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Zwergfledermaus

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Zwergfledermaus
Zwerg-Fledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Zwerg-Fledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Zwerg-Fledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superordo: Laurasiatheria
Vorlage:Ordo: Fledertiere (Chiroptera)
Vorlage:Subordo: Fledermäuse (Microchiroptera)
Vorlage:Familia: Glattnasen (Vespertillionidae)
Vorlage:Genus: Pipistrellus
Vorlage:Species: Zwergfledermaus
(Pipistrellus pipistrellus)

Die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) gehört zu der Familie der Glattnasen (Vespertillionidae) und ist die meistverbreitete europäische Fledermausart. Sie gehört zu den kleinsten Vertretern der Säugetiere und ist neben der Mückenfledermaus einer der kleinsten innerhalb ihrer Gattung.

Merkmale

Sie erreicht maximal eine Körpergröße von 4,5 Zentimetern und eine Spannweite bis zu 25 Zentimetern bei einem Gewicht von 3,5 bis sieben Gramm. Sie wiegt also wenig mehr als ein Stück Würfelzucker und ist mit zusammen gefalteten Flügeln so groß wie eine Streichholzschachtel. Ihre Fellfärbung ist rotbraun bis dunkelbraun, die Unterseite gelbbraun bis graubraun.

Ernährung

Sie ernährt sich von kleinen Insekten, wie zum Beispiel Mücken, Köcherfliegen und Nachtfaltern. Während der Nacht fliegt die Zwergfledermaus über fünf Kilometer, um an Jagdgebiete zu gelangen. Sie liegen meist an Gewässern oder am Waldrand.

Ruheplätze

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)

Die Zwergfledermaus ist ein Spalten-Bewohner. Sie schläft beispielsweise an Scheunen, Speichern und Kirchtürmen in großen Gruppen. In einem Raum von der Größe eines Telefonbuches haben beispielsweise fünfzig oder mehr Zwergfledermäuse (Mütter mit Babys) Platz. Die Männchen schlafen eher einzeln. Enge Spalten und Ritzen an der Außenseite werden bevorzugt. Typische Quartiere befinden sich hinter Holzverkleidungen, Eternit-Verschalungen und Blech-Verwahrungen. Durch die Renovierung alter Gebäude werden solche Schlafmöglichkeiten häufig zerstört, sodass auch diese Art auf die Hilfe der Menschen angewiesen ist. In ihren Winterquartieren kann die Größe einer Gruppe an die Tausende von Tieren umfassen.

Befruchtung und Geburt

Aus dem Quartier gefallen: Jungtiere der Zwerg-Fledermaus (Pipistrellus pipistrellus)

Die Weibchen sammeln sich ab April in so genannten Wochenstuben-Kolonien (auch hier sind es Spalten-Quartiere). Dort gebären sie. Eine neugeborene Zwergfledermaus ist blind und nackt und ungefähr so groß wie eine Biene. Oft kommt es zu Zwillingsgeburten. Bevor sie nach September in den Winterschlaf fällt, paart sich die Zwergfledermaus. Danach speichert das Weibchen den Samen sieben bis acht Monate, bevor die eigentliche Befruchtung stattfindet und die Tragezeit beginnt. Etwa ab Mai bis Mitte Juni kommen die Jungen zur Welt.

Andere Vertreter

Bedrohung

Die Zwergfledermaus steht unter Naturschutz. Sie ist bedroht durch Renovierungs-Maßnahmen (Verschäumen, Versiegeln), durch verschwindende Insekten-Lebensräume und durch Ignoranz. So lassen sich falsche Behauptungen, sie fräßen und benagten Isolations-Material, sie vermehrten sich uferlos, oder sie flögen in Menschenhaare und bildeten unentwirrbare Knäuel, die nur mit der Schere entfernt werden könnten, kaum ausmerzen. Auch übertriebene Ordnungsliebe kann zu Quartierverlust führen, wenn z.B. die Kotbällchen stören. Auch wenn eine Beseitigung oder Versiegelung des Quartieres mit dem Naturschutzgesetz nicht vereinbar ist, hilft dies den Zwergfledermäusen in einem solchen Fall nichts.