Inter Mailand
Inter Mailand | |||
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Basisdaten | |||
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Name | Football Club Internazionale Milano S.p.A. | ||
Sitz | Mailand | ||
Gründung | 9. März 1908 | ||
Farben | Schwarz-Blau | ||
Präsident | Vorlage:Flagicon Massimo Moratti | ||
Website | www.inter.it | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Vorlage:Flagicon Leonardo | ||
Spielstätte | Giuseppe-Meazza-Stadion | ||
Plätze | 82.955 | ||
Liga | Serie A | ||
2009/10 | 1. Platz | ||
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Inter Mailand (offiziell Football Club Internazionale Milano, oder kurz Inter) ist ein italienischer Fußballverein aus der lombardischen Hauptstadt Mailand. Er ist der einzige Fußballklub in Italien, der nie aus der Serie A abgestiegen ist. In den 1960er-Jahren gewann Inter zweimal den Europapokal der Landesmeister, in den 1990er-Jahren dreimal den UEFA-Cup und 2010 die UEFA Champions League.
Der Verein trägt seine Heimspiele im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion (auch unter dem Namen San Siro bekannt) aus. Dieses teilt sich der Klub mit dem Lokalrivalen AC Mailand. In jüngerer Vergangenheit dominiert Inter den Fußball in Italien. Seit dem Kalenderjahr 2005 gewann der Verein fünfmal in Folge die Meisterschaft.
Geschichte
Anfänge (1908–1929)

Der Internazionale FC wurde am 9. März 1908 von mehreren verärgerten kosmopolitischen Mitgliedern des „Milan Cricket and Football Club“ (dem heutigen AC Mailand) im Mailänder Restaurant „Orlogio“, nahe der „Piazza del Duomo“, gegründet. Die hitzige, fast fünfstündige Gründungssitzung, der Italiener und Schweizer beiwohnten, endete mit den Unterschriften auf der Vereinssatzung. Der Football Club Internazionale Milano, wie sich der Verein offiziell nannte, wurde vom nationalistischen Milan CFC, in dem nur Italiener spielen durften, abgespalten.
Der Name „Internazionale“ (it. „International“) wurde gewählt, um die Offenheit der Mannschaft für Spieler aller Nationalitäten zu demonstrieren. Die Vereinsfarben waren schon damals Schwarz-Blau. Das erste Wappen (mit den Initialen FCIM) wurde während der erwähnten Gründungssitzung auf einen Bierdeckel gezeichnet. Zum Präsidenten wurde Giovanni Paramithiotti, ein streng katholischer Venezianer gewählt. Ein weiteres Symbol für „Internazionale“ wurde das Wappen der ehemaligen Herrscherfamilie Mailands, der Visconti. Daher rührt auch der Grund, die Spieler als die „Biscioni“ (die Schlangen) zu bezeichnen. Während der AC Milan in der Frühzeit der Verein der Arbeiter war, wurde Inter zum Verein der Bürger, Künstler und Intellektuellen. Der erste Meistertitel konnte bereits zwei Jahre nach der Gründung des Vereins im Jahr 1910 gewonnen werden, auch wenn dieser Titel sowie der folgende 1920 nicht mit den späteren Titeln verglichen werden kann (siehe dazu auch Serie A).
Die Umbenennung in Ambrosiana Inter (1929–1955)
Inter wurde 1929/30 erster Meister der neu gegründeten gesamtitalienischen Profiliga, der direkten Vorgängerin der Serie A. Im Kader der Meistermannschaft befand sich der legendäre Giuseppe Meazza, der bereits zwei Jahre zuvor zu Inter kam. Mit Meazza, der noch heute als einer der besten italienischer Fußballer aller Zeiten gilt, wurde Inter in der Folge drei Mal Meister und einmal Pokalsieger. In diesen Jahren war Juventus Turin der Hauptrivale von Inter. Bis heute wird jede Partie zwischen den beiden rivalisierenden Vereinen als „Derby d'Italia“ in den Medien tituliert. Zurückzuführen ist das unter anderem auch auf die Tatsache, dass Inter und Juve lange Zeit die einzigen beiden italienischen Klubs waren, die noch nie aus der höchsten Spielklasse abgestiegen waren. Mit dem Zwangsabstieg von Juventus im Jahr 2006 verbleibt allein Inter als Dauermitglied der Serie A. Während der Zeit des faschistischen Regimes musste sich Inter, welches sich nach der Ansicht Mussolinis zu offen gab, fusionieren. So kam 1928 die erzwungene Fusion mit den US Milanese Milano zum SS Ambrosiana Inter (ab 1930 AS Ambrosiana). Die Meisterschaften 1938 und 1940 wurden trotz des anhaltenden Krieges gewonnen, da in Italien bis 1943 Fußball gespielt wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein wieder in „Internazionale“ umbenannt, Inter erhielt seine Vormachtstellung in Italien zurück und wurde mit Trainer Alfredo Foni und dem schwedischen Nationalspieler Lennart Skoglund im Sturm 1953 und 1954 Meister. Das Titelduell zwischen Juventus und Inter im Jahr 1961 wurde zum Skandal der Serie A. Damals drängten etwa 10.000 Zuschauer zu viel in das Stadion, was den Schiedsrichter zwang, das Spiel abzubrechen und man wertete das Spiel 2:0 für Inter, womit Inter der designierte Meister gewesen wäre. In letzter Instanz ordnete der Verband jedoch ein Wiederholungsspiel an, weil „der Sport siegen solle“. Beachtenswert ist allerdings, dass damals Umberto Agnelli sowohl Präsident des italienischen Fußballverbands als auch von Juventus war. Aus Wut ließ Inter eine Jugendmannschaft auflaufen, um der Welt zu zeigen, welche Intrigen es im italienischen Fußball gab. Juventus siegte 9:1 und wurde Meister.
„La Grande Inter“ (1955–1972)
Nachdem der Ölmagnat Angelo Moratti Inter-Präsident wurde, gelangten die Nerazzurri in den 60er Jahren zu großem Ruhm. Die Ära Moratti gilt bis heute als erfolgreichste Zeit des Vereins, in der Inter weltweit bekannt wurde. Maßgeblich war allerdings auch Helenio Herrera, damaliger Trainer, am Erfolg beteiligt. Der in Marokko aufgewachsene Argentinier, war neben seinem Spielsystem (siehe Catenaccio) vor allem auch wegen seiner ungewöhnlichen Spielvorbereitung berühmt. In der Umkleidekabine mussten zum Beispiel die Spieler Kirchenlieder singen oder sich den Ball in schneller Folge zuwerfen, um Vertrauen und Mannschaftsgeist zu entwickeln.
Sein Spitzname lautete “Il Mago”, der Zauberer. Herrera baute eine disziplinierte und kämpferische Truppe auf, er war ein Meister der Übertreibung und befasste sich früher als Andere mit Sportpsychologie. Er begründete damit die Rolle des modernen Trainerberufs. Unter der Führung des „Sklaventreibers“ erlebten die Nerazzurri ihre Blütezeit. „La Grande Inter“ schaffte Mitte der 60er Jahre in vier Jahren dreimal den Einzug in ein Europapokalfinale, wovon zwei gewonnen wurden. Ab der Saison 1961/62 beendete Inter in den folgenden sechs Jahren die Meisterschaft nie schlechter als auf Platz 2. Harte Manndeckung u.a. durch Tarcisio Burgnich und Aristide Guarneri, Armando Picchi als hinter den Manndeckern agierender „Ausputzer“ ohne direkten Gegenspieler und ein sehr kompaktes Mittelfeld sicherten das eigene Tor ab, in der Offensive gab es Vorstöße des Außenverteidigers Giacinto Facchetti, Konter durch Luis Suárez und Jair da Costa und obendrein einen Stürmer wie Sandro Mazzola. Diese kompakte defensive Ausrichtung war ein dauerhaftes Erfolgskonzept. Inter spielte selten 'schön' und erzielte nicht viele Tore, eröffnete den Gegnern aber auch kaum Chancen zu Treffern. „La Grande Inter“ gewann in der Saison 1962/63 den Scudetto und ein Jahr später mit einem 3:1-Endspielsieg über Real Madrid in Wien den ersten Europapokal der Landesmeister. Im selben Jahr beendete Inter die Meisterschaft als Vizemeister, dem vorangegangen war das bisher einzige Entscheidungsspiel um den Titel in der Serie A gegen den FC Bologna. Seinen größten Erfolg feierte der Verein in der Saison 1964/65, als Inter als erste italienische Mannschaft das Triple aus Meisterschaft, Europapokal und Weltpokal gewann. Im Europapokal-Endspiel im San Siro wurde Benfica Lissabon mit 1:0 bezwungen. Im Anschluss verteidigte Inter gegen Independiente aus Argentinien den Weltpokal, den es bereits im Vorjahr gewonnen hatte. Auch 1967 kam Inter ins Landesmeister-Finale, verlor da aber umstritten gegen Celtic Glasgow mit 1:2, aufgrund einer fragwürdigen Elfmeterentscheidung. Ironischerweise endete ausgerechnet mit dem 10. Meistertitel, dem ersten Meisterstern und als erster Träger nach Juventus, die glorreiche Zeit des Grande Inter. In der Folgezeit wurden noch mehrere Titel gewonnen, doch an die erfolgreiche Zeit der 60er Jahre konnte der Verein, insbesondere auf europäischem Niveau, nicht mehr anknüpfen.
Zu einem Eklat kam es im Oktober 1971, als im Spiel Borussia Mönchengladbach – Inter ein Fan beim Stand von 2:1 Inter-Spieler Roberto Boninsegna angeblich mit einer Coca-Cola-Dose bewarf und dieser sich auswechseln ließ. Inter versperrte die Kabine, so dass kein offizieller Arzt Boninsegna untersuchen konnte, und das Spiel, welches als Büchsenwurfspiel in die Geschichte einging, wurde anschließend annulliert. Nach einem 0:0 im Wiederholungsspiel zog Inter zum vierten Mal ins Landesmeister-Finale ein. Dort verlor man allerdings gegen Ajax Amsterdam mit 0:2.
Inter nach der Ära Angelo Moratti (1972-2005)

Am 21. August 1979 verstarb Giuseppe Meazza, das Mailänder San-Siro-Stadion wurde daraufhin nach ihm benannt. In der Saison 1979/80 holte Inter die Meisterschaft, während Stadtrivale Milan, zusammen mit Lazio Rom, wegen Betrugs und einem Wettskandal in die Serie B absteigen musste.
In den frühen 80ern spielten unter anderem Alessandro „Spillo“ Altobelli, der in 466 Spielen für Inter 209 Tore erzielte, Gabriele Oriali, Graziano Bini, Ivano Bordon und Giuseppe Baresi eine wichtige Rolle bei Inter. Sowohl 1977/78 als auch 1981/82 gewann Inter die Coppa Italia. Im Frühjahr 1989 konnte Inter unter der Trainerlegende Giovanni Trapattoni erneut die Meisterschaft gewinnen. Mit dabei waren Andreas Brehme und Lothar Matthäus. Von Anfang an bestand wenig Zweifel, dass Inter Meister werden würde. Inter holte 58 von 68 möglichen Punkten. Im selben Jahr holte Inter außerdem durch einen 2:0-Erfolg über Sampdoria Genua auch noch den italienischen Supercup. Zur Saison 1989/90 wechselte auch Jürgen Klinsmann zu Inter Mailand. In dieser Zeit, nach der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 spielten deutsche Fußballer eine große Rolle bei Inter. So gewannen Matthäus, Brehme und Klinsmann - 26 Jahre nach dem letzten internationalen Titel des Vereins - im Mai 1991 gegen den AS Rom den UEFA-Pokal. Drei Jahre später konnten ebenfalls beide Endspiele im UEFA-Pokal gegen den SV Austria Salzburg nach Toren von Nicola Berti und Wim Jonk jeweils mit 1:0 gewonnen werden. Schlüsselspieler der frühen 90er waren der Torwart Walter Zenga sowie der Verteidiger Giuseppe Bergomi, der mit 756 Einsätzen den aktuellen Vereinsrekord hält.
1995 wurde Massimo Moratti, Sohn von Angelo Moratti, Vereinspräsident. Doch obwohl die Moratti-Familie kräftig in Spieler wie Ronaldo und Christian Vieri investierte, konnte Inter in der Liga lange Zeit nicht vollends überzeugen. Zunächst folgte unter Moratti junior lediglich ein Erfolg im UEFA-Pokal 1998. Gründe dafür waren wohl häufige Trainerwechsel und eine zum Teil falsche Transferpolitik oder auch die Dauerverletzung(en) von Weltstar Ronaldo. Außerdem war die Titelentscheidung in den letzten Runden der Saison 1997/98 zugunsten von Juventus aufgrund einiger Schiedsrichterfehlentscheidungen sehr umstritten.
18. Scudetto am 16. Mai 2010
1999 beendete „Zio“ Giuseppe Bergomi, welcher in seiner gesamten Laufbahn für Inter spielte, seine Karriere. Die Kapitänsbinde übernahm Javier Zanetti. Tragisch ebenfalls die erneute schwere Verletzung von Stürmerstar Ronaldo am 12. April 2000 direkt beim Comeback im italienischen Pokalfinale. Während viele Ronaldos Karriere schon am Ende sahen, hielt Inter weiter am „Phänomen“ fest und sollte Recht behalten. Spätestens bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 bewies Ronaldo eindrucksvoll, dass mit ihm noch immer zu rechnen sei und wurde Weltmeister und Torschützenkönig, wechselte jedoch daraufhin zu Real Madrid.
Inter verlor 2002 den schon fast sicher geglaubten Titel erneut am letzten Spieltag, durch ein bitteres 2:4 gegen Lazio Rom. In der darauffolgenden Saison 2002/03 wurde Inter nur ganz knapp im Halbfinale der Champions League vom AC Mailand mit zwei Unentschieden aus dem Wettbewerb geworfen. In der Saison 2004/05 erhielt Inter Mailand eine Geldstrafe von 300.000 SFR wegen angeblicher Fanausschreitungen im Viertelfinale der Champions League und musste die folgenden vier Spiele in der Champions League unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen, zwei weitere auf Bewährung, falls es bis 2008 erneut Krawalle gäbe.
Im Juni 2005 nahm der Club eine Herausforderung durch die mexikanische Rebellenorganisation EZLN zu einem Fußballspiel gegen eine Auswahl der Rebellen an. Inter Mailand hatte in der Region Chiapas bereits medizinische Projekte der Rebellen finanziell unterstützt.
Wieder ganz oben (2006 bis heute)

Am 26. Juli 2006 wurde Inter Mailand im Zuge des Fußball-Skandals in Italien zum Meister der Saison 2005/06 erklärt, weil den beiden vor ihm platzierten Vereinen Juventus Turin und AC Mailand Punktabzüge auferlegt wurden. Durch den Zwangsabstieg von Juventus ist Inter seit der Spielzeit 2006/07 zudem der einzige Verein, der in jeder Saison der Serie A vertreten war. Am 22. April 2007 konnte sich Inter Mailand fünf Spieltage vor Saisonende erneut die Meisterschaft in der Serie A sichern. In den Jahren 2005 und 2006 konnte Inter die Coppa d'Italia (ital. Pokal) zweimal hintereinander gewinnen.
Mit 17 aufeinanderfolgenden Siegen stellte Inter in der Spielzeit 2006/07 einen europaweiten Rekord auf. Sie gewannen ab dem 25. September 2006, mit einem 4:1-Sieg über den AS Livorno, jedes Spiel und mussten erst wieder am 28. Februar 2007 den ersten Punktverlust mit einem Unentschieden bei Udinese Calcio hinnehmen.
Mit dem Ende der Saison 2007/08 wurde der bisherige Trainer Roberto Mancini trotz des Gewinns der italienischen Meisterschaft entlassen. Am 2. Juni 2008 vermeldete der Verein die Verpflichtung von José Mourinho als Trainer für die kommende Saison.[1] Der Portugiese wurde am 3. Juni auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt.
Bereits in der Saison 2008/09 gelang es dem neuen Cheftrainer José Mourinho mit Inter den ersten Titelgewinn zu realisieren, die italienische Meisterschaft konnte gewonnen werden. In der Coppa Italia schied man dagegen im Halbfinale mit 1:3 im Gesamtscore gegen Sampdoria Genua aus, während man in den vier Jahren zuvor immer mindestens das Finale erreicht hatte.
Trotz nationaler Dominanz konnte Inter Mailand auf europäischer Ebene weiterhin keine großen Erfolge aufweisen. In der Champions League-Saison 2005/06 schied man in den Viertelfinals aufgrund der Auswärtstorregel mit 2:2 im Gesamtscore gegen den FC Villarreal aus. 2006/07 folgte das Aus in den Achtelfinals - wieder aufgrund der Auswärtstorregel mit 2:2 im Gesamtscore gegen den FC Valencia. In der Saison 2007/08 musste man in den Achtelfinals zwei Niederlagen gegen den FC Liverpool hinnehmen (0:2, 0:1) und 2008/09 folgte gegen Manchester United nach einem torlosem Unentschieden zu Hause und einer 2:0-Niederlage im Old Trafford erneut nach den Achtelfinals das Aus.
Zur Spielzeit 2009/10 folgte ein Umbruch im Mannschaftsgefüge und viele Wechsel wurden vollzogen. Der Portugiese Luís Figo beendete im Sommer 2009 seine Karriere, der Vertrag mit dem Angreifer Adriano war zuvor bereits aufgelöst worden, Zlatan Ibrahimović zog es zum FC Barcelona und die Mailänder erhielten im Gegenzug den Kameruner Samuel Eto’o. Weitere Verpflichtungen wurden mit den Zugängen von Wesley Sneijder, Diego Milito und Lúcio getätigt.
Die Saison begann in der Meisterschaft ähnlich erfolgreich wie im Vorjahr, Inter konnte sich mit dem AS Rom und dem AC Mailand in einer Dreiergruppe von den anderen Teams absetzen. Am 38. und letzten Spieltag wurde der insgesamt 18. Meistertitel der Vereinsgeschichte sichergestellt und somit der Stadtrivale AC Mailand überflügelt, der 17 Erfolge aufweist. Im italienischen Pokalwettbewerb gewann der Verein im Finale gegen den AS Rom. Ferner erreichte man nach Siegen über den FC Chelsea, ZSKA Moskau und den FC Barcelona das Endspiel der Champions League, in dem die Mannschaft den FC Bayern München mit 2:0 besiegte. Damit gewann Inter Mailand als erster italienischer Verein das „Triple“.
Unmittelbar nach dem Sieg in der Champions League verkündete José Mourinho in einem Interview mit Johannes B. Kerner seinen Wechsel zu Real Madrid, auch wenn die offizielle Bestätigung noch Wochen auf sich warten ließ. Der Portugiese wurde durch den spanischen Trainer Rafael Benítez ersetzt, welcher mit einem 3:1 Sieg im italienischen Supercup gegen AS Rom gleich zu Beginn der Saison 2010-11 einen Titel gewann (den vierten für Inter im Kalenderjahr 2010). Im UEFA Super Cup mussten er und seine Mannschaft sich allerdings UEFA Europa League-Sieger Atlético Madrid 0:2 geschlagen geben. Als Champions League-Sieger war Inter außerdem an der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft teilnahmeberechtigt. Am 18. Dezember konnte diese mit einem 3:0-Erfolg im Finale über TP Mazembe zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gewonnen werden. Fünf Tage später wurde das Arbeitsverhältnis mit Benítez vorzeitig aufgelöst.[2] Ein Tag später wurde mit der Verpflichtung von Leonardo sein Nachfolger bekannt gegeben.[3]
Rivalitäten

Inter Mailand ist Teil von zwei der bekanntesten Fußballderbys Italiens, welche auch weltweit immer mit Spannung verfolgt werden.
Zunächst ist das Mailänder Stadtderbys zu nennen, das Derby della Madonnina, welches nach der Madonnenstatue auf der zentralen Turmspitze des Mailänder Doms benannt wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen Stadtderbys ist das Mailänder Derby zwischen Inter und [[Milan nicht von geographischen, kulturellen oder politischen Gegensätzen geprägt, sondern erhält seine besondere Brisanz dadurch, dass Inter aus dem älteren Milan hervorging, beide Vereine sich das Stadion teilen und die Klubs national und international ähnlich erfolgreich sind (Mailand ist z. B. die einzige Stadt, welche zwei Champions League-Sieger beheimatet) bzw. regelmäßig um Titel konkurrieren.
Ebenfalls sehr bekannt ist das Derby d'Italia, zwischen Inter Mailand und Juventus Turin. Bereits in den 1930ern waren beide Vereine regelmäßige Konkurrenten um nationale Titel, allerdings tauchte die Bezeichnung Derby d'Italia erst in den 1960ern auf, als Inter der erfolgreichste italienische Club auf internationaler Ebene und Juventus der erfolgreichste Verein in Italien war. Bis zum Zwangsabstieg von Juventus im Jahr 2006 waren beide Teams außerdem die einzigen, welche nie aus der Serie A abgestiegen waren.
Nach dem Zwangsabstieg von Juventus Turin und einer sportlichen Schwächephase des AC Mailand entwickelte sich in den letzten Jahren der AS Rom zu einem der großen Konkurrenten von Inter. Zwischen den Saisonen 2004/05 und 2009/10 konnten beide Mannschaften von 18 nationalen Titeln 14 gewinnen, wobei Inter meistens das bessere Ende für sich hatte: Von 2006 bis 2010 gewannen die Mailänder fünf Meisterschaften in Folge, der AS Rom wurde dabei viermal Vize-Meister. Beide Vereine trafen von 2005 bis 2010 in fünf von sechs Endspielen der Coppa Italia aufeinander, von denen Inter drei und der AS Rom zwei gewinnen konnte. Lediglich 2008/09 trafen beide Mannschaften bereits im Viertelfinale des Pokalsbewerbs aufeinander, wobei der AS Rom die Segel streichen musste, während Inter im Halbfinale ausschied. Im angesprochenen Zeitraum trafen beide Mannschaften außerdem viermal im Spiel um die Supercoppa Italiana aufeinander, wobei Inter dabei drei und der AS Rom nur einen Erfolg feiern konnten. 2005 und 2009 musste sich Inter Mailand den Vereinen Juventus Turin bzw. Lazio Rom geschlagen geben.
Stadion
Der offizielle Name des Fußballstadions von Inter und Milan lautet Giuseppe-Meazza-Stadion. Der Name wurde nach einem Umbau zu Ehren des Fußballspielers Giuseppe Meazza im März 1980 vergeben. Meazza spielte hauptsächlich bei Inter (365 Ligaspiele), aber auch bei Milan (37 Ligaspiele). Im Volksmund wird das Stadion aber weiterhin mit seinem ursprünglichen Namen San Siro genannt. San Siro ist der Name des Stadtteils in welchem das Stadion steht. Der Name kommt wiederum von einer kleinen Kirche, welche allerdings nicht mehr vorhanden ist. Das Stadion hat insgesamt 82.955 Sitzplätze, welche in drei Ränge aufgeteilt sind.
Im Stadion befindet sich ein Fanshop, welcher täglich und während allen Sportveranstaltungen geöffnet ist und Fanartikel von Inter und Milan vertreibt.[4] Außerdem beherbergt das Giuseppe-Meazza-Stadion ein Museum, welches ebenfalls täglich geöffnet ist. In ihm können sich Besucher über die ereignisreiche Geschichte der beiden Mailänder Vereine informieren.[5]
Personal
Vereinsführung
Funktion | Name |
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Präsident | Vorlage:Flagicon Massimo Moratti |
Vize-Präsidenten | Vorlage:Flagicon Rinaldo Ghelfi Vorlage:Flagicon Angelomario Moratti |
Sportdirektor | Vorlage:Flagicon Piero Ausilio |
Geschäftsführer | Vorlage:Flagicon Ernesto Paolillo |
Betreuerstab
Funktion | Name |
---|---|
Cheftrainer | Vorlage:Flagicon Leonardo |
Assistenztrainer | Vorlage:Flagicon Giuseppe Baresi |
Fitnesstrainer | Vorlage:Flagicon Stefano Rapetti |
Torwarttrainer | Vorlage:Flagicon Alessandro Nista |
Techniktrainer | Vorlage:Flagicon Daniele Bernazzani |
Kader der Saison 2010/11
Top 10 nach Einsätzen und Toren
(Stand: 18. Dezember 2010)
Inter Spieler des Jahres
Der Inter Spieler des Jahres wird bei verschiedenen Gelegenheiten gewählt. Bereits seit 1986 verleihen die Mitglieder des "Inter Club San Pietro Nerazzurra Seveso" den "Pirata d'Oro" an den besten Spieler von Inter. Die Auszeichnung "Premio San Siro Gentleman F.C. Internazionale" wird dagegen seit 1996 an den Spieler von Inter vergeben, welcher sich nicht nur durch sportliche Leistungen, sondern auch besonders durch Fairplay und sportliche Ehrlichkeit auf und neben dem Platz hervorgetan hat.[6]
Jahr | Pirata d'Oro | San Siro Gentleman Inter |
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1986 | Vorlage:Flagicon Giuseppe Baresi | |
1987 | Vorlage:Flagicon Walter Zenga | |
1988 | Vorlage:Flagicon Riccardo Ferri | |
1989 | Vorlage:Flagicon Andreas Brehme | |
1990 | Vorlage:Flagicon Giuseppe Bergomi | |
1991 | Vorlage:Flagicon Lothar Matthäus | |
1992 | Vorlage:Flagicon Davide Fontolan | |
1993 | Vorlage:Flagicon Rubén Sosa | |
1994 | Vorlage:Flagicon Nicola Berti | |
1995 | Vorlage:Flagicon Gianluca Pagliuca | |
1996 | Vorlage:Flagicon Javier Zanetti | Vorlage:Flagicon Roberto Carlos |
1997 | Vorlage:Flagicon Youri Djorkaeff | Vorlage:Flagicon Javier Zanetti |
1998 | Vorlage:Flagicon Ronaldo | Vorlage:Flagicon Ronaldo |
1999 | Vorlage:Flagicon Benoît Cauet | Vorlage:Flagicon Benoît Cauet |
2000 | Vorlage:Flagicon Laurent Blanc | Vorlage:Flagicon Iván Zamorano |
2001 | Vorlage:Flagicon avv. Giuseppe Prisco | Vorlage:Flagicon Christian Vieri |
2002 | Vorlage:Flagicon Christian Vieri | Vorlage:Flagicon Javier Zanetti |
2003 | Vorlage:Flagicon Emre Belözoğlu | Vorlage:Flagicon Fabio Cannavaro |
2004 | Vorlage:Flagicon Adriano | Vorlage:Flagicon Adriano |
2005 | Vorlage:Flagicon Esteban Cambiasso | Vorlage:Flagicon Esteban Cambiasso |
2006 | Vorlage:Flagicon Luís Figo | |
2007 | Vorlage:Flagicon Julio Ricardo Cruz | |
2008 | Vorlage:Flagicon Javier Zanetti | |
2009 | Vorlage:Flagicon Esteban Cambiasso | |
2010 | Vorlage:Flagicon Júlio César | Vorlage:Flagicon Javier Zanetti |
Trainerhistorie
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Erfolge
A-Mannschaft
- International
- Europapokal der Landesmeister (2): 1964,1965
- UEFA Champions League (1): 2010
- UEFA-Pokal (3): 1991, 1994, 1998
- Weltpokal (2): 1964, 1965
- FIFA-Klub-Weltmeisterschaft (1): 2010
- National
- Italienischer Meisterschaften (18): 1910, 1920, 1930, 1938, 1940, 1953, 1954, 1963, 1965, 1966, 1971, 1980, 1989, 2006[7], 2007, 2008, 2009, 2010
- Ital. Pokal (6): 1939, 1978, 1982, 2005, 2006, 2010
- Ital. Superpokal (5): 1989, 2005, 2006, 2008, 2010
Jugendmannschaft
- International
- Torneo di Viareggio (4): 1962, 1971, 1986, 2002
- National
- Campionato Primavera (5): 1964, 1966, 1969, 1989, 2002
- Coppa Italia Primavera (4): 1973, 1976, 1977, 1978
Persönliche Ehrungen (Auswahl)
- Weltfußballer des Jahres (4)
- 1990 Lothar Matthäus[8]
- 1991 Lothar Matthäus
- 1997 Ronaldo[9]
- 2002 Ronaldo[10]
- Europas Fußballer des Jahres (3)
- 1990 Lothar Matthäus
- 1997 Ronaldo[9]
- 2002 Ronaldo[10]
- Afrikas Fußballer des Jahres (2)
- 1996 Nwankwo Kanu[9]
- 2010 Samuel Eto’o
- UEFA Fußballer des Jahres (2)
- 1998 Ronaldo
- 2010 Diego Milito
- Italiens Fußballer des Jahres
- Guerin d'Oro (4)
- 1987 Walter Zenga
- 1989 Andreas Brehme
- 1997 Gianluca Pagliuca[11]
- 2002 Christian Vieri
- Oscar del Calcio (4)
- 1998 Ronaldo
- 1999 Christian Vieri[9]
- 2008 Zlatan Ibrahimović
- 2009 Zlatan Ibrahimović[10]
- Guerin d'Oro (4)
Torschützenkönige
- Torschützenkönig des Europapokals der Landesmeister (1)
- 1964 Sandro Mazzola (7 Tore)[12]
- Torschützenkönig des UEFA-Pokals (2)
- 1994 Dennis Bergkamp (8 Tore)[13]
- 1997 Maurizio Ganz (8 Tore)
- Torschützenkönig des Europapokals der Pokalsieger (1)
- 1979 Alessandro Altobelli (7 Tore)
- Italienischer Torschützenkönig (12)
- 1927 Anton Powolny (22 Tore)
- 1930 Giuseppe Meazza (31 Tore)
- 1936 Giuseppe Meazza (25 Tore)
- 1938 Giuseppe Meazza (20 Tore)
- 1949 István Nyers (26 Tore)
- 1959 Antonio Angelillo (33 Tore)
- 1965 Sandro Mazzola (17 Tore)[14]
- 1971 Roberto Boninsegna (24 Tore)
- 1972 Roberto Boninsegna (22 Tore)
- 1989 Aldo Serena (22 Tore)
- 2003 Christian Vieri (24 Tore)
- 2009 Zlatan Ibrahimović (25 Tore)
Weblinks
- Offizielle Seite von Inter Mailand (italienisch, englisch, spanisch, chinesisch und arabisch)
- Offizielle Seite des Inter Channels (italienisch)
- Offizielle Seite des Interclubs (italienisch)
- Offizielle Seite des Giuseppe-Meazza-Stadions (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ Josè Mourinho joins Inter
- ↑ Inter: Inter e Benitez: risoluzione consensuale
- ↑ Inter: Benvenuto!: Leonardo allenatore dell'Inter
- ↑ San Siro Store
- ↑ Inter & AC Milan Museum
- ↑ Premio Gentlemen
- ↑ Inter Mailand war nach Ende der Saison zunächst Drittplatzierter der Abschlusstabelle. Durch die Verwicklung von Juventus Turin (Zwangsabstieg) und AC Mailand (30 Punkte Abzug) in den italienischen Fußballmanipulationsskandal wurde Inter der Titel zuerkannt.
- ↑ Die Wahl zum Weltfußballer des Jahres fand zum ersten Mal 1982 statt, wurde aber erst 1991 von der FIFA anerkannt.
- ↑ a b c d Spielte ab der zweiten Jahreshälfte bei Inter Mailand.
- ↑ a b c Spielte nur die erste Jahreshälfte bei Inter Mailand.
- ↑ Gianluca Pagliuca erhielt den Titel Guerin d'Oro 1997 gemeinsam mit Angelo Peruzzi von Juventus Turin und Lilian Thuram vom AC Parma.
- ↑ Mit 7 Toren wurde Sandro Mazzola in der Saison 1963/1964 gemeinsam mit Ferenc Puskás von Real Madrid und Vladimir Kovačević von FK Partizan Belgrad Torschützenkönig des Europapokals der Landesmeister.
- ↑ Mit 8 Toren wurde Dennis Bergkamp in der Saison 1993/1994 gemeinsam mit Edgar Schmitt vom Karlsruher SC Torschützenkönig des UEFA-Pokals.
- ↑ Mit 17 Toren wurde Sandro Mazzola in der Saison 1964/1965 gemeinsam mit Alberto Orlando vom AC Florenz Torschützenkönig der Serie A.
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