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Porsche 917/30 Spyder

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PORSCHE 917/30

Historie

1970: In jenem Jahr wurde das Reglement von der FIA geändert. Aus diesem Grund wurde PORSCHE, mit dem 917 S, sowie auch Ferrari, mit dem 512 S, vom Reglement ausgeschlossen und konnten hiermit nicht mehr an den europäischen Renn-Veranstaltungen teilnehmen. Infolgedessen entschloss sich Porsche, mit dem 917s in den USA Rennen zu bestreiten.

Das Rennen an dem alle Fahrzeuge der 917er Serie teilnahmen war die so genannte CanAm-Meisterschaft. Der erste offizielle, von Porsche gefertigte 917 trug die ehrenvolle Bezeichnung 917/10 und war im August 1971 das erste Rennfahrzeug von Porsche, mit einem Saugmotor.

Weiters wurde im Jahre 1971, von Porsche-Werksingenieuren, an einer weiteren Version des 917 gearbeitet, welche auf dem Grundprinzip der Achtzylindertriebwerke (Formel 1) aufgebaut war, die noch zusätzlich, um noch mehr Motorleistung zu erzielen, mit zwei Turbos ausgerüstet wurden ( Bi-Turbo). Der erste im 917s verwendete Motor war der des 912. (4,5 Liter Hubraum).

Das Verdichtungsverhältnis wurde von 10.5:1 auf 6.5:1 herabgesetzt. Zwei Eberspacher Turbolader, deren Turbinen sich mit 90.000 U/min. drehten, sorgten für eine enorme Leistung. Der Motor war, wie in einem Serienfahrzeug luftgekühlt, wobei das Kühlungssystem vergrößert werden mußte. Die Abgasventile wurden aus Titan (Element) gefertigt. Die Betriebstemperatur jener Teile bewegten sich schätzungsweise zwischen 1.000°C und 1.100 °C.

Mit einem Ladedruck von 1,3 bar konnte die Motorleistung des 4,5 Liter Motors von 520 PS auf 850 PS (bei 8.000 U/min.) erhöht werden.

Jedoch ergaben sich aus bestimmten Gründen, beim Beschleunigen nach der Verzögerung, Probleme aufgrund der so enormen Turboleistung.

Aus diesem Grund baute man ein Ventil ein, das für eine kleine Öffnung zwischen den Einspritzventilen sorgte - etwas ähnliches wurde ebenfalls zwischen Abgasventil und der Turbine angewandt. Mit Hilfe dieses Ventiles konnte man nun den Ladedruck im Motor regeln, was etwas mehr oder weniger Leistungszuwachs bedeutete.

Selbstverständlich wurde diese geniale Problemlösung auch an der späteren Version des Porsche 917, dem 917/30, angewandt. Man konnte nun also vom Cockpit des 917/30 aus den Ladedruck, durch eine spezielle elektronische Steuerung, per Knopfdruck verändern. Eine Zugabe von 0,1 bar bedeutete eine 50 PS-Leistungssteigerung.

1972 wurde der Hubraum auf 5.0 Liter vergrößert, die Maschine war somit 1.000 PS stark! Die beiden Porsche 917/10 brachen alle Rekorde und "schalteten“ auch die gesamte Konkurrenz aus (Konkurrenten waren damals nur McLaren). PORSCHE gewann den Titel. Den ganzen Winter hindurch verbesserten Mark Donohue und Helmut Flegel das Fahrzeug. Sie kümmerten sich auch um den neuen 5,4-Liter Turbo-Motor, der nun 1.000 PS leistete und bei 6.400 U/min. ein maximales Drehmoment von 1210 Nm bereitstellte. Auf dem Prüfstand entwickelte der Motor mit einem Ladedruck von 2,24 bar sogar 1.570 PS.

1973: Porsche entwickelte die letzte Ausführung des 917 S, die "Turboversion", den 917/30 mit sagenhaften 1.100 PS , 5.4 Litern Hubraum und einer Höchstgeschwindigkeit von 408 Km/h. Diese Maschine ist die allerstärkste, bei einem Rennen jemals verwendete Maschine. Von 0 - 100 Km/h brauchte der 917/30 gerade 2,3 Sekunden und 3 Sekunden später (5,3 Sekunden) hatte man schon 200 Km/h gemessen.


TECHNISCHE DATEN

KAROSSERIE Legierter röhrenförmiger Rahmen von 917 !

MOTOR - Luftgekühlter 12 Zylinder - Bi - Turbo - Doppelzündung - Bohrung : 90 mm - Zylinderhub : 70,4 mm - Hubraum : 5,374 ccm - Verdichtungsverhältnis : 6,5:1 - Maximale Leistung : 1.100 PS bei 7.800 U/min

KRAFTÜBERTRAGUNG - Hinterradantrieb - Räder : Alu - Felgen (Hinten : 17 x 15" / Vorne : 12 x 15" ) - 4 Gänge - Dreischeiben - Kupplung

BREMSEN - Porsche - Stahlbremsscheiben, Vorne und Hinten.

ABMESSUNGEN - Radstand : 2500 mm - Spureinstellung Vorderrad : 1,670 mm - Spureinstellung Hinterrad : 1,564 mm


INTERESSANTE WERTE 0 - 100 Km/h : 2,3 Sekunden 0 - 200 Km/h : 5,3 Sekunden Höchstgeschwindigkeit : 409 Km/h ( niedriger Abtrieb ) Auf dem Prüfstand entwickelte der Motor des 917 / 30 eine Leistung von über 1.560 PS und 1.735 Nm !

In Alabama, eine berühmte ovale Strecke: Der Talladega Superspeedway. NASCAR–Fahrzeuge konnten dort maximal 344 Km/h Durchschnittsgeschwindigkeit fahren, der PORSCHE 917/30 (mit Mark Donohue) brach den Rundenrekord, die Gesamtbestzeit und die Durchschnitts-Höchstgeschindigkeit mit 375,918 Km/h. Es war damals und es ist heute noch immer so, der 917/30 blieb ungeschlagen.