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Gottes Werk und Teufels Beitrag

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Gottes Werk und Teufels Beitrag (1985, Originaltitel: The Cider House Rules) ist ein epischer Roman von John Irving. 1999 wurde das Werk von Lasse Hallström verfilmt; John Irving schriebt das Drehbuch dazu.

Inhalt

Doktor Wilbur Larch ist nicht nur der Leiter des abgelegenen Saint- Cloud´s Waisenhauses, er arbeitet auch als Arzt in der Entbindungs- und Abtreibungsklinik. In der letzteren Aufgabe spiegeln sich Titel und Hauptthematik wieder.

Aber die eigentliche Hauptperson ist Homer Wells. Als eines der Waisenkinder äußert er nach etlichen gescheiterten Adoptionsversuchen den Wunsch im Waisenhaus zu bleiben. Dr. Larch, in seiner väterlichen Rolle, erlaubt ihm schließlich zu bleiben. Doch kann ein Heim die adäquate Umgebung bieten, um einem elternlosen Kind einen guten Start ins Leben zu ermöglichen? Ist eine richtige Familie besser? Was bedeutet das richtig? So begleitet der Leser Homer auf der Suche nach seinem Lebensweg, auf die Dr. Larch und seine Arbeit keinen unwesentlichen Einfluss haben werden.

Irving schafft es (mal wieder) seine Protagonisten menschlich und anrührend, geschickt in ein großartiges Ensemble von durchaus chaotischen Handlungssträngen mit differenziert gezeichneten Personen einzuflechten. Eher untypisch ist die starke emotionale Ebene, durch die Irving viele alltägliche Probleme zum Ausdruck bringt, die die große Welt schon immer bewegten: Lieben, Leben, Freundschaft, Geburt, Abtreibung, Gewalt, Diskriminierung. Doch ohne mahnenden Zeigefinger hält er an zu Toleranz, zur Großherzigkeit, zum Verständnis. Das Epos weiss mit hochdramatischen Szenen, absurden Zufällen und prosaischen Wahrheiten zu unterhalten. Es ist tragisch, manchmal auch komisch, anregend, berührend und voll von einprägsamen einzigartigen Charakteren.

Pressestimmen

"Im gewissen Sinn ist auch Irvings neues Werk universal. Ein Roman über die endlosen Mühen der sexuellen Emanzipation, über den langen, historischen Weg aus der Bigotterie; von einem Mann geschrieben, mit einem Mann als Held, kein bisschen feministisch und doch ein flammendes Werk für Frauen. Das mache mal einer nach." (Die Zeit, Hamburg)