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Paul von Hindenburg

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Paul von Hindenburg (*2. Oktober 1847 in Posen, †2. August 1934 in Neudeck/Ostpreussen), Generalfeldmarschall und zweiter Reichspräsident während der Weimarer Republik

Als Sohn eines preussischen Offiziers wählte er ebenso eine militärische Laufbahn. Am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 nahm er als Offizier teil. 1903 wurde er kommandierender General und zog sich 1911 im Alter von 64 Jahren aus der Armee zurück.

Bereits 3 Jahre später, beim Ausbruch des Ersten Weltkrieges, kehrte er zurück und wurde zum Oberbefehlshaber der 8. Armee an der Ostfront ernannt. Der Sieg über die russische Armee bei Tannenberg brachte ihm Ruhm und Ehre. Seitdem war er von dem Mythos "Sieger von Tannenberg" umgeben. Im August 1916 übernahm er mit Ludendorff die Oberste Heeresleitung, die schnell an Einfluss gewann.

1918 versuchte er die Monarchie zu retten, indem er Kaiser Wilhelm II. riet, das Land zu verlassen. Durch die Zusammenarbeit mit der neuen Regierung versuchte er die Unruhen innerhalb der Bevölkerung zu bekämpfen. Mit Abschluss des Versailler Vertrages im Juli 1919 trat Hindenburg zurück. Vor dem Untersuchungsausschuss der Nationalversammlung vertrat er die "Dolchstoßlegende", wonach das Heer im Felde unbesiegt geblieben sei.

Die Rechtsparteien drängten den parteilosen Hindenburg, bei der Reichspräsidentenwahl zu kandidieren. Im April 1925 wurde Hindenburg als Nachfolger Eberts zum Reichspräsidenten gewählt. Trotz seiner monarchistischen Überzeugung und der daraus folgenden skeptischen Haltung gegenüber der Weimarer Republik, versuchte er sein Amt verfassungsgerecht auszuüben.

1930 berief Hindenburg Heinrich Brüning zum Reichskanzler, ohne das Parlament zu konsultieren. Damit begann die Zeit der Präsidialkabinette, in denen der jeweilige Kanzler ganz dem Präsidenten, nicht dem Parlament, verpflichtet war.

1932 wurde Hindenburg für weitere sieben Jahre in seinem Amt bestätigt.

Am 30. Januar 1933 berief Präsident Hindenburg Adolf Hitler zum Kanzler. Immer mehr geriet er, trotz seiner Abneigung gegen diese, in den Einflussbereich der Nationalsozialisten. Er stimmte sogar der Verordnung "Zum Schutz von Volk und Staat" zu. Dieses sogenannte "Ermächtigungsgesetz" setzte die Grundrechte der Bürger ebenso wie die Weimarer Verfassung faktisch außer Kraft und ermöglichte Hitler die totale Kontrolle. Nach Hindenburgs Tod war für Hitler endgültig das letzte Hindernis für die nationalsozialistische Diktatur aus dem Weg geräumt.

Neben seinen militärischen Erfolgen während des Ersten Weltkrieges machte sich Paul von Hindenburg einen Namen als monarchistisches Oberhaupt der Weimarer Republik.



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