Riechsalz
Als Riechsalze bezeichnet man verschiedene, mehr oder weniger intensiv riechende Substanzen, die zur Belebung bei Schwindel- und Ohnmachtsanfällen unter die Nase gehalten werden. Das bekannte Zitat "Nachbarin, Euer Fläschchen!" aus Goethes "Faust" bezieht sich auf dieses Anwendungsgebiet, das zu Zeiten, in denen einschnürende Kleidungsstücke wie Korsetts etc. zur Damenmode gehörten, noch recht ausgedehnt war.
Die meisten Riechsalze basieren auf Ammoniumcarbonat, das durch Dissoziation in feuchter Umgebung Ammoniak freisetzt. Ammoniak wiederum verursacht in Nase und Lunge einen verstärkten Atemreflex, der dann zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Patienten führen soll.
Als Englisches Riechsalz bezeichnete man früher Ammoniumcarbonat, das mit ätherischen Ölen parfümiert wurde.
Riechsalz wird in der modernen Ersten Hilfe nicht mehr angewendet.
Zum Vorgehen bei kollabierten Personen findet sich hier ein Überblick zum Thema Bewusstseinsstörung.