Nuraghe

Nuraghen, auch Nuragen geschrieben, sind die prähistorischen Turmbauten der Bonnanaro Kultur und einer zweiten Kultur der sie den Namen Nuraghenkultur (ca. 1.800 - 238 v. Chr.) eintrug2n. Es gibt sie nur auf Sardinien wo nach neuster Schätzung etwa 6.500 solcher Türme errichtet wurden. Heute sind noch von ca. 3.000 die Reste erhalten. Nuraghen entstanden aus einer Vielzahl unterschiedlich geformter Proto- oder Korridornuraghen. Denn Übergang zum Nuraghen mit Gewölbe scheint der Nuraghe Izzana bei Tempio Pausania darzustellen. Der klassische Nuraghe heißt gemäß seiner Bauart Tholos-Nuraghe. Um diese Nuraghen zu errichten, wurden große Steinblöcke ohne Mörtel zu einem konischen Turm aufgerichtet der sich oben stärker verjüngend als falschen Gewölbes abschloß. Ein Nuraghe kann einzeln stehen oder zusammen mit anderen Bauten eine Ansammlung bilden. Die Bauwerke könnten zwar als Wohnstätte und/oder Fluchtburg gedient haben, aber eine kultische Nutzung ist naheliegender. Mittlerweile gehen Fachleute auch davon aus, dass Nuraghen eine multifunktionale Nutzung hatten. Die größte und besterhaltenste Nuraghen-Siedlung (unbenannte Parameter 1:39_42_21_N_8_59_26_E_type:landmark, 2:39°42'21" Nord; 8°59'26" Ost ) befindet sich als Weltkulturerbe in Barumini (unbenannte Parameter 1:39_42_N_9_0_E_type:city, 2:39°42' Nord; 9°0' Ost ) in der Provinz Cagliari.
Im benachbarten Korsika bestand etwa zeitgleich die Kultur der Torreaner, die ähnliche Bauwerke errichtete deren Name aber vom modernen Wort Torre (für Turm) abgeleitet wurde. Auch die schottischen Brochs muten ähnlich an. Der älteste Turmbau dieser Art stand in Jericho, wo er allerdings ein Unikat blieb.