scharfenstein