Brandenburg an der Havel
Brandenburg an der Havel ist eine kreisfreie Stadt im Land Brandenburg der Bundesrepublik Deutschland.
Wappen | Karte |
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Wappen der Stadt Brandenburg an der Havel Wappen der Stadt Brandenburg |
Lage der kreisfreien Stadt Brandenburg an der Havel in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Brandenburg |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate3 |
Höhe: | 29 - 70 m ü. NN |
Fläche: | 228,77 km² (seit 26. Oktober 2003) |
Einwohner: | 74.875 (4. Mai 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 327 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 14770-14778 |
Vorwahl: | 03381 |
Kfz-Kennzeichen: | BRB |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 51 000 |
Stadtgliederung: | 8 Stadtteile, 6 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Neuendorfer Str. 90 14770 Brandenburg an der Havel |
Website: | www.stadt-brandenburg.de |
E-Mail-Adresse: | info@stadt-brandenburg.de |
Politik | |
Oberbürgermeisterin: | Dr. Dietlind Tiemann (CDU) |
herrschende Partei: | CDU/SPD-Koalition |
Geographie
Geographische Lage
Brandenburg an der Havel liegt im Westen des Landes Brandenburg etwa 70 km westlich von Berlin am für die Binnenschifffahrt wichtigen Fluss Havel, zwischen Potsdam und Magdeburg. Die reizvolle Region ist sehr waldreich und von vielen Seen geprägt und besitzt zahlreiche Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Mit dem Beetzsee- und Riewendsee liegt sie im Naturpark Westhavelland.
Nachbargemeinden
Die Stadt Brandenburg an der Havel grenzt
- als kreisfreie Stadt an die Kreise Havelland (HVL) und Potsdam-Mittelmark, und
- als Gemeinde (im Uhrzeigersinn)
- in Norden an die Gemeinde Milower Land (HVL), die Stadt Havelsee und die Gemeinden Beetzsee und Beetzseeheide und die Stadt Nauen (HVL),
- im Osten an die Gemeinde Groß Kreutz (Havel),
- im Südosten an die Gemeinde Kloster Lehnin,
- im Süden an die Gemeinden Wollin und Wenzlow, und
- im Westen an die Gemeinden Rosenau, Wusterwitz und Bensdorf.
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet gliedert sich in die Stadt Brandenburg und die Ortsteile Göttin, Gollwitz, Kirchmöser, Klein Kreutz/Saaringen, Mahlenzien, Plaue, Schmerzke und Wust. Der Gemeindeteil Brandenburg hat nicht den Status eines Ortsteils.
Laut Gemeindeordnung für das Land Brandenburg, Paragraph 54, können Ortsteile gebildet werden, die direkt gewählte Ortsbürgermeister und Ortsbeiräte besitzen. Andere Bezeichnungen, wie Stadtteil, Gemeindeteil, Wohnplatz oder ähnliches, haben keine gesetzliche Grundlage, auch wenn sie aus historischen und Orientierungsgründen nichtamtlich verwendet werden..
Stadtgliederung (Gemeindeteile/Ortsteile mit Wohnplätzen und Jahr der Eingemeindung):
- Brandenburg
- Stadtteil Altstadt (1715 Brandenburg Altstadt mit Brandenburg Neustadt unter gemeinsame Stadtverwaltung zusammengelegt)
- Bohnenland
- Brielower Ausbau
- Butterlake
- Heidekrug
- Klingenbergsiedlung
- Neuendorf
- Quenzsiedlung
- Stadtteil Neustadt (1715 Brandenburg Neustadt mit Brandenburg Altstadt unter gemeinsame Stadtverwaltung zusammengelegt)
- Buhnenhaus
- Görisgräben
- Malge
- Neue Mühle
- Neuschmerzke
- Siedlung Eigene Scholle
- Wendgräben
- Wilhelmsdorf
- Stadtteil Dom (1928)
- Stadtteil Görden
- Kolonie Görden
- Stadtteil Nord (Neubaugebiet 1959-1970)
- Stadtteil Hohenstücken (Neubaugebiet 1972-1988)
- Ortsteil Göttin (1950-1952, 1993)
- Ortsteil Gollwitz (2003)
- Ortsteil Kirchmöser (1952)
- Bergenhof
- Gränert
- Kirchmöser Dorf
- Kirchmöser Ost
- Kirchmöser West
- Ortsteil Klein Kreutz/Saaringen (1950-1952, 1993)
- Fuchsbruch
- Klein Kreutz
- Saaringen
- Ortsteil Mahlenzien (1993)
- Ortsteil Plaue (1952, bis dahin selbständige Stadt)
- Charlottenhof
- Gartenstadt
- Margarethenhof
- Neu Plaue
- Plauerhof
- Plauer Schleuse
- Roberdam
- Ortsteil Schmerzke (1950-1952, 1993)
- Paterdamm (1993)
- Ortsteil Wust (2003)
Geschichte
928 mit der Eroberung durch König Heinrich I. wurde Brandenburg (als Brennaburg) erstmalig erwähnt. 948 gründete Otto I das Bistum Brandenburg. (Seit dem Ende der 1990er Jahre gibt es einzelne Historiker wie Dietrich Kurze oder Helmut Assing, die bezweifeln, dass das Bistum tatsächlich bereits 948 gegründet wurde, und vermuten, dass das Bistum erst im Jahr 949 oder sogar erst 965 gestiftet wurde.)
Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress gehörte die Stadt Brandenburg zum Kreis Westhavelland im Regierungsbezirk Potsdam in der preußischen Provinz Brandenburg, seit 1939 „Mark Brandenburg“.
Am 1. April 1881 schied die Stadtgemeinde Brandenburg aus dem Kreis Westhavelland aus und bildete fortan einen eigenen Stadtkreis.
Die Bezeichnung der Stadt schwankte zwischen Brandenburg a./Havel, Brandenburg (Havel) und – so die heutige Bezeichnung – Brandenburg an der Havel.
Zuchthaus
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden im Zuchthaus Brandenburg über 10.000 Menschen hingerichtet. 9.772 davon im Rahmen des Euthanasie Programmes.
Berlin
Im Archiv des Brandenburger Dom ist die Urkunde ausgestellt, durch die Berlin zur Stadt ernannt wurde.
Politik
Stadtverordnetenversammlung
- Oberbürgermeisterin
- CDU - 16
- SPD - 10
- PDS - 7
- FDP - 4
- Gartenfreunde e.V. - 3
- Grüne - 2
- Bürgerverein "pro Kirchmöser" - 2
- fraktionslos - 2
Oberbürgermeister seit 1809
- 1809 - 1815: Heinrich August Duden
- 1815 - 1818: Karl Friedrich Pfitzer
- 1819 - 1821: Otto Friedrich Nickel
- 1821 - 1839: Georg Friedrich Zander
- 1840 - 1849: Franz Ziegler
- 1851 - 1864: Carl Friedrich Brandt
- 1864 - 1871: Johann Gobbin
- 1871 - 1897: Carl Reuscher
- 1897 - 1905: Rudolf Hammer (Oberbürgermeister seit 1900, vorher Erster Bürgermeister)
- 1905 - 1914: Hugo Dreifert (Oberbürgermeister seit 1907, vorher Erster Bürgermeister)
- 1914 - 1920: Franz Schleusener (Oberbürgermeister seit 1915, vorher Erster Bürgermeister)
- 1920 - 1926: Walther Ausländer (SPD)
- 1926 - 1932: Dr. Ernst Fresdorf (SPD)
- 1932 - 1933: Paul Szillat (SPD)
- 1933 - 1937: Dr. Erich Kreutz
- 1938 - 1945: Dr. Wilhelm Sievers (NSDAP)
- Mai - September 1945: Max Herm (KPD)
- 1945 - 1948: Fritz Lange (KPD/SED)
- Februar - September 1949: Willi Pröllop
- 1949 - 1953: Otto Kühne
- 1954 - 1957: Wilhelm Behnke
- 1957 - 1965: Max Herm (SED)
- 1965 - 1976: Reinhold Kietz
- 1976 - 1985: Elvira Lippitz
- 1985 - 1990: Klaus Mühe (SED)
- 1990 - 2002: Dr. Helmut Schliesing (SPD)
- 2002 - 2003: Prof. Dr. Helmut Schmidt (SPD)
- seit 2003: Dr. Dietlind Tiemann (CDU)
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Industriemuseum Brandenburg (ehemaliges Stahl- und Walzwerk Brandenburg SWB); das letzte Stahlwerk in Westeuropa, in dem bis 1993 Stahl im Siemens-Martin-Verfahren hergestellt wurde.
Bauwerke
- Das Domstift Brandenburg mit der Domkirche St. Peter und Paul, der Domklausur mit ehem. Ritterakademie und Domkurien oder Domherrenhäusern, Petri Kapelle (Dominsel)
- Katharinenkirche [[1]](herausragendes Beispiel gotischer Backsteinbaukunst aus dem 15. Jahrhundert)
- Ev. Stadtpfarrkirche St. Gotthardt (ältester Kirchenbau der Stadt)
- mittelalterliche Stadtbefestigung mit noch vier erhaltenen Tortürmen
- Steintorturm (Neustadt)
- Mühlentorturm (Neustadt)
- Rathenower Torturm (Altstadt)
- Plauer Torturm (Altstadt)
- Altstädtisches Rathaus (herausragendes Beispiel gotischer Backsteinbaukunst aus dem 15. Jahrhundert)
- Roland (5,35 Meter hoch, gehört zu den schönsten Figuren dieser Art im norddeutschen Raum)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Brandenburg an der Havel wird von der Bundesautobahn A 2 südlich tangiert. Die Entfernung zur Autobahn beträgt etwa 10 km. In der Stadt ist der Schnittpunkt der Bundesstraßen B 1 und B 102. Der Bahnverkehr verbindet die Stadt mit Berlin, Magdeburg und Rathenow.
Der innerstädtische Straßenbahnverkehr wird mit 20 Triebwagen auf drei Linien mit einer Gesamtlänge von 17,65 km (Meterspur) betrieben.
Ansässige Unternehmen
Wichtige Wirtschaftszweige sind:
- Stahlverarbeitung (Riva Stahl Elektrostahlwerk)
- Maschinenbau (ZF-Getriebe GmbH, Heidelberger Druckmaschinen AG)
- Wasser-Touristik
Bildung
Fachhochschulen:
Gymnasien
- Märkisches Gymnasium "Friedrich Grasow"
- von Saldern-Gymnasium
- Bertholt-Brecht-Gymnasium
Berufsbildende Schulen
- Oberstufenzentrum "Gebrüder Reichstein"
- Oberstufenzentrum "Alfred Flakowski"
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1872 - August Wredow (1804-1891), Bildhauer
- 1881 - Otto Winterfeldt - Stadtverordneter 1862-1881, davon Stadtverordneten-Vorsteher 1866-1868 und 1870-1881
- 1893 - Hermann Domke - Stadtverordneter 1862-1893
- 1894 - Wilhelm Gericke - Stadtverordneter 1850-1853 und 1855-1899
- 1903 - Louis Gumpert - Stadtverordneter 1859-1919 (60 Jahre)
- 1905 - Rudolf Hammer (1830-1915), Reichstagsabgeordneter 1881-1884, Abgeordneter des Preußischen Landtags 1889-1905, Oberbürgermeister 1897-1905
- 1905 - Hermann Schlee - Fabrikant, Stadtverordneter 1864 und 1873-1905, davon Stadtverordneten-Vorsteher 1889-1905
- 1921 - Carl Reichstein (1847-1931), Fabrikant
- 1922 - Otto Sidow (1870-1927), Verleger der "Brandenburger Zeitung", Stadtverordneter 1898-1927, davon Stadtverordneten-Vorsteher 1919-24 und 1926-27, Mitglied der Weimarer Nationalversammlung 1919 und des Reichstages 1919-24
- 1933 - Otto Tschirch (1858-1941), Stadthistoriker
- 1965 - Max Herm (1899-1982), Reichstagsabgeordneter 1932/33, Oberbürgermeister 1945 und 1957-1965
- 1993 - Vicco von Bülow (Loriot) (* 1923), Satiriker und Schauspieler
- 1995 - Horst Flakowski (1918-1999), Kaufmann, Stifter des SOS-Kinderdorfes Brandenburg
- 2004 - Birgit Fischer (*1962), achtfache Olympiasiegerin im Kanurennsport
weitere (Jahr der Verleihung zur Zeit nicht bekannt):
- Barth, Friedrich Wilhelm, Rektor
- Blell, Ernst - Fabrikant
- Henkel, Gustav - Ackerbürger
- Kreusler, Wolra - Arzt
- Lambsdorf, Otto Graf - Politiker
- Lehmann, Ernst Paul - Spielzeugfabrikant
- Schmidt,Gustav - Stadtrat
- Schrobsdorf - Amtmann
Söhne und Töchter der Stadt
- 23. April 1508 - Georg Sabinus (Georg Schuler) - Professor der Poesie und Beredsamkeit, Gründungsrektor der Albertina und Professor an der Viadrina
- 22. September 1750 - Christian Konrad Sprengel - Botaniker
- 24. August 1768 - Julius von Voß - Offizier, Schriftsteller
- 12. Februar 1777 - Friedrich de la Motte-Fouqué - Schriftsteller
- 5. Juni 1804 - August Wredow - Bildhauer
- 24. September 1807 - Theodor Hosemann - Maler, Illustrator und Karikaturist in Berlin
- 18. November 1827 - Mehmed Ali Pascha (geboren als Karl Detroit), Generalstabschef der türkischen Armee, Delegierter des Osmanischen Reiches beim Berliner Kongress 1878, am 7. September 1878 in Albanien Opfer eines Attentats
- 16. Januar 1848 - Otto Techow - Architekt und Landesbaurat
- 9. Juli 1868 - Gustav Noske - Reichswehrminister
- 4. Juli 1882 - Kurt von Schleicher - General und Reichskanzler
- 16. März 1913 - Rudi Schuricke - Schlagersänger
- 12. November 1923 - Vicco von Bülow (Loriot), Satiriker und Schauspieler
- 1. Januar 1933 - Claus-Ulrich Wiesner (C.U. Wiesner) - Schriftsteller
- 1. März 1938 - Manfred Karge - Theaterregisseur, Schauspieler und Theaterautor
- 12. September 1939 - Joachim Kemmer - Schauspieler und Synchronsprecher
- 25. Februar 1962 - Birgit Fischer - Kanurennsportlerin, achtfache Olympiasiegerin
- 19. Januar 1970 - Steffen Freund - Fußballspieler, Europameister 1996
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Albrecht der Bär - eroberte die Stadt 1157, Gründer der Mark Brandenburg, erster Markgraf
- Otto von Bismarck - 1849 Abgeordneter von Brandenburg und Rathenow in den Preußischen Landtag (dabei in Brandenburg nur 48,5 % der Stimmen für ihn)
- Friedrich (Fritz) Bollmann - Barbier, volkstümliches Original († 1901 Brandenburg)
- Friedrich Ebert (jun.) - Zeitungsredakteur der SPD
- Wilhelm Fraenger - Stadtrat und Leiter des Amtes für Volksbildung 1946, Gründungsmitglied und Direktor der Volkshochschule 1946-47, Zweiter Vorsitzender des Kulturbundes 1947-1949
- Engelbert Wusterwitz - Jurist (ca. 1385 Wusterwitz - 1433 Brandenburg)
- Lothar Kreyssig - Richter am Amtsgericht Brandenburg/Havel, der gegen die Euthanasie auftrat, später Kirchenpolitiker
- Manfred Krug - Lehrausbildung im Stahl- und Walzwerk
- Otto Graf Lambsdorff - zeitweise Schulausbildung in der Ritterakademie,1995 - 2003 Kurator des Fördervereins Dom zu Brandenburg
- Ernst Paul Lehmann - Spielzeugfabrikant (1856 Berlin - 1931 Brandenburg)
- Werner Mölders - Kindheit und Schulzeit
Weblinks